132 - Flucht ins Verderben
Die Zeit steht scheinbar still. Auf dem Schiff höre ich immer mal wieder Männer lachen und grölen. Sie freuen sich sicher, bald mit einem riesigen Gewinn zurück in die heimischen Gefilde zu segeln. Was interessiert sie schon das Schicksal der Mädchen und Frauen, die sie im Frachtraum eingepfercht haben? Wahrscheinlich werden sie auf der Rückfahrt nur vermissen, dass sie keine Frauen mehr haben, die sie ficken können.
Ich schließe die Augen und drehe den Kopf bei Seite. Des einen Leid, des anderen Freud. Als ich noch bei meinem Vater lebte und das angenehme Leben einer Baronesse hatte, haben mich die Bediensteten auch nicht gekümmert.
Plötzlich höre ich, wie die Tür aufgeschlossen wird. Jetzt wird es bald vorbei sein. Sie holen mich und ich komme in einen Harem. Vielleicht kann ich von dort fliehen. Aber wohin? Lestat hat doch recht, als Frau habe ich keine Chance. Warum dauert es so lange, bis die Tür aufgeschlossen wird? Ich lege meinen Kopf zur Seite und öffne meine Augen. Da springt die Tür plötzlich auf. Doch nicht Lestat kommt herein, sondern Christos. Der hat mir gerade noch gefehlt.
Er schaut sich um und schließt die Tür wieder hinter sich. Dann kommt er auf das Bett zu und hält sich einen Finger vor den Mund. „Pssst."
Vollidiot! Ich habe einen Knebel im Mund. Hat er keine Augen im Kopf? Ich verdrehe die Augen und würde am liebsten den Kopf abwenden. Will er mich wieder erniedrigen und mir seinen Schwanz in den Mund stecken? Soll ich deswegen leise sein?
Offensichtlich hat sich Lestat ja nicht mit Christos geprügelt, wie ich kurz gehofft hatte. Aber Christos ist unverletzt. Keine Schramme im Gesicht und er steht auch aufrecht da. Wahrscheinlich war es Lestat sogar egal. Oder er gibt mir ebenfalls die Schuld und meint, dass es eine gerechte Strafe war. Deswegen hat er mir gestern den Rest des Abends die kalte Schulter gezeigt.
Christos beugt sich vor und macht sich an den Fesseln an meinem rechten Fuß zu schaffen. Ich frage mich nur, warum er das tut. Um seinen Schwanz in den Mund zu nehmen reicht es doch, wenn er mir den Knebel aus dem Mund nimmt!
„Psst", macht er wieder, „ich werde dich jetzt hier rausholen."
Mich rausholen? Das glaube ich nicht. Nachdem er meinen Fuß frei hat, trete ich nach ihm, aber er fängt mein Bein ab und kniet sich schmerzhaft drauf, während er das andere auch befreit. Das dauert viel länger, als bei Nouel. Wahrscheinlich hat Lestat die Knoten noch fester gemacht. Warum nutzt dieser Vollidiot nicht einfach seinen Degen oder ein Messer?
Nachdem auch der zweite Fuß frei ist, dreht sich Christos auf mir und setzt sich auf meine Oberschenkel. Zum Glück hat er die Decke auf meinem Körper gelassen. Trotzdem gleitet der Blick an mir auf und ab. Aber dann beugt er sich vor, um die Fesseln an meinen Händen zu lösen.
Wahrscheinlich will er mich nur von Bord holen, um mich in einer dunklen Gasse zu schänden und dort liegen zu lassen. Wenn ich Glück habe, bekomme ich kein Kind von ihm. Aber mir ist klar, was Christos will und warum er das hier macht. Der Preis meiner Freiheit ist meine Unschuld... und ich hätte diesen Preis schon in Piräus zahlen sollen.
Christos leckt sich kurz über die Lippen. Ich kann mich nicht bewegen, weil seine Beine meine an Ort und Stelle halten. Er beugt sich herunter und ich kann seinen Atem riechen. „Ich mache jetzt deine Hände los und du solltest dich besser nicht wehren. Ich bin deine einzige Chance, vor ihm zu fliehen! Ich habe dafür viel auf mich genommen, mein Sonnenschein. Also überlege dir genau, was du machst. Willst du verkauft werden oder fliehen?" Er schaut mich einen Moment an, als ob er eine Antwort will.
„Hmmm...!" Ist der dumm? Warum stellt er nicht eine einfache Ja oder Nein Frage? Dann könnte ich wenigstens antworten. Daher drehe ich meinen Kopf zum Fenster und deute kurz mit dem Kinn dorthin. Ich muss einen Weg finden, schnell zu verschwinden, wenn Christos das bekommen hat, was er wollte. Und danach muss ich mein Leben selbst in die Hand nehmen. Ich darf mich nicht auf einen Mann verlassen. Niemals wieder!
