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2. Kapitel

„Hast du schon wieder deinen Schlüssel vergessen?!", riss eine schroffe Stimme Keira aus ihrem Schlummer. Verwirrt setzte sie sich auf. Ihre Gelenke waren seltsam steif und ihr Körper war von einer Gänsehaut überzogen.
Ahja..., dachte sie schlaftrunken. Garage.

Sie öffnete ihre Augen vollständig und sah sich um. Vor ihr ragte die dürre Statur ihrer Tante auf, die Hände fassungslos in die Hüften gestützt. Wie in Trance nickte sie. Natürlich war es nicht das erste Mal, dass ihre Tante sie in der Garage auffand. Trotzdem machte das diese Situation nicht weniger peinlich.

„Muss wohl eingeschlafen sein...", murmelte Keira und rappelte sich vollends auf. Sie hob ihre graue Jacke vom Boden auf und klopfte sie ab. Der alte Putz der Garage hatte sich an ihr festgesetzt und durch den noch immer feuchten Stoff, hatte sich daraus ein hartnäckiger Fleck gebildet. Ihre Tante seufzte entnervt und fuhr sich durch die blonden, nestartigen Haare.

„Jetzt geh schon rein, Mädchen! Oder willst du hier noch ewig rumstehen?!", fuhr Tante Ava sie nach einer angespannten Stille an, in der Keira versuchte sich mit der Jacke abzulenken. Keira zuckte zusammen. Ihre Tante sah aus, wie eine dürre Vogelscheuche, konnte einen aber anfahren wie eine Löwin, deren Junges man versuchte zu stehlen. Keira mochte diese Mischung bei Menschen gar nicht. Konnte sein, dass dies bei ihr ebenfalls der Fall war, aber das interessierte natürlich nicht sie, sondern die anderen Menschen.

Keira trottete mit gesenktem Kopf an Ava vorbei. Warum hatte sie das Auto nicht kommen hören? Dann hätte sie schnell so tun können, als hätte sie nur schnell etwas aus der Garage holen wollen oder so...
Und wie hättest du erklärt, dass du deinen Rucksack mit raus schleppst?!

Keira zog die Nase kraus. Hauptsache sie konnte endlich ins Warme. Sie achtete nicht weiter auf das stetige vorwurfsvolle Kopfschütteln ihrer Tante und stürmte ins Haus.

Das Haus war von innen genauso modern wie von außen. Und deshalb genauso hässlich. Weiße Möbel hier, ein Flachbildfernseher dort. Es stank geradezu nach Reichtum. Die vielen Zimmer und der hauseigene Fitnessraum machten das auch nicht besser.

Sie schlüpfte an ihrem Onkel, Tobias, vorbei, der nur missbilligend schnaubte und die restlichen Kisten Bier und die Saftflaschen in die Vorratskammer stellte. Saft. Sie lief schnell in die Küche und schnappte sich eine der Flaschen, bevor sie lautstark die Treppen hochpolterte. Dort lief sie durch den kleinen Flur, dessen Boden vermutlich das einzigst dunkle in diesem Gebäude war und zur hintersten Tür. Keira trat ein, schmiss den Rucksack aufs Bett und kapselte sich von der Außenwelt ab, indem sie den Schlüssel im Schloss einmal drehte.

Stöhnend rieb sie sich die Schläfe und ließ sich, mitsamt Flasche, neben den Rucksack fallen. Oder fast neben den Rucksack. Sie spürte unter sich das Pieksen eines Buches und rutschte gereizt weiter ans Fußende. Vor sieben Monaten, als sie zu Ava und Tobias gezogen war, hatte das Mädchen darauf bestanden ein normales Bett zu bekommen und nicht solch ein Himmelbett, wie es in den Gästezimmern stand. Folge daraus war, dass sie ein Bett erwischt hatte, dessen Matratze beim Testen federweich gewesen war und sich jetzt wie ein Brett anfühlte. Oft wälzte sie sich in der Nacht herum und konnte nicht schlafen. Als sie ihren Onkel darauf angesprochen hatte, meinte er, sie hätte sich das Bett ausgesucht und solle jetzt damit leben. Meistens schlief sie auf der kleinen Sitzbank ihres Fensterbrettes. Dieses war so groß wie eine kleine Couch und für Keira daher perfekt als Schlafplatz. Sie hatte die Fensterbank noch mit Kissen und Decken gepolstert und konnte vor dem Schlafen immer aus dem Fenster und zum Himmel schauen. Zwar war der Himmel schon so dreckig, dass man kaum die Sterne sah, aber sie fand es doch beruhigend zu wissen, dass es noch etwas anderes gab, als ihr chaotisches Leben, das den Bach runterging.

