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141 - Ich lasse dich frei

Der Brief geht über mehrere Seiten und ich bin wirklich tief berührt von ihren Worten. Sie wollte mir etwas über sich verraten und schreiben wo meine Mutter ist und das, kurz bevor sie von mir verkauft wird. Tränen bilden sich in meinen Augen und das nicht, weil ich Schmerzen habe.

Nun verstehe ich, warum Alisea der Verlust ihrer Mutter nach all den Jahren so sehr schmerzt. Vermutlich hat sie mir deshalb mitteilen wollen, wo meine Mutter ist, denn ich habe noch eine.

Ich starre auf den Brief und lese ihn gleich noch einmal. Der Vorwurf, dass ich nie gefragt habe wer sie wirklich ist, macht mich traurig. Sie hat recht. Ich habe sie mit verschlossenen Augen betrachtet. Ihre Mutter hatte auch recht, dass Frauen stark sind. Aber sie hat ihr nicht gesagt, dass sie die Männer auch brauchen, so hat sie ihr ein sehr verkorkstes Bild von der Welt gegeben.

Vielleicht wäre Alisea anders, wenn ihr Vater sie nicht wie einen Jungen behandelt hätte. Nein, sogar mit großer Wahrscheinlichkeit. Er hat ihr damit ein Leben suggeriert, dass sie nie hätte führen können in den Kreisen und dann, als er dachte er bekommt einen Erben, hat er sie fallen lassen.

Wie gerne würde ich jetzt aufstehen und mit meiner Kleinen über diesen Brief reden oder überhaupt bei ihr sein. Was sie wohl gerade macht? Ob sie traurig darüber ist, wieder an Bord zu sein? Der Brief hat mir nicht den Anschein gemacht, dass sie froh war, verkauft zu werden, so wie Guilia es war.

Es ist mir aber nicht möglich mich zu bewegen, weshalb ich trotz dem Wunsch, zu ihr zu gehen, liegen bleib eund irgendwann die Augen schließe. Tot bringe ich ihr auch nichts und ich weiß, dass meine Wunde keine Lappalie ist, sonst hätte Enrico mich nicht gewarnt. Dieser scheiß Eunuch hat mich aufgeschlitzt und da soll nochmal jemand sagen, man braucht ein Schwanz zum kämpfen.

Ich denke wieder an den Kampf und muss lächeln. Alisea hat mir heute das Leben rettet. Wahrscheinlich wäre ich ihm unterlegen gewesen und er hätte mich getötet, wenn sie ihm nicht den Säbel in den Rücken gejagt hätte.

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht schlafe ich ein. Allerdings werde ich irgendwann unsanft geweckt,weil jemand an meiner Schulter rüttelt und die Bewegung extrem zur Brust zieht. „Ahhrrr... was soll das?" Ich schaue zur Seite und sehe Ote, der mich wieder loslässt.

„Ich wollte dir nur sagen, dass wir bereit sind abzulegen. Um Proviant habe ich mich gekümmert."

„Kamen sie auf meine Spur?"

„Du hast verdammtes Glück gehabt. Bis jetzt kam niemand zu uns, aber wir sollten dennoch abhauen, bevor das passiert. Ich habe mich aber umgehört. Der Eunuch, der dich aufgeschlitzt hat, kam vom Sultan persönlich. Du hast wirklich Glück, das sind extrem gut ausgebildete Kämpfer."

„Naja, Glück ist relativ, ich liege ja hier."

„Du hättest tot sein können", entgegnet Ote trocken.

„Wäre ich auch, wenn Alisea mir nicht geholfen hätte."

„Sie ist ein tapferes Mädchen. Der Sultan hat zwar seinen Eunuchen verloren, aber weitere sind unterwegs, um seinen Tod aufzuklären. Es wird sich erzählt, dass er den Kaufmann getötet hat, der Alisea erworben hat." Ote setzt sich auf den Stuhl von Enrico. „Halt dich fest. Sie haben sich gegenseitig hoch geboten und der Kaufmann wollte Alisea um jeden Preis. Hamo sagte, dass es da einen Übersetzungsfehler gab und sie den Titel einer Baroness als Prinzessin übersetzt haben. Dadurch konnten wir einen Preis von 200 Dukaten für sie erzielen."

