Dienstag, 6. Dezember - Kapitel 8
Fröhlich summend kam Angie die Treppe im Castillo Haus herunter. In einer halben Stunde würden Germán und sie aufbrechen damit sie rechtzeitig bei Lillians Kindergarten waren um das Fest des heiligen Nikolaus zu besuchen, das dort jedes Jahr stattfand. Den ganzen Morgen über hatte ihre Tochter von nichts anderem gesprochen als, dass sie dem Nikolo die Hand schütteln wollte und dass sie sich freute ihren Freund Dean endlich wiederzusehen.
Ohne wirklich darüber nachzudenken steuerte Angie erst einmal die Küche an. Der Tag im Studio hatte ihr eine Menge Kraft abverlangt denn Gregorio hatte es sich in den Kopf gesetzt alle davon zu überzeugen, dass er nicht in Weihnachtsstimmung war während er gleichzeitig in jeder unbeobachteten Minute Weihnachtslieder summte. Demnach war es durchaus gerechtfertigt, dass sich die junge Frau um kurz vor siebzehn Uhr noch einen weiteren Kaffee kochen wollte.
Zu ihrer großen Überraschung war die Maschine allerdings gerade belegt. Germán schien sie jedoch nicht zu bemerken, was Angie nur Recht war da es ihr die Gelegenheit gab ihren Freund in Ruhe von oben bis unten zu mustern. Wie so oft trug ihr Schwager einen schwarzen Anzug und darunter ein weißes Hemd. Obwohl die junge Frau es auch toll fand wenn er ganz legere Alltagskleidung anhatte konnte sie nicht leugnen, dass es ihr mehr als gefiel ihn in diesem Aufzug zu sehen.
War es überhaupt erlaubt so gut auszusehen? Wenn sie ihn nun musterte war Angie augenblicklich wieder klar was sie von Anfang an so an ihrem Schwager fasziniert hatte und daran würde sich bestimmt auch nie etwas ändern. Grinsend trat sie einen Schritt näher und schlang die Arme von hinten um ihn. „Hey du", begrüßte sie ihn mit einem Flüstern und einem kleinen Kuss auf die Wange. Als er ihre Stimme hörte entspannte sich Germán augenblicklich und wandte sich zu ihr um.
„Du sollst dich doch nicht immer so an mich anschleichen", tadelte er sie spielerisch und schüttelte dabei leicht den Kopf während er sie an der Hüfte näher zu sich zog. Angies Blick fand den von Germán und mit einem Mal war der Kaffee, der sie eigentlich in die Küche gelockt hatte, vollkommen in Vergessenheit geraten. Wann immer sie in die wunderschönen Augen sah blendete ihr Gehirn alles andere aus während sie langsam aber sicher in dem warmen Schokoladebraun versank.
Germán löste eine Hand von ihrer Hüfte und steckte eine widerspenstige Strähne, die sich aus ihrem geflochtenen Zopf gelöst hatte, hinter ihr Ohr. Seine zärtliche Berührung sandte einen angenehmen Schauer über Angies ganzen Rücken und brach gleichzeitig aber auch den Bann in den seine Augen sie wieder einmal gezogen hatten. „Ich habe mich gar nicht angeschlichen", verbesserte sie ihn konnte dabei jedoch nicht verhindern, dass ihr Grinsen sie verriet.
Mit einem Kopfschütteln erwiderte Germán ihr Lächeln: „Natürlich nicht. Du schleichst dich doch nie an genauso wenig wie du mich dann auch nicht beobachtest ohne, dass ich es bemerke." Sofort schlich sich eine verräterische Röte auf Angies Wangen. Er hatte sie durchschaut. Wieder einmal! Um ihre Unsicherheit zu überspielen räusperte sich die junge Frau und warf dann ein: „Okay, vielleicht habe ich dich beobachtet aber ich habe mich nicht angeschlichen. Du hörst einfach nur schlecht das ist alles."
