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6. | Ida

Am nächsten Morgen war ich immer noch hundemüde. Ich vermisste meine beste Freundin Alexandra, meine Familie, meine Kommilitonen und sogar meine Dozentin, die mich seit einer misslungenen Klausur hasste. Und ich konnte mit niemanden  über mein Heimweh sprechen.

Das Frühstück war dasselbe wie gestern und schmeckte nicht. Frieda, die bereits putzmunter war, bemerkte glücklicherweise nicht, dass es mir nicht gut ging, weil sie damit beschäftigt war, Gustav heimlich anzusehen. Die beiden taten mir leid und ich wollte ihnen gerne helfen. Aber Frieda war dagegen.

Auch die anderen Bedienstete merkten nichts und als Fräulein Meier uns zahlreiche Aufgaben auftrug, vergaß ich mein Heimweh. Auch heute mussten wir lange ohne eine Pause arbeiten.

Mein Rücken schmerzte heute schlimmer, mein Kopf pochte und meine Beine waren schwer. Doch immer, wenn ich mich kurz ausruhen wollte, teilte mir Fräulein Meier noch mehr Aufgaben zu.

Am Nachmittag holte mich die Mamsell aus der Küche. Sie hatte ein kleines Heftchen in der Hand. „Wie ist dein voller Name?", fragte sie unwirsch. „Ida Maria Kaufmann", antwortete ich und mit geschwungener Schrift schrieb sie meinen Namen in das Heft.

„Geburtsdatum?" Fast wollte ich 2003 sagen. „8. April... 1878." „Wo hast du vorher gearbeitet?" Ich zögerte. Ich konnte ja schlecht sagen, dass ich im Dönerladen neben meiner Universität ausgeholfen hatte.

„Ähm, auf einem Bauernhof", log ich. „Als... Köchin." Meine Handflächen waren vor lauter Angst, dass sie meine Lüge herausfinden könnte, schwitzig.
„Ein Zeugnis hast du nicht?", fragte die Mamsell, aber es klang mehr wie eine Feststellung.

„Ich habe es verloren", sagte ich. Die Mamsell seufzte. „Also gut, Fräulein Kaufmann, außer deinem schwerwiegenden Fehler habe ich nichts auszusetzen. Du hast hiermit eine vorerst feste Stelle im Schloss von Kehlenbach. Sollte sich dein Fehler wiederholen und auch wenn du weitere Fehler machst, wird alles in dein Gesindebuch eingetragen und eventuell wirst du das Schloss verlassen müssen, je nachdem was du angestellt hast."

Ich konnte meinen Ohren nicht trauen. Ich hatte es geschafft! „Vielen Dank", war das Einzige, was ich herausbrachte. Ich holte tief Luft. „Ich werde mich gut benehmen." Die Mamsell musterte mich von Kopf bis Fuß. „Das hoffe ich." Mit einem Husten wechselte sie das Thema. „Du erhältst 5 Mark am Ende des Monats."

Ich hatte keine Ahnung, wie viel 5 Mark in Euro waren, aber ich konnte mir vorstellen, dass das nicht besonders viel war. Bei dem Dönerladen neben meiner Uni hatte ich bestimmt mehr verdient.

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also nickte ich nur. „Werde ich irgendwann befördert?", fiel mir eine Frage ein. Die Mamsell räusperte sich. „Nun, das hängt davon ab, wie gut du arbeitest und ob sich einer der drei Stubenmädchen schlecht benimmt." Sie stand auf und öffnete die Tür. „So, jetzt musst du aber schleunigst weiterarbeiten."

Ich hatte eigentlich noch mehr Fragen gehabt, aber die Mamsell hatte die Tür bereits geschlossen und somit ging ich zurück in die Küche, wo Frieda und Fräulein Meier bereits auf mich warteten. „Ich habe den Job", sagte ich lächelnd. Die beiden sahen mich verständnislos an.

„Ich meine, ich habe die Arbeitsstelle bekommen", verbesserte ich mich und Frieda jauchzte auf. „Das ist grandios, Ida!", jubelte sie. Fräulein Meier nickte nur und wies mir eine weitere Aufgabe zu. Ich sollte das Geschirr spülen.

Am Abend wurden meine Kopfschmerzen schlimmer und mein Nacken und mein Rücken taten weh. Ich fragte Frieda, ob wir einen Spaziergang machen wollten, aber sie sah mich ungläubig an. „Ida, was ist denn mit dir geschehen? Das dürfen wir auf gar keinen Fall!"

„Selbst, wenn uns Gustav oder der Kutscher begleitet?", fragte ich. „Meinetwegen auch Fasting oder Weber." Die beiden Diener fand ich zwar merkwürdig, aber ich musste unbedingt frische Luft schnappen.

