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Kapitel Vierundzwanzig - "Hab ich mich geirrt?"

Kapitel Vierundzwanzig - "Hab ich mich geirrt?"

***

Ich hatte keine Ahnung, was ich machen sollte. Ich war mit der Situation einfach überfordert. Immer noch hielt ich Nia in meinen Armen und war vor Schreck wie gelähmt. Wie gesagt, ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte. Was ist, wenn ich die Polizei rufe? Dann tauchen sie bei Gemma auf und dann sehen die mich? Außerdem war meine DNA sowieso an Nia, obwohl das auch von früher sein konnte. Bis dahin bin ich weg. Bis dahin habe ich mich bereits wieder aus Lawrence verabschiedet. Ich musste einfach hier weg. Das war hier einfach viel zu riskant für mich. Aber so konnte ich Nia nicht zurücklassen. Ich stand auf und hob Nia auf das Bett, um sie zuzudecken. Mir kam aber in dem Moment auch nicht in den Sinn, was der Grund war, wieso sie nicht mehr war. Ich weiß, dass es vermutlich ziemlich bescheuert war, dass ich einfach abhaute. Die Frau hier sah mich und würde vermutlich ihre Aussage machen. Und was soll Gemma denken, wenn sie befragt wurde. Sie wusste, dass ich Nia suchte, sie wusste, dass ich mir die Gedanken mache, dass sie vermutlich bei einem anderen Typen gelandet war. Am Ende würde Gemma mich als kaltblütigen Mörder dastehen lassen, der aus völliger Eifersucht gehandelt hat, obwohl ich nichts mit dem Tod meiner Freundin zu tun hatte. Aber wer würde mir das denn schon glauben? Ich fuhr mit mit der Hand durchs Gesicht, als ich auf Nia schaute. Es machte den Anschein, als würde sie friedlich schlafen. Wirklich.
Aber ich wusste, dass sie das nicht tat. 
Ich lehnte mich nach vorne und drückte ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn, ehe ich am Fenster die Fingerabdrücke wegwischte und durch die Tür verschwand, wieder wischte ich die Fingerabdrücke ab und sah zu, dass ich hier einfach nur verschwand. Raus aus Lawrence.
Raus aus Kansas. Ohne mich von Gemma verabschieden. Ohne mich von Leah verabschieden. 

***
Nach nicht einmal fünf Stunden hielt ich wieder auf Bobbys Hof. Es war hier wärmer, als jemals zuvor, weshalb ich froh war meine Lederjacke ausziehen, um diese auf die Rückbank zu schmeißen.
Ich musste sicherlich richtig verheult ausgesehen haben. Ein Blick in den Seitenspiegel. Oh, volle Kanüle. Mein Gesicht war angeschwollen und ziemlich rötlich. Meine Augen sahen glasig und ziemlich gerötet aus. Ich könnte auch eine Grippe haben. Könnte.
Aber das würde mir keiner abkaufen. Vor allen Dingen Sam nicht. 
Ohne es zu beabsichtigen, schossen mir wieder Tränen in die Augen. Ich wischte mir mit der Hand durchs Gesicht und blickte zu Butch, der mich ruhig und irgendwie schon bemitleidenswert anschaute, als ahne er irgendwas. Der Boxer fiepte leise und legte sich dann auf den Bauch, um mich mit große und traurigen Augen an.
"Hi, Butch", krächzte ich schon fast.
Er wackelte freudig mit dem Schwanz und starrte mich immer noch an. Ich ging zu Butch und kniete mich vor ihm. Er robbte näher an mich heran und legte seinen Kopf auf meinem Oberschenkel ab. Als ich ihm den Kopf kraulte, schloss er leise seufzend seine Augen.
"Was machst du denn schon hier?", hörte ich Bobby hinter mich fragen. Ich fuhr zusammen. Selbst Butch fuhr auf und blickte übertrieben freudig sein Herrchen an. Dann jaulte Butch.
"Ist doch alles gut, Dicker", sagte Bobby und tätschelte seinen Hund. Ich spürte Bobbys eindringliches Starren auf meinem Gesicht. "Dean? Alles in Ordnung?"
Ich schaute zu ihm auf. "Ich wünschte, es wäre so", antwortete ich nur. 
"Das schreit nach keinem Bier, sondern was Härteres, oder?"
"Wo ist Sam?"
"Der pennt noch. Wir sind die Nacht erst von der Jagd gekommen. Na komm, Dean", sagte er und zog mich auf die Beine, ehe er mich ins Haus zog. Ich saß am Küchentisch, gegenüber von Bobby, aber anstatt ich mir meinen Kummer von der Seele sprach, saß ich einfach heulend am Tisch und haute mir fast eine ganze Flasche Wodka rein. Bobby starrte mich entsetzt an.
"Du machst mir Angst", sagte Bobby. Ich seufzte nur und trank deswegen wieder einen Schluck vom Wodka. "Magst du jetzt mal langsam mit der Sprache rausrücken?"
Gerade als ich zum Reden ansetzte, klingelte Bobbys Handy. "Entschuldige, Dean", sagte er und nahm das Gespräch einfach an. "Singer", sagte er streng und auch ein bisschen genervt. "Gemma!" Er schaute mich verdutzt an, als ich bei den Namen von Gemma mit der Wodkaflasche aufstand und das Haus verließ. 

