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17. | Arthur

„Fräulein..."
Ich überlegte kurz. Wie war noch mal der Nachname? Die Mamsell arbeitete schon seit 15 Jahren für meine Familie  und ich wusste immer noch nicht, wie sie hieß.

Ich nahm mir vor, in Zukunft mehr auf die Bediensteten zu achten. Schließlich waren sie Idas Kollegen und ich wollte nicht, dass sie in ihrer Gegenwart ein schlechtes Wort über mich verloren.

„Landwehr", sagte die Mamsell. „Irmgard Landwehr."

Sie drehte sich zu mir um und runzelte die Stirn. Natürlich, denn ich stand direkt in ihrem Schlafzimmer. Es roch stark nach Zigarrenrauch. Ich wusste gar nicht, dass sie Zigarren rauchte.

„Kann ich etwas für Sie tun, Eure Königliche Hoheit?", fragte sie und ihre sowieso schon hohe Stimme wurde noch höher, sodass mir beinahe meine Ohren schmerzten. „Fräulein Kaufmann hat mir mitgeteilt, dass der Raumgestalter nicht am vereinbarten Treffpunkt erschienen ist", antwortete ich.

„Ja, das ist korrekt", erwiderte die Mamsell. „Ich habe ihr gesagt, dass der Raumgestalter morgen kommt und nicht heute." Jetzt klang sie nahezu gelangweilt und kämmte ihre weißen Haare. Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Fräulein Kaufmann erzählte mir, dass der Termin heute wäre."

„Dann hat sie es wohl falsch verstanden. So sind die jungen Mädchen eben. Die haben nichts im Kopf und erzählen irgendwelches schwachsinniges Zeug. Seien Sie froh, dass Sie sich nicht den ganzen Tag damit quälen müssen."

„Ich weiß nicht, von wem Sie sprechen, aber Ida kann es auf keinen Fall sein. Ich bin mir sicher, dass niemand von meinen Bediensteten schwachsinniges Zeug erzählt", sagte ich mit einer scharfen Stimme.

Die Mamsell lächelte pikiert. „Ida also? Nun, ich denke, das wird Ihrer Mutter nicht gefallen. Schon gar nicht, wenn es ein Stubenmädchen ist." Sie spuckte den letzten Satz aus, als wäre es etwas Schlechtes.

„Verzeihung, ich meine natürlich Fräulein Kaufmann", korrigierte ich mich. „Im Übrigen ist es nicht Ihre Aufgabe, sich Gedanken über mein Privatleben zu machen, Fräulein Landwehr. Ich hoffe, Sie haben nicht vergessen, was Ihre Aufgaben in diesem Schloss sind. Schlecht über Ihre Kollegen zu sprechen gehört nicht dazu. Ist Ihnen das bewusst?"

Die Wangen der Mamsell wurden rot. „Sicher", antwortete sie hastig. „Wie könnte ich das vergessen? Ich habe treu Ihrem Vater gedient - Gott habe ihn selig - und das werde ich auch bei Ihnen machen."

„Gut", sagte ich. „Ich habe den Stubenmädchen für den restlichen Tag des Dienstes entlassen. Sie haben bis heute Abend Freizeit."

Die Augen der Mamsell wurden immer größer und sie öffnete den Mund, um mir zu widersprechen, doch ich kam ihr zuvor. „Meiner Meinung nach haben sie es verdient. Sie arbeiten sehr viel, damit meine Verlobte in schönen Zimmern wohnen kann."

Dies erinnerte mich daran, dass ich heute zuerst das Essen mit Johanna und ihren Eltern und die Zeit allein mit Johanna überstehen musste. Manchmal wünschte ich mir, ich wäre kein Herzog. Ein Schneider vielleicht. Oder ein Bediensteter, damit ich Ida öfter sehen konnte.

In der letzten Zeit tauchte sie immer häufiger in meinen Gedanken auf. Mehr, als es erlaubt war. Die Mamsell blieb die ganze Zeit still, bis sie sich irgendwann räusperte. „Sie haben recht, Eure Königliche Hoheit", pflichtete sie mir bei, aber ich wusste, dass sie log.

„Dann ist es also geklärt. Achten Sie bitte in der nächsten Zeit darauf, wann Sie Termine planen, damit keine weiteren Missverständnisse entstehen", verabschiedete ich mich und verließ das Schlafzimmer der Mamsell.

Anschließend begab ich mich auf die Suche nach Ida, um ihr die Neuigkeiten mitzuteilen. Ich klopfte an und ihre wunderbare Stimme ertönte. Hör auf damit, versuchte ich mir einzureden, du darfst nicht mehr als platonische Gefühle für sie empfinden.

„Guten Tag, Eure Königliche Hoheit", begrüßte sie mich. „Ich dachte, wir haben damit aufgehört", sagte ich und sie nickte. „Stimmt, ich habe das wohl vergessen." Sie lächelte verlegen.„Haben... Ich meine, hast du mit der Mamsell gesprochen?"