Lachend gab Germán nach und hauchte der jungen Frau einen zärtlichen Kuss auf die Lippen bevor er sich erkundigte: „Warum hast du dich denn heute so hübsch gemacht?" Während er seine Frage aussprach rückte er ein kleines Stück von Angie ab um sie von oben bis unten mustern zu können. Natürlich sah seine Schwägerin immer unglaublich aus aber er mochte diesen dunkelblauen Pullover mit dem V-Ausschnitt besonders gerne.
Überrascht sah Angie ihn an. „Für das Fest im Kindergarten", erinnerte sie ihn spaßhalber und kam die paar Zentimeter, die er zuvor von ihr abgelassen hatte, wieder näher. „Welches Fest?", hakte Germán nun verunsichert nach legte dabei aber die Arme erneut um seine Schwägerin. Ein ungläubiges Lachen entwich der jungen Frau: „Germán, das Nikolaus-Fest im Kindergarten. Lillian hat uns doch davon erzählt und wir haben versprochen, dass wir hinkommen würden."
Ein kurzer Blick auf die Uhr in der Küche verriet der jungen Frau, dass sie noch etwas mehr als fünfzehn Minuten hatten bevor sie los mussten. Gleichzeitig entging ihr dadurch aber wie sich Germáns Gesichtsausdruck schlagartig veränderte als sie ihn an das Fest erinnerte. Er hatte es völlig vergessen! Wie hatte ihm das nur passieren können? Immerhin wusste er ganz genau wie viel Wert Lillian auf die Anwesenheit ihrer Eltern bei diesen Veranstaltungen legte.
Als Angie sich wieder zu ihrem Schwager umdrehte bemerkte sie sofort, dass er plötzlich völlig angespannt war. „Germán, geht es dir gut? Ist alles in Ordnung?", wollte sie besorgt wissen. Wie gerne hätte er sich erspart was nun mit absoluter Sicherheit folgen würde. „Angie, ich habe völlig auf das Fest vergessen", gab er kleinlaut zu und sah dabei betreten zu Boden.
Zu seiner großen Überraschung fing Angie nicht an sich aufzuregen sondern lachte einfach. „Das habe ich mir schon fast gedacht so wie du gerade geschaut hast aber das ist egal. Dafür hast du doch mich. Ich erinnere dich daran, dass du ab und zu auch einmal aus deinem Büro kommst und Zeit mit deiner Familie verbringst", stellte sie klar und lehnte sich danach zu ihm um Germán zärtlich zu küssen.
Um sich selbst etwas mehr Zeit zu erkämpfen erwiderte dieser den Kuss ebenso liebevoll allerdings ließ gerade das seine Schwägerin die Verbindung unterbrechen. „Germán, warum habe ich wenn ich dich küsse das Gefühl, dass da noch etwas ist? Etwas das mir nicht gefallen wird?", erkundigte sie sich unsicher und sah ihn dabei ganz offen aus ihren blauen Augen an. So wie seine Schokoladebraunen ihre Schwäche waren wusste Angie, dass er das Selbe bei den ihren empfand und sie bestimmt nicht anlügen würde wenn sie ihn direkt ansah.
„Es tut mir leid, Angie", fing Germán vorsichtig an. Ihm war durchaus bewusst, dass es gleich ein Donnerwetter geben würde ganz egal wie sehr oder wie oft er sich bei ihre entschuldigte. „Was ist es, Germán?", wollte Angie nun wissen und trat dabei einen Schritt von ihm zurück. Dass sie Abstand zwischen ihnen schaffte gefiel ihm nicht aber er konnte es nachvollziehen. „Ich habe ein Meeting", gestand er niedergeschlagen jedoch ohne den Blick von ihren blauen Augen zu lösen.
So blieb ihm auch nicht verborgen, dass sich ihr Gesichtsausdruck bei seinen Worten sofort verdüsterte. „Wann?", presste die junge Frau ein Wort hervor. Zwar war sie sich sicher was seine Antwort sein würde aber sie musste es von ihm hören. Sie wollte das Germán es ihr ins Gesicht sagte, dass er wieder einmal seine Arbeit vor seine Familie stellte. „Ich habe jetzt ein Meeting."
