Als ich aufwache ist es schon hell und ich blinzle gegen das strahlende helle Sonnenlicht.

Dies ist die erste Nacht in der ich wirklich erholsamen Schlaf hatte ,seit Marián ,mein Bruder, getötet wurde .

Ich räkel mich und stehe langsam auf .
Der Wald wirkt nicht wie in der Nacht zuvor düster und böse ,sondern hell und freundlich .
Soweit man einen Wald als 'freundlich' bezeichnen kann .
Ich hebe meine Tasche auf .
Ich rümpfe die Nase als ich die grasflecken auf dem Stoff bemerke .
Ich HASSE Schmutz auf diesem Beutel,denn er hat meinem Bruder gehört .

~Flashback
Ich renne lachend durch die Wiese und
Hinter mir mein Bruder .
Mit meinen kleinen Beinchen komme ich nicht schnell voran aber ich bin trotzdem vorne.
Plötzlich heben mich starke Arme hoch und wirbeln mich durch die Luft .
Lachend sehe ich die Wiese verschwimmen und meine Haare fliegen.
Marián fällt in mein lachen ein und ich fühle mich glücklich.

~Flashback Ende

Als ich mir übers Gesicht fahre um die Erinnerung wegzuwischen , ist es nass .

Ich Weine .

Der Tod hat mich verletzlich gemacht ,denn früher weinte ich nicht besonders viel .

Bitter blicke ich auf die Tasche in meinen Händen. Der Stoff fühlt sich rau unter meinen Händen an .
Ich reiße mich von der Tasche los und gehe nach Norden. Ich muss mich dringend waschen und etwas frisches zu Essen suchen.
Ich wandere so mehrere Stunden durch den lichtdurchfluteten Wald.
Alles tut mir weh. Meine Füße vor allem , denn ich habe nicht daran gedacht ,das meine normalen Schuhe nicht für lange Fußwege geeignet sind.

Meine Ohren nehmen leises plätschern war.
Hab ich endlich Wasser gefunden ?!
Nachdem ich mich durchs Dickicht gekämpft hatte , stehe ich vor einem atemberaubend schönen Wasserfall.
Das Wasser glitzert in der Sonne und plätschert in einen kleinen Teich auf dem rosa Seerosen schwimmen.

Meine Augen werden groß vor entzücken und ich renne ganz unelbenhaft zum Wasser.
Brr. Das Wasser ist ganz schön kalt !

Aber egal !
Ich möchte baden , deshalb sehe ich vorsichtshalber noch mal hinter mir ob irgendein Wesen mich beim waschen zu sehen wird.
Das wäre mir äußerst unangenehm !
Ich sehe niemanden und höre nur das beruhigende plätschern des Wasserfalls .
Ich will endlich hinein !

Ich steige aus meinen dreckigen Elb-hosen aus und ziehe mir das Hemd über dem Körper .

Ich wate langsam ins Wasser,kann es aber nicht abwarten bis ich drinnen bin . Das Wasser glitzert im Sonnenlicht und wirkt so unglaublich blau und kristallklar.
Ich kann den Grund sehen und auch die kleinen Fischbabys umherschwimmen .

Aber es ist ziemlich kalt darin,bemerke ich schnell .
Ich versuche meine verknoteten Haare zu kämmen , bleibe aber natürlich stecken.

'Verdammmt !!!', fluche ich .

Ich beschließe es später wieder zu Versuchen, nach diesem himmlischen Bad.

~Zeitgleich : Thranduil pov

Ich kann es nicht fassen.
Ich sitze auf meinem Thron und lausche der bitte meines Elbenkriegers.

Er ist mein bester Mann und bittet mich mitzukommen , als Verstärkung!
Diese Krieger sind bestens ausgebildet !

Legolas unterbricht den Hauptmann indem er sich nach vorne schiebt.
( L =Legolas )

L: ' Vater. Die Angriffe der Orks und Spinnen haben sich gehäuft.
Es wurden schon 5 Krieger getötet , nur in den letzten Wochen.
Ich bitte dich, komm mit uns und mach dir ein Bild der Lage. '

Nachdenklich runzle ich die Stirn.
Da hat er nicht ganz unrecht , aber wieso ich ?
' Nun gut ,Ich werde euch bei eurer nächsten Jagt auf diese Monster begleiten . Ihr habt mein Wort.'

Gibt dieser junge denn endlich Ruhe!
Ich sehe ihn auffordernd an .

L : ' Nun , die jagt fängt eigentlich jetzt an .
Wir treffen uns am Tor. '

Er dreht sich anmutig um und verlässt mit dem Hauptmann den Saal .

Verdammmt!

Wütend haste ich in meine Gemächer und ziehe mich in passende Kleidung um.
Das er auch immer die Nase vorne haben muss !

