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108 - Überlebenswille

Ich starre auf einen Fleck und versuche vergeblich, die Magenschmerzen zu ignorieren. Nun bekomme ich regelmäßig diesen Trichter, sodass ich danach lange husten muss, weil ich mich dabei immer verschlucke.

Die Kopfschmerzen sind weg und leider arbeitet mein Verstand dadurch wieder so gut, wie zuvor.

Warum werde ich nicht wieder gefoltert? Warum wollen sie, dass ich trinke und esse? Das wäre doch Unsinn, wenn sie mich töten wollen.

Ich sehe eine Bewegung und hebe meinen Blick. Es ist Lestat, der die Zelle betritt, also drehe ich meinen Kopf weg. „Enrico ist der Meinung, dass du nicht mehr leben willst."

Warum sollte ich leben wollen? Dieses Leben ist nicht mehr lebenswert.

„Willst du wirklich die Sache beenden und lieber sterben? Hast du keinen Funken Lebenswillen mehr?" Lestat senkt seine Stimme und ich habe das Gefühl, dass er direkt neben mir hockt. „Ich habe Dima gesehen. Er war einer meiner Segelflicker. Du hast ihm das Messer in den Hals gestochen. Das weiß ich, weil ihr so blöd wart und Jack am Leben gelassen habt. Er hat es mir erzählt und auch, wo ich euch finde."

Nein! Nein, das darf nicht wahr sein! Nouel wollte ihn doch töten! Aber wie sonst hätte Lestat wissen können, wohin Nouel und ich gerannt sind? Woher weiß Lestat, dass ich dem Piraten das Messer in den Hals gerammt habe?

Die Stimme von Lestat wird noch leiser:„Ich habe Jack umgebracht, damit das Geheimnis, dass du jemanden von uns getötet hast, unter uns bleibt. Anderenfalls wärst du hier am Mast zu Tode gepeitscht worden. Da hätte ich nichts mehr für dich tun können.

Aber ich bin doch weggelaufen! Das reicht doch auch, um zu Tode gepeitscht zu werden! Aber... Warum erwähnt er dann den toten Piraten? Das ergibt doch keinen Sinn! Werde ich doch nicht qualvoll zu Tode gefoltert? Will er mich wirklich am Leben lassen? Ja, natürlich will er das. Tot bringe ich ihm ja kein Geld ein.

Mein Herz wird schwer, denn ich erkenne, dass sich nichts für mich geändert hat. Meine Aussichten sind noch dieselben, wie vor der Flucht. Es war umsonst. Es war einfach alles umsonst!

„Wenn du wirklich keinen einzigen Funken Überlebenswillen mehr hast, dann brauchst du nur erzählen, dass du Dima getötet hast. Anderenfalls, bleibt dieses Geheimnis unter uns beiden."

Es ist kurz still und ich glaube schon, dass er gegangen ist. Aber dann spricht er doch weiter, wenn auch wieder sehr leise: „Ich wünsche mir, dass du wieder kämpfst. Für dich und deine Überzeugungen. Ich will nicht, dass du dir das Leben nimmst."

Kämpfen... Für mich und meine Überzeugungen... Das ist doch lächerlich! Ich bin eine Frau, ich habe keine Überzeugungen! Ich will doch bloß geliebt werden!

Die Zellentür wird abgeschlossen und ich drehe den Kopf. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, er sei traurig. Aber wohl nur, weil er denkt, dass die wertvolle Fracht bald unbrauchbar ist!

Allerdings haben mich seine Worte tief getroffen. Denn ich habe mich auf Nouel verlassen! Er ist schuld, dass er diesen sinnlosen Tod gestorben ist! Es ist seine Schuld, dass ich wieder an Bord der Black Curesana bin! Ich hätte diesen Piraten selbst töten müssen, wie ich es auch mit Dima getan habe! Ich hätte es selber machen müssen.

Zutiefst verletzt und enttäuscht fange ich an zu weinen. Warum habe ich mich nur so sehr auf Nouel verlassen? Warum nur?

...

Eine Weile später geht die Tür wieder auf. Sofort unterdrücke ich mein Schluchzen.

Etwas wird auf dem Boden abgestellt und ich höre die Stimme von Guilia: „Ich habe hier etwas zu trinken und Brot für dich."

Ich hebe ein wenig meinen Kopf und schaue zu dem Brot. Es ist wieder trockener Zwieback. Seit wann wir wohl schon unterwegs sind? Drei Tage? Vier? Oder sogar schon fünf? Aber spielt das überhaupt eine Rolle? Ich sollte nun wirklich anfangen, mich mit meinem Schicksal abzufinden. Warum sollte ich um Überzeugungen kämpfen, wenn ich bald auf dem Sklavenmarkt lande? Zu kämpfen hat mir bisher nur Ärger eingebracht.

„Du musst jetzt etwas trinken und essen. Sie werden dich anderenfalls dazu zwingen. Es hat keinen Sinn, es zu verweigern." Sie nimmt den Becher und hält ihn mir an die Lippen.

Ich trinke langsam von dem Wein. Es ist Zeit, mir nichts mehr vorzumachen. Und es ist allemal angenehmer, als der Trichter. Trotzdem drehe ich nach einem Schluck wieder den Kopf bei Seite.

Warum quäle ich mich so? Ich könnte heute noch sterben, wenn ich später Enrico sage, dass ich Dima getötet habe. Aber ich will nicht zu Tode gepeitscht werden. Mir kommen wieder die Tränen und ich fühle mich so unglaublich schwach und erbärmlich.

Guilia streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich verstehe das alles nicht. Was hast du denn getan? Warum bist du hier? Lestat macht sich scheinbar wirklich Sorgen, wohingegen Ote-" Sie unterbricht ihren Satz. „Ach, ist auch egal. Du weißt, was für ein Monster er ist. Er hat mich von den Mädchen mit nassen Handtüchern schlagen lassen und das nur, weil ich ihm völlig zu Recht eine gegeben habe."

Ich hebe kurz die Augenbrauen. Sie hat wegen Ote geschrien? „Warum?" Meine Stimme krächzt schrecklich und ich bin mir nicht mal sicher, ob Guilia mich verstanden hat.

„Willst du das wirklich wissen? Er wollte dir die Kanoniere reinschicken. Ekelhaft! Ich konnte nicht anders, als ihm eine reinzuhauen. Da liegst du hier schon wie ein Häufchen Elend und er kommt auf so eine Idee!"

Ich presse die Lippen zusammen und kann mir durchaus vorstellen, dass Ote das machen will. Wahrscheinlich denkt er sogar, der Samen des Mannes sei einer ausgewogenen Ernährung gleichzusetzen. Das ist sicher seine Antwort darauf, dass ich Nahrung verweigere.

Ich will nicht, dass ich wieder auf diese Weise benutzt werde. Auch Nouel hat mich nur benutzt, wenn auch nicht körperlich. „Zwieback", flüstere ich leise.

Lestat hat recht. Ich muss kämpfen. Denn meine Überzeugung ist es, irgendwann frei zu sein. Vielleicht ergibt sich wieder eine ähnliche Situation. Aber dann muss ich bei Kräften sein.

„Soll ich dich füttern oder Enrico fragen, ob er die Fesseln löst? Was hast du denn angestellt?"

Ich will meine Arme bewegen, aber ich spüre sie gerade gar nicht. Sie müssen eingeschlafen sein. Außerdem mag ich nicht mehr liegen. Wenigstens ein paar Minuten zu sitzen, wäre schön. „Fesseln." Mein Hals ist schon wieder so trocken, dass ich schon nach einem Wort anfange zu husten. Aber Guilia versteht sicher, was ich meine.

Guilia steht auf und geht zur Tür. Sie stockt direkt und ihre Augen werden groß, das kann ich sehen. Wer ist denn da? Aber sie verschwindet aus meinem Sichtfeld. Erst nach ein paar Minuten kommt sie mit Enrico zurück.

Er schließt die Fesseln auf, während die Zellentür offen steht. „Solange Guilia da ist, darfst du dich bewegen, aber mach ja keine Dummheiten!", warnt er mich, ohne eine Antwort zu verlangen, denn er dreht sich um und geht. Danach schließt er die Tür, aber ich höre den Schlüssel nicht.

Ich schaue zu der offenen Tür und suche Guilia. Eine Gestalt steht in der Zelle, aber ich bin mir einen Moment unschlüssig, ob sie es wirklich ist. Was hatte dieser Blick vorhin zu bedeuten?

Zuerst versuche ich meine Arme zu bewegen, aber ich spüre sie gar nicht. Also drehe ich mich auf die Seite. Selbst, wenn ich es jetzt die Gelegenheit zur Flucht habe, so könnte ich es gar nicht. Es ist mir unmöglich, mich hinzusetzen und ich schaffe es bloß, die Beine anzuwinkeln.

Guilia greift mir direkt unter die Arme. „Warte, ich helfe dir!" Sie richtet mich etwas auf.

Ich lehne mich an Guilia und bin erschrocken, wie schwach und kraftlos ich bin. Als Ote mich über Tage hinweg hungern ließ, konnte ich ja sogar noch aufstehen. Aber nun fällt es mir schwer, meinen Kopf oben zu halten.

Mit dem Kopf nicke ich in Richtung Zwieback und Weinkrug. Ich sollte schnell wieder zu Kräften kommen. Ich muss einfach daran festhalten, dass sich mir noch eine weitere Gelegenheit zur Flucht bietet!

Guilia hilft mir zu Essen und zu trinken. Ich bekomme kaum ein Wort raus, aber Guilia verlangt es auch gar nicht, bis sie fragt: „Geht es dir schon etwas besser?"

„Ja. Danke."

Ich schaue auf meine Füße und bewege sie kreisend. Mittlerweile ist auch wieder das Gefühl in meinen Armen da und ich konnte am Ende wenigstens den Zwieback selbstständig essen. „Was war... vorhin? Als du Enrico... geholt hast."

Sie schaut weg und wirkt etwas nervös. „Ach nichts." Dann schaut sie aber wieder zu mir. Sie formt ein Wort mit den Lippen: Lestat und sieht zur Tür.

„Hm", brumme ich. Warum ist er hier? Erfreut es ihn, mich leiden zu sehen? Oder will er nur wissen, ob ich kämpfe? Obwohl ich weiß, dass ich es nicht sollte, hebe ich den Kopf und schaue zur Tür. Will er wissen, ob ich Guilia von meiner Flucht erzähle? Von dem Piraten, den ich ermordet habe? Im Leben nicht! Lestat hat offen gesagt, dass dies unser Geheimnis ist und er hat einen seiner eigenen Männer ermordet, um dieses Geheimnis zu wahren. Er würde sicher auch Guilia ermorden.

Und das alles nur für Geld. Damit er mich gewinnbringend verkaufen kann. Was ist da schon ein Menschenleben? So muss der Anteil durch einen Piraten weniger geteilt werden. Und wenn Guilia tot ist, ist es nur eine Sklavin. Ein Maul weniger zu füttern!

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