„Nein", lachte Frieda. „Natürlich nicht. Diesen Sonntag dürfen wir für zwei Stunden das Schloss verlassen. Das ist unser einziger Ausgang. Das habe ich dir doch am Anfang erklärt, oder etwa nicht?"

Jetzt fiel es mir wieder ein und ich nickte. „Wenn du willst, können wir einen geheimen Ort suchen, damit du eine ungestörte Zeit mit Gustav hast."

Frieda sah mich warnend an. „Ida, das ist sehr freundlich von dir. Aber Gustav und ich haben schon vor ein paar Wochen beschlossen, uns nicht mehr zu treffen. Das ist einfach zu gefährlich." Sie sah missmutig zu Boden. „Das ist schade", murmelte ich. Frieda stimmte mir zu. „Wir können leider nichts dagegen machen."

Wir befanden uns immer noch in der Küche, obwohl es fast 23 Uhr war, aber die Herzogin hatte Besuch und wollte noch bekocht werden. Fräulein Meier und Fasting waren im Speisesaal, um zu servieren. Mein Blick fiel auf Friedas Hände, die rissig und trocken waren.

Kein Wunder, denn die Arbeit war anstrengend und führte oft dazu, dass die Hände dreckig wurden und somit mussten wir uns häufig die Hände waschen. „Ida, könntest du vielleicht die Handsalbe aus unserer Kammer holen?", bat sie mich. „Wenn Fräulein Meier wiederkommt, sage ich ihr Bescheid, dass du die Salbe holst."

Ich willigte ein und begab mich auf den Weg zu unserer Kammer. Doch aus einer Kammer neben uns hörte ich ein lautes Stöhnen und Keuchen. Ich runzelte die Stirn. Was war denn da los?

Die Kammer gehörte dem Stubenmädchen Lene, die sich mit dem anderen Stubenmädchen Dorothea eine Kammer teilen musste. Martha, das dritte Stubenmädchen, hatte eine eigene Kammer. Ich wusste nicht, was ich tun sollte.

Vielleicht ging es Lene nicht gut? Wobei... diese Geräusche stammten definitiv nicht nur von Lene. Ich beschloss, trotzdem nach dem Rechten zu sehen und öffnete leise die Tür. Aber ich bereute meine Entscheidung sofort, denn das, was ich da sah, wollte ich lieber nicht sehen.

Lene und der Diener Weber. Schnell schloss ich die Tür, doch Lene hatte mich bemerkt und sprintete zur Tür. Sie hielt ein Handtuch vor dem Körper und sah mich wütend an. „Was fällt dir ein?", fauchte sie. „Wehe, du sagst es der Mamsell! Dann erzähle ich, dass du eine Zeitreisende bist!"

Ich hatte nicht vorgehabt, Lene zu verpfeifen, aber ihr letzter Satz ließ mich zusammenzucken. Mir wurde plötzlich heiß und kalt zugleich. Es abzustreiten, war jetzt keine Option mehr. „Woher...", brachte ich heraus. Lene lächelte schmallippig. „Woher ich das weiß?" Sie machte eine Pause.

„Weil du dich ganz anders benimmst als wir. Du musst wissen, ich bin auch eine Zeitreisende. Aus dem Jahr 1994. Ich weiß nicht, aus welchem Jahr du kommst, aber ich denke, aus der Zukunft. Wenn du nicht auffallen willst, musst du dich anpassen." Ich schluckte. Lene war auch eine Zeitreisende? Vielleicht wusste sie ja, wie man zurück kommen konnte?

„Lene, ich werde euch nicht verraten. Aber ich möchte wieder zurück. Ich komme aus dem Jahr 2024 und..." Sie unterbrach mich. „Das kannst du vergessen. Glaub mir, ich habe es auch versucht, aber jetzt bin ich bereits seit drei Jahren hier und jetzt möchte ich nicht mehr zurück."
Ich konnte mir denken, weshalb.„Aber...", versuchte ich.

„Wenn du es der Mamsell erzählst, sage ich jedem die Wahrheit."

„Du bist aber auch eine Zeitreisende", sagte ich. „Im Gegensatz zu dir habe ich mich angepasst. Niemand würde dir glauben." Sie sah mich kühl an und schloss die Tür.

Verwirrt ging ich in die Kammer, um Friedas Handsalbe zu holen. Ich hatte keine Ahnung, wie ich jetzt handeln sollte. Lene und den Diener Weber würde ich auf keinen Fall verpfeifen. Aber ich hatte trotzdem Angst, dass sie verraten könnte, dass ich aus dem Jahr 2024 kam.

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