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102 - Erneute Flucht

Ich habe Andreas, dem Gastwirt, Bescheid gesagt, dass Nouel und ich wieder gehen werden. Es bedauert es sehr und fragt, ob wir nicht doch noch ein paar Tage bleiben können. Vor allem seine Gäste hätten sehr von mir geschwärmt. Selbst der Koch sei der Meinung, dass Nouel ordentlich mit anpacken könnte, manchmal aber nur ein wenig verträumt wäre.

Der Inhaber der Taverne reicht mir sogar einige Münzen, denn er findet es unangemessen, dass wir mittellos weiterziehen und möchte uns für unsere Arbeit bezahlen.Ich zähle nur oberflächlich die Münzen, bevor ich sie in eine Tasche stecke. Es wird genug sein, um zwei oder drei Tage in einem Gasthaus wohnen und speisen zu können, damit wir dort auf ein französisches Schiff warten können. „Dankeschön. Ich weiß es wirklich sehr zu schätzen, dass du uns aufgenommen hast, obwohl wir wie Bettler und Diebe ausgesehen haben."

Der alte Mann lacht kurz und umarmt mich sogar. „Ich wünsche dir und deinem Bruder alles Gute für die Zukunft. Kommt gut nach Hause!"

Nouel räuspert sich und der Wirt lässt mich endlich los. Wir verlassen die Taverne und gehen in Richtung Hafen, wobei ich aus der Ferne schon das herrliche Meer sehe. Erleichterung macht sich in mir breit und ich wende mich Nouel lächelnd zu. „Hast du die letzten Tage gucken können, ob das Piratenschiff noch angelegt hat?"

„Nein. Ich habe mich vom Hafen ferngehalten. Wir müssen vorsichtig sein. Aber wir sind jetzt schon fünf Tage hier. Die Piraten müssen immer auf der Hut sein, nicht erkannt zu werden. Normalerweise legen sie nicht so lange an, aber ich war auch noch nie in Griechenland." Nouels Schritte werden langsamer, umso näher wir dem Hafen kommen. Und dann greift er plötzlich nach meiner Hand und bleibt stehen. „Hier in der Nähe ist eine Kirche. Lass uns heiraten, Alisea!"

Ich starre Nouel irritiert an und es kostet mich Mühe, nicht zu lachen. Warum redet er ständig davon, mich zu heiraten? Ich habe doch schon mehr als deutlich abgelehnt. Daher ziehe ich meine Hand zurück und gehe einfach ein paar Schritte weiter. Aber dann sehe ich mehrere große Schiffe am Hafen und bleibe abrupt stehen, als ich eines davon wiedererkenne, obwohl es wie ein normales Handelsschiff aussieht! „Sie sind noch da! Warum sind sie noch hier?"

Sofort drehe ich mich in alle Richtungen um und spüre, dass mein Herz immer schneller schlägt und die Angst in mir wächst. 

„Wir sollten schleunigst vom Hafen verschwinden!" Nouel greift wieder nach meiner Handund wir laufen zurück. Ich bin ihm gerade wirklich dankbar, dass er das gemacht hat. Ich dachte erst, ich könnte mich nicht mehr bewegen und wusste nicht, wohin.

In einer Gasse hält er an, lässt meine Hand los und verschnauft. Ich schaue auf meine Füße. Durch den Lauf habe ich die Schuhe verloren, die Christos mir mit dem Brief "geschenkt" hat. Das wäre sicher nicht passiert, wenn sie mir nicht zu groß gewesen wären. Es ist mitten am Tag, aber in der Gasse ist es düster, weil die Häuser das Licht nehmen. Hoffentlich trete ich nicht auf spitze Steine oder Scherben.

Nouel verschnauft kurz und presst unzufrieden die Lippen zusammen. „Sie suchen bestimmt noch nach dir! Wir müssen wieder zurück."

Ich streiche mir durch die Haare und sehe mich um. „Wir sind vorhin an einem Gasthaus vorbei gekommen. Zurückgehen können wir nicht mehr, der alte Andreas hält uns noch für verrückt!" Nur kurz orientiere ich mich, was in der engen Gasse nicht einfach ist. Aber der Lärm vom Hafen kommt von rechts. „Komm, gehen wir da hoch, weg vom Hafen. Und dann gehen wir erstmal in eine Taverne oder einen Obstladen." Denn ich möchte nicht wieder blind durch die Gassen laufen und mir die Füße verletzen. Sie sind in den letzten Tagen kaum verheilt.

Nouel greift mir plötzlich um die Hüfte und zieht mich in eine seitliche Umarmung. Ich versteife mich direkt, weshalb er meckert: „Stell dich jetzt bitte nicht an! Wir sollten nicht auffallen und die meisten Frauen hier laufen mit ihren Männern am Arm."

„Lass mich los, Nouel! Ich habe dich immer als meinen Bruder ausgegeben und dabei bleibt es!" Ich reiße mich von ihm los, höre aber kurz darauf ein höhnisches Lachen.

„Hat sie ihn gerade Nouel genannt?"

„Und sie sieht auch aus wie die Baronesse!", sagt ein anderer und ich bin mir sicher, diese Stimme schon mal auf der Black Curesana gehört zu haben.

„Das ist doch der geflohene Gefangene. Ich habe ihn mal gesehen. Lestat wird uns reich belohnen!", sagt der erste Mann.

Die Piraten haben ihren Degen schon gezogen, während Nouel und ich langsam zurückweichen. Kann ich nicht einmal Glück haben?! Nur ein bisschen?

Sie nähern sich uns, während sie drohend die Degen heben. „Kommt ihr freiwillig mit oder müssen wir euch gefügig machen?" Der andere Pirat deutet in meine Richtung. „Wir brauchen nur die Kleine lebend! Also suchts euch aus!", fügt er hinzu.

Ich sehe zu Nouel, der seinen Degen zieht. Aber ich weiß, dass er gegen zwei Gegner keine Chance hat. Er ist viel zu ehrlich, um unfair zu kämpfen. Daher drehe ich mich leicht, damit die Piraten nicht sehen, dass ich Nouel etwas zuflüstere: „Warte auf mein Zeichen!"

Dann drehe ich mich zu den Piraten um und gehe einen Schritt auf sie zu. „Ihr lasst ihn gehen, wenn ich mit euch komme?"

„Aber natürlich!" Der Pirat macht einen schnellen Schritt vor und will nach mir greifen.

Ich weiche aus, aber da sehe ich schon Nouels Degen auf seinen Arm zuschnellen. „Bevor ihr sie bekommt, müsst ihr erst an mir vorbei!"

Der Pirat kann aber noch seine Hand zurückziehen und so klirrt Nouels Degen gegen seinen, den er abwehrend benutzt hat.

Nein, verdammt! Sollte Nouel nicht auf mein Zeichen warten?! Jetzt greift der zweite Pirat ihn auch noch an! Ich verdrehe die Augen, weil ich weiß, dass dies kein gutes Ende nimmt, wenn ich nicht schnell etwas unternehme. Also gehe ich auf den zweiten Piraten zu und weiche dabei seitlich dem Kampfgeschehen aus. Dabei rufe ich: „Bitte, hört doch auf mit diesem sinnlosen Kampf!"

Der zweite Pirat ist in Griffnähe und ich schaue schnell über seinen Körper. Er hat noch ein Messer an seiner rechten Seite. Er nähert sich mir und will mich packen. Ich greife schnell nach dem Messer und steche sofort zu. Der Pirat schreit auf und hält sich die Seite, während er sich zu mir herumdreht.

Ich weiche nach hinten aus. Der Stich hat ihn zwar verletzt, aber jetzt kommt er mit finsterer Miene auf mich zu und richtet dabei seinen Degen auf mich, während er brüllt: „Du kleine Schlampe! Das wirst du bereuen!"

Das Messer ist viel zu klein und da er einen Degen hat, komme ich nicht nah genug an ihn heran, um ihn nochmal zu treffen. Ich schaue zu Nouel, der jetzt alleine gegen den anderen Piraten kämpft, aber mit dem hat er schon genug zu tun. Daher weiche ich weiter nach hinten aus, bis ich eine Hauswand an meinem Rücken spüre.

Der Pirat grinst breit, als er sieht, dass mir der Fluchtweg abgeschnitten ist und er nähert sich mir langsam. Seine Wunde blutet stark, aber er verliert das Blut nicht schnell genug. Ich hätte tiefer stechen müssen!

Ich muss auf eine zweite Chance hoffen. „Nein! Ich ergebe mich!", rufe ich, lasse das Messer fallen und hebe beide Hände.

Der Pirat senkt nun seinen Degen und kommt näher, bis er direkt vor mir steht und nach meinem Haar greift.

Es fällt mir schwer, ruhig zu bleiben, aber ich muss jetzt einfach so tun, als wenn ich aufgebe!

Wütend knurrt er mich an: „Du kommst jetzt mit! Ich will zurück aufs Schiff, damit Enrico meine Wunde versorgt!"

„Ja. Ja, natürlich!" Ich schaue zu Nouel, der von dem anderen Piraten in die Ecke gedrängt wird. „Ihr habt gesagt, ihr lasst ihn am Leben!"

„Einen Scheiß tun wir, nachdem du mich abstechen wolltest!" Er packt grob meinen Arm und zieht mich von der Wand weg. Dabei tue ich so, als wenn ich stolpere und lasse mich auf den Boden fallen.

„Steh wieder auf, Schlampe!" Er packt meine Haare und zieht mich daran hoch. Allerdings greife ich dabei schnell nach dem Messer und verstecke es in einer Rockfalte.

„Alisea!", ruft Nouel erschrocken. „Was tust du da?!" Nouel lässt sich durch meine Aktion ablenken und der Pirat, gegen den er kämpft, verpasst ihm einen Schnitt am rechten Arm.