Vorsichtig streckte er die Hände nach den ihren aus um sie wieder zu sich zu ziehen doch Angie wich ihm aus. „Nein!", stellte sie bestimmt fest und verschränkte die Arme vor der Brust bevor sie weiter sprach: „Du hast also ein Meeting? Heute? Am sechsten Dezember an dem JEDES Jahr das verdammte Nikolaus-Fest ist?" Bei der Kälte in ihrer Stimme senkte Germán unwillkürlich den Blick. Diesmal war sie wirklich wütend und sie war im Recht. Er hatte Mist gebaut.
„Ich habe nicht daran gedacht als ich das Essen ausgemacht habe", gestand er und beantwortete damit gleichzeitig ihre Fragen. „Ein Essen?", erkundigte sich Angie gereizt und trat noch einen Schritt zurück. Sein Anzug, den sie zuvor noch toll gefunden hatte, störte sie nun nur mehr. Alles verlief wieder einmal so wie sie es nicht wollte. Germán schien das auch zu wissen denn er sagte nicht und nickte nur leicht zur Beantwortung ihrer Frage.
Immer noch waren Angies Arme vor ihrer Brust verschränkt und sie sah ihn anklagend an. „Kann Ramallo das nicht für dich übernehmen?", klammerte sich die junge Frau an ihre letzte Hoffnung doch insgeheim wusste sie, dass die Antwort darauf nein sein würde. „Angie, das geht leider nicht. Es ist ein...", begann Germán und wurde schließlich von seiner Schwägerin unterbrochen. „Ein wirklich wichtiger Kunde. Ich verstehe", beendete sie seinen Satz und wandte sich dann ab.
Da er nicht wollte, dass sie so auseinander gingen trat Germán schnell einen Schritt vor und griff nach ihrem Arm. Mit sanfter Gewalt hielt er Angie auf. „Bitte entschuldige, Angie. Ich habe es nicht gewusst sonst hätte ich doch nicht...", versuchte er einen weiteren Entschuldigungsversuch zu starten doch wieder kam ihm die junge Frau dazwischen. „Nicht, Germán. Lass es einfach gut sein. Lass mich los und sag bitte gar nichts während ich gehe", bat sie ihn und die Enttäuschung war ihrer Stimme deutlich anzuhören.
Sie ohne ein Wort gehen zu lassen war jedoch etwas, das Germán unter keinen Umständen konnte. „Angie." „Nein, Germán!", sagte die junge Frau bestimmt und entzog dabei ihren Arm seinem Klammergriff: „Du sagst du hast es nicht gewusst aber es ist nun einmal nicht das erste Mal, dass dieses Fest auf den sechsten Dezember fällt. Es ist auch nicht das erste Mal, dass du mich hängen lässt. Deine Arbeit ist schon wieder wichtiger als deine Familie und ich bin es leid diese Diskussion immer und immer wieder zu führen. Das haben wir gestern schon getan und vor ein paar Wochen und gefühlte hunderte Male davor also bitte, sag einfach nichts und lass mich gehen."
Am liebsten hätte Germán das verdammte Essen sofort abgeblasen doch das konnte er nicht tun. So sah er schweigend zu wie sich seine Schwägerin mit deutlicher Enttäuschung in ihren blauen Augen von ihm abwandte und aus der Küche verschwand. Das war nicht das was er wollte. Er wollte mit ihr zu diesem verdammten Fest fahren und zusehen wie seine kleine Tochter einem als der heilige Nikolaus verkleideten Mann die Hand schüttelte bevor sie von ihm ein kleines Geschenk bekam.
Angie hatte leider Recht. Es war nicht das erste Mal und Germán konnte ihren Ärger verstehen. Er ärgerte sich doch auch selbst darüber. Wie hatte er so dumm sein können? Wie hatte er gerade diesen Abend auswählen können? Frustriert fuhr er sich mit beiden Händen durch die kurzen schwarzen Haare und seufzte laut auf. Als eine Minute später die Eingangstüre lautstark ins Schloss fiel war ihm klar, dass er seine Chance diese Sache wieder hinzubiegen vertan hatte.