Ich irrte zwischen den Autowracks umher und setzte mich auf die Motorhaube eines alten Ford Fiestas, um weiter zu trauern und Zuwendung bei der Wodkaflasche zu suchen. Auch diese war irgendwann leer, aber ich dafür schon leicht voll. Es drehte sich schon einiges bei mir, sodass ich mich auf die staubige Motorhaube legte und in den nicht bewölkten Himmel schaute. Die leere Wodkaflasche die neben mir auf der Motorhaube lag, kullerte herunter und sollte eigentlich auf den Boden landen. Aber als ich keinen Aufprall hörte, runzelte ich die Stirn und hob meinen Kopf an. Ich blickte direkt in Sammys Gesicht. Dieser starrte mich an und sagte nichts. Ich ebenfalls nichts. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich war gerade einfach ziemlich überfordert.
"Gemma hat angerufen", unterbrach Sam die widerliche und grauenvolle Stille.
"Was hat'se gesagt?", fragte ich leicht angetrunken und wusste bereits die Antwort auf die Frage. "Halt, ich weiß..." Sam blickte mich völlig entsetzt an. "Nia, die hamse gefunden, hm?"
Sam wirkte sprachlos. "Du weißt, dass sie", er musste ziemlich hart schlucken "tot ist?"
Ich schnaubte. "Ey, ich hab'se gefunden, man. War nicht schön."
"Das glaub ich dir", sagte Sammy und riss sich im Gegensatz zu mir zusammen nicht in Tränen auszubrechen. "Hast du eine Ahnung, was passiert ist?"
"Ich hab absolut keine Ahnung", sagte ich und rülpste. "Kumpel Wodka meldet sich zu Wort."
"Dean", flehte Sam schon regelrecht.
"Sie lag da, leblos, hat nicht geatmet."
"Was macht dich so sicher, dass sie nicht geatmet hat?"
"Die Leichenflecken an ihrem Körper, die Starre, dass sie nicht geatmet hat. Aber sorry, ich bin kein Arzt. Hab ich mich geirrt?" Sam sagte nichts. "Hab ich mich geirrt? Sag mir, dass ich mich geirrt habe!", ich schrie Sammy schon regelrecht an, was mir im nachhinein auch schnell wieder leid tat. Sammy blinzelte ein paar Tränen weg. "Sammy, man, sie hat nicht mehr geatmet. Sie lag da einfach. Ich dachte, dass sie bei ihrem Talent wieder mal aus dem Bett geflogen ist. Aber so war es nicht. Was soll denn auch bei mir bleiben, hm? Alle sterben um mich herum. Angefangen bei meiner Mom, dann meinen Dad und dann meine Freundin. Wann bist du denn an der Reihe?"
"Du laberst Stuss, Dean."
"Ich laber keinen Stuss", sagte ich und schüttelte meinen Kopf. "Oder kriegen wir noch Moms Kuchen? Dads leichte Klappser auf den Hinterkopf? Nias ironische Sprüche? Nee. Das kriegen wir nicht mehr und ich kann dir sagen, woran das liegt, Sam." Ich hielt inne. "Weil alle um uns herum sterben."
"Das stimmt doch gar nicht."
"Bei Mom war es dieser Dämon, bei Dad ebenfalls ein Dämon. Und bei Nia? Keine Ahnung!"
"Es steht nicht fest, woran sie starb, ja", nickte Sam. "Aber bevor du dir wieder irgendwelche Vorwürfe machst, Dean, warte einfach ab. Auch wenn es hart ist."
"Einfach abwarten?", schnaubte ich. "Ich kann nicht abwarten, Sam. Was ist, wenn es irgendwas Übernatürliches war, was Nia getötet hat? Willst du nicht auch wissen, wer das war."
"Solange wir nicht wissen, woran Nia gestorben ist, planen wir keinen Rachefeldzug. Ihr Tod kann auch natürlich sein."
"Natürlich?", fragte ich und schnaubte. "Und deshalb geht man in ein billiges Motel? Um natürlich zu sterben?"
"Ich weiß es nicht", sagte Sam. "Ich weiß, dass du schlafen sollst. Du siehst so ziemlich fertig aus."
"So fühle ich mich auch", gab ich zu und seufzte. "Haben wir noch Wodka?"
"Nein, für dich gibt es heute nichts mehr. Du schläfst deinen Rausch aus..."
"...und danach fühlst du dich besser. Drauf geschissen, Sammy."
"Dean, ich habe Jessica verloren. Ich weiß wie du dich fühlst. Und ich weiß, dass Alkohol absolut nichts bringt."
"Schlaf auch nichts. Die Albträume hängen dann nur bei mir", sagte ich und rutschte von der Motorhaube runter.
"So ging es mir auch, aber du kommst schon darüber hinweg."
"Hm, klar, Sammy", sagte ich und riss ihn die Wodkaflasche aus der Hand.
Die war ja leer und durch Wut und Frust, dass die Flasche leer war, pfefferte ich diese an eines der Autos.
"Dean", hörte ich meinen kleinen Bruder sagen. Als er mir an der Schulter fasste, fuhr ich fürchterlich zusammen und schlug seinen Arm von mir weg.
"Lass mich", zischte ich, um mich gleich wieder bei meinem Bruder zu entschuldigen. Sam starrte mich nur an. 
"Ist schon okay", sagte er nur und schluckte. "Lass es ruhig raus. Alles was dich anpisst."
Ich nickte nur. Vermutlich hatte Sam damit gerechnet, dass ich alles kurz und klein schlagen würde, weshalb er einen Schritt zurück ging. Letztlich starrte er mich nur bemitleidenswert an, als ich wieder anfing zu weinen und auf die Knie sank. 