Er versteht mich scheinbar nicht und knurrt: „Ich werde dich bewusstlos schlagen, wenn du mich angreifst. Ich hoffe, das verstehst du." Er löst die Fesseln an meiner Hand und ich greife nach meinem Knebel. Er hält jedoch meine Hand fest. „Der bleibt drin, bis wir hier weg sind!"
Ich reiße die Augen auf, nicke dann aber. Den Knebel werde ich mir schon früh genug aus dem Mund nehmen. Aber wenn er unbedingt will, dass der drin bleibt, soll es mir recht sein. Obwohl es mir schwerfällt, entspanne ich mich. Bevor er noch auf die Idee kommt, mich wieder zu fesseln oder wirklich bewusstlos zu schlagen. Die Aktion gefällt mir nicht. Aber ich werde Christos nicht vertrauen und nur auf meine Gelegenheit zur Flucht warten.
Er steht auf, greift nach meiner Hand und zieht mich hinter sich her. Dabei überlege ich fieberhaft, ob ich ihn nicht am besten ermorde, wenn er mich schänden will. Er wird sich bestimmt dafür ausziehen. Und das bedeutet, er legt seinen Degen bei Seite.
„Keinen Mucks und jetzt werden wir dieses Schiff verlassen!" Er geht mit mir zur Tür und öffnet sie langsam. Dann schaut er in den Flur. „Die Luft ist rein, die Idioten werden erst merken, dass du weg bist, wenn wir schon überalle Berge sind."
Ja, das dachte ich schon einmal. Als ich mit Nouel geflohen bin. Hätten wir uns doch besser nach Athen durchgeschlagen...
Christos schleicht den Flur entlang und ich folge ihm, wobei es mich Überwindung kostet, den Knebel im Mund zu lassen. Warum sollte ich schreien wollen? Ich will ja auch runtervon dem Schiff! Ich will mir gerade den Knebel aus dem Mund nehmen, als Christos den Kopf nach hinten dreht.
Er gibt mir einen Schubs und ich falle heftig auf meine Seite. Dabei knalle ich auf den Holzboden. Er flüstert, obwohl der Knall wohl nicht zu überhören war: „Ich sagte, lass den Knebel drin!"
Ich schaue zu ihm auf und sehe, dass er nach einem Sack greift, der in dem Raum ist, wo ich gelandet bin, als er mich schubste. „Du musst da rein!"
Vollkommen entsetzt reiße ich die Augen auf und will am liebsten protestieren. Ich darf diesem Mann nicht vertrauen! Da gehe ich doch lieber wieder zurück in die Kajüte... Panische sehe ich mich in der kleinen Kajüte um. Aber hier ist nichts! Nur Säcke und Seile. Und Christos steht genau vor der Tür. Angst breitet sich in mir aus und ich schüttele den Kopf.
„Ich kann dich auch hier lassen. Willst du das?" Er neigt seinen Kopf und schaut mich herausfordernd an.
Ich bin hin- und hergerissen. Ich will ja weg! Aber ich will mich diesem Mann nicht ausliefern. Wenn er mich erst in diesen Sack gesteckt hat, dann ist meine Chance auf eine Flucht dahin. Auch wenn ich weiß, dass er mich sonst wohl nicht runter vom Schiff bekommt. Aber meine Skepsis und Zweifel steigen. Dann doch lieber der Harem!
„Ich habe keine Zeit.", knurrt er.
Ich sehe seine Faust auf mich zukommen und im nächsten Moment wird alles Schwarz um mich.
...
Ich werde wieder wach, als ich dumpfe, mir unbekannte Stimmen höre. „Und sie wird niemand vermissen?"
„Mit Sicherheit nicht", erwidert ein anderer Mann. Christos, wie ich an der Stimme erkenne.
Ich öffne ganz leicht meine Augen und sehe, dass ich auf einem Dielenboden liege. Jemand zieht mich an den Haaren hoch. Ich schließe schnell die Augen wieder und tue so, als ob ich noch bewusstlos bin.
„Gut, sie ist wirklich hübsch", sagt der fremde Mann und ich spüre seinen Atem in meinem Gesicht. „Wir können etwas mit ihr anfangen. Aber glaube nicht, dass wir dafür so viel zahlen. Sie wird vielleicht 50 im Monat einnehmen. Wenn überhaupt."
„Du weißt, dass sie das wert ist und ich bin euer erster Kunde. Ich werde sie ordentlich einreiten und dann dürft ihr sie mal kosten!"