Sie schloss die Augen. Keira war durchaus bewusst, dass sie besser Hausaufgaben machen sollte und für die bevorstehende Geschichtsarbeit lernen sollte. Jedoch hatte sie die Lust daran schon lange verloren. Als ihre Eltern noch lebten hatten sie sie immer wieder aufgemuntert, wenn sie an dem Berg von Hausaufgaben und Lernstoff verzweifelte. Verbittert dachte sie daran, dass Ava und Tobias sie nie auch nur gefragt hatten, wie es in der Schule lief, wie ihr Tag war oder einfach wie es ihr im Moment ging. Ihr Onkel und ihre Tante behandelten sie wie einen Gast in ihrem Haus. Wie einen Gast, der ihnen fremd war und den sie nicht leiden konnten.

Schließlich rappelte Keira sich doch auf. Sie wollte es nicht riskieren noch mehr Nachsitzen zu bekommen oder schlimmer noch: einen weiteren Brief an Eva und Tobias. Mit einem unwohlen Gefühl in der Magengegend dachte sie an den Brief, der noch immer in ihrem Rucksack steckte. In ihm würde dasselbe wie immer stehen, aber sie bekam diesen Brief, den die Schüler beinahe fürchteten, nun schon zum fünften Mal. Es war nicht so, dass Ava und Tobias dann ausrasteten, nein. Ava hatte beim letzten Mal beunruhigend leise und ruhig gesagt: „Was haben wir nicht für dich getan? Warum bringst du uns solche Schande ins Haus?"

Keira war zusammengezuckt und Ava hatte sie mit kaltem Gesichtsausdruck auf ihr Zimmer geschickt. Das Mädchen fühlte sich hier unwillkommen und weder Tante noch Onkel taten etwas dagegen.

Sie ließ sich auf ihrem Schreibtischstuhl nieder und rollte damit nachdenklich durch die Gegend. In der Schule war sie ein vollkommen anderer Mensch. Lehrer warfen nicht nur wütende, sondern auch enttäuschte Blicke zur Tür, wenn sie dort, mal wieder zu spät, hindurchstürmte. Als hofften sie Keira würde einfach gar nicht mehr erscheinen. Aber ihr lag schon so viel etwas an ihrer Ausbildung, dass sie die Schule nicht schwänzte. Da sein reichte für die Lehrer oft schon, egal ob mit oder ohne Gedanken. Bisher hatte Keira sich immer irgendwie durch die Schuljahre kämpfen können, aber da waren ihre Eltern auch noch am Leben. Dieses Jahr, dem Zehnten Schuljahr, sah es wirklich jämmerlich aus, dabei sollte sie sich gerade jetzt anstrengen.

Zähneknirschend holte sie ihre Notizen aus Geschichte hervor und den Brief. Mit der krakeligen Handschrift des Direktors war darauf geschrieben: An Ava und Tobias Zech

Mit einem bitteren Lächeln dachte Keira, dass Herr Hannis diese Namen bereits auswendig können musste. Sie blieb an den Familiennamen ihrer Tante hängen, den Tobias, der Bruder ihrer Mutter, ebenfalls angenommen hatte. Als hätten sie sich gegen die Familie Lane entschieden, stand von vornherein fest, dass sie Avas Namen übernehmen würden. Der Nachname signalisierte Keira nur umso mehr, dass sie nicht in dieses Haus gehörte.

Ein Blick auf ihren Digitalwecker zeigte ihr, dass, wenn sie mindestens eine drei oder vier schreiben wollte, sie sich jetzt beeilen sollte mit den Hausaufgaben und dem Lernen. Aber ihr Kopf schwirrte und plötzlich wirkte diese dumme Klassenarbeit nebensächlich. Keira stand auf und stolperte zu der Tür des kleinen Bades, dass sich glücklicherweise in ihrem Zimmer befand. Es passiert schon wieder!, dachte sie panisch und fasste sich an den Kopf, als ihre ganze Welt zu schwanken begann.

