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9. | Arthur

Zwei Wochen hielt es die Mamsell aus, ohne sich über die Arbeit zu beklagen. Dann stand sie in meinem Arbeitszimmer und rang nach Worten. „Eure Königliche Hoheit, es schmerzt mich zutiefst, aber ich befürchte, dass wir ein Stubenmädchen benötigen."

Ich sah von dem Brief meines Bruders, in dem er versprach, in einigen Wochen zurück zum Schloss zu kehren, auf. Ich glaubte nicht, dass Julius sein Versprechen einhalten würde. „Was ist der Grund dafür?", wollte ich wissen. „Nun, Martha Albrecht und Dorothea Deschel haben mich informiert, dass sie zu zweit es leider nicht schaffen, alle Räume zu säubern. Herr Fasting hingegen hat mir keine Beschwerden zugetragen. Fräulein Meier sagte mir, dass eines ihrer Küchenmädchen die Stelle übernehmen könnte. Ich denke aber nicht, dass die beiden bereit dafür sind."

Moment mal. War Ida nicht eines der Küchenmädchen? „Fräulein Landwehr, mögen Sie mir bitte die Namen der Küchenmädchen sagen?", fragte ich. Die Mamsell blickte mich verwundert an. „Selbstverständlich, Eure Königliche Hoheit. Frieda Bauer und Ida Kaufmann."

„Ida Kaufmann wird das neue Stubenmädchen", beschloss ich, ohne nachgedacht zu haben.

Die Mamsell sah jetzt noch verwirrter aus. „Sind Sie sich wirklich sicher? Ich möchte Ihre Aussage nicht in Frage stellen, aber das Mädel ist erst ein paar Wochen hier, Eure Königliche Hoheit."

„Ja, ich bin mir sicher", entgegnete ich. Die Mamsell zwang sich zu einem Lächeln. „Vielen Dank für Ihre kostbare Zeit, Eure Königliche Hoheit. Ich weiß dies sehr zu schätzen."
Ich nickte nur leicht und sie verließ den Raum. Einige Minuten später betrat Maman mein Arbeitszimmer. Ohne zu klopfen, wohlgemerkt.

„Arthur! Was ist mit dir geschehen? Du kannst doch nicht ein Küchenmädchen befördern, das seit ein paar Wochen hier arbeitet!", rief sie und blieb keuchend vor meinem Arbeitstisch stehen.

„Warum nicht? Wenn sie nicht gut ist, kann ich das andere Küchenmädchen befördern", antwortete ich. Dies schien ihr nicht zu reichen. „Kennst du sie etwa?", wollte sie wissen. Das sollte bedeuten: Ist sie deine Geliebte?

„Nein", erwiderte ich ehrlich und das stimmte ja auch. Ich kannte sie nicht.

Maman schien mir zu glauben, denn sie lächelte zufrieden. „Sehr schön. Wann triffst du dich mit Johanna? Die Herzogin von Neuenhofen hat sich darüber beklagt, dass du das Treffen noch einmal verschoben hast."

„Ich habe nun mal keine Zeit", sagte ich. „Vielleicht in einer Woche."
Maman seufzte auf. „Langsam glaube ich, du willst als alter, ewiger Junggeselle sterben."

„Das habe ich nie gesagt. Ich habe gesagt, dass ich nur aus Liebe heiraten will. Und ich liebe Johanna nicht."

„Du kannst ja lernen, sie zu lieben", schlug Maman vor und sah mich bittend an. „Das ist bestimmt möglich. Es ist wichtig. Irgendwann ist ein anderer Mann schneller als du und was machen wir dann? Du kannst dich glücklich schätzen, dass Johanna an dir interessiert ist. Ich bin mir sicher, sie hat viele Verehrer."

„Ich treffe mich bald mit ihr", versprach ich. Maman musterte mich. „Ich möchte das vermeiden, aber ich befürchte, ich muss das Treffen arrangieren. Du bist doch kein kleines Kind mehr." Sie seufzte erneut. „Wenn dein Vater noch leben würde, wäre er sehr enttäuscht von dir."

„Weißt du, von wem er womöglich noch mehr enttäuscht wäre? Von dir", sagte ich. Maman schüttelte den Kopf und lachte leise. „Unsinn. Weshalb denn? Mir fallen keine Gründe ein." Mir auf Anhieb leider auch nicht. „Ich bitte dich, Arthur. Vereinbare ein Treffen mit Johanna. Sie wäre eine entzückende Herzogin." „In Ordnung, Maman", stimmte ich zu, damit sie mich in Ruhe ließ. „Noch etwas?"

„Die Herzogin von Neuenhofen hat mir erzählt, dass Johanna etwas prüde ist. Wenn sie dich in der Hochzeitsnacht verweigert... Mach einfach weiter, ja?"

Ich starrte sie ungläubig an. Jetzt hatte sie aber entgültig den Verstand verloren. „Das werde ich ganz sicher nicht tun!", zischte ich. „Warum nicht? Unser Herzogtum braucht einen Erben! Und ich möchte ein Enkelkind", sagte Maman.

„Du hast schon sechs davon", erinnerte ich sie. „Florentine ist aber nicht die Herzogin von Kehlenbach", erwiderte Maman. „Gregors Familie hat nicht so viel Geld und vor allem keinen Einfluss auf den Kaiser. Wegen dir würde unsere Blutlinie aussterben. Wie sähe das denn aus? Ein Herzogspaar ohne Kinder." Sie schüttelte entgeistert den Kopf. Ich wusste aber, dass die Familie meines Schwagers Gregor alles andere als arm war, sagte jedoch dazu nichts.

