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4. Unheimlicher Besuch

MENSCHENWELT - FREYAS SICHT!

Mit klopfendem Herzen öffnete ich die Türe. Großgewachsen und breitgebaut stand er auf der Türschwelle. „Hallo, meine Schöne", grüßte er mich mit tiefer Stimme und gab mir einen kühlen Kuss auf die Wange. Sein buschiger Bart fühlte sich kratzig an auf der Haut. Mitten im Hochsommer fröstelte es mich bei seiner Berührung. Trotz starker Sommerhitze umgab mich urplötzlich eisige Kälte. Unwillkürlich schlang ich beide Arme um meinen Körper. „Na, muss ich dich wärmen?", fragte der unheimliche Mann hämisch grinsend. Seine dunkle Stimme jagte mir Erneut kühle Schauer über den Rücken.

„Komm doch herein", piepste ich mit ängstlicher Stimme, „Ich habe uns Spaghetti Bolognese gekocht." „Sehr gut", war alles, was mein Besucher darauf antwortete. Mit übertrieben gerader Körperhaltung nahm er am gedeckten Tisch Platz und wartete darauf, dass ich servierte. Zuletzt garnierte ich die Spaghetti noch mit Parmesan und Basilikumblättern, bevor ich die Teller auf den Tisch stellte. Mit einer ruckartigen Handbewegung griff mein Gast in seine Manteltasche und holte eine kleine Tischkerze heraus. Blutrot dekorierte sie nun die Tischmitte. Mit einer weiteren Handbewegung zog der Mann ein schwarzes Feuerzeug aus derselben Tasche heraus. Grinsend zündete dieser die Kerze an. „Eine rote Tischkerze? Wer zum Teufel nimmt bitte eine eigene Kerze mit zu einem Essen?, fragte ich mich selbst, „Unheimlich war er auch schon bei seinem ersten Besuch gewesen. Aber eine mitgebrachte Tischkerze war für mich, selbst in der Gegenwart von jemanden wie ihn, etwas komplett Neues." Sein heutiges Verhalten war beunruhigender Weise noch sonderlicher als sonst schon. Nervös wanderte mein Blick zwischen ihm und dem gefüllten Teller vor mir hin und her.

Im Schneckentempo streifte der Mann seinen Mantel ab und henkte ihn über den Küchensessel, der dabei gefährlich knarrte. Unbewusst fixierte ich den Mantel mit meinen Augen. Er war schwarz und hatte seitlich zwei große Manteltaschen. Den oberen Rand der Tasche zierte ein Stoffband, so blutrot wie die Kerze es war. Dieser Mann war schon ein komischer Kauz. „Woher mag er nur kommen?", fragte ich mich im Stillen, aber wagte es nicht diese Frage laut auszusprechen.

„Meine Liebe!", riss mich mein Gegenüber aus meinen Gedanken, „Es mundet wirklich vorzüglich!" „Freut mich, dass es Ihnen schmeckt, mein Herr!", antwortete ich mit meiner Piepsstimme. Eindringlich blickte mir der Mann in die Augen. Das erste Mal fiel mir auf, wie dunkel seine Augen eigentlich wirklich waren. Fast schwarz starrten sie mich an, als könnten sie in meine Seele blicken. Unheimlich!

Geheimnisvoll steckte er erneut eine Hand in die Manteltasche. Diesmal in die andere. Ganz langsam und vorsichtig hob er seine Hand heraus und legte sie zur Faust geballt auf den Tisch. Wie in Zeitlupe öffnete er sie. In der Mitte seiner riesigen Handfläche lag ein kleiner, glitzernder Ring. Er war mit einem smaragdgrünen Edelstein besetzt. „Was will er denn jetzt mit diesem Ring?", fragte ich mich, „Zumindest ist er nicht blutrot wie die Kerze. Die ist ja wirklich unheimlich." Ein tiefes Grollen verließ den Mund des Mannes. Ich erschrak. Dann erst erkannte ich, dass er begonnen hatte zu lachen. Den letzten Satz musste ich wohl laut ausgesprochen haben. Peinlich berührt sah ich zu Boden. Ich brauchte keinen Spiegel, um zu wissen, dass meine Wangen tomatenrot waren.

Blitzartig, aber möglichst sanft legte er seine freie Hand auf meine. Erneut begann ich bei seiner Berührung zu frösteln. Ein Schauer nach dem anderen lief mir den Rücken hinunter. Ich ließ mir jedoch nichts anmerken. Gequält versuchte ich zu lächeln. Denn ich wusste, wie gefährlich mein Gegenüber werden konnte. In etwa ein halbes Jahr ist es her, dass er mich das erste Mal besucht hatte. Seitdem kam er regelmäßig vorbei. Bisher hatte er sich vorher immer angekündigt. Es wirkte so, als wollte er sichergehen, dass niemand zuhause war. Einige Male war der Flegel schon handgreiflich geworden. Ich hatte es jedoch nie gewagt jemandem von den Schlägen zu erzählen. Zu groß war die Angst vor diesem Mann. Er hatte mich gut unter Kontrolle.

Seine Hand auf meiner strich rau über meine Haut. Diese Bewegung ließ mich aufschrecken und wieder auf ihn konzentrieren. Sobald er meine gesamte Aufmerksamkeit hatte, ergriff er meine Hand und zog sie zu sich. Mit der anderen Hand steckte er mir schließlich den Ring aus seiner Handfläche an den Finger. Kurz bildete ich mir ein, er würde grün aufleuchten. So schnell der Gedanke jedoch gekommen war, war er auch schon wieder verschwunden. „Das war heute mein letzter Besuch bei dir!", fast schrie der Mann schon, „Ich hoffe du entscheidest dich für die richtige Seite, wenn es so weit ist! Andernfalls wirst du es bitter bereuen!" Mit diesen Worten stand er auf, zog sich seinen Mantel über, knöpfte ihn bis oben zu und marschierte zur Türe. „Auf Wiedersehen und bis bald!", verabschiedete er sich im Weggehen. Möglichst laut rief ich ihm nach: „Tschüss, mein Herr!"

Gleichermaßen verwirrt und ängstlich schloss ich die Türe. Aus Angst er könnte doch noch einmal zurückkommen drehte ich den Schlüssel um. Ein Klicken versicherte mir, dass die Türe nun abgeschlossen war. Endlich konnte ich erleichtert aufatmen. Ich machte ein paar tiefe Atemzüge, um mich zu beruhigen. Als ich etwas ruhiger war, warf ich erneut einen Blick auf den Ring an meinem Finger. Er war wirklich wunderschön. Trotzdem konnte ich nicht anders, als ihn hasserfüllt anzustarren. Denn er war von ihm. Nachdenklich starrte ich Löcher in die Luft. „Warum trägt dieser Typ jedes Mal einen schwarzen Mantel und das Mitten im Sommer?", fragte ich mich gerade, als es plötzlich abermals an der Türe klingelte.

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