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Kapitel Fünfzehn - "Wieso traust du dich nicht?"

Kapitel Fünfzehn - "Wieso traust du dich nicht?"

***

"Ich hoffe, es schmeckt euch?", fragte ich in die Runde. Wir saßen am Esstisch und waren am Abendessen. Hm. Mom sagte nichts über mein Hähnchen. Das könnte beides heißen. Leah haute rein, als hätte sie den ganzen Tag nichts gegessen und Sam und Dean machten auch keine Miene, die hieß, dass es nicht schmeckte. Ich hatte auch nichts zu meckern.
"Voll lecker, Mom", sagte Leah und stopfte sich wieder eine Gabel mit Hähnchen in den Mund. Dean und Sam stimmten Leah zu.
Ich blickte zu Mom. "Ich bin erstaunt, dass das so lecker ist und die Küche noch steht."
"Wäre Nia zu Collegezeiten nicht gewesen, dann wäre ich verhungert", sagte Sam.
"Ja, dass einfache konnte sie schon immer gut kochen. Aber das hier, wow. Du kannst hier Wohnen bleiben und öfters für mich Kochen."
"Nee", sagte Leah. "Mama und ich sind erwachsen und suchen uns schon ein Haus."
"Das dauert aber noch ein bisschen."
"Ja, dann muss doch Oma für uns kochen."
"Ja, muss ich ja wohl."
Leah dachte nach. "Muss ich nicht zwei Omas haben? Ich meine, was ist mit deine?"
Sie blickte Dean an. Nicht nur Dean schluckte, sondern auch Sam und ich. Und auch meine Mom wurde nachdenklich. 
"Naja, meine Mom, die..." Dean brach ab. "...naja, die ist ziemlich früh gestorben, da war ich auch noch ein Kind. Ich war vier."
Leah seufzte. "Das tut mir leid", sagte sie. "Und wie alt warst du, Sammy?"
"Ich war sechs Monate, quasi noch ein Baby."
"Oh, dass ist ja doof", seufzte Leah. "Wie war Grandma? Wie hieß sie überhaupt?"
"Mary", sagte Sam, während Dean aufgestanden war und aus dem Esszimmer ging.
"Nimmt ihn das immer noch so mit?", fragte meine Mom.
"Wen nicht", sagte Sam.
"Lassen wir ihn ein bisschen Zeit für sich."
Seufzend legte ich das Besteck weg und wollte aufstehen, doch meine Mom blickte mich mahnend an.
"Willst du in der Situation gerne alleine sein?", fragte ich sie. Meine Mom wich meinen Blick aus.
"Würde ich auch nicht. Wenn ich traurig bin, brauche ich Umarmungen", sagte Leah stur und blickte Sam an, welcher irgendwie verkrampft wirkte. "Musst du furzen?"
Sam runzelte die Stirn und blickte zu Leah. "Nein, ist alles okay. Ich mach mir nur gerade Sorgen um Dean."
"Er ist ja schon groß, aber das zählt dich. Jeder hat es verdient getröstest zu werden."
"Ja...Ja, da hast du Recht", nickte Sam.
Ich drückte Leah einen Kuss auf die Stirn und verließ das Esszimmer.
Ich fand Dean nachdenklich auf dem Bett im Gästezimmer sitzen. Er war nicht bitterlich am weinen, es liefen ihn vereinzelt Tränen die Wange herunter, während er einfach vor sich hinstarrte.
Ich wollte eigentlich mit einem kleinen "Hey", für Aufmerksamkeit sorgen, aber ich lief mit dem Knie an die Bettkante, was Dean aufhorchen ließ.
Er blickte mich an und während ich mir auf die Zunge biss. "Was war das?", fragte er mich.
"Ach nur mein Knie und das Bett", sagte ich. "Zerrt das immer noch an dir?"
"Klar, zerrt es immer noch an mir. Es ist aber schlimmer geworden, seit dem Dad tot ist. Weißt du, ich wäre nicht mehr da, wenn Dad gestorben wäre."
"Wie meinst du das?", fragte ich.
"Meine Wunderheilung kam nicht von irgendwo her", seufzte Dean.
Ich setzte mich neben Dean aufs Bett und blickte ihn immer noch fragend an.
"Er hat einen Deal mit einen Dämon gemacht. Sein Leben gegen meins. Deshalb bin ich jetzt noch hier."
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, weshalb ich Dean einfach nur anstarrte. "Und kurz bevor er starb, sagte er mir, dass irgendwas mit Sammy passieren wird. Sammy wird nicht mehr derselbe sein und dann muss ich ihn erlösen, ihn vermutlich umbringen. Das ist super, oder findest du nicht?"