„Ja", entgegnete ich, „die Mamsell erzählte mir, dass sie dir gesagt hat, dass der Termin mit dem Raumgestalter morgen ist und nicht heute."

„Morgen?", Ida sah mich verwirrt an. Ich zuckte mit den Schultern. „Anscheinend ja."

„Hat sie etwas dazu gesagt, dass du uns Freizeit für den Rest des Tages erlaubt hat?", fragte sie weiter. „Nein. Ich denke, sie findet es nicht gut, aber das ist nicht ihre Entscheidung", erwiderte ich und sie lachte leise. „Danke noch mal. Aber ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll. All das, was mich interessiert, kann ich nicht machen", erzählte sie mir.

„Was interessiert dich denn?"

Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Chemie. Und Schwimmen. Oh, und ich lese auch gerne. Und du?"

„Etwas, das mit Chemie zu tun hat, kann ich dir leider nicht bieten, aber wir haben einen See in der Nähe und ich habe einige Bücher, die ich dir ausleihen kann. Ich lese ebenfalls gerne. Reiten mag ich auch, ebenso wie Fechten."

„Du fechtest? Das ist spannend. Ich habe noch nie einen Fechtkampf gesehen. Wenn es in Ordnung wäre, würde ich heute gerne schwimmen gehen."

„Leider fechte ich selten, weil ich wenig Zeit habe. Ich kann dir erst heute Abend den See zeigen, weil ich vorher..." Was sollte ich jetzt sagen? Sie wusste ja, dass ich Johanna heiraten würde.

„Ich habe vorher einen Termin mit meiner Verlobten und ihren Eltern", beendete ich meinen Satz und Ida nickte verständnisvoll. „Alles gut, ich denke, ich werde mir die restliche Zeit mit Büchern vertreiben. Welche Bücher hast du denn?"

„Sehr viele. Meine momentanen Lieblingsbücher sind Effi Briest von Theodor Fontane und Das Gemeindekind von Marie von Ebner-Eschenbach. Ich besitze ebenfalls das Lexikon deutscher Frauen der Feder, wenn dich das interessiert", erwiderte ich.

„Das sind normalerweise nicht die Bücher, die ich lese. Aber das ist nicht schlimm. Dürfte ich Effi Briest ausleihen?"

„Ja, selbstverständlich. Wartest du hier? Ich hole das Buch."

Ich ging schnell in mein Schlafzimmer und holte das Buch hervor. Danach warf ich einen Blick auf die Standuhr. Es war bereits kurz vor sieben. Ich hatte Maman versprochen, einige Minuten früher in der Eingangshalle zu stehen!

Rasch brachte ich Ida das Buch, verabschiedete mich und eilte in die Eingangshalle, wo Maman auf mich wartete. Sie musterte mich von Kopf bis Fuß. „Wo warst du?"

„Verzeihung, Maman, ich habe beim Lesen die Zeit vergessen", log ich. In diesem Moment wurde die Eingangstür geöffnet und Johannas Vater trat ein.

„Ich bin höchst erfreut, Sie zu sehen!", rief Maman und begrüßte Johannas Eltern freundlich. Währenddessen begrüßte ich Johanna, die heute noch trauriger aussah als beim letzten Mal. Ich konnte es ihr nicht verübeln.

Das Essen verlief schweigsam, wofür ich sehr dankbar war. Nach einer gewissen Zeit ließen uns Maman und Johannas Eltern allein und verschwanden in Mamans Salon.

Für eine kurze Zeit herrschte Stille. Dann räusperte sich Johanna. „Ich muss Ihnen etwas mitteilen, was mir schon länger auf dem Herzen liegt."

Ich sah sie aufmerksam an. „Sprechen Sie", forderte ich sie auf. Johanna atmete tief durch.

„Es tut mir leid, Eure Königliche Hoheit, aber ich kann Sie nicht heiraten. Ich... Ich bin an Frauen interessiert und nicht an Männern."

Sie vermied es, mich anzusehen. Vermutlich hatte sie Angst vor meiner Reaktion.

„Sie brauchen sich nicht vor meiner Reaktion zu fürchten. Ich danke Ihnen, dass Sie den Mut hatten, es mir zu sagen. Ich werde die Verlobung selbstverständlich lösen", sagte ich.

Johanna sah mich ungläubig an. „Sie würden das tatsächlich machen?", flüsterte sie. „Vielen Dank, Eure Königliche Hoheit. Aber ich befürchte, meine Familie wird mich verstoßen."

Da hatte sie recht. Das hatte ich nicht bedacht. So wie ich ihre Eltern einschätze, waren sie sehr konservativ eingestellt, genau wie meine Mutter.„Ich werde Sie finanziell unterstützen, sollten Ihre Eltern sie verstoßen", antwortete ich kurzerhand. „Ich könnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, wenn man sie verstoßen würde."

Johanna blickte mich unsicher an.„Meinen Sie das ernst?"
„Ja", erwiderte ich. „Die Frage ist jetzt, wie erklären wir das unseren Eltern?"

„Ich sage ihnen die Wahrheit", entgegnete Johanna. „Ich möchte mich nicht länger verstecken."

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