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Epilog

Tiffany spaltet die Zeit in zwei Teile. Die Zeit mit Marc und die nach Marc. Sechsundzwanzig Wochen wurden ihnen geschenkt, es waren die glücklichsten ihres Lebens.

Es ist Zeit vergangen. Tiff wünscht sich, sie hätte sie mit ihm verbringen können, aber stattdessen wird sich sein Tod bald jähren. Immer wieder denkt sie an die dunklen Zeiten zurück, die ihre hellsten waren.

Jetzt sieht sie das Licht und mit ihm die abertausenden Farben, deren Namen sie jetzt zuordnen kann. Im Krankenhaus wollte Tiff zurück in die Finsternis fliehen, Marcs Tod hat ihr mehr genommen als sie besaß. Mehrere Tage wehrte sie sich gegen Krankenschwestern, gegen Ärzte und gegen Psychiater, die sie dazu zwingen wollten, nach vorn zu blicken. Sie wollte doch nur in die Vergangenheit zurück. Sie beschimpfte ihre Mutter, die ihr nicht von Marcs Unglück erzählt hatte, sie sprach nicht mit Isa, die sich nicht getraut hatte, ihr die Wahrheit zu sagen. Die Ärzte hatten die beiden dazu angehalten, diese Information nicht preiszugeben, sie wollten ihre Heilung nicht gefährden. Aber stattdessen hätten sie ihr Herz nur später gesprengt.

Irgendwann begann sie damit, ihre Mutter und Isa anzuhören, nicht mehr dauerhaft zu heulen und mit den Psychiatern zu reden. Und dann nahm sie die Brille ab und sah. Tiff kann, wenn sie daran zurückdenkt, nichts in Worte fassen. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. So viel mehr.

Die Zeiten, in denen sie die Augen ohne Brille öffnen durfte, dehnten sich aus und die Kopfschmerzen verblassten, wie Bilder in der Sonne. Sie trat vor den Spiegel, blickte hinein und weinte mit Marcs Augen um ihn.

Unzählige Male später verschwamm ihr Abbild nicht mehr vor Tränen, sondern blieb klar. Sie plusterte die Wangen auf, zog die Augenbrauen hoch, klatschte mit den Fingern gegen ihre Haut. Auf eine andere, äußerliche Weise lernte sie sich kennen und nicht nur sich. So viele andere Wesen, aber vor allem ihre Mutter, Isa und Lux. In ihrem Inneren war noch so etwas wie eine flüchtige Erinnerung an ihre Mutter, und als sie diese durch neue Bilder auffrischte, kam sie ihr unglaublich alt vor. Sie sah die Falten, die sich wie Risse in der Haut winden, die gräulichen Ansätze ihrer Haare und die wissenden Augen.

Isas Bild sah ganz anders aus, ihr Äußeres passt perfekt zu ihrer Art. Ihr Gesicht ist geformt wie ein Herz, auf den Lippen liegt fast immer ein Hauch eines Lächelns und ihre Hände sind fein und lang, die Finger einer Künstlerin. Sie hat angefangen, Acrylfarben mit Späne zu vermischen, so kann sie ihre Striche spüren.

Lux' Fell ist so lang, wie ihre Finger es glaubten und so golden, wie Golden Retriever nur sein können. Wenn er hechelt, zieht er seine Lefzen nach oben und zeigt seine spitzen Zähne, als würde er lächeln.

Marc sieht sie nur mit ihrer Vorstellungskraft. Sie will ihn in ihrem Kopf festhalten, so wie sie ihn liebte und nicht in zweidimensionale Fotos sehen, die ihn niemals vollkommen beschreiben könnten. Er steht für Schmerz, Liebe und endliches Glück.

Die Luft wirbelt durch ihre Strähnen. Sie sind immer noch kurz, aber gemeinsam mit Isa hat sie die aschblonden Haare gefärbt, in einen warmen Ton. Marc würde sagen, er sei schokoladenbraun. So wie einmal ihre Augen waren. Die Sandkörner kratzen an ihrer Haut, ungeschliffene Diamanten. Sie atmet ein, die salzige Luft kribbelt in der Lunge.

„Tiff! Na los, komm' schon!", Isa ist weit vor ihr, folgt Lux' Gebell. Tiff sieht, wie sie immer kleiner wird, je weiter sie sich entfernt. Ihre Schritte wirken zwar flüchtig, aber nicht ungelenkt. Es war Isas Vorschlag, ein weiteres Mal ans Meer zu fahren, nur sie beide. Und natürlich Lux, der jetzt nicht mehr so gut auf Tiffany hört, dafür umso besser auf Isa. Tiff hat ihn ihr geschenkt und Lux erweist Isa einen ebenso treuen Dienst wie einmal ihr selbst.

Tiff blickt kurz in die schmerzhaft grelle Sonne, will das lebendige Stechen auskosten, dann wendet sie die Augen zum Meer. Vor ihnen tanzen Lichtreflexe, die Haare fliegen ihr durchs Blickfeld und schließlich in den Mund. „Tiff! Los!", lacht Isa, sie ist stehen geblieben und die Brise trägt ihre Wörter. Tiff läuft, auf heißem Sand zum Meer hinunter, es empfängt sie, spielt um ihre Zehen, blubbernd und spritzend. Weißes Wasser wird zurückgezogen, mischt sich mit Blauem, in Wahrheit nur durchsichtig. So viele glänzende Wassertropfen zu einem riesigen See gesammelt. Wenn das Wasser Tränen wären, wäre das Meer ihr Geweintes. Es rauscht im Takt ihrer Atemzüge, holt ihre Füße zu sich, der Sand unter ihnen schwindet.

Sie bückt sich kurz, taucht die Hände ins Meer ein, schöpft Salzwasser und wirft es ins Gesicht. Die Augen brennen, Wimperntusche verläuft. Sie will, dass es diesmal kein Zeichen von Trauer ist.

Alles ist so klar, so hell, so stechend scharf. Ihre Blicke streicheln das Meer, folgen den Wellen, liebkosen Wasserteilchen. Sie fährt die spiegelglatte Linie entlang, die Himmel und Wasser trennt, verwundert über so viel Bewegungslosigkeit in der Ferne.

Schönheit, so weit das Auge reicht.

Die Möwen über ihrem Kopf drängen mit breiten Flügeln den Wind beiseite. Mit einem spitzen Schrei stürzt sich ein Vogel in das wogende Wasser. Und für einen kurzen Augenblick scheint es, als würde er mit dem Schnabel den Horizont küssen. Der von Wasser bedeckte Sand unter Tiffs Füßen glitzert so hell, dass sie geblendet die Augen zusammenkneift.

„Mann, bist du langsam!", Isa ist ungeduldig. Lächelnd rennt Tiff los, kickt das Wasser vor sich, silbrige Perlen aus flüssigem Salz. Während ihre Füße in der Bewegung verschmieren, blickt Tiffany an sich herunter. Das Blau ihres T-Shirts ist ausgeblichen, vielleicht von der Sonne. Es ist ihr Lieblingsshirt, beim Schlafen ist der Stoff tröstlich und am Tag eine Erinnerung. Vom vielen Waschen knittert die Schrift, aber man kann sie trotzdem noch lesen:

,Mein Freund ist ein Held.' Ja, das war er.

Sie lächelt ihm zu, den Blick in den weiten, blauen Himmel. 

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