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Hvitserk: Von Rehböcken, Bäumen und Schwertern // Teil 2

Es war nun schon 5 Tage her, seit der Rabe die Rückkehr der Wikinger von ihrem Raubzug im Mittelmeer angekündigt hatte. Normalerweise trafen die Schiffe bereits 3 Tage nach der obligatorischen Rabennachricht ein, doch dieses Mal hatten die Männer und Frauen wohl etwas länger gebraucht.

Eydis saß vor ihrer Hütte und beschäftigte sich gerade damit, einen Hasen zu häuten, welcher später als Abendessen für ihre Geschwister dienen sollte.

Ihre Familie hatte vor dem Raubzug einen bitteren Tiefschlag hinnehmen müssen, denn ihr Vater war an seinen starken Schmerzen gestorben.

Eydis war der Meinung, dass es so besser für ihn war, doch wenn sie die traurigen Gesichter ihrer Geschwister jeden Tag sah, tat es ihr unendlich leid, dass sie ihn bereits so früh haben gehen lassen müssen. Seit dem Tod war ihre Mutter noch panischer und schlief noch schlechter als zuvor. Sie hatte sich in den letzten Wochen zudem auch angewöhnt, nachts umherzuwandern und allen einen Schrecken einzujagen, wenn sie am Morgen nicht in ihrem Bett lag. Doch Eydis wusste mittlerweile, wohin es sie nachts trieb. Sie wanderte auf nackten Füßen und in wehendem Nachtkleid runter zum Fjord, in dem sie ihrem Mann die letzte Ehre erwiesen und ihn nach Walhalla geleitet hatte. Still saß sie meistens da bis in das Morgengrauen hinein und ließ sich anschließend wortlos von ihrer Tochter wieder heim führen. Eydis war dies gewohnt, doch ihren Geschwistern machte der Zustand ihrer Mutter langsam große Angst, weswegen sie sich noch mehr um die beiden kümmern musste als sonst.

Mehr als zwei Vollmonde hatte Hvitserk sie hier mit diesen Aufgaben alleine gelassen. Nicht, dass er mit verantwortlich für das Wohl ihrer Familie gewesen wäre, aber dennoch schätzte sie seine Hilfe und brauchte ihn an ihrer Seite, um selber nicht den Verstand zu verlieren. Hvitserk wollte zunächst nicht aufbrechen, doch sie hatte ihn schließlich doch dazu überredet. Es war eine enorme Chance für ihn endlich etwas Anerkennung zu erlangen. Immerhin kämpfte und raubte er an Björn Eisenseites Seite und durfte sich endlich als Sohn von Ragnar Lothbrok beweisen.

Doch seine Rückkehr ließ länger auf sich warten, als Eydis angenommen hatte. Und nun dauerte die Ankunft der Wikinger auch noch länger als üblich.

Hvitserk hatte nämlich die Angewohnheit, kaum einen Fuß auf Kattegats Boden zu setzen und stattdessen sofort zur entlegenen Hütte von Eydis Familie zu rennen. Also saß sie, wie so oft draußen und wartete indirekt auf ihn, indem sie immer mal wieder von ihrer Arbeit aufsah und den Blick aufgeregt durch das Dickicht der Bäume schweifen ließ, nur um enttäuscht festzustellen, dass doch niemand auf dem Weg hierher war.

Das war wirklich komisch, dachte sie. Normalerweise waren die Raben zuverlässig.

Hoffentlich war ihm nichts zugestoßen!

Eydis bekam sofort ein wenig Herzrasen bei dem Gedanken daran, dass Hvitserk etwas passiert sein konnte.

Sie musste am besten jemanden aus der Stadt fragen, was los war. Hier oben war sonst kaum jemand und somit brachte auch eher selten jemand neue Informationen zu ihr.

