Petit Navire
Auf hoher See fuhr einst ein Schiff, dessen Crew aus vielen erfahrenen Seeleuten bestand. Für das Schiff selbst, war es jedoch der allererste Ausflug. Es war sein allererstes Mal auf dem offenen Meer. Sein allererstes mal so weit entfernt von jeglichem Stück Land – mitten im Nirgendwo – auf der Mediteranen See.
Die Tage vergingen. Aus den langatmigen Tagen wurden Wochen und nach ungefähr fünf oder sechs, bemerkte die Crew, dass ihre Vorräte sich dem Ende neigten. Ohne Land, wo sie diese auffüllen konnten, lag das Überleben der Männer einzig und allein am Fischen.
Doch keinen einzigen Fisch konnten sie fangen. Es wollte einfach nichts anbeißen. Die Seemänner mussten hungern.
Eines Tages, ordnete der Kapitän an, dass sich einer von ihnen, für die Mannschaft, opfern sollte. Sie würden Stäbchen ziehen und der mit dem Kürzesten, würde den anderen als Nahrung dienen. Und so zog jeder auf den Schiff ein Stäbchen aus der Hand des Kapitäns.
Wie es das Schicksal wollte, traf es den Jüngsten unter ihnen. Mit großen Augen verglich der junge Matrose sein Stäbchen mit den anderen, aber da war nichts zu machen. Es war eindeutig.
Die Seeleute planten schon die neue Küche. Sie einigten sich auf eine Soße, die sie zum Jungen servieren wollten.
Danach gingen die Meinungen allerdings außeinander. Der eine wollte den jungen in der Pfanne braten. Ein anderer wollte ihn lieber frikassieren.
Während die Seemänner sich genüsslich stritten, nahm der Junge reiß aus. Er lief. Doch auf dem Schiff kam er nicht sehr weit. Deshalb floh er in die Höhe. Er kletterte den hohen Mast hinauf, bis ganz nach oben, zur Spitze.
Dort, wo er dem Himmel so nah war, fing er an zu beten. Fragend, hoffend, flehend sah er in die unermessliche Weite des Ozeans, doch es waren noch immer, weit und breit, nur Fluten zu sehen – nichts als Wasser, wohin er auch sah.
"O' heilige Mutter," schrie der unglückselige Junge. "Wenn ich gesündigt habe, dann bitte, schnell, vergebt mir. Oh, bitte, Mutter, hindert diese Männer daran mich zu verspeisen."
Im diesem Moment ereignete sich ein Wunder.
Kleine Fische sprangen, in Schwärmen, aus dem Meer und auf das Schiff. Zu tausenden stapelten sie sich auf dem Deck.
Letzten Endes wurden die Fische verspeist. Einige wurden in der Pfanne gebraten. Andere wurden frikassiert.
Doch der junge Matrose – der war gerettet.
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