Kapitel 8,4
Isa nimmt Tiffanys Hände, tanzt so mit ihr, lässt sie durch ihren Arm drehen, zieht sie zurück. Tiff ist schwindelig, aber es ist ein gutes Gefühl, als würde sie Karussell fahren, statt Wind, stickige Luft im Gesicht und statt ein Kind zu sein, wunderbar erwachsen. Dann tanzen sie wieder im Kreis, Isa johlt und klatscht in die Hände, als würde sie sehen, wie sich die anderen schlagen.
Irgendwann muss Isa pinkeln und führt Tiff mit. Sie erkennen gerade so die Erhebung, ähnlich wie eine Türschwelle, doch dann müssen sie eine Wand finden, um sich daran entlang tasten zu können.
Isa dreht ab, ein bisschen zu beflügelten Schrittes und knallt mit einem dumpfen Geräusch gegen die Wand. „Aua", sie hält inne und reibt sich über die Stirn. Tiffany gackert los. „Und hast du die Wand?" „Neeein", grölt Isa. Die Schultern gegen die Wand gepresst setzten sie lachend und bebend ihren Gang fort. Ständig stolpern sie und rammen Leute, die sich anlehnen.
„Sorry! Ich muss da vorbei", schreit Isa sie dann an.
Sie können gar nicht mehr aufhören zu prusten und Isa teilt ihr mit, dass sie sich gleich in die Hose macht. „Mein Gott, sind die besoffen", irgendein Mädchen stößt ungläubig ihre Freundin an.
Das gibt ihnen den Rest. Sie müssen sich kurz setzen, die Tränen aus den Augenwinkeln wischen und Luft holen. „Kannst du dir das vorstellen?", brüllt Isa. Sie kann und wie. Tiff weiß selbst nicht, wie sie es endlich zur Klotür geschafft haben, aber Isa hält sie ihr auf und nimmt dadurch wahrscheinlich so viele Bakterien auf, dass sie einen kleinen Vogel töten könnten. Das Klo ist überfüllt und Isa drängelt sich schamlos vor. „Ich mach' mir gleich in die Hose", sie lallt extra, damit der Betrunkenen-Eindruck noch glaubhafter rüberkommt. Tiffany hält sich den Bauch, sie lacht, aber die anderen Mädchen, denken wahrscheinlich, dass sie kotzen muss. „Das ist meine Freundin!", brüllt sie und weist wild mit dem Finger in Richtung der pinkelnden Isa.
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