Der Widerling, der mich an den Haaren hat, lacht dreckig auf. „Na los, hör auf zu spielen und bring ihn endlich um, Jack!"

Die Ablenkung reicht mir, denn ich umklammere sofort das Messer und steche es dem Piraten vor mir mit voller Kraft in den Hals. Sofort lockert sich der Griff an meinen Haaren und ich kann mich befreien. Dann nehme ich dem sterbenden Piraten den Degen aus der Hand. Ich will Nouel zu Hilfe eilen, aber der Pirat liegt schon vor Nouel auf dem Boden.

Nouel hält ihm den Degen an seinen Hals. „Lauf Alisea! Er ist besiegt."

Der Pirat am Boden hebt beide Hände und kriecht etwas vor Nouel zurück. „Nein, bitte... ich habe Kinder. Töte mich nicht!"

Ich sehe, dass der Pirat nach seinem fallengelassenen Degen greifen will. Ich brauche nur ein paar Schritte und schiebe mit meinem Degen den des Piraten beiseite, sodass er nicht mehr dran kommt.

Der Pirat jammert weiter: „Habt Mitleid. Bitte... ich bin nur ein armer Mann! Ich wollte nur etwas Geld machen für meine zwölf Kinder!"

„Zwölf Kinder?", entgegne ich wütend. „Zählst du etwa, wie viele Bastarde du den Frauen aufgezwungen hast, du mieses Schwein?" Ich nähere mich ihm mit dem Degen in der Hand und halte nun auch meine Waffe an seinen Hals. „Ein Pirat bettelt nicht!"

Ich will gerade die Klinge in seinen Hals stechen, aber Nouel hält mich davon ab und greift nach meiner Hand, die den Degen hält. „Was hast du vor? Du kannst ihn doch nicht umbringen!"

„Doch, natürlich! Entweder ich töte ihn oder du machst das!"

Der Mund von Nouel klappt kurz auf, dann sieht er aber wieder zu dem Piraten, der noch immer von seinem Degen bedroht wird. „Gut, ich mache das. Geh du schon mal vor, ich bringe es hier zu Ende und komme nach."

„Meine Güte! Ich habe vorhin auch einen Piraten getötet! Ich habe kein Problem damit, wenn ich sehe, wie jemand stirbt!" Aber kaum habe ich das ausgesprochen, ahne ich, dass Nouel damit ein Problem hat, wenn ich sehe, wie er jemanden tötet. Denn bisher hat er immer versucht, wie der strahlende Ritter auszusehen. Ich glaube, er will nicht, dass ich es sehe und ihn danach mit anderen Augen sehe. Dabei würde es ihn endlich mal zu einem Mann machen! Seufzend resigniere ich. „Schön! Aber mach schnell!"

Wütend umgreife ich den Degen fester, schaue noch mal zu dem Piraten, der ein Messer in der Kehle stecken hat und wende mich dann ab, um die Gasse weiter hinaufzugehen. Lestat darf mich nicht finden. Wir müssen hier schnell weg!

Ich höre einen Aufschrei. Nouel hat es endlich getan. Ich schaue nun doch zurück und sehe, wie er auf mich zukommt. „Geht es dir gut?", fragt er mich besorgt.

„Ja. Komm, wir müssen hier weg! "Allerdings sehe ich nun wieder, dass Nouel verletzt ist. Daher warte ich, bis wir aus der dunklen Gasse sind und schaue es mir genauer an. Sein kompletter rechter Arm ist voller Blut und es tropft bereits auf den Boden. Daher deute ich auf einen Hauseingang. „Warte, setz dich erst mal. Ich verbinde deinen Arm. Das blutet viel zu stark."

Nouel schaut sich um und setzt sich auf die Treppe. Währenddessen ziehe ich von meinem Rock einen breiten Streifen ab und verbinde damit seinen Arm. „Nouel! Wo ist dein Degen?! Hast du deine Waffe in der Gasse vergessen?"

„Ich... ich habe ihn fallengelassen."

Ich schaffe es gerade noch, die Augen nicht zu verdrehen und seufze genervt auf. Zum Glück habe ich dem Piraten, den ich getötet habe, den Degen abgenommen. Aber ich werde ihn behalten, bis es Nouel besser geht. „Wir sollten nicht mehr zurück in diese Gasse gehen. Aber wir haben ja noch ein paar Münzen. Komm, gehen wir weiter."

Er sieht schrecklich blass aus und ich frage mich, ob er bereits zu viel Blut verloren hat oder ob es daran liegt, dass er ein Leben genommen hat. Daher erkläre ich nachdrücklich: „Wir mussten sie umbringen, sonst hätten sie Lestat gesagt, wo wir sind!"

Aber die Tatsache, dass Nouel ihn ermordet hat zeigt, dass er den Ernst der Lage ebenso sieht wie ich.

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