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133 - Rettungsaktion

Wir haben angelegt und diesmal gibt es keinen langen Landgang. Ote und ich haben soeben die letzten Geschäfte an Land erledigt und ich bin froh, dass es nicht ewig dauerte. Ich will Alisea nicht zu lange aus den Augen lassen.

Ich richte mich an Ote. „Sobald wir den Proviant an Bord haben, werden wir wieder Segel setzen." Das ist der letzte Hafen, bevor wir Konstantinopel ansteuern. "Ich geh dann mal wieder zurück zum Schiff. Kommst du mit, Ote?"

Ote schaut sich in der Straße um und zeigt auf ein Gebäude. „Ich geh noch einen wegstecken, dann komme ich."

Ich schaue zu dem Bordell und runzle die Stirn.

„Was ist?", fragt Ote irritiert.

„Was macht Hamo da?"

Ote dreht sich um und sieht auch Hamo, der vor dem Haus steht. Allerdings hebt Ote nur kurz die Schultern, als wäre die Sache völlig normal.

Mich macht es jedoch stutzig. „Seit wann geht er in ein Bordell?"

„Du wolltest doch, dass jemand Christos im Auge behält. Ich habe daher Hamo auf ihn angesetzt. Wahrscheinlich hört der jetzt gerade Christos stöhnen..." Ote bricht ab und greift nach seinem Degen. „Das ist allerdings ein Nebengebäude vom Bordell. Siehst du? Die Tür zum Bordell ist dort. Wahrscheinlich ein Vorratsraum. Christos schmuggelt doch bestimmt irgendwas!"

Jetzt schaue ich auch genauer hin. Ote hat recht. Der Eingang zum Bordell ist im Haus daneben. Ich gehe mit Ote zu Hamo, der direkt den Finger vor seinen Mund legt und damit andeutet, dass wir still sein sollen. Deshalb flüstere ich. „Was machst du hier? Ist Christos da drin?"

Hamo nickt und zeigt zu einem Fenster.„Ich habe ihn hierher verfolgt. Er hatte einen Sack dabei. Ich vermute, da war eine Frau drin."

„Eine Frau?", hake ich nach. Doch nicht Alisea!? „Warum hast du ihn nicht aufgehalten?"

„Ich war mir nicht sicher. Er ist jedenfalls da drin."

Ote sieht sich kurz um und wendet sich dann wieder Hamo zu. „Allein mit der Frau?"

„Ja. Da war noch ein Kerl, aber der ist vorhin gegangen und da rein." Hamo deutet auf das Haus nebenan, direkt auf die Tür zum Bordell.

„Nein!", schreit eine Frau. „NEIN!" Obwohl ihre Stimme vor Angst ganz schrill ist, erkenne ich sie sofort wieder. Alisea!

Ohne zu zögern, überwinde ich die paar Schritte zur Tür.

„Nein! Hör auf!", schreit sie wieder.

Ich reiße die Tür auf und sehe, wie Christos sich gerade an meiner Kleinen vergehen will. Innerhalb weniger Schritte bin ich bei ihm und ziehe dabei meinen Degen. Blinde Wut erfüllt mich. Alisea ist meine Kleine! Meine!

Christos dreht seinen Kopf noch in meine Richtung, als ihn schon mein Degen durchbohrt. Dabei schaut er mir überrascht in die Augen. „Ahhhhrrr...", gibt er kurz von sich.

„Du verdammtes Schwein!", brülle ich voller Hass. Ich zerre ihn mit aller Kraft aus dem Bett, damit er Abstand von ihr bekommt. Dabei steche ich abermals zu. Direkt in sein verdammtes Herz. Dann schaue ich zu Alisea, die nun im Bett sitzt. Sie winkelt ihre Beine an und legt ihre Arme darum. Sofort blicke ich an ihrem Körper auf und ab. „Hat er dich verletzt?"

Sie hat Blut im Gesicht und ein paar Spritzer sind auch auf ihrem Oberkörper gelandet. Ihr Blick geht zuerst zu Christos und dann zu Ote und Hamo. Ganz zum Schluss sieht sie zu mir. Ihre Augen sind weit aufgerissen und ihr Gesicht ist ganz bleich. Die hellblauen Augen und das rote Blut auf ihrer blassen Haut sind ein starker Kontrast. Alisea antwortet nicht, sondern starrt mich nur an.

