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Wir glitten über das Eis, wie wenn wir fliegen würden. Thomas hielt sich an mir fest, damit er nicht wieder Bekanntschaft mit dem Boden machen musste, was mich aber allerdings alles andere als störte. Seine Hände auf meiner Hüfte machten mich so nervös, dass ich beinahe wie Wackelpudding war und nun auch ziemlich herumwackelte, ohne Halt. Ich wusste nicht, warum das immer so schnell bei mir ging und eine einzige Berührung von ihm schon ausreichte, dass ich die glücklichste Person auf der Welt war und meine Gedanken einzig und allein nur noch ihm galten. Ich war einfach so unheimlich verliebt in diesen Jungen, der Thomas Brodie-Sangster hieß.
Thomas schaffte es durch meine Hilfe anscheinend doch viel besser, nun auf dem Eis zurechtzukommen, ohne umzukippen, denn schon nach ein paar Minuten schaffte er es, die Hand von meiner Hüfte zu nehmen und ein paar Sekunden selbst zu fahren, bis er sich wieder bei mir festhalten musste. Ich war total stolz auf ihn, dennoch war ich leicht traurig, wenn seine Hand meine Hüfte losließ, doch zum Glück legte er sie schon immer wieder nach kurzer Zeit auf meine Hüfte.
Ich müsste eigentlich schon auf dem Boden wie eine Pfütze liegen, denn ich war ungefähr schon zu einem Eisberg erstarrt, vor lauter Kälte hier und auf Grund des eisigen Windes, der mir bei jedem Schritt ins Gesicht wehte und die Kälte bis in meinen Nacken zog. Dann war da allerdings Thomas, durch den ich immer dieses Kribbeln spürte und diese Wärme spürte, die mich autaute. Wie gesagt, wenn ich ein Eisberg wäre, würde ich nun schon geschmolzen auf der Fläche liegen.
"Komm, lass uns etwas anderes ausprobieren", schlug ich vor und griff nach seiner Hand, um mich ihm gegenüber zu stellen, sodass wir uns in die Augen sehen konnten und unsere Oberkörper zueinanderzeigten. "Chloe, ich falle noch um, du willst doch nicht, dass ich mir irgendetwas breche oder?", beschwerte er sich und wollte meine Hände schon wieder loslassen, um sich wieder an meiner Hüfte festzuklammern, wie ein Klammeräffchen, doch ich lehnte das ab, indem ich seine Hände so fest es mit meinen Handschuhen ging, festhielt, einfach nur, um ihm zu zeigen, dass er es schaffte, auch fast schon ohne meine Hilfe.
"Chloe! Bitte!", flehte er schon fast und sah mich mit einem Hundeblick an, dem ich kaum widerstehen konnte. Warum musste er es mir denn immer nur so schwer machen? "Du bist ein Klammeräffchen, weißt du das?", neckte ich ihn und lehnte mich an seine Brust, wodurch er langsam, aber immer weiter nach hinten rutschte, bis wir mit Schwung an die Bande knallten, die einen stumpfen Knall von sich gaben. Ups! Ich war mir sicher, dass uns gerade jeder hier anstarrte, doch das war mir momentan sowas von egal, nur Thomas zählte.
"Ich bin dein Klammeräffchen", wisperte er und in der nächsten Sekunde gab er mir einen sanften Kuss auf die Wange, das ein Feuer in mir entfachte, vor allem in meiner Wange und meinem Kopf, der nun rot wie eine Tomate war. Ich ließ mich wieder von ihm nach vorne ziehen und legte meinen Kopf an seine Brust und genoss es, wie er seine Hand auf meinen Rücken legte und sanft mit seiner Hand nach oben und unten strich. Ich fühlte mich auf einmal wieder so lebendig, als hätte ich eine aufputschende Droge genommen. Thomas war in diesem Fall meine Droge, die beste Droge, die man sich wünschen konnte.
Ich spürte durch seine Lederjacke hindurch, wie sein Herz schlug und zwar schneller als normal, es raste, sicherlich, weil ich ihm so nahe war. Doch wenn er innerlich auch nur halb so am Durchdrehen war wie ich, könnten wir zusammen abheben, wie ein Vulkan ausbrechen und zusammen in die Weiten des Alls fliegen, denn unsere Liebe war so groß.
"Wusstest du, dass du wie eine perfekte Schneeflocke bist, die sich auf deiner Nasenspitze niederlässt, die du dann betrachtest, sie einfach wunderbar findest und sie nie wieder gehen lassen willst?", fragte er mich völlig unvermittelt, während ich die Augen geschlossen hatte. Ich schüttelte verneinend den Kopf. Nein, das hatte ich noch nie gehört, es war aber ein wunderbarer Vergleich, der mein Herz zum Flattern brachte. Ich liebte Thomas mit jeder Faser meines Körpers. "Ich liebe dich einfach so sehr", murmelte ich und legte meine Hände in seine Nacken, verschränkte meine Finger miteinander und genoss es, das unheimliche Kribbeln in meinem Bauch zu spüren, wenn ich ihm in diese himmlischen braunen Augen sah und in ihnen die Reaktion auf meine drei Worte hörte, das liebenswürdige Funkeln in ihnen sah und diese ziepende Vorfreude in meiner Brust, wenn er sich dann endlich nach vorne beugte, um mich zu küssen.
Seine Lippen schmeckten nach Eis, so weit ich das beurteilen konnte, da sie für mich einfach immer so berauschend waren. Ich konnte einfach nie genug kriegen, nie und niemals. "Lass uns noch ein bisschen weiterfahren", schmunzelte Thomas in unseren Kuss und schon spürte ich, wie er meine Hand ergriff, die von einem Handschuh bedeckt war und wir zusammen über das Eis schlitterten, einfach nur überglücklich, während über uns die Sonne schien, es aber dennoch sanfte, weiße Schneeflocken schneite. So wie ich eine für ihn war.
***
Stundenlang taten wir einfach nichts anderes, als Schlittschuh zu laufen, bis der Himmel allmählich dunkler wurde, alles kälter und unsere Mägen anfingen, zu knurren. Dann beschlossen wir, dass es Zeit für uns war, von der Eisfläche zu verschwinden und uns einen schönen Abend mit etwas zu essen machen würden. Ich war vollkommen ausgelaugt, aber dennoch überglücklich, denn der Tag war perfekt, meiner Meinung nach, gewesen, wie eigentlich jeder Tag mit ihm.
Als wir unsere Schlittschuhe ausgezogen hatten, was erstaunlicherweise ziemlich einfach war, brachten wir sie zurück und machten uns auf dem Weg zu unserem Leihwagen, auf dem Weg zu einen Restaurant. Kurz bevor ich einstig, hielt ich inne, denn ich fühlte etwas kaltes, kribbelndes auf meiner Nasenspitze. Thomas Fingerkuppe hatte sich auf sie gelegt und hielt nun eine weiße Schneeflocke in die Höhe.
Gott bestätigte uns, dass wir das beste Paar überhaupt waren.
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