„Dein Bruder und seine Gattin hatten ebenfalls keine Kinder", antwortete ich. „Das stimmt, aber das hatte andere Gründe! Was mich daran erinnert, dass wir vor der Hochzeit unbedingt Johannas Fähigkeit, Kinder zu gebären, überprüfen müssen."
„Nein! Ich werde sie meinetwegen heiraten, aber das lasse ich nicht zu!"

„Ach, nun sei doch still, du hast davon gar keine Ahnung." Sie musterte mich von Kopf bis Fuß. „Johanna wird eine bezaubernde Gattin für dich sein." Sie lächelte, aber es erreichte ihre Augen nicht. „Dann hoffen wir mal, dass dieses Küchenmädchen ihre Aufgaben erfüllt. Und zwar ohne Fehler."

„Stubenmädchen", korrigierte ich sie. „Ich wusste es. Du magst sie, nicht wahr?", sie schnalzte mit der Zunge.

„Nein, ich kenne sie nicht!", sagte ich erneut. „Arthur, ich werde dich ja wohl nicht daran erinnern müssen, dass du heiraten wirst und daher vorerst keine Liebschaften zu anderen Frauen unterhalten darfst. Vor allem nicht mit Bediensteten! Wenn ihr verheiratet seid, darfst du dich anderweitig vergnügen, aber denk an das, was ich gesagt habe, verstanden?", sie sah mich warnend an.

„Ja, Maman", antwortete ich beinahe genervt, was sie mit einem Schnauben quittierte. „Du bist undankbar, mein Sohn. Ich bin enttäuscht von dir", sagte sie zum Abschied und verließ endlich mein Arbeitszimmer. Ich atmete erleichtert aus. Johanna konnte sich schon mal auf eine fantastische Schwiegermutter freuen...

Leider blieb mir die Ruhe nicht lange erspart, denn Fasting kam herein. „Eure Königliche Hoheit", näselte er, „die Herzogin von Haberland ist mit ihren Kindern zu Besuch."

Das hatte mir gerade gefehlt. Auch wenn ich sie sehr mochte, hatte ich heute kein Interesse daran, meine Schwester und ihre sechs Kinder zu sehen.

Ich war mir aber sicher, dass Maman noch wütender wäre, wenn ich Florentine und ihre Kinder wegschicken würde, also seufzte ich bloß. „Schicken Sie sie in den Speisesaal und sagen Sie der Köchin, sie solle ihnen Tee bringen. Ich komme alsbald."

„Selbstverständlich, Eure Königliche Hoheit", Fasting nickte eifrig und ging. Kurz danach hörte ich bereits lautes Kindergeschrei und begab mich zum Speisesaal, wo die Köchin Tee einschenkte. Florentine saß am Ende des langen, goldverzierten Mahagonitisches. Neben ihr saßen ihre beiden jüngsten Kinder, Wilma und Albrecht.

Mir fiel auf, dass Florentine ein langes, weites Kleid trug, obwohl es warm war. Du lieber Himmel. Das konnte normalerweise nur eins bedeuten: Sie trug ein Kind unter dem Herzen. „Hallo", sagte ich zur Begrüßung. „Wie geht es dir? Wo sind die anderen vier?"

Florentine, die vergeblich versucht hatte, Albrecht davon abzuhalten, den Tee auf die weiße Tischdecke zu kippen, lächelte mich gequält an. „Hallo, Arthur. Ich hoffe, wir stören nicht... Mir geht es gut. Heinrich und Bernhard sind mit Maman draußen spazieren." Das waren ihre beiden ältesten Kinder. „Und Babette und Karoline..." Sie runzelte die Stirn.

„Hier!", rief die vierjährige Karoline und kam aus der Hintertür, die zu Mamans Salon führte, dicht gefolgt von ihrer älteren Schwester Babette. Beide lächelten artig und setzten sich auf die Chaise longue. Albrecht lief sofort zu seinen Schwestern und die drei ließen uns in Ruhe. „Wolltest du mit mir über etwas sprechen?", fragte ich und setzte mich.

Der Saal war viel zu groß für Maman und mich und vor allem bei den Mahlzeiten sah es für Außenstehende seltsam aus, wenn nur zwei Leute an dem riesigen Tisch saßen. Daher verlegte ich die Treffen mit meiner Schwester gerne in den Speisesaal.

Florentine überlegte kurz. „Nein", erwiderte sie, „aber den Kindern ist langweilig. Gregor ist seit gestern außer Haus. Sein Bruder ist verstorben."

„Oh, das tut mir leid", sagte ich. „Sein Name war Viktor, nicht wahr?"

„Ja", bestätigte meine Schwester und senkte die Stimme. „Freitod. Hat wohl Melancholie gehabt."
„Wie schrecklich", erwiderte ich mitfühlend. „Wie geht es dir damit?"

„Ich bin erschüttert. Viktor war immer ein fröhlicher Mensch. Von außen jedenfalls. Ich wusste zwar, dass es ihm nicht gut ging... Aber dass er den Freitod wählen würde, hätte ich niemals gedacht. Ich bin traurig, dass ich nicht mitgegangen bin, um Viktor seine letzte Ehre zu erweisen."

„Weshalb nicht?"

„Ich bin guter Hoffnung." Florentine legte eine Hand auf ihren Bauch und lächelte. „Glückwunsch", sagte ich ehrlich. „Weiß Gregor davon? Und Maman?" „Natürlich habe ich Gregor Bescheid gegeben", antwortete meine Schwester. „Aber Maman habe ich es noch nicht erzählt."

„Maman wäre sicherlich erfreut über diese Nachricht. Sie hat sich beklagt, dass sie ein Enkelkind möchte. Dabei hat sie schon sechs."

„Ja", Florentine lachte leise. „Sie will einen Erben für das Herzogtum, das ist alles."

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