Etwas später stehe ich neben meinen Kriegern am Tor .

Sie Lächeln mich an aber ich erwiedere das Lächeln nicht .
Seit meine Frau bei Legolas Geburt gestorben ist , lache ich nicht mehr ,denn sie war mein Leben.
Es ist praktisch mit ihr begraben worden .

Ich schüttele diesen Gedankengang ab ,bevor ich mich da hineinsteige.
Ich steige auf das Pferd auf und schaue von meiner Position auf die 10 Elbenkrieger und meinem Sohn hinab.

***
Wir steigen ab und ich lasse den Blick über einen sehr düsteren Düsterwald schweifen .
Missbilligent beobachte ich zwei kichernde Elben.

Sie haben die Köpfe zusammengesteckt und reden leise.

Hmmm,wahrscheinlich schwul,denke ich mir .
Die Liebe zwischen zwei Männern ist nicht sonderlich angesehen ,denn die alten Traditionen besagen,dass ein Elb Kinder haben sollten .

Nach ein paar Stunden Fußmarsch beschließe ich das dies ausreichend ist. Es wurde kein einziges Monster gesichtet. Alles umsonst .

Ich beschließe zum Wasserfall zu gehen um mich zu erfrischen und ein bisschen Ruhe zu genießen.
Ich schlage mich durch die Büsche ,die die Wasserstelle sehr gut vor Blicken schützt ,durch und ziehe den letzten Zweig beiseite .

Was ich sehe lässt meinen Atem stocken und meine Augen weite sich vor Überraschung und Unglauben .
Eine wunderschöne Elbe steht unter dem Wasserfall.
Nackt. Vollkommen nackt .

Vivíana pov.

Das Wasser prasselt von oben auf mich herab und wäscht mir den Schmutz der letzten Tage weg.

Aber langsam wird mir das klare Wasser zu kalt und ich springe ins Wasser. Ich schlage meine Augen wieder auf und blinzle gegen die Sonne. Ich wate langsam zum Ufer hin und bleibe im seichten Wasser stehen um mein langes Haar auszuwringen.

Das Wasser fällt plätschern ins seichte Wasser. Mein Körper spiegelt sich darin.

Aber als ich meine Augen nach oben Wandern lasse ,trifft sich mein Blick mit eisblau funkenden Augen .

Langsam registriere ich auch den dazugehörenden Körper und meine Wangen nehmen einen intensiven rotton an.

Nur langsam verarbeitet mein Gehirn diese Info.
Aber mir wird bewusst :
1.Da steht ein Mann
2.Er ist wunderschön
3. Er ist ein Elb

Ich starre ihn immer noch an,aber auf einmal dämmert mir etwas :

4.ICH BIN NACKT !!!

'Uuaaahhhhhhhhh! ' kreische ich entsetzt und bedecke meinen Körper mit meinen Händen und meinen Haaren.

Mein Blick ist fest auf den Boden gerichtet .
Aufeinmal schleichen sich Schuhe in mein Blickfeld ein.

Vorsichtig hebe ich den Blick und wieder. Alles bleibt stehen als sich unsere blicke erneut kreuzen .

Blau trifft blau.

Seine Augen sind wie ein unendlicher Ozean indem man ertrinken kann.
Seine Augen scheinen mich aufzusaugen und alles um mich verschwimmt.

Thranduil pov.

Wir starren uns an und ich versuche krampfhaft ihr in die Augen zu schauen und meinen Blick nicht über ihren Körper schweifen zu lassen .

Ich räuspere mich und sehe wie sie blinzelt. Ich reiche ihr meinen Umhang,denn so kann ich nicht klar denken .

'Dankeschön ' haucht sie und ihre Wangen färben sich erneut rot.
Ich muss innerlich über dieses unschuldige und niedlich Verhalten schmunzeln.

(T =Thranduil; V = Vivíana)
T : Wie heißt ihr ?

V : Ich heiße Vivíana .

T : Woher stammt ihr ?

Bei dieser Frage wirkt ihre gesamte Mimik traurig . Wie um sie zu trösten ,streiche ich ihr über die Schulter. Vivíana schaut mich mit großen Augen an.

Abrupt trete ich ein paar Schritte zurück und rufe nach meinen Kriegern. Als diese auf die Lichtung kommen ,sehen sie sie und sehen überrascht aus .

' Legolas ! Sie reitet mit dir!'

Ich lasse alle stehen und eine zu meinem Pferd. Ich steige auf und reite sofort los. Nur weit weg von dieser unfassbar irritierenden Person.

Seit vielen Jahren hat mich noch gar nichts dermaßen in seinen Bann gezogen .

Der Wind peitscht mir ins Gesicht doch mir ist der Schmerz willkommen.

Er lenkt sehr gut von ihr ab ....
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RosieLillian ♡