„200... oh...", stammele ich überrascht. „Das ist mehr, als wir jemals für eine Sklavin bekommen haben."

„Der Eunuch stieg irgendwann aus und hat versucht, danach mit dem Kaufmann zu reden, dass er ihm Alisea überlassen soll für den Sultan. Darauf ließ er sich aber nicht ein. Danach hat der Eunuch ihn getötet, um an Alisea zu kommen. Deshalb kam wohl auch noch niemand an den Hafen und auf deine Spur. Bis jetzt reden alle nur darüber. Es ist aber nur eine Frage der Zeit."

„Ja, wir sollten so schnell wie möglich ablegen. Sie suchen sicher nach Alisea.

„Wir sind schon bereit."

Ote verlässt das Zimmer und es dauert nicht lange, bis ich bemerke, dass wir ablegen.

Enrico schaut sich meine Wunde nochmal an. Da ich nicht die ganze Zeit bei Enrico auf der Liege bleiben will, lasse ich Hamo und einen Kanonier kommen, die mir helfen sollen, in meine Kajüte zu Alisea zu kommen. Sie stützen mich links und rechts, als ich da reinkomme.

Alisea ist nicht zu sehen, allerdings ist das Bett unordentlich. Sie hat also hier geschlafen und ich ahne, dass sie sich wieder unter dem Schreibtisch versteckt.

Die Männer helfen mir ins Bett und Hamo schickt direkt den Kanonier los, damit dieser genug zu Essen und Wein besorgt.

Ich drehe meinen Kopf leicht und sehe unter dem Schreibtisch zwar nicht Alisea, da sie sich ganz klein macht, aber ich kann ihre nackten Zehen sehen.

Hamo klopft mir leicht auf die Schulter. „Ruh dich aus, Lestat. Ein Schiffsjunge wird vor der Tür stehen, wenn du etwas brauchst." Er sieht sich kurz im Zimmer um und dreht sich dann wieder zu mir. „Sie ist weg! Verdammt, soll ich sie suchen lassen?"

Ich muss etwas grinsen. „Nein, schon gut. Ich weiß wo sie ist. Aber du kannst dem Schiffsjungen sagen, dass er ein Kleid bringen soll."

Hamo schaut mich mit einer hochgezogenen Augenbraue fragend an. Ich deute ihm mit den Augen an, dass sie unter dem Tisch ist und er nickt verstehend. „Gut, ich werde dann gehen."

Kurz darauf wird ein Tablett mit Essen und Wein gebracht und das hellblaue Kleid, das Ote im letzten Hafen für Alisea gekauft hat, wird über die Chaiselongue gelegt.

Erst, als die Tür ins Schloss fällt, krabbelt Alisea unter dem Tisch hervor und hält mit einer Hand den Umhang zu. Sie sieht mich einfach nur an, sagt aber keinen Ton und rührt sich auch nicht.

Ich sehe auch zu ihr und kann nicht deuten, was sie denkt oder vorhat. Dennoch bin ich froh sie wiederzusehen und sie bei mir zu haben. Ich versuche sie etwas anzulächeln, aber meine Schmerzen hindern mich etwas daran. „Hey Kleine, wie geht es dir?"

„Warum hast du die beiden Männer getötet?", fragt sie, anstatt auf meine Frage zu antworten. „Der große, schwarze Mann mit dem Turban war der Obereunuch vom Sultan. Du wolltest doch, dass ich in einem Harem lande."

Kein Danke, aber auch kein Vorwurf. Und sie hat ja Recht mit ihren Fragen. Ihr Blick geht kurz zu meinem Oberkörper, den Enrico verbunden hat. „Du wärst fast gestorben."

Ich wende meinen Blick von ihr ab und schließe die Augen kurz. Denn ich will ihr nichts mehr vormachen. „Ich wäre lieber gestorben, als dich irgendjemandem zu überlassen. Leider wurde mir das viel zu spät klar." Ich öffne die Augen wieder und sehe zu ihr. „Es tut mir leid! Einfach alles. Ich weiß, dass es kein Trost für dich ist und schon gar nicht weg macht, was du erlebt hast, aber du sollst es wissen."

Alisea hebt kurz die Augenbrauen, als ich mich entschuldige. Aber sie schweigt nun wieder und sieht mich einfach nur an.

„Ich erwarte jetzt nicht, dass du mir verzeihst." Irgendwie habe ich mich in eine wirklich blöde Situation gebracht, indem ich mich entschuldigt habe und sie nicht antwortet. Sie ist jetzt am längeren Hebel, könnte Forderungen stellen. Wahrscheinlich würde ich sie sogar erfüllen. Das bin ich nicht gewöhnt, aber ich habe es verdient. Ich kann nicht erwarten, dass sie mir jetzt um den Hals fällt. „Es gibt so viel, was ich dir sagen will, Alisea. Außerdem hat Pepin mir deinen Brief gegeben."

„Oh... Der Brief." Sie wendet sich nun von mir ab und geht zum Schreibtisch. Ich sehe, dass sie sich etwas Wein einschenkt und aus dem Becher trinkt. Dann schenkt sie erneut ein. „Ich weiß nicht, warum ich das Bedürfnis hatte, diesen Brief zu schreiben. Wahrscheinlich wollte ich an dein Gewissen appellieren." Sie dreht sich nun wieder um, kommt auf mich zu und setzt sich zu mir auf die Bettkante. Dann hält sie den Becher an meine Lippen. „Und ich wollte, dass du eine Chance hast, deine Mutter wiederzusehen. Oder ihr zumindest mal schreibst. Sie erzählte mir nie von sich, aber ich denke, Louise würde sich freuen, von dir zu lesen."

Ich trinke ein paar Schlucke Wein. „Ich habe nicht gewusst, dass sie noch am Leben ist, bis es mir mein Vater vor kurzem geschrieben hat. Er hat mir damals erzählt, dass sie meinetwegen gestorben ist." Ich muss kurz auflachen, aber bereue es sofort, da meine Brust dabei schmerzt. „Uhhh.. mhm... also das waren so viele Zufälle, dass ich irgendwie nicht recht daran glauben wollte."

„Dein Vater...", murmelt Alisea. Sie nimmt mir den Becher ab und geht zurück zum Schreibtisch, sodass ich nur ihren Rücken sehen kann.

„Ja, dein Verlobter. Aber er hat mich nie anerkannt. Also, wenn du ihn doch heiraten würdest, was er aus irgendeinem Grund übrigens sogar noch will, zumindest nach dem letzten Brief, stehe ich dir nicht im Weg." Das will ich nicht, aber es geht nicht immer nur um mich. Sie ist eine Person die selbst Entscheidungen treffen muss. Ich kann ihre Liebe nicht erzwingen.

Alisea hat mir noch immer den Rücken zugedreht und steht einfach nur da. Sie sagt nichts und regt sich auch nicht. Sie weiß bestimmt noch nicht genau, wie ich das meine.

„Um es noch deutlicher zu sagen: Ich werde dich freilassen. Du wirst keine Sklavin und bist auch keine mehr. Ich kann dich wieder heim bringen, wenn du es willst." Meine Stimme klingt monoton, denn es fühlt sich schrecklich an es auszusprechen. Ich werde sie verlieren. Aber mir ist klar, dass ich sie auch nicht zwingen kann, bei mir zu bleiben.

„Und der Brief von meinem Vater? Wirst du sein Angebot annehmen?" Sie geht zur Chaiselongue und lässt den Umhang zu Boden fallen, nur um kurz darauf das Kleid anzuziehen, während sie mir noch immer den Rücken zudreht. Dennoch starre ich einen Moment auf ihre nackten, wunderschönen Beine, bis hinauf zu ihrem Po, der halb von ihren langen Haaren verdeckt wird.

