Tiffany erzählt Isa nicht von Marcs Offenbarung. Es ist vielleicht das erste und einzige Mal, dass sie ihr etwas verschweigt, aber es geht nicht anders. Stattdessen berichtet sie von dem missglückten Klopfen, und ihrer Frage, mit der sie ihn überfallen hat -Isas Kommentar dazu: „Da hätte ihn ein Heiratsantrag weniger geschockt" „Warum hast du mich dann dazu angestachelt??" „Du hättest es schon ein wenig subtiler und taktvoller verpacken können." „Ich hab' kein Taktgefühl. In Musik bin ich echt schlecht." Isa lacht glockenhell. Tiff seufzt. „Und weiter?"

„Dann haben wir geknutscht" „Ohh", Isa seufzt verträumt. „Und das nach so einem Start!" Tiff will das Thema wechseln. „Wie ist es bei dir? Mit Dennis-Tennis?"

„Ganz gut, schätze ich", antwortet sie lachend. „Wie küsst er?" „Ich schätze, gut" „Schätzt du sonst auch so viel?" Seit sie mit Dennis zusammen ist, kommt es Tiff so vor, als würde Isa heller lachen. Glücklicher, wie ein Windspiel mit kleinen Glöckchen dran. Sie lacht immer noch. Und der Wind weht ziemlich oft.

„Weißt du was Neues von Lux?" Der Name reißt Tiff aus den Gedanken, tanzt in ihren Ohren. Ihr fällt ein, wie er ihr ein Geschenk war. Er ist es immer noch. Durch ihren Kopf blitzen Erinnerungen an die Worte, die sie gedacht hat, als sie seinen Namen das erste Mal gehört hatte. Ihr Licht für das Dunkel. Sie vermisst ihn so schrecklich. Seine warme Zunge auf der Haut, das hechelnde Atmen, das Geräusch seiner Krallen, wenn er auftritt.

„Ich vermiss' ihn auch sehr.", füllt Isa die Stille. „Danke", sagt Tiff, als ob das irgendetwas besser machen würde.

Als sie sich verabschiedet haben, ist es längst Nacht.