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187 - Einige Monate später

Die Monate vergehen wie im Flug, bis Aliseas Bauch kugelrund wird. Ich habe mich fast schon daran gewöhnt, ein Graf zu sein. Nur vor meiner Frau und Vittoria lasse ich mich öfter mal gehen. Die beiden haben sich sehr gut angefreundet und kommen super miteinander aus. Nur mich kann Guilias Schwester nicht leiden. Daraus macht sie aber auch keinen Hehl.

Ich kann sie aber auch ein wenig verstehen. Sie weiß noch genau, wer ihre Schwester damals gekauft hat und konnte mein Gesicht nie vergessen. Das hat sie mir in einem Streit schonmal an den Kopf geworfen. Dass sie mich am liebsten töten würde, hat sie sich jedoch verkniffen zu sagen, da Alisea dabei war....

Vielleicht ist das auch der einzige Grund, warum sie mich noch nicht versucht hat, im Schlaf zu erstechen. Wobei sie das auch nicht schaffen würde. Auch wenn ich der Graf bin und auf meinem Schloss schlafe, konnte ich meine Wachsamkeit nicht ablegen. Bei dem kleinsten Knarren einer Diele werde ich wach... so ist das nun mal.

Zudem habe ich mir unter das Bett ein schmales Fach einbauen lassen, indem mein Degen liegt. Ich will einfach vorbereitet sein, falls etwas passiert.

Alisea zeigt mir einen kleinen Pullover, den sie selbst gestrickt hat. Seit sie das Kind täglich spürt, ist sie einem regelrechten Nestbautrieb verfallen und hat das Kinderzimmer in Rekordzeit fertig gestellt und dekoriert. Und seit es fertig ist, strickt und näht sie ununterbrochen Kleidung für das Kind. „Ist es nicht süß? Ich habe noch genug Wolle, um eine passende Hose zu stricken."

Wir sitzen im Garten und Alisea hat ihre Füße über meine Beine gelegt, sodass sie halb auf dem Sofaliegt.

Ninette kommt auf uns zu und ich verdrehe etwas die Augen. Eigentlich habe ich mich schon auf einen Nachmittag mit meiner Frau gefreut und wollte jetzt niemanden hier bei uns haben. Aber Ninette bleibt vor mir stehen und setzt sich nicht. „Euer Trauzeuge wartet im Salon auf Euch und da ist auch noch eine Frau dabei."

Ich schaue verwundert zu Alisea. „Was will Ote denn jetzt hier? Mit einer Frau... glaubst du, er hat Guilia gefunden?"

Alisea nimmt sofort die Beine von mir herunter und steht umständlich auf. Dabei stützt sie ihren Bauch mit einer Hand, als würde dieser abfallen, wenn sie es nicht täte. „Sehen wir am besten sofort nach." Sie lächelt mich an und ihre Augen strahlen vor Vorfreude.

Ich hoffe, sie freut sich nicht zu früh. Dann greife ich nach ihrer Hand und wir gehen hinter Ninette her, die uns zum Besuchersalon führt. Bevor ich Ote sehen kann, reißt sich Alisea schon los und stürmt etwas watschelnd in den Saal. Ihre Arme sind weit ausgebreitet.

Guilia schnappt hörbar nach Luft. „Du bist ja wirklich hier! Ich habe es dem Scheusal nicht geglaubt."

Ote schaut zu Guilia verschränkt die Arme und schaut sie mit einem etwas verhöhnenden Blick an. „Ich habs dir doch gesagt."

Die beiden Frauen kreischen schrill und fallen sich gegenseitig um den Hals. Allerdings geht Guilia sofort einen Schritt zurück und starrt auf den Bauch von Alisea.

„Meine Fresse!", gibt Guilia erstaunt von sich. „Du bist schwanger!"

Alisea lächelt stolz. „Ja, mittlerweile kann ich es nicht mehr verstecken. In vier bis sechs Wochen soll es so weit sein."

