Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

1. Ankunft in der Menschenwelt

MENSCHENWELT - FLYNNS SICHT!

Als ich die Augen öffnete, sah ich in die amüsierten Gesichter von Sisilia und Solosh. „Ich weiß nur allzu gut was sich die beiden gerade denken. Ein Portalswächter, der schon oft in der Menschenwelt war und trotzdem Angst vor dem Reisen mit einem Portal hat. Ja, ich habe halt große Ehrfurcht vor diesem ganzen Surren, Drehen und Fliegen", denke ich bei mir, „Ich weiß aber nicht, was daran so lustig sein soll! Am liebsten würde ich den beiden ihre schelmischen Grinser einfach aus dem Gesicht wischen."

Als ich endlich dazukam mich umzusehen, erkannte ich, dass uns das Portal in ein freies Zugabteil gebeamt, oder sollte ich lieber geworfen sagen, hatte. Mir gegenüber saßen Sisilia und Solosh. Beide blickten mich nun neugierig an, wahrscheinlich weil ich so lange still gewesen war. Also murmelte ich nur: „Mhm, mhmpf!" Dies jedoch ließ die beiden erneut schallend Auflachen. Ich war mir sicher, dass man sie im ganzen Zug hören konnte. Genervt wandte ich mich ab und sah mich im Zugabteil weiter um.

Sisilias und Solosh Rucksäcke waren feinsäuberlich auf der Gepäcksablage über ihren Köpfen platziert. Unwillkürlich griff ich nach meiner Umhängetasche. „Gut, sie ist noch da.", freute ich mich im Stillen.

„Au!", stieß ich aus, als ich ruckartig an meiner Tasche zog. Sie hatte sich in der Armlehne des Sitzes verheddert. „So etwas Blödes aber auch. Warum passieren solche Dinge immer mir?", schimpfte ich leise vor mich hin. Stöhnend nahm ich wahr, dass ich Sisilia und Solosh schon wieder ein Lachen entlockt hatte. Es hallte im ganzen Zugabteil wider.

Es ist wohl unnötig zu erwähnen, dass die beiden Zwillinge sind. Zweieiige Zwillinge wohlgemerkt, wenn man ihr unterschiedliches Geschlecht bemerkt.

Desinteressiert starrte ich aus dem Fenster. Die Landschaft flog nur so an uns vorbei. Wiesen. Flüsse. Berge. Wälder. „Warte, die Landschaft kenne ich doch", dachte ich noch, als ein Piepen das Einschalten der Lautsprecher signalisierte.

„Sehr geehrte Damen und Herren!", schallte es aus den Boxen, „Wir nähern uns in Kürze unserem Ziel, dem Navistal. Danke, dass Sie mit uns gereist sind. Ich wünsche noch eine angenehme Fahrt." Ein weiteres Piepen signalisierte das Ausschalten der Lautsprecher.

„Ich wusste doch, dass wir uns in Tirol befinden!", dachte ich laut. „Ja, Flynn!", antwortete Sisilia, „Wir wollen ja auch zu Freya. Du weißt, unsere Mission ist es, unsere neue Nava sanft in unsere Welt einzuführen, sie gut auf ihre zukünftige Aufgabe vorzubereiten und sie wohlbehütet nach Navakin zurückzubringen."

Nickend ergriff ich das Wort. „Wie ich euch kenne, wollt ihr bestimmt, dass ich euch ein paar Informationen gebe." Ich wartete noch ihre Zustimmung ab und begann dann zu erzählen: „Freya wird ja unsere neue Nava. Sie wurde vor kurzem 17 Jahre alt. Unglücklicherweise wurde sie als Baby durch ein großes Missgeschick am Westportal in die Menschenwelt transportiert, wegen..." Ich schluckte schwer. Daran wollte ich wirklich nicht zurückdenken. An dieser Stelle mischte sich Gott sei Dank Sisilia ein. „Warte! Warte! Warte!", unterbrach sie mich, „Das wissen wir doch schon alles. Erzähl uns lieber etwas über ihr bisheriges Leben. Bevor du uns noch zu Tode langweilst."