***
Nach meinem Zusammenbruch, lag ich auf der Rückbank meines Impalas und starrte die Decke an. Ich war froh, dass ich vorerst meine Ruhe hatte und an nichts denken brauchte. Ich war so ans nicht denken konzentriert, dass ich gar nicht mitbekam, dass mein Bruder ebenfalls im Auto lag. Und zwar auf der vorderen Sitzbank.
"Hat Gemma irgendwas gesagt?", fragte ich Sammy und setzte mich auf. Es war dunkel geworden und Butch lungerte vor meinem Auto herum.
"Nein. Bobby hat sie angelogen und zwar, dass du dringend nach uns musstet, wegen einem Fall."
"Aber die Motelbesitzerin hat mich gesehen."
"Die alte Schachtel? Man, die konnte sich noch nicht mal an den Namen ihres Mannes erinnern. Da brauchst du keinen Schiss haben."
"Wenn du das sagst", sagte ich und legte mich wieder auf die Rückbank. Jetzt setzte sich Sammy hin und blickte mich an. 
"Gab es irgendwelche Hinweise, dass Nia von irgendwas getötet wurde?"
"Nein, dass ist es ja. Es sah nicht nach Mord und Totschlag aus. Vermutlich war es wirklich nur ein natürlicher Tod, Sammy."
"Hoffentlich", nickte dieser. "Nia hat beides zwar nicht verdient, aber es wäre um einiges schöner, wenn sie", Sam hielt inne und seufzte. "Du weißt schon."
Ich verstand ihn. Ein natürlicher Tod für Nia war immer noch besser als ein Mord. Das meinte er damit. 
"Ich weiß."
"Willst du mit nach Lawrence? Bobby und ich wollen die nächsten Tage fahren."
"Ist da schon die Beerdigung?"
"Nein."
"Dann nicht."
"Aber Leah braucht dich. Sie hat ihre Mom verloren."
Ich hielt mir die Schläfen. "Das hatte ich vergessen", sagte ich. "Leah."
"Leah braucht ihren Dad. Wir fahren in zwei Tagen. Bobby und ich haben auch ein wenig getrunken."
"Hast du auch noch Durst auf ein Bier?", fragte ich Sam und setzte mich auf. Mein kleiner Bruder musterte abermals mein Gesicht. Er hatte auch geweint. Natürlich hatte er das.
"Bier? Wie wäre es mit Scotch?", stellte Sam die Gegenfrage.


Ich saß auf der Rückbank und trank aus der Scotchflasche, ehe ich Butch, der neben mir saß mit einem Leckerli fütterte. Sam saß vorne auf dem Fahrersitz und trank aus der Whiskeyflasche. 
"Und?", fragte Sam mich. "Besser?"
"Es geht so", sagte ich und seufzte. 
"Was ist der Moment mit Nia, den du niemals vergessen wirst?"
"Das willst du wirklich wissen?"
"Ist das wieder irgendwas Sexuelles?", stellte Sam die Gegenfrage.
Ich dachte nach. "Uhm."
"Okay, was nichts mit Austausch von Körperflüssigkeiten zu tun hat."
Ich dachte trotzdem noch nach. Da waren viele Momente mit Nia, die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Normale eben. Ganz normale Momente im Leben, die jeder normale Mensch auch gehabt hat. "Fang du an, Sam", sagte ich und blickte zu ihm, während ich Butch weiterfütterte.
"Willst du die Geschichte höre, wie Nia und ich nach einer langen Zeit das erste Mal wieder aufeinander getroffen sind?"
Ich nickte. "Ja, lass hören, Sam."

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