Es dauert einen Moment, bis ich realisiere, dass sie Griechisch miteinander reden. Der Sinn der Worte erschließt sich mir allerdings nicht, daher warte ich noch ab und hoffe, weitere Informationen zu erhalten.
„Natürlich werde ich mich erst davon überzeugen, dass sie den Preis wert ist."
Ich reiße nun doch die Augen auf und sehe in das Gesicht des fremden Mannes. Er hat kleine, braune Augen und kurzes, schwarzes Haar. Sein Gesicht ist ernst und er sieht nicht aus, als wenn er Spaß versteht.
„Ohh", entweicht es ihm und ergreift kurz nach meinem Kinn. „Ihre Augen sind wirklich etwas Besonderes!"
„Sag ich doch. Eine blonde Schönheit, mit blauen Augen, die noch gezähmt werden muss. So etwas bekommt man nicht an jeder Ecke."
Ich schaue zu Christos der mit verschränkten Armen hinter dem Mann steht. „Was hast du getan, Christos? Wo bin ich?!"
Ich setze mich auf und merke erst jetzt, dass mein Rock fehlt und ich entblößt vor diesen Männern liege.
„Wunderbar, sie wird also auch die Wünsche der Kunden verstehen." Der Mann dreht sich zu Christos und ich nutze den Moment, um mich umzusehen und ein wenig vor den Männern wegzurutschen.
Ich bin in einem kleinen Zimmer. Die Tür ist natürlich auf der anderen Seite. Ein kleines Fenster mit Gittern zur rechten Seite, welches angekippt ist und da drunter ist eine schmale Pritsche. Ein alter Tisch mit einem Stuhl ist links von mir.
„Gut, ich zahle den Preis, wenn sie mich überzeugt", sagt der fremde Mann zu Christos. „Du darfst sie einreiten."
Einreiten? Was soll das denn heißen? Ich bin doch kein Pferd!
„Ich bin mir sicher, dass sie dich überzeugen wird. Du wirst es nicht bereuen!"
„Du bekommst eine halbe Stunde mit ihr. Danach gehört sie uns."
„Abgemacht!", entgegnet Christos grinsend.
Sie geben sich die Hand, dann geht der Mann aus dem Raum und ich bin mit Christos alleine.
Christos sieht mich mit einem dreckigen Grinsen im Gesicht an und beginnt damit, sich auszuziehen.
Ich stehe auf und sehe zu der Tür, durch die der Mann gegangen ist. Aber Christos steht natürlich im Weg. Trotzdem versuche ich mein Glück, als Christos sich gerade die Hose herunterzieht. Er fängt mich allerdings ab und schubst mich zurück. Ich falle fast hin und sehe entsetzt dabei zu, dass er sich das Hemd über den Kopf zieht und nun komplett nackt vor mir steht. Seine Männlichkeit steht bereits aufrecht und mir wird übel.
Das war so klar...! Ich wusste doch, wiedas laufen würde. Aber offenbar will Christos mich dem anderen Mann verkaufen. „Du bist so ein mieses Arschloch!"
Er nähert sich mir und ich schaue zu der Kleidung, die er achtlos auf den Boden geworfen hat. Sein Degen liegt ebenfalls dort.
Langsam weiche ich nach hinten aus, greife den Stuhl und werfe ihn Christos entgegen. Sofort renne ich los zu seiner Kleidung, um nach dem Degen zu greifen.
Er streckt seine Hand aus, um mich festzuhalten, aber ich weiche aus.
Das ist meine einzige Chance! Dann spüre ich das kalte Metall und greife danach. Jedoch ist Christos auch schnell und ehe ich den Degen richtig zu fassen bekomme, werde ich mit einem Ruck an den Haaren zurückgezogen. Dann greift re um mich, sodass ich nun mit dem Rücken an seine nackte Brust gepresst bin.
„Na, na, na... was hast du denn vor, mein Sonnenschein? Hast du vergessen, dass man keinen Degen auf Piraten richten sollte?"
„Lass mich los!" Ich strample mit den Füßen, aber er geht einfach weiter und wirft mich auf das Bett. Sofort springe ich auf, aber Christos holt aus und schlägt mir mit voller Wucht ins Gesicht, sodass ich zurück ins Bett falle und meine Sicht kurz schwarz wird.
Christos drückt meine Beine auseinander und zwängt sich dazwischen.
„Nein! NEIN!" Ich schreie laut auf und schlage auf Christos ein. Aber er packt bloß meine Hände und hält meine Handgelenke mit einer Hand fest.
Und dann spüre ich seine Männlichkeit, die sich an meiner Mitte reibt. „Du bist ja schon ganz nass, du kleine, geile Schlampe!"
„Nein! Hör auf!"
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