Beim Kindergarten angekommen saß Angie noch für einen Moment alleine in ihrem Auto. Es blieben ihr noch fünf Minuten bevor sie hineingehen musste. Die Tatsache, dass sie alleine hier war und ihr Schwager sie erneut im Stich gelassen hatte setzte ihr gerade mehr zu als sie zugeben wollte. So hatte sie sich diesen Tag nicht vorgestellt. Eigentlich hatte sie sich auf den Abend gefreut. Einen Abend mit Germán und ihrer Tochter.
Mit einem Seufzen stieg die junge Frau aus dem Wagen. Sie konnte es nicht ändern. Germán war nicht hier und er würde auch nicht kommen. Noch einmal atmete Angie tief durch und warf dann die Tür ihres Autos zu. Dann würde sie diesen Abend eben alleine mit ihrer Tochter verbringen. Lillian würde dieses Nikolaus-Fest in guter Erinnerung behalten. Weitaus entschlossener als zuvor machte sie sich auf den Weg in den Kindergarten.
Vor der Gruppe ihrer Tochter versammelten sich schon einige Eltern. Die meisten waren zu zweit hier. „Mommy!", quietschte Lillys kleine Stimme begeistert und Angie wandte sofort ihren Blick in die Richtung, aus der der Ruf gekommen war. Lillian und ihr neuer Freund Dean stürmten bereits auf die junge Frau zu und wie immer gelang es dem Mädchen sofort ein Lächeln auf das Gesicht ihrer Mutter zu zaubern.
„Hallo, Babygirl", begrüßte Angie ihre Tochter und hauchte ihr schnell einen Kuss auf die Wange bevor sie Dean die Hand hinhielt: „Hallo Dean." Zögerlich griff der kleine Junge danach und schüttelte die Hand kurz. „Hallo", erwiderte er dann leicht nervös bevor er sich zwischen den ganzen Erwachsenen umsah und sein Blick traurig wurde. Lilly schien das auch zu bemerken denn sie griff sich seine Hand und lächelte ihn aufmunternd an.
Deutlich langsamer als die beiden Kinder machte sich auch Angie auf den Weg in den Gruppenraum des Kindergartens. Während Lilly und Dean sich zu den anderen aufgeregten Kindern gesellten stellte sich Angie in den Hintergrund zu den anderen wartenden Eltern. Die Tatsache, dass die meisten als Paar auftraten machte ihr noch einmal deutlich bewusst, dass sie alleine war und sie musste ein paar Mal blinzeln um sicher zu gehen, dass ihr nicht vor Wut und Enttäuschung Tränen in die Augen stiegen.
Gerade als eine der Pädagoginnen anfing die Eltern kurz zu begrüßen griff plötzlich jemand nach der Hand der jungen Frau. Erschrocken fuhr Angie zusammen und blickte in zwei schokoladebraune Augen. „Bin ich rechtzeitig?", erkundigte sich Vilu lächelnd und quetschte sich an zwei anderen Leuten vorbei sodass sie direkt neben ihrer Tante stand. Als Angie ihre Nichte weiter überrascht ansah und dabei leicht nickte beschloss Violetta sie aufzuklären: „Papá hat mich angerufen. Es tut ihm wirklich leid, dass er nicht hier ist."
Immer noch enttäuscht zuckte Angie mit den Schultern: „Dein Vater ist ein erwachsener Mann. Ich kann ihn nicht zwingen hier zu sein wenn er das nicht will und offensichtlich ist ihm seine Arbeit wichtiger." Dass ihre Stimme bei diesen Worten gefährlich zitterte machte die junge Frau nur noch wütender. Sie wollte nicht, dass Vilu bemerkte wie sehr sie diese Abfuhr ihres Schwagers getroffen hatte.
Allerdings wusste ihre Nichte das auch so. Vorsichtig umarmte sie Angie von der Seite und sah ihr dabei unbeirrt in die Augen. „Angie, du weißt, dass das gerade völliger Blödsinn war, was du gesagt hast. Papá liebt dich und er liebt Lillian. Er war total fertig als er mich angerufen hat. Wenn er eine Wahl hätte wäre er jetzt hier bei dir und das weißt du auch wenn du gerade wütend auf ihn bist", rief Violetta ihrer Tante die wahren Begebenheiten in Erinnerung.