Eydis beschloss am Abend, wenn sowohl ihre Geschwister, als auch ihre Mutter eingeschlafen waren, nach Kattegat aufzubrechen und sich selbst davon zu vergewissern, dass der Rabe auch tatsächlich von Björn Eisenseites Schiff geschickt worden war.


Als Eydis die Stadt betrat, traute sie ihren Augen kaum als sie Björn Eisenseite die Große Halle betreten sah und hinter ihm ein paar seiner Wikinger Soldaten her schritten. Sie ging weiter und konnte am Hafen zahlreiche Schiffe sehen, die bereits entleert worden waren. Das waren seine Schiffe gewesen. Das waren die Schiffe gewesen, mit denen Hvitserk vor so vielen Wochen gen Süden aufgebrochen war. Sie waren also doch bereits zurück! Doch wo war Hvitserk dann?

Sie schlenderte weiter und schaute in jede Gasse. Sie warf sogar einen Blick in die Große Halle, doch konnte ihn nirgends sehen. Das war mehr als komisch. Entweder war er hier und versteckte sich oder ihm war tatsächlich etwas zugestoßen.

„Entschuldig", raunte sie den erstbesten Mann an, der die Halle torkelnd verließ, „weißt du, wo Hvitserk Lothbrok ist?"

Er grinste und schüttelte mit dem Kopf.

Eydis seufzte.

Auch der zweite und dritte Mann, den sie ansprach, konnten ihr nicht weiter helfen.

„Versuch es mal am Strand, Liebes", ertönte eine Stimme hinter ihr. Da saß eine alte Frau im Schatten einer Hütte und beobachtete Eydis mit wachen Augen.

„Danke", murmelte sie nur und ging an ihr vorbei, sich wundernd, woher diese alte Frau wusste, wo er sich befinden könnte.

Zielstrebig schritt sie allerdings nun auf den Strand zu und entdeckte nach kurzer Zeit eine kleine Silhouette nah am Ufer hocken.

„Hvitserk?", rief sie, als sie immer näher trat.

Langsam drehte er seinen Kopf zu ihr um und seufzte tief. Sie hatte ihn also gefunden. Es hätte ihm klar sein sollen, dass sie ihn suchen würde.

„Hallo Eydis."

Sie ließ sich neben ihm nieder, wandte den Blick nicht von ihm ab.

„Hallo Eydis? Das ist alles? Du bist Wochen weg, kommst hier an und besuchst mich nicht mal, so wie sonst? Ist etwas passiert?"

Hvitserk musste grinsen. Wie er doch genau mi diesen Worten gerechnet hatte. Sie war sauer. Natürlich war sie das, schließlich war sie sonst immer die erste gewesen, die sein Gesicht nach einem langen Raubzug sehen durfte. Doch dieses Mal war alles anders. Hvitserk hatte Neuigkeiten und die gefielen weder ihm, noch würden sie Eydis besonders gut gefallen.

„Tut mir leid", gab er kleinlaut zu.

Sie seufzte. „Wie lange seid ihr denn schon in Kattegat?"

„Seit 2 Tagen."

Ihre Augenbrauen schossen verwundert in die Höhe. „Also hatte der Rabe doch Recht! Ich hatte schon gedacht, irgendwas stimmt mit dem Vieh nicht. Wieso bist du nicht gekommen? Ich hab mir schon Sorgen gemacht!"

Hvitserk blieb still. Er wusste nicht, wie er es ihr sagen sollte.

„Was ist los Hvitserk?", langsam beugte sie sich zu ihm rüber und versuchte ihm in die Augen zu sehen.

„Björn will, dass ich etwas tue."

„Was tun?"

„Er will, dass ich heirate."

Eydis blieb stumm. Sie hörte sogar kurz auf zu atmen. Sie hatte es gewusst! Natürlich musste er eines Tages heiraten, darauf war sie vorbereitet, das war keine neue Information. Und dennoch traf sie der Satz, wie ein Schlag ins Gesicht.

„Oh", setzte sie an, „deswegen also."

„Deswegen was?"

„Deswegen bist du nicht zu mir gekommen. Du kannst jetzt nicht mehr bei mir sein."

„Was? Nein. Deswegen nicht."

„Weswegen dann?"

Hvitserk sah auf seine Hände

„Ich musste mir über einiges klar werden. Björn will, dass ich heirate, aber das geht nicht."

„Wieso nicht?", Eydis versuchte mit aller Kraft nicht ihre Fassung zu verlieren.

„Weil ich mich in jemand anderes verliebt habe und deswegen niemanden heiraten kann, den ich nicht kenne."

„Oh", sagte sie wieder. Er hatte sich verliebt? In wen?

Hvitserk nickte knapp und ließ sie nicht aus den Augen, um ihre Reaktion einzufangen. Doch Eydis schien diese Nachricht nicht wirklich zu schocken. Sie sah in Gedanken aufs Meer und verzog keine Miene dabei.

„Hast du dich auf der Reise verliebt? Ist es eine vom Mittelmeer?"

„Nein."

„Eine aus Kattegat?"

„Nein."

Eydis Blick schnellte herum.

„Wer dann?"

„Sie wohnt etwas außerhalb der Stadt."

„Oh", sagte sie wieder, unsicher, ob sie diejenige kennen könnte. Außerhalb der Stadt gab es kaum Familien und wenn, dann waren es Bauerhöfe oder Hütten wie die ihrer Familie. „Die Glücklich", fügte sie trocken hinzu.

„Wohl kaum, wenn ich eine andere heiraten soll."

„Naja, ich bin mir sicher, dass sie dich dennoch zu sich lassen wird. Schließlich bist du der Sohn von Ragnar Lothbrok. Du kannst dir so viele Frauen nehmen wie du willst."

Eydis klang gleichgültiger, als es eigentlich rüber kommen sollte. Sie wollte einfach nicht mehr daran denken, dass sie mit einem Mal ihren besten Freund verloren hatte. Verloren an zwei unbekannte Frauen, die ihn lieben würden und ihm eines Tages Kinder schenken würden. Somit würde er natürlich keine Zeit mehr für sie und ihre lästigen unwichtigen Probleme haben.

„Würdest du das tun?"

„Wieso ich?", verwirrt sah sie ihn an.

„Weil du diejenige bist, in die ich mich verliebt habe."

Eydis konnte wieder nicht atmen. Hatte er gerade gesagt, dass sie das Mädchen war, in das er sich verliebt hatte und weswegen er keine andere heiraten konnte? Sie musste sich verhört haben.

„Ich bin mir auf der Reise über einiges klar geworden. Vor allem darüber, dass ich nicht ohne dich sein kann. Du hast mir gefehlt. Mir haben unsere Gespräche gefehlt, deine Kochkünste, deine Geschwister und eure Hütte. Sogar deine Neckereien haben mir gefehlt. Und vor Sorge um dich, bin ich fast umgekommen. Kaum sind wir aus dem Hafen gefahren, wollte ich eigentlich wieder von Bord springen und zurück schwimmen."

Hvitserk hielt inne, um ihren Blick zu deuten, doch wie zuvor auch verzog Eydis keine Miene und starrte ihn unbeirrt an.

„Sag doch was."

„Meinst du das ernst?"

„Ich habe noch nie etwas ernster gemeint. Und deswegen werde ich Björn sagen, dass ich seinen Befehl nicht ausführen kann und niemanden heiraten werde, den ich mir nicht selber aussuchen darf. Und wenn er mich dann nicht mehr in Kattegat haben will, dann verlasse ich die Stadt eben und komme zu dir. Also, das heißt natürlich, wenn du das willst?"

Eydis konnte das alles nicht glauben.

Hvitserk war in sie verliebt?

Warum? Wann? Wie ist das passiert?

Und was fühlte sie dabei?

War sie auch in ihren besten Freund verliebt?

War sie vielleicht schon immer in Hvitserk verliebt? 

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