Kapitel 13
Info: Endlich geht die Geschichte mit Cora nach 6 Monaten Schreibpause weiter.
„Wir hatten vor kurzem eine Patientin in Behandlung gehabt, deswegen die ganze Unordnung." sagt Erwin, nachdem er mich beim Erkunden einer der Liegen anschaut. Die Wände sind in einem düsteren Grau gehalten und die Liegen haben einen bräunlichen Unterton. Mein Blick streift die Wände und ich erkenne eine kleine auffällige Box auf einer der höheren Ablageflächen. Neugierig gehe ich darauf zu und nehme sie in die Hand. Was wohl drinnen ist? Ohne zu zögern öffne ich sie.
Es kommt ein Bild zum Vorschein. Auf dem Bild ist meine Mom zu sehen und daneben ein Mann mit schwarzen Haaren und braunen Augen. Mom hält ihn mit der einen Hand fest, während der Mann neben ihr ein Baby im Arm hält. Das Baby schläft friedlich in seinen Armen. Ich betrachte das Bild genauer. Ich sehe dunkelbraune Haare auf ihrem kleinen Kopf. Neben dem Mann steht meine Tante Sina. Was macht sie auf dem Bild? Mir kommt der Mann im schwarzen Anzug bekannt vor, doch ich weiß nicht von wo. Ich bin verwirrt und neugierig zugleich, denn das Bild wirft viele Fragen auf. Warum finde ich ausgerechnet jetzt das Bild und nicht früher? Es ist zwar ein absurder Gedanke, aber ist es möglich, dass das Baby auf dem Bild ich sein sollte?
Ich starre weiter auf das Bild in meinen Händen, die langsam vor Aufregung immer wärmer werden. Mein Herz stolpert, doch dann fängt es an, immer schneller zu schlagen, so dass ich das Gefühl habe, dass die anderen es auch hören können.
Das Bild liegt nicht zufällig in der Kiste. Irgendjemand wollte, dass ich es finde. Ich spüre, wie meine Finger leicht anfangen zu zittern, während ich das Bild in meinen Händen hin und her bewege. „Was hast du in der Hand, Cora?"
Die Frage von Erwin trifft mich wie ein Schlag, sodass mir das Bild fast aus der Hand fällt. „Das würde ich auch gerne wissen." Antwortete ich ihm misstrauisch. Er kommt näher und ich spüre seine angespannte Präsenz im ganzen Raum. Er wirft einen kurzen Blick auf das Bild in meinen Händen, während er das Bild mustert, weiten sich seine Augen und er atmet unruhig scharf aus, bis er antwortet: „Das hättest du nicht finden dürfen." „Es ist nicht der richtige Zeitpunkt, um deine Frage zu beantworten." weicht er meiner Frage aus. „Wann denn, wohl etwa in der nächsten Sitzung?" frage ich verärgert. „So habe ich das nicht gemeint." Zögerlich greift er nach dem Bild in meinen Händen, doch ich weigere mich, ihm das Bild zu geben, aus Angst, dass er es einsteckt. „Du verstehst es einfach nicht." „Dann klär mich auf. Ich brauche Antworten, anscheinend weißt du mehr, als du zugibst, weil sonst würdest du dich nicht so aufgeregt verhalten." Ertappt streicht er sich über seine schwarzen Haare.
„Was ist hier los?" Plötzlich steht Sina bei uns. „Deine Nichte dreht ein bisschen durch." „Schieb das ja nicht auf meine Erkrankung." zische ich Erwin wütend an.
„Warum redest du drum herum? Sag doch einfach, was du weißt." Mit zwei Schritten gehe ich näher an ihn ran, sodass uns nur noch ein kleines Blatt trennen kann. Um mehr Abstand zwischen uns zu gewinnen, setzt sich Erwin auf eine der Liegen, an die ich ihn gedrängt habe. So können wir auch den ganzen Nachmittag weitermachen.
Wenn er das Gefühl hat, mich manipulieren zu können, dann kann ich das auch.
Ich sehe die Unsicherheit in seinen Augen, doch bevor er antwortet, spüre ich eine Hand auf meiner linken Schulter. Sinas Hand. Ich zucke leicht zusammen, denn ich habe komplett vergessen, dass sie noch da ist.
„Was machst du hier? Ich versuche, Antworten zu bekommen." Schnauze ich sie an. Frustriert verschränke ich beide Arme vor meiner Brust. „Ich war die ganze Zeit schon hier, Cora, du hast mich einfach vergessen, dass ich da bin. Es ist außerdem nicht richtig, deinen Therapeuten zu manipulieren, indem du ihn in eine Ecke treibst und ihn anschreist." Kurz überlege ich. „Es ist nicht so, wie es aussieht. Ich will Antworten haben, die ich nicht bekomme." Sina schaut runter zu dem Foto in meinen Händen. Ihr Gesichtsausdruck verspannt sich und es bilden sich nachdenkliche Falten auf ihrer Stirn. Beide führen sich so auf, als würden sie etwas verbergen.
Sina schaut erst zu Erwin und dann zum Bild. Schließlich nicken sich die beiden zu. Was hat das zu bedeuten? „Könnt ihr mir nicht einfach sagen, was los ist?" Meine Stimme klingt verzweifelter als beabsichtigt.
Wie hat euch das Kapitel gefallen?
Wie stellt ihr euch Cora Winter vor?
Gefällt euch die Kapitel Länge mit 750 Wörtern?
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro