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127 - Alisea, komm zu dir!

Nachdem ich mit Ote besprochen habe, dass wir nur noch einen Halt vor Konstantinopel machen werden, um noch frisches Proviant an Bord zu holen, habe ich eine Weile das Ruder übernommen. Bevor die Sonne untergeht, lasse ich mich von Pepin ablösen und gehe ich zurück zu meiner Kajüte.

Ich mache mir etwas Sorgen um Alisea. Wer weiß, was sie jetzt macht, nachdem ich ihr an den Kopf geknallt habe, dass ich nicht ihr Ehemann bin und sie auch noch eine Sklavin ist. Vielleicht war das doch etwas viel für sie. Als ich in die Nähe meiner Kajüte komme, höre ich Schreie.

Ihre Schreie! Verdammt!

Sofort laufe ich los, ziehe schon meinen Schlüssel aus der Tasche und stecke ihn ins Schloss, doch als ich aufschließen will, merke ich, dass nicht abgeschlossen ist. „Scheiße!" Ich reiße die Tür auf und ziehe dabei schon meinen Degen. Doch nach einem schnellen Blick durch meine Kajüte sehe ich, dass Alisea alleine ist. Sie liegt auf dem Boden und schreit.

Sie hat sich zusammengerollt und ich kann nicht erkennen, ob sie verletzt ist. Mit einer Hand verdeckt sie ihr Gesicht. Dennoch erkenne ich, dass es ganz nass von ihren Tränen ist. Die andere Hand drückt sie an ihre Brust.

Sofort eile ich zu ihr, bücke mich herunter und sehe kurz an ihrem Körper entlang, da ist aber nirgends Blut. Dann ziehe ich sie so zusammengerollt wie sie ist, auf meinen Schoß und drücke sie an mich. „Beruhige dich. Wer hat dir etwas angetan? Was ist passiert?"

Sie fängt an zu schluchzen und zu weinen. Ihre Hände krallen sich in mein Hemd. „Mamaaaa!" Alisea schreit wieder auf, fängt danach aber bitterlich an zu weinen.

Mama? Ich schaue mich noch mal um, mit ihr in meinem Arm. Hier deutet nichts auf einen Kampf hin. Hat sie eine Erinnerung an ihre Mutter oder ruft sie diese, weil ihr jemand etwas angetan hat? Warum war die verdammte Tür nicht abgeschlossen? Ich knurre wütend auf. „Alisea, komm zu dir!"

„Nein", schreit sie. „Nein! Er hat die Ärzte weggeschickt... Er hat sie einfach weggeschickt!" Ihre Schluchzer werden spitzer und ich spüre bereits, wie ihre Tränen mein Hemd durchnässen. „Er hat..." Sie bricht ab und weint wieder.

Ärzte weggeschickt? Ihre Mutter?Spricht sie über den Tod ihrer Mutter? Sie erzählte mir mal davon. Das war, als Ote und ich den Schmuck von der Aussteuer verkauft haben. Nur deswegen habe ich die Kette und den Ring stehlen lassen. Ich streiche ihr über den Rücken und halte sie an mich gedrückt. „Er... du meinst deinen Vater?"

Ihr Körper wird immer kraftloser und sie wird auf meinem Schoß immer schwerer. Sie nickt an meiner Schulter und weint immer noch. Also halte ich sie einfach nur fest, bis ihr Schluchzen abgeklungen ist und sie nur noch leicht zittert. Ihr Kopf ruht schwer auf meiner Brust und ihre Hände sind immer noch in mein Hemd gekrallt.

„Ach, meine Kleine!" Ich setze mich mit dem Bein etwas gemütlicher hin, damit es nicht einschläft und warte einfach eine Weile. Dabei streiche ihr über den Rücken und halte sie fest, bis sie sich beruhigt. Sie braucht jetzt nur etwas Halt, wenn sie die Erinnerung von dem Tod ihrer Mutter überrollt hat.

„Ich hatte dir davon erzählt?" Ihre Stimme ist leise und ein wenig schrill.

„Ja, du hast mir von deiner Mutter erzählt und ich weiß auch, was dein Vater für ein Arschloch ist.

Sie nickt langsam an meiner Schulter und atmet tief durch. „Hast du mir deswegen nichts über mich erzählt?"

„Nein. Es war eigennützig. Ich mochte deine unbeschwerte Art und dein Lachen. Ich dachte-" Ich mache eine Pause. Was dachte ich? Dass es ihr dadurch gut geht? „Keine Ahnung, was ich mir dachte. Erst habe ich geglaubt, dass du das nur spielst."

„Ich würde alles dafür geben, damit ich das wieder vergessen kann."

„Ich kann dich ja nochmal küssen und du beißt mir auf die Zunge... vielleicht fällst du dann erneut um." Kaum habe ich den Satz ausgesprochen, bereue ich es. Wie konnte ich nur einen Witz machen, während sie hier traurig in meinen Armen liegt? „Ähm... ja, manche Sachen will man gerne vergessen. Aber sie gehören zu unserem Ich dazu."

Sie schweigt lange und ich glaube schon, sie will nicht mehr reden. Aber dann setzt sie sich etwas bequemer auf meinen Schoß, wobei ihr Kopf noch immer an meiner Schulter ruht. „Hast du schon mal einen geliebten Menschen verloren?"

„Ja, meine Mutter. Deine Gouvernante."

Nun hebt Alisea den Kopf und sieht mich an. Ihre Augen sind gerötet und ganz nass, sodass ihre Iris noch heller wirkt. „Oh, wirklich? Das heißt, wir kannten uns als Kinder?"

„Nein. Wir kennen uns erst, seit ich dich auf dieses Schiff geholt habe. Du warst in einer Holzkiste auf einem Schiff deines Vaters." Ich atme tief ein und sage ihr auch noch das Wichtigste an der Sache. Sie wird sich sowieso bald wieder erinnern, wenn jetzt schon das Schlimmste hochkommt. „Du bist meine Beute."

Sie sieht mir lange in die Augen, bis sie den Blick senkt und sich mit einer Hand durch das Gesicht fährt, um die Tränen wegzuwischen. „Und mein Bruder?"

„Du hast keinen Bruder." Ich schaue sie irritiert an. Wie kommt sie denn jetzt darauf? „Vielleicht sind deine Erinnerungen etwas durcheinander."

Sie sieht mir prüfend in die Augen, als wenn sie glaubt, dass ich lüge. Allerdings nickt sie dann langsam. „Nun, besonders viele Erinnerungen sind es noch nicht. Ich bringe da wohl wirklich etwas durcheinander." Alisea lehnt wieder den Kopf an meine Schulter und seufzt tief. „Es tut mir leid, mit deiner Mutter. Ich erinnere mich gar nicht, wie sie gestorben ist."

Ich versteife mich etwas. „Sie ist nicht gestorben. Also... hoffe ich. Aber ich dachte es, bis vor kurzem. Also weißt du nichts mehr von deiner Gouvernante?"

Sie schüttelt schwach den Kopf und seufzt leise. „Nein. Aber ich glaube, sie war bei meiner Mutter, als sie starb. Mein Vater ging die ganze Zeit nur im Flur auf und ab."

„Vielleicht erinnerst du dich ja irgendwann wieder daran", erwidere ich und schaue mich dabei kurz um. „Die Tür war nicht abgeschlossen. Kannst du mir sagen, ob irgendjemand hier hereinkam? Hat dir jemand wehgetan?" Ich weiß ja jetzt, dass sie da lag, wegen der Erinnerung ihrer Mutter, aber vielleicht fiel ja doch vorher etwas vor.

Alisea versteift sich kurz und sieht zur Tür. „Die Tür war offen?"

Prüfend schaue ich Alisea an. Mir ist nicht entgangen, dass sie meine Frage nicht beantwortet, sondern selbst eine Frage gestellt hat. Das ist meine Taktik. Ich mache das hin und wieder, wenn ich auf eine Frage nicht antworten will. Aber seit wann macht sie das? „Ich werde noch herausfinden, warum sie offen war. Jetzt bist du jedenfalls sicher." Ich halte sie noch immer fest in meinen Armen, während ich mit ihr aufstehe. „Willst du noch etwas Essen oder ins Bett?"

„Ich glaube, ich will ins Bett."

Ich trage sie dahin und lege sie ins Bett. Dann betrachte ich sie einen Moment, bevor ich die Decke über sie lege. Irgendetwas ist anders an ihr, als heute Morgen. „Hast du dir die Haare gekämmt?"

Alisea streicht sich kurz über die Haare und setzt sich im Bett etwas auf. Sie rutscht nicht bis an den Rand, wie sie es sonst immer gemacht hat. „Ja, ich habe eine Bürste in einer Schublade am Schreibtisch gefunden."

Ich schaue zurück zu meinem Schreibtisch, als ob das jetzt noch etwas bringen würde. Die Schubladen sind zu und der Spiegel steht auf dem Tisch. Das fiel mir vorher gar nicht auf. Auch die Bürste liegt da. Dann schaue ich wieder zu Alisea. Sie wusste nicht, dass sie nicht da dran darf. Oder doch? „Warst du auch an dem Buch in meinem Schreibtisch?"

„Ich wollte danach greifen. Aber das hat sich falsch angefühlt und ich hatte... ich hatte irgendwie Angst davor." Ihre Augen mustern mich eingehend und sie legt den Kopf leicht schief. „Ist das verrückt?"

„Nein, ich habe dich mal bestraft, weil du am Logbuch warst." Mit dem Satz drehe ich mich um und entferne mich von ihr. Ich muss es nämlich heute noch schreiben. „Lass einfach deine Finger davon." Ich setze mich an den Schreibtisch und spüre, dass sie mich ansieht, obwohl ich nicht zurücksehe.

„Verstehe. Ist es dasselbe, wie mit deinem Degen? War ich da auch mal dran?"

„Du hast damit Enrico bedroht." Ich drehe meinen Oberkörper zu ihr und lächele sie an. „Ich muss bei dir eben vorsichtig sein, denn du kannst damit umgehen." Dann zwinkere ich ihr zu. Vermutlich wird sie nach und nach ihre Erinnerungen wieder bekommen. Vielleicht kann sie mir dann auch etwas über meine Mutter erzählen. Wünschen würde ich es mir. Sie war sicher sehr fürsorglich zu Alisea, so wie sie es auch bei mir war.

Ich wende mich wieder um und hole mein Logbuch hervor. Langsam schlage ich es auf. Mein Lesezeichen ist an derselben Stelle, aber vermutlich weiß sie mittlerweile, worauf sie achten muss, wenn sie sich überhaupt daran erinnert. Vielleicht war es wirklich so, wie sie sagte und sie hatte Angst davor. Da Alisea keine weiteren Fragen stellt, kann ich das Logbuch in Ruhe schreiben. Ich strecke mich, bevor ich es zurücklege. Auch der Spiegel und die Bürste landen wieder in der Schublade.

Ich stehe auf und strecke mich, erst dann sehe ich zum Bett. Alisea ist noch wach und sieht mich mit großen Augen an. Sie senkt auch nicht den Blick, als ich mich ausziehe. Da sie mitten im Bett liegt, was noch nie vorgekommen ist, setze ich mich erst auf die Bettkante. „Kannst du etwas herüberrutschen?"

Alisea macht mir Platz, sodass ich mich ins Bett legen kann. Dann höre ich sie neben mir leise räuspern.„Darf... Kannst du mich wieder festhalten?"

Ich lege mich auf die Seite und greife nach ihr, um sie an mich heranzuziehen. „Gute Nacht."

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