
<3
„Tae Hyung. Wir müssen da hin!", rief mein bester Freund Jungkook und ich rannte ihm lachend hinter her.
Wir befanden uns auf dem Schuljahrmarkt, welcher einmal im Jahr stattfand, um neue Schüler anzulocken. Natürlich war die Schule zu diesen Tag auf übelste Herausgeputzt, und wenn man den ersten wirklichen Schultag hat, kam man gar nicht mehr aus dem Staunen heraus, weil alles komplett anders aussah. Nicht selten stehen dann die neuen Schüler am Eingang und beschwerten sich lautstark, aber genau dort werden dann meistens auch die ersten Freundschaften geschlossen. So hatten Kookie und ich uns kennen gelernt, weil wir beide vor dem großen Eingang der Schule gestanden haben, und es nicht glauben konnte, dass dieser graue Klotz, den wir als einladendes Gebäude im Kopf hatten, nun unsere neue Schule war.
Aber dieser Schuljahrmarkt hatte auch was Gutes, denn wenn man sich geschickt anstellte, wurde man nicht damit verpflichtet, irgendeinen Stand zu betreuen oder Gruppen zu führen, und konnte dann all die Besonderheiten genießen.
So wie wir es gerade machten. Unsere Freunde Jimin und Hoseok hatten es leider nicht so gut getroffen, und sie mussten eine Tanzklasse im inneren betreuen, wo die Besucher entweder zuschauen oder sogar mitmachen konnten. Und unser Freund Jin musste verschiedene Gruppen durch die Schule führen.
Inzwischen hatte ich Jungkook aufgeholt und klammerte mich lachend an seinen Arm. Er stimmte in mein Lachen mit ein und blieb stehen.
„Bitte lass uns das machen", sagte er und schaute mich mit seinem besten Hundeblick an. Ich schaute nach vorn und sah, wo wir waren.
Eine Klasse der Oberstufe hatte die Idee ein Horror Labyrinth aus der Sporthalle zu machen. Und sie hatten gute Arbeit geleistet, denn es war wirklich sehr unheimlich, zumindest für meinen Geschmack. Für Kookie war es genau richtig, wenn nicht sogar schon langweilig.
„Ich weiß nicht Kookie.", meinte ich zögernd und er lachte: „ich bin ja bei dir. Komm das wird bestimmt lustig."
Immer noch skeptisch nickte ich und lies mich mit ihm mitziehen.
„Zwei Mal bitte", sagte er zu dem gelangweilten Jungen der die Kasse bediente. Er grummelte nur etwas, nahm das Geld und gab uns ein kleines Kärtchen und schon zog mich Kookie weiter.
„Komischer Typ", meinte Jungkook und ich lachte innerlich. Min Yoongi, bekannt als ein Badboy der Schule, obwohl er noch nie jemanden etwas getan hat. Es war einfach seine emotionslose Art und wie direkt er mit seinen Mitmenschen redete. Doch eigentlich hat er einen sehr kindlichen Charakter und kümmert sich gut um seine Freunde. Man mag es vielleicht nicht bemerken, aber wenn man ihn öfters beobachtet, dann fällte einem so was auf.
Also, nicht das ich ihn beobachte.
Gespannt blickte ich mich um. In Yoongi's Nähe musste eigentlich auch immer Er sein. Wie gesagt, ich beobachte nicht Yoongi, dafür aber seinen besten Freund. Er war wie Yoongi 2 Klassen über uns, und das erste Mal ist er mir aufgefallen, als ich mit meiner Mutter diese Schule besichtigt habe. Ich hatte mich damals verlaufen, und er hatte mir zurück geholfen, und mir sogar ein Eis gekauft, nachdem er die Kühlanlage dafür kaputt gemacht hatte (Yoongi durfte sie dann reparieren). Damals war es nur kindliche Begeisterung von jemanden, doch als ich dann auf die Schule kam, wurde es irgendwie mehr als nur Begeisterung. Es war nicht so das wir Freunde wurden oder Bekannte und ich war mir sicher dass er sich nicht mal mehr an mich erinnert. Doch irgendwie konnte ich nicht anders, als ihn zu beobachten. Er war einfach so faszinierend. Sein hoher IQ der es ihm möglich machte, so viele aus seiner Klasse zu helfen, seine Fähigkeit, alles kaputt zu machen was er berührt.
Es war.... ich wollte es nicht Liebe nennen, denn wie kann man jemand lieben, den man nicht kannte.
Seufzend, weil ich ihn nicht entdecken konnte wandte ich mich wieder Kookie zu, der irgendwas erzählte, es ihm aber egal war, das ich offensichtlich nicht zu hörte.
„Let's go", rief er dann begeistert, und so schnell konnte ich gar nicht reagieren, da hatte er mich mal wieder am Arm gepackt und mitgezogen.
Die Klasse hatte den Turnsaal, und auch die Garderoben, den Geräteraum und die Duschen gestaltet. Es war alles sehr dunkel, gerade noch so hell, damit man sehen konnte wo man hintritt.
Man musste ein einen Zettel finden, dem es einem erlaubte, wieder nach draußen zugehen, deswegen konnte man es auch nur Gruppenweise spielen.
Im Turnsaal selber waren Wände zu einem Labyrinth aufgestellt worden, und es ging das Gerücht um, das die Klasse etwas sehr Grusliges geplant hatte.
„Lass uns als erstes ins Labyrinth gehen", flüsterte Kookie und wartete gar nicht auf meine Antwort, sondern zog mich einfach mit.