„Oh, okay!", fuhr ich fort, „Nachdem sie in die Menschenwelt gelangt war, fanden zwei Spaziergänger Freya auf einem Feldweg in der Nähe eines Waldes. Bald wurde das Findelkind von einem liebevollen Ehepaar adoptiert. Drei Jahre lang lebte sie mit ihren Adoptiveltern in Nestelbach bei Graz. Arthur und Elsbeth, die leiblichen Eltern von Freya - wie ihr ja wisst - haben als sie ihren Aufenthaltsort herausgefunden hatten, ständig versucht ihre Tochter zu kontaktieren. Dies bekamen Freyas Adoptiveltern natürlich mit. Regelmäßig geschahen merkwürdige und unerklärliche Dinge. Türen, die geschlossen waren, gingen wie von Geisterhand auf. Umgekehrt schlossen sich auch Türen, die offen waren. Unheimliche Geräusche, die durch die Kontaktaufnahme zu Freya entstanden, verfolgten ihre Adoptiveltern die ganze Nacht. Schlussendlich zogen sie aus Angst mit Freya um. Seitdem wohnen die beiden mit ihrer Adoptivtochter in Tirol, genauer gesagt im Navistal.

Da sich dieses Tal vor langer, langer Zeit während eines Bürgerkrieges von Navakin abgespalten hat und ohne uns Navakis in die Menschenwelt gewandert ist, liegen dort immer noch gut verborgen drei von sieben heiligen Steinen Navakins versteckt. Glücklicherweise wurden sie bis heute von keiner Menschenseele entdeckt. Jedoch ist dies der Grund, warum Arthur und Elsbeth Freya im Navistal nicht mehr kontaktieren konnten. Da es Navas strikt verboten ist aus freien Stücken Navakin zu verlassen, konnten sie Freya dort auch nicht aufsuchen. Letztendlich verstarben die beiden an ihrem Kummer."

Das Piepen der Lautsprecher unterbrach mich in meinem Redeschwall. "Nächster Halt, Matrei am Brenner!", ertönte es aus den Boxen. Hier mussten wir aussteigen. Nach einem weiteren Piepen beim Ausschalten der Lautsprecher, war es still im Zug. Totenstill. Wir durften die einzigen Fahrgäste sein. Durch meine intensive Konzentration während meiner Rede, war mir das gar nicht aufgefallen. Sisilia und Solosh schienen ebenfalls sichtlich überrascht. Beim Aussteigen bemerkte ich, dass es mittlerweile dämmrig geworden war. "Bald wird es dunkel!", stellte auch Solosh fest, "Am besten wir suchen uns eine Unterkunft in der Nähe und besuchen Freya erst morgen." Einstimmig wurde dieser Plan in die Tat umgesetzt.

Gleich gegenüber vom Bahnhof entdeckten wir ein Hotel. Euphorisch stampften wir darauf zu. Beim Eintreten stach mir die Einrichtung des Foyers besonders ins Auge. Die Wände zierten gestapelte Bücher. Zwischen den Bücherstapeln befand sich ein Kamin. In der Ecke war eine Sitzgelegenheit eingerichtet. Antiquarisch wirkende Sitzpölster bestückten die Holzbänke, die sich um einen kleinen, eckigen Holztisch reihten. Dank dem weißen Tischtuch und den darauf stehenden Blumen wirkte der Eingangsbereich noch gemütlicher. Die Sitzecke lud förmlich zum Lesen ein. Denn vier kleine Schirmlampen beleuchteten die Bänke noch zusätzlich zur Hauptbeleuchtung. Ich stellte mir vor, wie ich es mir dort mit einem guten Buch gemütlich mache.

