sad & upset.
Ich setzte mich auf den feuchten Waldboden vor dem kleinen Bächlein, hörte viel zu laut, aber für meinen Geschmack viel zu leise Musik und weinte stumm vor mich hin. Ich hielt das nicht mehr aus, es war zu viel für mich, ich konnte das nicht. Ich schluchzte auf, pfefferte einen Stein in das kalte Wasser, warum war alles so schwer. Wimmernd, schluchzend, weinend so saß ich da, dachte wieder darüber nach, einfach alles zu beenden, es würde alles aufhören, alles wäre besser. Meine Wangen waren tränenüberströmt, ich konnte nicht aufhören zu weinen, Tränen quollen aus meinen Augen. Ich drückte mich an den kleinen Baum, an den ich mich gelehnt hatte, presste mich dicht an ihn, als würde er mir helfen können, irgendwie, irgendwas an Halt, als konnte er mich festhalten, mich bewahren vor dem Fall. Doch ich fiel und fiel, fiel tiefer, es fühlte sich so schrecklich an, ich stellte es mir vor, wie in einem Klartraum, wie in einer anderen Welt, ich fiel, doch ich bildete es mir ein und ich wurde panisch, konnte mich nirgendwo festhalten, doch ich fühlte mich, als fiel ich, genau auf den Abgrund zu, ich krallte mich in die feuchten Erde, ich wollte nicht fallen, ich verstand das alles nicht, was war los mit mir. Ich atmete auf, sah mich panisch um, sah auf das Wasser, die Bäume, zog meine Beine eng an meinen Körper, schlang meine Arme darum, was war gerade passiert. Ich schrie auf, leise, kurz, ich fühlte mich so elendig, so alleine und einfach krank und ich wurde erneut panischer und panischer durch die Bilder und Vorstellungen in meinem Kopf, die mich erneut heimsuchten, mir zeigten, dass ich alleine war, so alleine, Sofia und Louis, es tat so weh, ich war so durcheinander und ich schüttelte den Kopf, es sollte aufhören, sie sollten mich in Ruhe lassen, ich wollte sie nicht sehen, sie gehörten nicht zusammen, ich schrie erneut auf, leise, verzweifelt, schluchzen, weinen, ich war am Ende. Ich zitterte, es war zu viel, viel zu viel, ich verstand nicht, einfach irgendwer, ich brauchte irgendwen, irgendwen, der mir half, der mich jetzt einfach in den Arm nahm, mir sagte, das alles gut war, doch es passierte nichts und ich saß dort, alleine, verwirrt, ich verstand nicht mal, was gerade passierte, ich atmete viel zu schnell, zittern, ich war so schwach, so verzweifelt, so alleine. Niemand, der mich tröstete, mir half, mir sagte, was ich gegen diese Bilder machen konnte und ich weinte stark, verschluckte mich fast an meiner eigenen Sabber, an meinem eigenen Schluchzen, es war so schrecklich und ich verstand nicht, verstand nicht, was passierte, ich war überfordert, so überfordert, überfordert mit alldem, ich konnte das alles nicht mehr stemmen, es brach über mir zusammen, alles, meine Maske, mein Schutz, er brökelte über mir zusammen und die Gefühle, der Schmerz, die Panik, die Angst, die Eifersucht und dieses schreckliche, schreckliche, ekelhafte, zerfressende Gefühl der Liebe, des Liebeskummer, alles brach über mir zusammen, brach auf mich ein, wie ein Wasserfall, alles aufeinmal, brutal, stark und mit einer Wucht und Kraft, die mich erdrückte, mich auf den Boden zwang, mich ertrinken ließ. Ich brauchte Louis, ich brauchte ihn so sehr, er war der einzige, der mir hierraus helfen könnte, wenn er wollte, doch er bewirkte das Gegenteil, er lenkte mich nur weiter in die Strömungen, quälte mich damit, ohne es zu wissen. Ich schluchzte laut auf, zitterte stark und ich weinte und weinte, fühlte mich so schwach und müde, dass ich irgendwann einfach einschlief.
Plötzlich schreckte ich hoch, mein Handy klingelte. Müde und verwirrt nahm ich meine Kopfhörer aus dem Ohr, zog sie aus meinem Handy und sah, dass es Louis war, der anrief. Ich seufzte genervt, doch drückte auf den kleinen, grünen Hörer auf dem Display. "Ja?" "Oh Gott, endlich, Milan, wo bist du? Ich hab tausend Mal angerufen!" "Ja, tut mir Leid, ich wollt mir halt euer Rumgeschreie nicht geben und hab die Flucht erschlagen." Ich klang genervt, genervter als gewollt, doch bei ihm war es nicht anders. "Ja wow, das ist schon 4 Stunden her, wo bist du überhaupt?" "Im Wald.", seufzte ich und murmelte noch ein "So weit weg von euch wie es eben geht." hinten dran. Louis seufzte genervt. "Was ist überhaupt dein Problem. Du bist schon die ganze Zeit so toxisch. Aber ist jetzt egal, wann hast du vor, nach Hause zu kommen?" "Warum interessiert dich das überhaupt, hast du langeweile oder was? Soll ich dich beschäftigen, weil Sofia keine Zeit hat? Das letzte Mal als sie dir das gesagt hat, hat sie sich von 'nem anderen ficken lassen, nur zur Erinnerung.", giftete ich in das Telefon. "Alter, was ist dein Problem, lass mich doch einfach. Ich hab mir einfach nur Sorgen gemacht, weil du dich einfach ohne Worte verpisst hast und seit 'ner halben Stunde nicht ans Telefon gehst." "Wow, hätte ich reinkommen sollen, während ihr am ficken wart? Ähm, tut mir Leid für die Störung, aber ich kann mir euer Geschrei nicht geben, ich geh nur kurz in Wald. Ach, die Tränen? Halb so wild, is nur der dritte Mental Breakdown heute, macht euch keine Sorgen, ich steh nur kurz vor dem vierten feat. Panikattacke. Viel Spaß euch, ich geh draussen weiter heulen, um euch nicht zu belästigen. Wie hätte das denn ausgesehen?!"
Er schwieg. Frustriert seufzte ich auf.
"Und tut mir Leid, nach meiner tollem Panikattacke bin ich hier eingeschlafen, weil ich mal wieder die ganze verfickte Nacht nicht schlafen konnte und mich die Scheiße ganz schön fertig macht. Darum bin ich nicht sofort ans Telefon gegangen, weil ich das erste mal seit 48 Stunden richtig geschlafen hab, ohne aufzuwachen, weil diese verfickten Alpträume nicht weggehen."
Stille. Ich schluckte. "Milan, was ist los..?" Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich schluckte, biss mir auf die Unterlippe, jetzt bloß nichts anmerken lassen. Louis seufzte. "Komm einfach nach Hause, ja?" Ich nickte leicht, stand zögernd auf und murmelte noch ein leises "Ja", bevor ich auflegte und mich langsam auf den Weg machte.
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