panic.
Mit einem dröhnenden Kopf wachte ich auf. Mir war schwindelig, alles drehte sich. Panisch schreckte ich hoch, mein Atem ging schnell, mein Blick raste durch den Raum. Mir wurde weiß vor Augen, Morgenschwindel. Ich fiel wieder zurück in die Matratze, Tränen füllten meine Augen, Schluchzen. Ich war so überfordert mit allem, meine Brust hatte sich schmerzhaft zusammen gezerrt. “Ich kann das nicht, ich kann das nicht, ich kann das nicht.“, murmelte ich verzweifelt vor mich hin, schüttelte den Kopf und als ich meine Augen öffnete, bemerkte ich erst, dass ich in einem dieser hässlichen, sterilen Krankenhaus-Zimmer lag. Ich zitterte stark, als irgendein Arzt den Raum betrat und mich mit Fragen zumüllte, die ich nicht verstand, weil mir so schwindelig war, weil ich zitterte, weinte, ich fühlte mich so realitätsfern, so abgeschotten und ich bekam Panik, schrie leise auf, mich überforderte das alles, der Arzt redete, doch ich konnte es nicht aufnehmen, geschweige denn verarbeiten, ich war dazu nicht in der Lage. Ich weinte, schrie, mein Herz, es tat so unendlich weh, ich zitterte so stark, sah nur verschwommen, wie irgendwelche Leute in weißem Kittel versuchten, mit mir zu kommunizieren und mich zu beruhigen, doch ich konnte nichts fassen, ich war zu schwach, ich hörte ihre Worte, aber konnte sie nicht verstehen und vor Verzweiflung schrie ich auf, ich fühlte mich wie tot, so weit weg, was passierte mit mir. Ich zitterte, zuckte, sie sollten aufhören, aufhören zu reden, aufhören zu schreien, ich kam damit nicht klar, alles war so laut, irgendetwas piepte laut, unangenehm und irgendwas fixierte meinen Arm, ein Schmerz traf ihn, wie eine Nadel, ich konnte es nicht genau zuordnen und ich spürte, wie sich eine Flüssigkeit in meinem Arm breit machte, wie ich sofort ruhiger wurde, ich hörte auf zu zittern, zu zucken, langsam konnte ich etwas erkennen, hören und ich atmete langsamer, ruhiger, bevor ich meine Augen schloss und erneut einschlief.
Erneut öffnete ich langsam meine Augen, ich hatte unfassbare Kopfschmerzen und die Helligkeit, die durch das klare Fenster in den Raum trat, machte das ganze nicht besser. Ich hielt mir den Kopf. "Fuck..", murmelte ich, versuchte langsam, mich aufzusetzen und sah mich in dem hässlich blau-weißen Raum um, mit seinen komischen grün-gelben Bildern an der Wand, die ihre Aufgabe, etwas Leben und Hoffnung in den Raum zugeben, immer wieder aufs Neue komplett verfehlten. Mein Blick fand eine Uhr, ebenfalls weiß und einfach, doch sie erfüllte ihren Zweck und ließ mich wissen, dass es fast 17 Uhr war. Ich legte mich wieder zurück in das Bett, sah an die Decke und versuchte nachzuvollziehen, was zur Hölle passiert war. All diese Bilder, ich verstand das alles nicht. "Ah, sie sind wach.", hörte ich die Stimme eines vermutlich Arztes, der gerade den Raum betrat. "Wie geht es Ihnen?", fragte er mich und mit leiser Stimme sagte ich ihm, dass ich starke Kopfschmerzen habe. Er nickte nur. "Was ist passiert..?", murmelte ich leise, verwirrt und mir war schon wieder schwindelig. "Wir wissen es nicht genau, sie hatten eine Art seelischen Zusammenbruch. Uns wurde mitgeteilt, dass sie in letzter Zeit psychisch labil waren, eventuell könnte das damit zusammenhängen. Sie hatten seit Aufenthalt hier im Krankenhaus eine Panikattacke, sie stehen immernoch unter Einfluss des Beruhigungsmittels, danach können wir schauen, wann wir sie entlassen dürfen." Ich nickte leicht, seufzte leise, mich machte das alles so fertig. Der Arzt gab mir noch etwas gegen meine Kopfschmerzen, bevor er mich in Ruhe ließ und ich nach meinem Handy auf dem Tisch griff und die Nummer von Louis wählte.
"Ja?", ertönte seine tiefe, wunderschöne Stimme und ich atmete zitternd tief ein und aus. "I-Ich..- Stör' ich?", fragte ich einfach leise, zittrig und nach kurzer Stille seufzte er auf. "Naja, mehr oder weniger, Sofia hat grad meinen Schwanz im Mund.", lachte er leicht und ich hörte nur, wie Louis anscheinend von ihr einen Schlag auf den Oberschenkel kassierte und leicht lachen musste. Ich schnappte leicht nach Luft, verschluckte mich fast, mir wurde so unfassbar schlecht. "Naja, was gibt's?" Ich presste meine Hand auf meinen Mund und meine Nase, nicht schluchzen, Milan, nichts anmerken lassen. Ich hielt die Luft an, versuchte, mich unter Kontrolle zu behalten, schwieg dementsprechend. "Milan?" Ich atmete tief durch, begann leise, zittrig, zu reden. "I-Ich..-" Erneut atmete ich tief durch. "Ist egal, wollte nur sagen, dass es mir gut geht, f-falls es dich überhaupt interessiert.." "Och, Milan, hey, wir kommen gleich zu dir, ja?" "Kay..", presste ich gerade noch so hinaus, bevor ich auflegte und mein Handy gegen die Wand pfefferte, laut aufschluchzte und einfach nur weinte. Warum tat er das, warum tat er mir das an? War er so blind, dass er nicht verstand, wie sehr ich darunter litt? Wie sehr mich das fertig machte, wie sehr ich damit nicht klarkam?
Ich liebte seinen Humor, er konnte mich immer zum Lachen bringen, doch da war diese kleine, absurde, schwarze Seite, die mich schon so oft zum Weinen, zur Verzweiflung gebracht hatte. Dieses sarkastische, provokante, mit dem er immer genau ins Schwarze traf, als würde er bewusst damit auf mich schießen. So auch gerade. Konnte er sich solche Kommentare nicht sparen? Ich wollte das doch nicht, ich will nicht wissen, wann Louis mit Sofia rummacht, wann sie ihre Zweisamkeit genießen, ich komme doch auch so schon nicht mit alledem klar. Es machte mich fertig, ich hielt das nicht aus, laut weinte ich vor mich hin. Mein Herz, wie konnte es so schmerzen, so weh tun, meine Brust, sie schrie und schrie, sie brannte wie Feuer, als würde sie explodieren, als würde man etwas darin gefangen halten, dass gegen die Innenseite meiner Brust hämmerte, sich dagegen schmiss, mich komplett zerstörte. Mir war so schlecht, so schlecht, so unfassbar schlecht, ich wollte mich übergeben, doch wie, ich hatte nicht mal was gegessen, egal, mir war so schlecht, warum wirkte sich meine gefickte Psyche, mein gefickter Kopf so stark auf meine körperliche Gesundheit aus. Konnte das nicht getrennt voneinander bleiben? Ich konnte das nicht, alles drehte sich, wenigstens meine Kopfschmerzen ließen wegen den Tabletten langsam nach, wenigstens meine Kopfschmerzen.
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