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30 | Der spuckende Drache.

┊┊Sam Tinnesz - Play With Fire┊┊


Ida steht vor dem Spiegel und hält den Lockenstab in der Hand mit dem sie ihre Haare in Locken verwandelt. In einer halben Stunde würde Max uns abholen und zusammen gehen wir ins 'Flat', unserem Stammclub. Max. Idas Freund. Schon allein bei dem Gedanken muss ich grinsen. Noch immer kann ich es nicht glauben, dass die beiden endlich über ihren Schatten gesprungen sind und sich ihre Gefühle eingestanden haben.

"Was grinst du wie so n Honigkuchenpferd? Kommt Daniel heute auch?" Ida sieht mich neugierig an doch ich zucke nur mit den Schultern.

"Keine Ahnung. Ich habe ihn gefragt aber er hat noch nicht geantwortet. Ist mir auch egal." Ich krame in meinem Schminktäschchen nach meinem Lippenstift.

Ida lacht. "Also wenn dir das egal ist, dann bin ich die Kaiserin von Buxtehude."

"Buxtehude hat keine Kaiserin", entgegne ich nur.

"Du weißt, was ich meine. Ruf ihn an und frag ihn. Los!" Sie drückt mir mein Handy in die Hand.

Ich rolle mit den Augen und Ida seufzt. "Gut, dann mache ich das." Sie reißt mir das Handy aus der Hand, gibt meinen Entsperr-Pin ein und ruft Daniel kurzerhand an.

"Hallo Daniel, hier ist Ida, Hannahs beste Freundin. Kommst du denn jetzt ins 'Flat' oder nicht?"

Sie nickt und lässt Daniel reden.

"Sehr gut. Bis dann." Meine beste Freundin grinst, drückt mir das Handy in die Hand und widmet sich wieder ihren Haaren.

Abwartend sehe ich sie an. Sie spricht nicht mit mir. "Und? Was hat er gesagt?"

Doch Ida dreht sich nur grinsend wieder zum Spiegel und zieht ihren Lidstrich nach. Ich bin versucht, sie anzurempeln, damit sie Daniels Antwort preis gibt, aber so fies bin ich dann doch nicht. Vermutlich würde ihr sogar dann noch der perfekte Lidstrich gelingen. Während mein Lid eine leicht wellige Linie ziert, weil ich beim Auftragen des Eyeliners so zittere, ist ihr Lid stets perfekt in Szene gesetzt. Ich dagegen könnte einem Panda deutlich Konkurrenz machen. Und vom Auftragen der Wimperntusche möchte ich gar nicht anfangen.

Meine Gedanken wandern zu Felix. Es war relativ schwer, ihn wieder zu beruhigen. Aber er lässt sich heute von mir in den Club schleppen um sich abzulenken. Nie in meinem ganzen Leben hätte ich gedacht, dass das Felix' Geheimnis ist. Und ich hätte nie gedacht, dass ich diejenige sein würde, die es aufdeckt. Natürlich werde ich schweigen wie ein Grab. Wie ein Hochsicherheitsgrab. Es wäre allerdings interessant zu erfahren, wer der Mann ist, in den er sich verliebt hat. Vielleicht kann ich das herausfinden. Nachdenklich schürze ich die Lippen und krame in meiner Make-Up-Tasche nach meiner Wimperntusche. Felix' Tränen haben mich sehr berührt und am liebsten hätte ich ihn vor allem beschützt. Er wirkte so zerbrechlich, so habe ich ihn noch nie in meinem Leben gesehen. Ich hoffe, dass er heute Abend kommt. Die Ablenkung würde ihm gut tun.


"Wenn du noch länger so vor dich hin starrst, werden wir nie fertig und Max bekommt graue Haare vom Warten." Ida stupst mich sachte an. Unsere Blicke treffen sich und sie runzelt die Stirn. "Was hast du, Hannahbanana?" Sie stellt sich vor mich hin, so, dass ich mich nicht mehr im Spiegel sehen kann.

Ich schüttle den Kopf und dränge sie weg. Wäre ich Pikachu, hätte ich sie mit einem Bodyslam aus dem Weg gefegt. Aber so bleibt mir nichts anderes übrig, als sie nur aus dem Weg zu schieben. "Selbst wenn Max graue Haare hätte, würdest du sabbernd vor ihm stehen."