Obwohl es ihre Wut nicht milderte oder die Enttäuschung weg machte musste Angie zugeben, dass Vilu Recht hatte. „Danke", murmelte sie und drückte ihre Nichte kurz bevor sie sich wieder auf die Szene vor sich konzentrierte. Lillian und Dean winkten den beiden Frauen kurz zu und sahen dann wieder neugierig zur Eingangstür durch die gerade ein Mann der als der heilige Nikolaus verkleidet war hereinkam.
Nachdem Angie ihre Tochter endlich dazu gebracht hatte einzuschlafen lag sie selbst noch eine ganze Weile wach. Das Fest war zauberhaft gewesen und Lillian hatte den ganzen Abend von nichts anderem mehr gesprochen. Sogar der kleine Dean war nach der Begegnung mit dem Nikolaus etwas mehr aufgetaut und hatte die anderen Kinder, die mit ihren Eltern zusammenstanden, nicht mehr ganz so sehnsüchtig angesehen.
Wider jeder Erwartung hatte Angie im Lauf des Abends sogar wirklich den Streit mit Germán aus ihrem Kopf verdrängen können. Violetta hatte alles dafür getan um sie abzulenken doch nun, da sowohl ihre Nichte als auch ihre Tochter schon friedlich schliefen, kamen die Gedanken wieder zurück. Daher war es nicht verwunderlich, dass die junge Frau die Worte von Vilu wie ein Mantra immer wieder in ihrem Kopf durchging.
Angie, du weißt, dass das gerade völliger Blödsinn war, was du gesagt hast. Papá liebt dich und er liebt Lillian. Er war total fertig als er mich angerufen hat. Wenn er eine Wahl hätte wäre er jetzt hier bei dir und das weißt du auch wenn du gerade wütend auf ihn bist. Natürlich wusste sie tief in ihrem Inneren, dass ihre Nichte im Recht war aber doch konnte sie nicht aufhören daran zu denken, dass er nicht dort gewesen war. Daran, dass er auch jetzt nicht hier war.
Genervt drehte sie sich zur Seite und griff nach ihrem Handy. Es war bereits kurz nach elf und er war nicht zu Hause. Ohne darüber nachzudenken zog sie mit ihrem Daumen das Nachrichten-Fenster auf dem Display des Telefons nach unten nur um dann festzustellen, dass ihr Schwager ihr nicht geschrieben hatte. Er hatte auch nicht angerufen. Nichts!
Erneut überkam sie eine Welle der Enttäuschung und sie legte das Handy zurück auf den kleinen Nachttisch. Hätte er nicht wenigstens schreiben können, dass es später wurde? Oder sich kurz erkundigen, wie es bei dem Fest gelaufen war? Die Tatsache, dass er Violetta gebeten hatte seinen Platz einzunehmen konnte nicht wiedergutmachen, dass er offensichtlich besseres zu tun hatte als seiner Schwägerin ein Lebenszeichen zu geben.
Sollte das immer so sein? Würde Germán ab jetzt nicht mehr da sein wenn sie ihn brauchte? War seine Arbeit ihm vielleicht doch wichtiger als seine Familie? Angie, du weißt, dass das gerade völliger Blödsinn war, was du gesagt hast. Papá liebt dich und er liebt Lillian. Wieder tauchte Violettas mahnende Stimme in den Gedanken ihrer Tante auf.
Das Mädchen hatte Recht. Germán war auf keinen Fall jemand, der sich vor seinen Verantwortungen drückte. Deshalb war er an diesem Abend zu dem Essen gegangen. Er hatte dem Kunden seine Anwesenheit zugesichert also war er dort gewesen. Genauso wie er immer dagewesen war wenn Angie ihn gebraucht hatte. Dennoch hätte er ihr zumindest jetzt Bescheid sagen können, dass er später nach Hause kam. War das denn zu viel verlangt, dass er eine kurze Nachricht in sein Handy tippte?
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro