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Neuntes Kapitel

Es riecht verkohlt. Das halbe Dach der Scheune fehlt, dennoch ist es meiner Meinung nach noch immer sicher genug, um sich darauf aufzuhalten, aber wenn dem nicht so wäre, wäre mir das auch egal gewesen.

Die Flagge liegt immer noch in all ihrer Farbenpracht über meinen Schultern und verschafft mir ein gewisses Gefühl der Geborgenheit, das mir das Dach hier oben nicht mehr geben kann. Am vorderen Teil des Heubodens, wo eigentlich die Öffnung gewesen war, von wo ich so gerne hinunter über den Hof geblickt hatte, ist es komplett weggebrannt. Nur einzelne Balken liegen wirr auf dem schwarzen Stroh verteilt herum. Beißender Geruch von Feuer steigt mir in die Nüstern.

Ich setze vorsichtig einen Huf vor den anderen. Kurz vor dem Abgrund bleibe ich stehen. Der leichte Sommerwind zerzaust meine Mähne und weht die übergebliebenen Strähnen in mein Gesicht.

Suchend lasse ich meinen Blick über den Platz unter mir schweifen. Keine Pferdeseele ist zu sehen. Bestimmt sind immer noch alle mit den Fohlen im Wald unterwegs. Dann würde mein Plan wohl doch nicht aufgehen...

Aber halt! Was ist das? Eine Bewegung am Waldrand. Ich drehe meinen Kopf und sehe die Gruppen mit ihren Teamern herausströmen. Meine Waldwächter, Danny und Samanta. Sogar Siggy ist dabei, aber meine Augen suchen nur nach einem einzigen Pferd. Doch die Friesenstute ist nirgends zu sehen. Wo ist sie nur? Ist ihr etwas zugestoßen?

Unwillkürlich schießen Tränen in meine Augen. „Cassandra, wo bist du?", wiehere ich auf den Hof hinab.

Die Gruppe bewegt sich weiter auf das Haupthaus zu. Nur die kleine Dunkelfuchsstute Jule scheint meine Rufe vernommen zu haben und schaut kurt zu mir auf.

„Auch wenn du mich jetzt nicht hören kannst, musst du eines wissen!", diesmal hallt meine Stimme lauter. Die Worte sind trotz des Tränenschleiers, der über meinem Gesicht liegt, klar und deutlich zu verstehen.

Inzwischen ist die Gruppe stehen geblieben und interessierte Blicke durchbohren mein Fell. Danny will gerade losrennen und zu mir nach oben eilen, um mich zu trösten, doch Samanta hält ihn zurück. Ich weiß nicht, ob ich ihr dafür dankbar sein soll oder nicht.

Noch immer starren sämtliche Augen teils verwirrt, teils besorgt, teils bewundernd allein auf mich. Doch das ist mir egal. Ich will es einfach endlich loswerden, auch wenn sie es wahrscheinlich nicht hören kann. Tief hole ich Luft, richte mich auf und wiehere es in einer solchen Lautstärke, die ich meinen verrauchten Lungen niemals zugetraut hätte, in die Welt hinaus: „Cassandra, ich liebe dich!"

Die Regenbogenflagge rutscht wie von selbst von meinem Rücken und segelt fast schon anmutig hinab zu den anderen, die ihr fasziniert mit den Augen folgen. Pochend spüre ich mein Herz schlagen.

„Wo bist du?", wimmere ich leise und heiß spüre ich die Tränen meine Wangen hinab rinnen. Ich sacke in mich zusammen und falle auf das verkohlte Stroh am Boden. Schmerzhaft bohrt sich einer der Balken in meine Schulter, doch ich spüre den Schmerz nicht. Es ist doch sowieso alles egal. Ohne sie will ich gar nicht leben. Langsam aber sicher rollt mein Körper wie durch Geisterhuf gesteuert auf den klaffenden Abgrund zu.

Ich schließe die Augen und gebe mich dieser Gefahr vollkommen hin. Ich bin sowieso schon verletzt, ein kleiner Sturz aus der Scheune wird da auch nicht mehr viel ausmachen...

„Chloe! Was zur Hölle treibst du da?!" Ein schrilles Wiehern lässt mich zusammenzucken. Überrascht schaue ich auf. Verschwommen erkenne ich eine dunkle Gestalt. Verwirrt blinzelnd richte ich mich auf. Die Gestalt rennt direkt auf mich zu. Die Trümmer der Scheune unter ihren Hufen scheinen ihr nichts auszumachen. Mit einem Sprung ist sie direkt neben mir und stürzt sich in eine innige Umhalsung.

„Cassandra?" Noch immer unfähig die Situation einzuordnen drücke ich mich gegen ihr warmes Fell, das so plötzlich rettend hier aufgetaucht ist und wische meine Tränen daran ab.

Sie löst sich von mir und ihr massiger Kopf mit den dennoch feine Gesichtszügen taucht direkt vor meinem auf. Die tiefen, schwarzen Augen haben eine solch warme und liebevolle Ausstrahlung, dass mein ganzer Körper beginnt unkontrolliert zu zittern. Da steht sie vor mir. Die erste richtige Liebe in meinem Leben und wir schauen uns direkt in die Augen. Schwarz trifft grün. Ein Wirbelsturm der Gefühle entfacht sich in mir.

„Cass...", hauche ich, doch sie lässt mir gar keine Zeit weiter zu sprechen. Ganz plötzlich, als hätten sie ihr ganzes Leben auf diesen Moment gewartet, vereinen sich unsere Lippen miteinander. Meine Ohren rauschen, mein Herz klopft mit solch einer Wucht gegen meinen Brustkorb, dass ich meine es wolle herausspringen. Ich schließe die Augen und genieße den Moment.

Da stehen wir. Zwei Stuten auf einer halb niedergebrannten Scheune, die uns vor kurzem noch fast das Leben gekostet hatte. So dicht umschlungenen und aneinander gepresst, dass man glauben könnte es stehe hier nur ein einziges Pferd. Schwarz-Rot und mit acht Beinen. Eine lustige Vorstellung,. Ich grinse in den Kuss hinein, der niemals aufhören soll.

Hinter uns die untergehende Sonne, die sich als strahlender Feuerball den Weg hinter die grünen Hügel Horsehills' sucht. Tausende und abertausende Schmetterling schwirren durch mein Herz, meinen Kopf und vernebeln mir die Sinne. Das einzige, was jetzt noch Platz darin hat, ist die Stute neben mir, mit der ich den Rest meines Daseins auf dieser Erde verbringen will. Weil ich sie liebe, sie mich liebt und sich daran nichts mehr ändern wird. Vom ersten Moment an, das erste Mal, als sich unsere Blicke trafen. Dieses Gefühl. Und jetzt weiß ich es. Das ist wohl die Liebe.

Ich spüre Cassandras Herz in ihrer Brust pochen und will sie bis ans Ende - was immer das sein mag - nicht loslassen. Denn wir sind füreinander geschaffen. Schicksal. Zwei Seelen, die so unterschiedlich und doch so gleich sind. Ist es nicht etwas ganz Besonderes, wenn sich diese endlich gefunden haben?

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