Ich schaue zu den beiden Frauen und mustere dabei Guilia, die sich kaum verändert hat. Sie ist noch genauso schön, wie ich sie in Erinnerung habe und scheinbar kann sie sich sogar wieder freuen. Ich bin mir nicht so sicher, ob ich sie überhaupt hier haben will. Etwas unwohl ist mir schon dabei, sie wiederzusehen. Also löse meinen Blick von ihr und klopfe Ote auf die Schulter. „Darf ich fragen, wie du das jetzt angestellt hast?"

Ote dreht sich zu mir. „Tja, es war nicht einfach und hat ein hübsches Sümmchen gekostet, für das ihr noch aufkommen müsst. Plus die Aufwandsentschädigung, die Kratzbürste hierher zu schleppen. Ich wollte sie ja nicht mit den üblichen Mitteln gefügig machen. Bin aber jetzt froh, sie los zu sein."

Meine Frau dreht sich zur Tür, ohne dabei die Hände von Guilia loszulassen. „Ninette! Holst du bitte Vittoria?"

„Vi..." Guilia bricht ab und hält sich eine Hand vor den Mund. Ihr Blick geht nun zu Ote und mir. Wobei ich ihren Blick nicht ganz deuten kann. „Was soll der Scheiß? Ist das irgendein krankes Spiel?!"

Ich fixiere Guilia und meine Stimme wird ernst. „Warum sollte Alisea ein krankes Spiel mit dir spielen? Sie hat dies alles ermöglicht."

Nun dreht sich Guilia wieder zu Alisea. „Du? Aber... Warum? Ist das alles echt wahr? Du bist mit Lestat verheiratet und er ist ein verdammter Graf?"

Alisea lacht auf und umarmt Guilia wieder. Es ist schön, meine Frau so glücklich zu sehen. „Ja, das ist eine lange Geschichte und ich erzähle sie dir gerne. Aber später, ja?"

In dem Moment öffnet sich erneut die Tür und Vittoria betritt das Zimmer, deren Blick sich sofort an Guilia heftet, die ihrerseits Vittoria aber noch nicht gesehen hat.

„Guilia...", flüstert Vittoria leise.

Sofort dreht sich Guilia um und löst sich dabei von Alisea. Und im nächsten Moment liegen sich Guilia und ihre Schwester in den Armen. Sie lachen und weinen zeitgleich.

„Oh Gott!", schluchzt Guilia. „Vittoria! Ich dachte, ich sehe dich nie wieder!"

Alisea nähert sich Ote und mir. Dabei lächelt sie zaghaft und sieht zu Ote. „Danke, Ote. Das bedeutet mir wirklich viel."

Er rümpft etwas die Nase. Guilia hat ihm wohl einiges an Ärger bereitet, so unzufrieden wie er gerade wirkt. „Jetzt sind wir aber doppelt Quitt."

Ich haue meinem besten Freund auf die Schulter. „Willst du etwas trinken? Dann lassen wir die Frauen mal alleine."

Ote schaut erleichtert zu mir, sodass ich seine Antwort nicht mehr abwarte, sondern mich an Alisea wende. „Wir gehen in mein Büro. Ich denke, du kommst hier klar, oder?"

„Ja, natürlich", erwidert meine Frau sofort. Sie grinst bis über beide Ohren und umarmt nun sogar Ote, der völlig steif da steht und mir einen irritierten Blick zuwirft. Dennoch legt er kurz seine Arme um sie. „Über den Preis verhandelt ihr beide dann, ja?" Alisea löst sich wieder von Ote und grinst mich frech an.

„Da gibt es nix zu verhandeln", brummt Ote missmutig.

Innerlich lache ich in mich hinein und klopfe Ote wieder auf die Schulter. „Komm schon, wir gehen..." Ich gehe mit Ote in mein Büro und er staunt dort nicht schlecht, denn es hat ein wenig Schiffscharakter. An den Wänden, der Decke sind Holzpanelen und der Boden besteht aus Dielen.

Selbst den Schreibtisch habe ich nachbauen lassen. Und eine Chaiselongue steht an der Wand, direkt neben der Tür.

Ote sieht sich beeindruckt um. „Du hast hier ordentlich umräumen lassen. Es sieht komplett anders aus, als bei meinem ersten Besuch hier." Ote setzt sich auf die Chaiselongue und grinst mich breit an.