Schwarze Punkte tanzten vor ihren Augen und die Kopfschmerzen kamen. Sie wankte noch einen Schritt weiter, aber schon kippte sie zur Seite. Versuchend sich irgendwo festzuhalten, riss sie ihren kleinen Nachttisch um, direkt auf ihren Knöchel. Sie atmete scharf ein. Nicht wegen dem Schmerz im Knöchel, der würde höchstens einen kleinen blauen Fleck haben. Aber das Umfallen des Nachttisches hatte ein Rumpeln erzeugt, dass man wohl im ganzen Haus gehört haben musste. Prompt kam dazu der Beweis.

„Was machst du denn dort oben? ", schrie Tobias wütend und schon hörte das dunkelhaarige Mädchen, wie er die Treppe hochtrampelte.

„Mir ist nur...meine Schreibtischlampe runtergefallen! Alles gut, ist noch ganz!", antwortete Keira träge, wie in Trance. Ihr Kopf hämmerte nun heftig, als säße dort etwas, dass endlich raus wollte, weil es eingesperrt war. Sie bekam noch die im Hintergrund mit wie Tobias meinte: „Pass besser auf deinen Sachen auf!", dann wurde ihr vollständig schwarz vor Augen.

Keira schien in einem Meer aus Licht zu schwimmen. Wann immer sie auftauchen wollte, zog sie etwas noch ein Stück weiter in die Tiefe. Schließlich ließ sie sich einfach treiben, schwerelos, wie es ihr schien. Sie hatte schon oft in dieser Starre aushalten müssen, das letzte Mal nach oder während dem Tod ihrer Eltern, sie wusste es nicht. Aber Keira würde sich wohl nie an dieses Gefühl gewöhnen.
Es war als hätte jemand sie gewaltsam zu etwas gezwungen, dass sie nicht wollte und von dem sie genau wusste, dass es schief gehen würde, wenn sie sich den kleinsten Fehler erlaubte. Bisher hatte Keira sich nie einen Fehler geleistet, war einfach nur in der goldenen Leere umhergetrieben. Aber sie wusste nicht, weshalb sie diesmal hier war.
Ihr Körper schien nun erstarrt und urplötzlich hatte sie das Gefühl zu ertrinken. Sie hustete. Aus ihrem Mund kam dunkles Blut. Geschockt fuhr sie sich übers Gesicht. Etwas feuchtes lief aus ihren Augen. Tränen? Doch als sie auf ihre Hand blickte, war diese blutverschmiert. Sie weinte Blut. Erschrocken, und aus ihrer Starre erlöst, stolperte sie nach hinten. Dann wagte sie einen vorsichtigen Blick nach unten, auf ihren Körper. Ihre Arme waren blass, sie schienen beinahe blutleer, die blauen und grünen Adern zeichneten sich deutlich ab. Aber das schlimmste war ihr Oberkörper. Ihre Beine knickten weg, als wären sie nicht mehr in der Lage ihr Gewicht zu halten. Alles was Keira tun konnte war mit leerem Blick in die Ferne zu sehen.
Das Bild ihres Oberkörpers kam ihr in den Sinn. Blutüberströmt, blass und an der Stelle, wo ihr Herz sitzen sollte: nichts.
Ein dunkles, tiefes Loch klaffte anstelle des lebenswichtigen Organs in ihrer Brust. Dunkles, zähflüssiges Blut sickerte daraus hervor, aber es war weg. Ihr Herz war weg, als hätte jemand es aus ihrer Brust gerissen und gestohlen.

Hallihallo!
Ja also heute ein kürzeres Kapitel, weil ich diese Stelle perfekt fand, um es zu beenden. 😜
Wie hat euch das Kapitel gefallen?
Was würdest ihr verbessern?
Wie findet ihr die Protagonistin, Keira bisher?
Was denkt ihr ist diese goldene Starre?
Das hier ist ein Buch der Kategorie Übernatürliches, also was glaubt ihr ist das übernatürliche? 😊
Mal sehen wann das nächste Kapitel kommt 😉
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und lasst doch ein Vote oder Kommentar hier.😘😜

Eure TatzeTintenklecks

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