„Welches Angebot?" Ich denke kurz nach, da ich den Brief gar nicht mehr so genau im Kopf habe. „Meinst du, mich mit ihm zu treffen? Warum sollte ich das? Er wollte meine Mutter töten. Wenn, dann treffe ich ihn lieber mit meinem Degen in sein Herz!"

„Du bist ein Pirat. Mit seiner Hilfe würdest du jeden französischen Hafen ansteuern können, ohne Gefahr zu laufen, dass du verhaftet und gehängt wirst."

„Dein Vater ist ein Lügner und Betrüger. Das ist nur ein Köder. Er würde mich und meine Crew sofort gefangen nehmen lassen", entgegne ich.

Alisea nickt langsam, geht wieder zum Schreibtisch und greift nach einem Holzteller. Ich sehe, dass sie verschiedene Speisen darauf legt. Danach kommt sie zu mir und setzt sich wieder auf die Bettkante, während sie den Holzteller auf ihrem Schoß ablegt. Käse, Obst und ein wenig Fleisch. „Ja, er würde dich gefangen nehmen, deine Crew hängen lassen und dir dein Schiff wegnehmen. Und erst, wenn du alle Geheimnisse ausgeplaudert hast, wird er dir den erlösenden Tod schenken. Mein Vater hasst Piraten."

„So ist es", stimme ich ihr zu. „Niemand mag Piraten und ich bin keiner geworden, um mich von irgendjemanden abhängig zu machen. Meine Freiheit zu tun und zu lassen was ich will, ist mein wichtigstes Gut." Ich greife nach einem Käsestück, welches auf ihrem Teller liegt und stecke es in den Mund.

„Und ich bin eine Frau. Ich werde immer von irgendjemandem abhängig sein und niemals wirklich frei sein." Sie sieht mir nun in die Augen und ihr Blick durchbohrt mich fast. „Weißt du, warum der Graf mich unbedingt heiraten will?"

„Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung. Ich habe schon mit Ote darüber geredet und der einzige Grund, der uns einfiel ist, dass er wissen will, wo meine Mutter ist, um mich damit zu erpressen. Einen Erben kann er ja eigentlich von jeder Frau bekommen."

Die Mundwinkel von Alisea zucken kurz. Dann beugt sie sich etwas zu mir vor, sodass ihre Haare auf meinen Oberkörper fallen. „Mein Vater hat keinen männlichen Erben und mein Großvater mütterlicherseits auch nicht. Seine älteste Tochter wurde enterbt, sämtliche Titel wurden ihr aberkannt. Seine jüngere Tochter, meine Mutter, starb während der Geburt und seine drei Söhne starben schon im Kindesalter." Sie macht eine längere Pause und sieht mich weiterhin an. „Mein Sohn wird nicht nur sämtliche Titel und Ländereien meines Vater erben, sondern auch die viel größere Markgrafschaft meines Großvaters. Dagegen ist das, was Graf Roux besitzt, lächerlich. Nicht einmal der König von Frankreich hat so viel Vermögen."

Sie beugt sich noch etwas weiter vor, bis ihr Gesicht ganz nah über meinem schwebt. „Es geht immer nur darum, noch mehr Titel und noch mehr Geld und Ländereien anzuhäufen. Geld regiert die Welt, nicht wahr? Als Pirat geht es dir ja auch immer nur um Geld."

„Das stimmt nicht, Alisea. Da hast du ein falsches Bild von uns Piraten. Hier regiert die Freiheit und das Gold ist zweitrangig. Auch wenn wir viel davon machen. Aber zu deiner Theorie..." Ich betrachte ihr Gesicht, das so einladend über meinem schwebt. „Das ist eine interessante Information, die ich so noch nicht bedacht habe. Dann hätte Roux mehr, als er sich jemals erträumen hätte können."

Ich sehe auf ihre Lippen und obwohl ich weiß, dass es nicht gerade förderlich dabei ist, ihr Vertrauen zu gewinnen, greife ich in ihren Nacken, ziehe sie zu mir ran und lasse meine Lippen auf ihre prallen.

Verdammt, das habe ich vermisst...ich habe sie so vermisst!

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