Die Klasse hatte wirklich viel Arbeit geleistet. Von überall kamen Geräusche oder sogar schreie. Ängstlich wollte ich mich an Kookie klammern, doch er war nicht mehr da. Er hatte zuvor meinen Arm losgelassen, um etwas sich anzusehen, doch dort war er nicht mehr. Ich hatte mich doch nur kurz umgedreht, um hinter mich zu schauen.
„Kookie?", rief ich und erhielt nur ein tiefes Lachen als Antwort.
„Kookie? Wo bist du? Das ist nicht lustig", rief ich wieder und ich könnte heulen. Langsam, mich immer in alle Richtungen umblickend tapste ich in die Richtung wo ich den Jüngeren das letzte Mal gesehen habe.
„Kookie? Jungkook?", versuchte ich es nochmal und schrie auf, als ein Geräusch direkt neben mir ertönte. Ich stolperte weg von dem Geräusch und ging jetzt schneller, mein Blick huschte zu jedem Geräusch von welchen ich glaubte es wahr zunehmen.
Und plötzlich war alles still. Verwirrt und ängstlich blieb ich stehen und versuchte irgendein Geräusch war zu nehmen, das mir sagte, dass das normal war und mich beruhigten.
Doch diese Schritte die ich nun hinter mir hörte, beruhigten mich überhaupt nicht, vor allem als mir niemand auf mein „Kookie?!" antwortete.
Schneller gehend versuchte ich so leise wie möglich dieser Person oder was auch immer zu entkommen, doch die Schritte kamen immer näher, bis ich eine Präsenz hinter mir war nahm.
Als mich plötzlich etwas berührte, konnte ich nicht anders, und begann zu schreien.
Was dann passierte, ist mir wahrlich ein Rätsel und liegt im Dunkeln. Ich wusste nicht mal, wie ich hier ins Krankenzimmer der Schule gekommen war.
Verwirrt blickte ich mich um, und begann fast wieder zuschreien, als plötzlich die Tür aufging. Ok, ich habe geschrien, ich war nicht darauf vorbereitet. Noch weniger vorbereitet war ich auf den Schrei den ich als Antwort erhielt, oder das Geräusch von herunterfallenden Sachen. Die Person beugte sich sofort fluchend hinter um das heruntergefallende aufzuheben.
Entschuldigenden murmelte ich ein: „Sorry" zu dem Fremden, da es ja irgendwie meine Schuld war
„Auch was, ich muss mich entschuldigen", sagte die Person als sie sich aufrichtete, und diese Stimme kam mir verdammt bekannt vor. Vor mir stand ein lächelnder Namjoon mit zwei Nudelboxen in der Hand.
Er hatte immer noch das selbe Lächeln wie als er mir das Eis in die Hand gedrückt hat, und sich dann entschuldigend vor dem Eisverkäufer (wo er die Kühlung getötet hatte) verbeugt hatte.
„Eh, wofür denn?", fragte ich etwas verwirrt, als er mir eine der Nudelboxen gab, und auch die in Papier verpackten Stäbchen dazu.
„Ich habe dich in dem Labyrinth erschreckt und du bist in Ohnmacht gefallen", erklärte er. Ah, dann wusste ich ja, wieso und wie ich hier gelandet bin.
„Wieso hast du mich erschreckt?", fragte ich verwirrt der Tatsache das sich dort nicht jemand außer mir und Kookie befunden hatte.
„Wusstest du das nicht? Es ist wie ein Hunted House", erklärte er und nun machten all diese Geräusche, die von überall kamen Sinn.
„Ahh", sagte ich nur verstehend, ehe ich mir eine Portion Nudeln in dem Mund schon.
„Wopf ist eigentiff Kofie?", fragte ich mit vollen Mund und er sah mich verwirrt an.
„Wo ist eigentlich Jungkook?". Fragte ich und sein Gesicht hellte sich auf, weil er mich nun verstand.
„Jungkook wurde von Jin nachhause gefahren, seine Mutter brauchte was von ihm", erklärte er und fügte hinzu, „weswegen ich mich bereit erklärt hatte, hier zu bleiben und zu warten bis du aufwachst"
Ich nickte verstehend und wir fielen in ein angenehmes Schweigen.
„Sag mal Taehyung", begann er plötzlich zögerlich und ich blickte fragend auf, erstens, weil er meinen Namen noch wusste, zweitens weil ich gespannt war, was er fragen würde.
„wieso beobachtest du Yoongi immer in den Pausen?", fragte er und sah mich aufmerksam an.
Ich wurde Rot und sagte panisch: „Was? Nein. Nein nein, ich beobachte nicht Yoongi. Ich ... ich"
Sollte ich es ihm sagen? Scheiß drauf. Mein Kopf tat weh und mir war im Grunde gerade alles egal: „ich beobachte dich", sagte ich zum Schluss immer leiser werden.
Bevor er irgendetwas sagen konnte, blickte ich auf und bemerkte das zarte Rosa an seinen Wangen.
„Wieso weißt du das ich dir und Yoongi oft zusehe Namjoon? Wie hast du es bemerkt?", fragte ich und wurde noch etwas röter.
„Ich weiß es, weil", er wurde nun auch rot, wandte sein Gesicht etwas ab und musste sich einmal räuspern.
„Ich weiß es, weil ich dich auch immer beobachte", sagte er und sah mir in die Augen.
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