Sie streckt mir die Zunge raus, kann sich aber das Grinsen nicht verkneifen. Erwischt. Gott, sie ist so richtig ekelhaft verliebt. Ein Lächeln stiehlt sich auf mein Gesicht, denn ich freue mich. Ich freue mich wirklich. Es hat einfach viel zu lange gedauert, bis die beiden zueinander gefunden haben. Kurze Zeit später klingelt es an der Tür und ich erschrecke so sehr, dass mir die Hand beim Auftragen der Wimperntusche ausrutscht und ich mir einen langen Strich über die Wange male. Super. Wirklich super. Ida verlässt lachend das Zimmer und ich versuche zu retten was zu retten ist.


Der Club ist gut besucht und wir drängen uns durch die ganzen Leute um an die Bar zu gelangen. Ich kann nicht verhindern, dass ich nach Daniel Ausschau halte. Die Tanzfläche ist ein einziges waberndes Gebilde aus sich drängengenden Körpern. Die Energie die davon ausgeht ist etwas einschüchternd. Ich bestelle mir einen Gin Tonic, während Ida und Max anscheinend lieber Körpersäfte zu sich nehmen als irgendein Getränk. Entschuldigend lächle ich den Barkeeper an und drehe mich zur tanzenden Masse.

Und dann sehe ich ihn. Daniel.

Allerdings ist er nicht alleine. Der Körper eines blonden Mädchens drängt sich an seinen Körper und bei der Art, wie er seine Augen schließt und sich der Musik hingibt, bildet sich in meinem Bauch ein Grummeln; ein Gefühl, dass ich so noch nie gefühlt habe. Aber ich weiß sofort, was es ist. Eifersucht. Ihre Hände wandern an seinem Körper entlang, Daniel runzelt die Stirn und zieht ihre Hände wieder weg. Die Blondine interessiert sein stummes Veto nicht, denn jetzt reibt sie ihren Hintern an ihm. Mir wird schlecht und ich drehe mich um. Mein Gesichtsausdruck allerdings muss Bände sprechen, denn Ida sieht mich fragend an. Doch ich schüttle nur den Kopf und stelle erstaunt fest, dass sie sich inzwischen ein Getränk bestellt hat. Sie zwickt die Augen zusammen und sucht den Raum nach der Quelle meiner schlechten Laune ab und wird anscheinend fündig, denn ihre Augenbrauen werden so weit hochgezogen, dass sie fast unter ihrem Haaransatz verschwinden. Sie presst ihre Lippen zusammen und stellt ihr Glas scheppernd auf den Tresen. Bevor ich sie aufhalten kann, wütend wie ein Tornado durch den Club zu fegen, zupft jemand an meinem Haar und hält mich davon ab. Ich drehe mich um und werde sogleich umarmt. Es ist Felix. Ich drücke ihn fest.

"Ich freue mich, dass du hier bist", möchte ich leise sagen - doch stattdessen schreie ich ihm die Worte in sein Ohr. Felix lächelt schüchtern und sieht sich um. "Möchtest du etwas trinken?", erkundige ich mich. "Ja, gern", entgegnet er und betrachtet die Karte. Von seiner Tränenflut ist nichts mehr zu sehen. Ich habe das dringende Bedürfnis, ihn zu beschützen. "Einen Sex on the beach, bitte!", ruft er dem Barkeeper zu, der ihn eine Sekunde länger als nötig ansieht und ihn leicht lächelnd mustert. Felix wird rot und dreht sich zur Tanzfläche. 

"Warum wirst du denn rot?", necke ich ihn und stupse ihn an. Felix grinst und schüttelt den Kopf. Jetzt ramme ich ihm weniger sachte den Ellbogen in die Rippen und er verzieht das Gesicht.

"Der Barkeeper ist heiß", eröffnet er mir und schmunzelt. Ein Grinsen stiehlt sich auf mein Gesicht und ich drehe mich nun auch wieder zur Tanzfläche. Max und Ida tanzen in ihrem ganz eigenen Rhythmus, der so gar nicht zum abgespielten Lied passt, aber sie sehen dabei so glücklich aus, dass ich nicht aufhören kann zu grinsen. Und natürlich suche ich weiter. Doch ich sehe Daniel nicht mehr. Ob er sich wohl mit dem Mädchen verkrümelt hat? Ein säuerliches Gefühl baut sich in mir auf. Würde er so etwas wirklich tun? Wenn ja, dann habe ich ihn wohl komplett falsch eingeschätzt. "Wo ist dein Freund, Hannah?" Felix sieht mich kurz von der Seite an. Sein Blick ist wieder auf die Tanzfläche gerichtet und als ich antworten möchte, entgleist sein Blick und er schluckt hart.

Schnell suche ich nach dem Grund für seine Reaktion, kann aber nichts erkennen. Nur, dass Nils und seine Primatengang nun den Club betreten hat.

"Ach, lass den Idioten doch. Der tut uns schon nichts", schreie ich ihm ins Ohr und versuche, ihn wieder zur Bar umzudrehen. Doch Felix lässt sich nicht bewegen und starrt stattdessen auf die Gruppe Jungs. Sein Blick verändert sich, wird weicher.


"Himmel, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du hast dich in einen der Jungs verliebt."

Erschrocken sieht er mich an. Könnten seine Augen sprechen, würden sie vermutlich sagen 'erwischt!'. Felix öffnet den Mund, doch ich unterbreche ihn.

"Solange es nicht Nils ist, bei dem dein Herz höher schlägt, ist alles gut." Lachend trinke ich einen Schluck meines Gin Tonics und sehe ihn abwartend an.

Aber sein Gesicht spricht Bände und am liebsten würde ich mein Glas auf den Boden werfen und mich darin herumrollen. Ich denke, das hätte die gleichen Auswirkungen auf meinen Körper wie die Wahrheit, die sich gerade durch meine Adern frisst. Stattdessen verschlucke ich mich und huste wie ein sterbendes Nilpferd. Es fehlt nur noch der theatralische Fall auf die Knie. In mir breitet sich eine Welle an Wut und Stille aus, die mich gleichzeitig so umwerfen, dass ich ihn nur völlig baff anstarren kann.

"Du hast dich in Nils verliebt? Herrgott, Felix, es gibt doch wirklich weitaus bessere Menschen als ihn. Bitte tu mir das nicht an." Ich kann die Realität nicht verarbeiten. Sie überflutet mich, wie Wasser die Titanic. Sie macht mich starr und ich kann mich kaum bewegen.

"Du verstehst das nicht." Wütend fuchtelt er mit seinen Händen.

"Nein, das tue ich wirklich nicht! Aber dann erkläre es mir doch! Wie kannst du dich in eine Person verlieben, die ihre Mitmenschen so behandelt?", fahre ich ihn an.

"Wenn wir zu zweit sind, ist er anders."

"Ja, na klar. Und ich bin die Kaiserin von Kaiserslautern."

"Kaiserslautern hat keine Kaiserin, Hannah."

"Ach, leck mich, Felix. Verdammt, ich will nicht, dass man dir wehtut." Verzweifelt kralle ich meine Nägel in sein schwarzes Hemd. Das Discolicht zuckt über uns hinweg und taucht uns in milchige, schillernde Farben.

Er sieht zur Tanzfläche und schließlich wieder zu mir. "Ich muss gehen." Felix drückt mir einen Kuss auf die Wange und verschwindet, lässt mich einfach alleine an der Bar stehen. Und niemand geringeres als Nils stellt sich einige Minuten später neben mich und grinst mich süffisant an. In meinem Bauch sammelt sich solch eine Wut, dass ich nicht anders kann, als Nils den gesamten Inhalt von Felix' Cocktail ins Gesicht zu schütten. Wenn Felix nichts dagegen hat, Nils sein Herz zu schenken, dann teilt er mit Sicherheit auch gerne seinen Cocktail mit ihm.

Das Getränk wischt Nils im wahrsten Sinne des Wortes sein ekelhaftes Lächeln aus dem Gesicht. Und anstelle des ekelhaften Grinsens tritt jetzt blanke Wut. Seine Augen funkeln mich an.

Ups.

"Das wirst du bereuen, Hannah. Glaub mir, und wie du das bereuen wirst." Er spuckt beim Sprechen und bereits nach den wenigen Worten habe ich das Gefühl, ich hätte ebenfalls einen Cocktail ins Gesicht geschüttet bekommen.

"Geh einfach weg, Nils." Ich versuche es auf die nette Art. Gut, okay, die nette Art wäre gewesen, ihm keinen Cocktail ins Gesicht zu kippen. Aber ich versuche es auf die nettere Art.

Seine Hand umschließt grob meinen Oberarm und ich keuche auf.

"Was hast du mit Felix gemacht? Irgendwas ist mit ihm. Ich kenne meinen besten Freund. Hast du ihn verarscht?" Seine Spuckefetzen tunken mein Gesicht in Feuchtigkeit und mir wird übel.

"Lass mich in Ruhe du stinkender Stinkmorchel!", schreie ich ihm entgegen, entreiße ihm meinen Arm und verlasse die Bar.

Mit wütenden Schritten gehe ich in die Richtung des Ausgangs, als sich jemand durch die ganzen Menschen vor mich schiebt. Jemand mit wunderschönen blauen Augen und einem Grinsen, das meine Knie weich werden lässt.

Daniel.

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