Plötzlich riss mich ein Magenknurren aus meinen Gedanken. Solosh hatte natürlich nur Augen für den Restaurantbereich dahinter. Während Solosh und ich mit Starren beschäftigt gewesen waren, hatte Sisilia seelenruhig an der Rezeption gewartet. Wir hatten Glück. Für diese Nacht war zufällig noch ein Zimmer frei. Mit dem Aufzug fuhren wir in den zweiten Stock und betraten Zimmer Nummer 206. Ohne groß auf die Einrichtung zu achten verstauten wir unsere Taschen und begaben uns dann abermals hinunter, um zu Abend zu essen. Der Speisesaal war in mehrere Räume unterteilt. Unser Tisch befand sich in einem kleinen, aber feinen Sälchen. Dieses war ebenfalls sehr archaisch eingerichtet. Die Wände waren in Holz gekleidet. Unser Tisch stand ganz hinten in der Ecke. Er war schön gedeckt. Drei Weingläser standen schon bereit. In ihrer Mitte flackerte die kleine Flamme eines Teelichts. Alles hier erinnerte mich an Urlaub. Langsam wanderte mein Blick im Raum umher. Auf der rechten Seite stand ein schwarzer Ofen, auf dessen Oberfläche eine steinerne Figur stand. Leider konnte ich nicht erkennen, was sie darstellen sollte. Gegenüber hing ein Tierkopf an der Wand. Gerade wollte ich mir das ausgestopfte Wild genauer ansehen, da kam auch schon unser vorbestelltes Menü.

Nach dem Essen begaben wir uns sofort ins Zimmer. Sobald Sisilia die Türe geschlossen hatte, forderte Solosh mich auf ihnen vom Navistal zu erzählen. "Das Navistal zweigt von unserem Aufenthaltsort, Matrei am Brenner, ab!", begann ich sie zu informieren, "Mit dem Bus benötigt man von hier nach Navis Dorf zwischen 13 und 26 Minuten. Dort wohnt Freya mit ihren Adoptiveltern seit ca. 14 Jahren. Es ist ein Seitental des Wipptales und befindet sich in den Tuxer Alpen. Das Tal erstreckt sich ca. 10 km lang und wird vom Navisbach durchflossen. Daher auch der Name Navistal. In Navis Dorf, Freyas Heimatsort, gabelt sich das Tal in zwei Quelltäler. Das Navistal gehört zu dem Typ V-Tal und liegt 1.000 bis 1.500 m ü. A., das bedeutet über Adria und ist eine Art und Weise die Höhe über dem Meeresspiegel anzugeben. Nur die Sonnenseite des Navistales ist bewohnt. Auf der anderen Seite, der Schattenseite, erstreckt sich ein Wald bis zum Navisbach."

Während ich redete war ich fast wie in Trance. Als ich wieder bei mir war, blickte ich auf. Sisilia und Solosh waren doch tatsächlich im Sitzen eingeschlafen. Die Reise mit dem Portal und die lange Zugfahrt hatte die zwei wohl deutlich mehr mitgenommen als sie zugeben wollten. Sie sahen wirklich herzig aus so verschlungen wie die beiden zufrieden vor sich hin schlummerten. Ihre Köpfe waren gegen den jeweils anderen gelehnt und die Münder standen leicht offen. Sisilia hatte ihre Beine über die von Solosh gelegt und Solosh hielt seine Zwillingsschwester mit beiden Händen fest umschlungen. Diesmal hätte ich beinahe lauthals zum Lachen begonnen. Leise Glucksend unterdrückte ich das aufkommende Gelächter, um die Zwillinge nicht zu wecken. Allerdings schoss ich mit meiner Kamera noch ein gelungenes Foto von ihnen, als Erinnerung an diesen amüsanten Moment. Dieses Bild werden die beiden von nun an jedes Mal, wenn sie mich ärgern, zu Gesicht bekommen. Bei dem Gedanken an ihre verblüfften Gesichter musste ich schmunzeln.

Langsam spürte auch ich die Müdigkeit in meine Knochen kriechen und ging zu Bett. Da die beiden auf dem roten Sofa eingeschlafen waren, hatte ich dieses ganz für mich alleine.


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro