Kapitel 6,5
Ein paar Minuten füllt nur das Prusten und Luftringen den Raum. „Es ist schön, vor Gelächter keine Luft zu bekommen" Dann fügt Isa hinzu: „Meine Bauchmuskeln waren schon fast verkümmert" Wieder lacht sie auslassen.
„Sag mal, Isa, haben sie dir irgendwelche Tabletten gegeben?", meint Tiff belustigt. „Ist möglich" Isa fällt etwas ein: „Tiff, dein Marc war hier." „Was?", Tiffany ist ehrlich überrasch, innerlich freut sie sich über ihre Formulierung ,dein Marc'.
„War mir klar, dass du es nicht wusstest.", Isa macht eine spannende Pause, „Du hättest ihm niemals erlaubt, mir Blumen zu schenken. Er war ganz verlegen, als ich fragte, was für welche es denn seien, als ob er erst dann gemerkt hätte, dass ich blind bin." Tiff schlägt sich die Hand an die Stirn. „Er hat mir also erklärt, welche Farben, welche Form die Blumen haben, mit welchem Band sie zusammengebunden sind und wie das Grünzeug um die Blumen herum heißt. Ich glaube, wenn ich ihn nicht unterbrochen hätte, hätte er auch noch den Preis verraten."
„Oh Gott, ich bin unschuldig" Sie lachen wieder zusammen.
„Darf ich fragen, warum du heute so gut gelaunt bist?", Tiff formuliert vorsichtig, hat ein bisschen Angst, Isas Laune zu zerstören. „Du immer! Also... Es gibt was Neues. Oder besser: es gibt einen Neuen.", sie giggelt, Tiff wartet ungeduldig. „Er arbeitet hier im Krankenhaus, Freiwilliges Soziales Jahr. Er ist neunzehn und will danach Medizin studieren. Ach, er heißt Dennis. Ich weiß, bescheuerter Name. Hab' ihn gleich gefragt, ob er Tennis spielt. Du weißt schon, Dennis-Tennis." Isa macht blöde Witze, ist chaotisch und plappert ohne Unterlass, sie schafft es kaum noch, Atem zu holen. Isa ist... wie sonst. Etwas in Tiff springt vor Glück in die Luft.
„Nein, er spielt kein Tennis, aber fand mich lustig. Er hat mich auf einen Tee in der Cafeteria eingeladen. Ja, ein seltsamer Ort fürs erste Date, aber irgendwie auch süß." „Ich freu' mich so für dich", Tiffs Stimme ist angefüllt mit Ehrlichkeit. „Wann trefft ihr euch denn?" „Oh, wie konnte ich das vergessen, morgen! Heute war er schon da und wollte wissen, wie es mir geht" Tiff grinst, spricht nicht aus, was sie denkt: das ist wohl Teil seines Jobs. „Ich musste ihm sogar erklären, von wem die Blumen seien, er hat mich verlegen gefragt, ob ich einen Freund habe." Sie breitet die Arme aus und ruft: „Vielen Dank, Marc!" „Ich werd's ihm ausrichten.", schmunzelt Tiffany.
Kurz bevor Tiff gehen muss, greift Isa nach ihrer Hand, plötzlich ernst.
„Ich hab' keine Liebe gesehen, als ich gesehen habe und jetzt blind und nicht geblendet von Äußerlichkeiten hab' ich sie vielleicht getroffen."
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