Hamo beugt sich über Christos. „Du hast Christos umgebracht, Lestat!" Kein Vorwurf in der Stimme, sondern nur eine Feststellung.

Auch Ote ist mir gefolgt und legt eine Hand auf meine Schulter. „Wir sollten schnell hier weg!"

Ich reiße mir ohne zu zögern mein Hemd vom Körper, denn ich weiß, was Ote meint. So ein Bordell hat meist gute Kämpfer und wir können nicht alle umbringen. Dann erregen wir zu viel Aufsehen. Ich lege mein Hemd um Alisa und greife nach ihrer Hand, um sie auf die Beine zu ziehen. „Kannst du laufen oder muss ich dich tragen?" Wenn sie laufen kann, wäre es mir lieber, dann bin ich flexibler. Zur Not kann ich so mit einer Hand kämpfen und sie mit der anderen festhalten.

Sie sieht wieder zu Christos und steht vom Bett auf. Ihr ganzer Körper zittert, aber sie steht sicher auf den Beinen.

Hamo rennt bereits zur Tür und reißt sie wieder auf, Ote wird hinter mir bleiben.

Ich packe die Hand von Alisea noch fester und renne zur Tür. Sie hält mit dem Tempo mit und macht sich nicht lang, wie ich befürchtet habe. Draußen ist es zum Glück ruhig. Es hat noch niemand mit bekommen, was hier gerade passiert ist. Das ist aber nur eine Frage der Zeit. Deshalb laufen wir los. Wir müssen schnell zur Black Curesana kommen. Am besten unentdeckt, was nicht so einfach wird. Am Hafen ist dafür zu viel los.

Nachdem wir etwas Abstand zum Bordell haben, bleibt Hamo in einer Gasse stehen und auch ich muss durchatmen. Ich schaue zurück zu Alisea, die ebenfalls keucht. Sie hat ihre freie Hand an ihrer Brust, um mein Hemd festzuhalten und beugt sich etwas vor, um Luft zu bekommen.

Aber auch Ote atmet schwer und hält sich seine Seite. Er sieht immer noch sehr mitgenommen von unserer Prügelei aus. „Lestat, warte", keucht er und schnappt nach Luft, „ihr... also du und Alisea, ihr könnt nicht so blutverschmiert zum Hafen."

Er hat recht, es ist immerhin helllichter Tag und hier gibt es einige Gesetzeshüter.

Ote zieht bereits sein Hemd aus und reicht es mir.

„Da vorn ist Wasser", brummt Hamo. „Wartet kurz!" Sofort rennt er los und zieht ebenfalls sein Hemd aus, um es nass zu machen. Dann kommt er zurück und reicht es mir. „Wascht euch kurz." Er sieht kritisch zu Alisea, die halbnackt zwischen uns steht. Offenbar haben wir alle denselben Gedanken.

Ote deutet nach rechts. „Ich habe da drüben einen Stand mit Stoffen gesehen. Bin gleich wieder da!"

Ich nicke Ote zu und wende mich dann an Hamo. „Hamo, du kannst schon vorgehen. Wir kommen dann nach. Alleine fallen wir auch nicht so auf."

Hamo hat seine Waffen immer sichtbar am Körper, jetzt hat er auch noch sein Hemd aus und dadurch ist er nicht gerade unauffällig. Doch ich will hier kein Aufsehen erregen, wenn uns doch noch jemand vom Bordell verfolgt hat und zum Hafen kommt, weil Christos erzählt hat, dass er ein Seemann ist.

„Gut, dann sehen wir uns später auf der Black Curesana. Passt auf euch auf." Hamo nickt mir knapp zu und geht in die andere Richtung.

„Aye, du auch." Ich drehe mich zu Alisea und nehme das Hemd, um ihr das Blut aus dem Gesicht zu wischen. Jedoch zuckt sie sofort zurück. Ich schaue sie besorgt an. „Bist du soweit in Ordnung? Hast du irgendwo Schmerzen?"