„Ja, das war Aliseas Idee und sie hatte recht, ich fühle mich hier etwas wohler." Ich befülle zwei Gläser mit Wein und reiche den einen Ote, bevor wir anstoßen und trinken. „Wie läuft es mit der Crew?"

„Wir waren in Venedig und haben dort einige Frauen gekauft und sie ins osmanische Reich geschleppt. Der Gewinn war gut, aber nicht so üppig, wie wir es uns vorgestellt haben. Dafür konnten wir die Crew aber wieder füllen." Ote trinkt einen Schluck Wein und verzieht kurz das Gesicht. „Ich weiß nicht, ob sich der Handel mit den Muslimen noch lohnt. Die Barbaresken werden immer gefährlicher."

„Vielleicht sollte ich meine Ohren offen halten, ob irgendwo fette Beute unterwegs ist, ansonsten könnt ihr gerne die Schiffe von Marchand überfallen."

Ote lacht plötzlich auf. „Das klingt nach einem Plan. Ich hatte auch überlegt, bis nach Spanien oder Portugal zu segeln und dort mal wieder vorbeizuschauen." Er lehnt sich etwas zurück und trinkt wieder einen Schluck Wein. „Wann soll ich zurückkommen, um dich einzusammeln? In drei Monaten? Einem halben Jahr?"

Ich lehne mich zurück und erwische mich dabei, wie ich mit den Zähnen über meine Unterlippe fahre. Ich würde so gerne wieder in See stechen. Eine tiefe Sehnsucht erfasst mich. Jedoch weiß ich auch, dass meine Frau mich hier braucht. „Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder mit euch kommen kann." Bei den Worten schaue ich bewusst in die andere Richtung, weil ich Otes Gesicht nicht sehen will. Jetzt ist es raus. Er wird mich verurteilend ansehen, wenn ich meinen Kopf wieder drehe und ich kann es sogar verstehen.

„Dein Ernst? Warum? Alisea hat doch jetzt alles, was sie wollte!"

Ich hole tief Luft und schaue in Otes anklagendes Gesicht. Wie ich es mir schon dachte, er hat keinerlei Verständnis dafür. Wie auch? Er hat keine Frau und war auch noch nie verliebt, wird vermutlich auch niemals ein Kind haben. Wie soll er nachempfinden, was ich gerade fühle? „Ich kann meine Familie nicht im Stich lassen. Das geht einfach nicht, Ote. Alisea gehört jetzt zu mir und wenn sie unser Baby bekommt, das auch. Ich kann sie und das Baby unmöglich auf ein Piratenschiff mitnehmen."

„Es ist ja nicht so, dass du ewig weg bist." Er schnauft leise und trinkt sein Glas in einem Zug leer. „Überlege es dir noch mal, Lestat. Und sprich mit deiner Frau darüber. Ein Lestat ohne Meer ist einfach nicht komplett und eine Familie kann das nicht kompensieren."

„Einmal Pirat, immer Pirat!" Ich halte meinen kleinen Finger hoch und schaue ihn an. Ote und ich haben uns das damals mit dem kleinen Finger geschworen. Was eine Kinderei eigentlich und doch bedeutet es mir heute noch etwas. Ich knicke aber den kleinen Finger wieder ein. Es gibt nun mal jetzt Wichtigeres. „Ich vermisse das Meer so sehr. Das kannst du dir gar nicht vorstellen." Kurz schließe ich die Augen und stelle mir vor, dass ich wieder auf der Black Curesana wäre. „Ich wünschte mir, dass ich wieder mit euch segeln kann. Aber nicht heute und auch nicht in naher Zukunft. Es ist einfach unmöglich. Ich muss dieses Opfer für sie bringen."

„Wenn sie dich wirklich liebt, lässt sie dich ziehen, Lestat. Du wirst ja wieder zu ihr zurückkehren." Er schnauft leise und steht dabei auf. „Aber es ist deine Entscheidung. Ich werde wiederkommen. Wenn nicht in einem halben Jahr, dann in einem Jahr. Du kannst für Alisea nicht deine Freiheit aufgeben. Es wird dich kaputt machen und irgendwann diese Ehe zerstören."

„Wir werden sehen, welches Schicksal uns bevorsteht."

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