„Er hat mich bewusstlos geschlagen." Sie nimmt einen Ärmel von dem nassen Hemd und wischt sich selbst über das Gesicht.

Nun sehe ich auch, dass sie eine aufgeplatzte Lippe hat. Auch ihre Schläfe ist ganz rot. Also ist sie nicht freiwillig mit ihm mitgegangen. Das beruhigt mich irgendwie. „Du hast da immer noch etwas."

Alisea seufzt leise und lässt den Ärmel los. Also tupfe ich vorsichtig über ihr Gesicht und wische den Rest vom Blut weg. Auch das, was in ihren Haaren ist, auch wenn es dort nicht besonders gut weggeht. Dann schaue ich in ihren Ausschnitt und fange an, ihren Hals zu säubern, sowie ihr Dekolleté.

„So, ich habe etwas gefunden." Ote stellt sich zu uns und hält ein hellblaues Kleid hoch, dann dreht er sich kurz um. „Wo ist Hamo?"

Ich greife nach dem Kleid. „Er ist schon vorgegangen. Wir sind einzeln unauffälliger. Geh du auch schon, ich komme mit Alisea nach."

Ote wirft mir einen Blick zu, der mir sagen soll, dass er nicht damit einverstanden ist, allerdings sagt er das komplette Gegenteil: „Gut, dann sehen wir uns später." Er sieht noch kurz zu Alisea, bevor er sich abwendet und ebenfalls geht.

Alisea streckt die freie Hand nach dem Kleid aus und will es mir abnehmen. Aber ich muss sie loslassen, wenn sie es sich anzieht. Zudem bin ich auch noch voller Blut und habe das Hemd von Ote, das ich noch anziehen sollte.

Deshalb halte ich das Kleid fest und mein Griff an ihrem Handgelenk wird stärker. Dann lehne ich mich vor und schaue sie drohend an. „Ich weiß, dass du jede Möglichkeit ergreifen wirst, um zu flüchten. Aber selbst wenn dir das gelingen würde, sollte dir klar sein, dass du nicht weit kommen würdest. Ich finde dich!" Dann lasse ich ihr Handgelenk und das Kleid los, nachdem sie schon gegriffen hat und trete einen Schritt zurück. Meine Augen sind stur auf sie gerichtet und mein Körper in Alarmbereitschaft, falls sie losrennt.

Sie presst ihre Lippen zusammen und sieht sich sogar nach rechts und links um. Dann zieht sie das Hemd aus und schlüpft in das Kleid. Es ist etwas zu groß, aber die Farbe ist fast dieselbe, wie ihre Augenfarbe. Alisea macht keine Anstalten, zu fliehen und sieht mich anschließend schweigend, beinahe vorwurfsvoll an.

Ich ziehe das saubere Hemd von Ote an und reiche Alisea das nasse Hemd, damit sie mich sauber macht.

Sie seufzt schwer und wischt mit dem Hemd über mein Gesicht und am Hals entlang. Danach reicht sie es zurück. „Fertig."

Ich werfe das Hemd auf den Boden und greife wieder nach ihrer Hand. Erst jetzt entweicht ein wenig Anspannung aus meinem Körper. Ich war mir wirklich nicht sicher, ob sie einen Fluchtversuch wagt. Auf meinem Schiff bin ich der Kapitän und ich kenne jeden Winkel, aber hier an Land muss ich aufpassen.

Wenn sie jemanden anspricht oder plötzlich schreit, habe ich ein ernsthaftes Problem. Ich wüsste nicht, womit ich sie jetzt noch bedrohen könnte. Ich schaue sie einen Moment lang an. Sie vermeidet es, zu mir zu sehen und starrt die Gasse entlang, daher frage ich: „Worüber denkst du nach?"

Nun sieht sie mich direkt an. „Weglaufen ist sinnlos, nicht wahr? Dann lande ich am Ende wirklich noch in diesem widerlichen Bordell." Ihr Blick schwenkt wieder und sie sieht sich um. In der Gasse ist es ruhig, aber auf der Hauptstraße ist es voller und es gehen immer wieder ein paar Leute hin und her. „Selbst wenn ich um Hilfe rufe... Wer wird denn schon einer scheiß Frau helfen, wenn der Mann neben ihr eine Waffe trägt? So lebensmüde ist doch niemand." Nun sieht sie mich wieder an. „Ich habe verloren. Egal, was ich mache, es ist sinnlos. Ich hatte nie eine Chance, schon vom ersten Tag an nicht."

„Ich würde dir gerne mehr Hoffnung machen, aber es ist naiv zu denken, dass du als Frau weit kommst. Die Welt wird eben von Männern regiert. Und solche, wie Christos, gibt es wie Sand am Meer."

Ihre Augen sehen leer aus. Da ist kein Strahlen mehr. Ich wünschte mir, dass ich irgendetwas tun könnte, um ihr wieder Hoffnung zu geben. Doch was soll ich ihr sagen? Das ich nicht vorhabe, sie in Konstantinopel zu verkaufen? Es stimmt, ich habe es nicht vor, aber ich weiß nicht, ob ich es schaffe. Dazu muss ich meine Mannschaft davon überzeugen, sie an Bord zu lassen. Doch nach den ganzen Eskapaden mit ihr, wird es schwer werden.

Ich werde ihr sicher nichts sagen, was ich vielleicht nicht halten kann. Mal davon abgesehen, will sie vielleicht gar nicht bleiben. Nicht, wo sie nun ihre Erinnerungen zurückhat. „Ich habe noch etwas von dir." Ich greife in meine Hosentasche.

„Etwas?", entgegnet Alisea zynisch. „Du hast alles von mir. Nicht mal meine Würde ist mir noch geblieben."

Ich gehe auf ihre Worte nicht ein und ziehe stattdessen den Siegelring aus meiner Tasche, den ich ihr in die Hand lege. „Ich denke, der ist von deiner Mutter, oder?"

Sie betrachtet den Ring und dreht ihn leicht, sodass das Wappen unter dem Rubin hervorsticht. „Meine Mutter hatte ein reiches Elternhaus, ihr Vater ist der Marquise du Sade. Sie hätte einen Herzog heiraten können, vielleicht sogar einen Prinzen, wenn ihre große Schwester nicht mit einem Philosophen durchgebrannt wäre." Sie seufzt tief und drückt mir den Ring wieder in die Hand. „Niemand wollte meine Mutter heiraten, wegen dem schlechten Ruf. Nur mein Vater hat zugesagt und so musste sie weit unter ihrem Stand heiraten. Einen Mann, der nur das Geld wollte und es sie jeden Tag spüren ließ."

„Frauen können sich fast nie aussuchen in welche Sklaverei sie kommen, weil sie kein Mitspracherecht haben. Das durchzieht nun mal alle Schichten." Ich halte ihr den Ring wieder hin. „Es ist deiner, du kannst ihn behalten, wenn du willst."

Alisea macht jedoch keine Anstalten, den Ring zu nehmen und sieht mich stattdessen mit kaltem Blick an. „Behalte ihn. Oder gib ihn Ote, weil er das Kleid gekauft hat. Mir egal." Sie dreht den Kopf weg und schaut in Richtung der Hauptstraße. „Sind wir schon in Konstantinopel? Dann bring mich einfach zum Sklavenmarkt, dann haben wir den Scheiß endlich hinter uns. Oder willst du erst gucken, ob ich noch Jungfrau bin?"

Sie kann es scheinbar nicht erwarten, mich endlich los zu sein, aber wer soll es ihr übel nehmen? Ich atme tief ein, um es ihr doch zu sagen, denn sie will ja sowieso von mir weg, dann ist es auch nicht schlimm, wenn es nicht funktioniert. „Eigentlich wollte ich dich nicht verkaufen, sondern mit meinem Vater Roux noch mal verhandeln. Aber da es nichts Sicheres ist, wollte ich es dir nicht sagen." Nun ist es endlich raus und ich starre Alisea an. Aber ihr Blick bleibt kalt und distanziert. Also stecke ich den Ring wieder ein, greife nach ihrer Hand und gehe Richtung Hafen. „Wir sind noch nicht in Konstantinopel. Das wird unser nächster Hafen."

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