"Oh man", sagte ich und legte einen Arm um Deans Schulter. "Was passiert mit Sam?"
"Ich hab keinen Dunst. Aber eine Ahnung", sagte Dean und blickte mich an. "Das muss irgendwas mit den gelbäugigen Dämon zu tun haben. Der hat irgendwas vor. Und du hattest recht, die Kinder die im Alter von sechs Monaten ihre Mutter verloren haben, haben auch später alles verloren. Ehemänner oder Kinder, zum Beispiel, mit denen sie verbunden sind. Er schafft Platz für sich, damit er einen vom Leben gezeichneten Jungen oder Mädchen nur für sich hat. Ich hab keine Ahnung was ich machen soll. Bobby ist überfragt."
"Weiß Sam es?"
Dean nickte. "Ich habe es ihn vor ein paar Tagen erzählt. Ich kann meinen Bruder echt nicht anlügen. Wir haben absolut keine Ahnung, was wir machen können."
"Ich hab davon auch keine Ahnung", sagte ich. "Diese Meg hat mir was erzählt."
"Irgendwas über Sammy?"
"Nein, nichts über euch. Ich sollte ihr bei was auch immer helfen", sagte ich. "Aber die meinte, dass mein Vater nicht durch die Folgen eines Autounfalles gestorben ist, sondern durch einen Angriff eines Dämons. Bobby und er waren jagen und da haben sie wohl einen von Megs Brüdern platt gemacht. Die Rache hat gleich gefolgt und sie griffen meinen Vater an. Dieser starb kurz darauf an seinen Verletzungen."
"Was sagt deine Mom dazu?"
"Ich hab sie nicht gefragt. Ich traue mich das irgendwie nicht. Es endet doch eh nur wieder in einem Streit."
Dean seufzte. "Ich kann Bobby fragen. Vielleicht weiß er ja mehr und ist gesprächiger, ohne abzulenken, wie deine Mom es normalerweise immer macht."
Ich nickte. "Ja, dass ist so grauenvoll an ihr. Sie druckst immer herum, anstatt nicht gleich auf den Punkt zu kommen."
"Ich hab es schon damals an deiner Mom gehasst."
"Ja, davon bin ich auch noch kein Fan von. Kommst du wieder mit nach unten? Unser Essen wird kalt." Ich stupste Dean an und dieser dachte nach.
"Das wird sicherlich peinlich nach meinen Abgang."
"Nein, wird es nicht", sagte ich und schnappte nach seiner Hand. "Es ist einfach nur verständlich."
Dean seufzte. "Weißt du, eigentlich wollte ich dich noch was fragen", fing er an, wurde aber durch Leah unterbrochen, die eine von Moms Rosen in der Hand hielt.
Meine Mom wurde ihr eine ziemlich lange Rede halten, wieso ihre in der Nachbarschaft preisgekrönten Rosen nicht zum pflücken da sind, sondern zum anschauen und bewundern, OHNE diese auch nur ansatzweise anzufassen.
"Leah", sagte ich. "Nicht Grandma's Rosen."
"Mom, die ist mal nicht für dich. Die ist für meine andere Grandma. Können wir sie besuchen, Dean?"
Dean verkrampfte sich total und ich wusste auch warum. Das letzte mal, als er an ihrem Grab stand, war mal mit mir. Ich hatte Blumen niedergelegt. Wir beide waren fünfzehn. Also. Es ist lange her. Viel zu lange. Und Sam hatte mir mal gesagt, dass Dean seitdem nie mehr da war.
"Leah", sagte ich. "Das können wir machen. Aber Dean..."
"Traust du dich nicht?", fragte Leah ihn und blickte Dean an. "Wieso traust du dich nicht?"
Das Kinder und auch immer so mit Fragen durchlöchern können. Grauenvoll.
"Ich war lange nicht mehr bei meiner Mom."
"Meinst du nicht auch, dass sie sich freuen wird, wenn du sie mal wieder besuchst? Ich meine, dass sie dich nicht sieht, aber ich denke, dass sie es trotzdem schätzen wird, auch wenn sie dich nicht umarmen kann."
Dean lachte leise. "Und du bist zehn, ja?"
"Eigentlich schon", grinste Leah. "Würdest du fahren?"
Dean dachte einen kleinen Augenblick nach. Ich hätte wieder mit einer Ausrede gerechnet, aber Dean nickte. "Wir fahren aber nur mit Nia, okay?" Dean blickte von Leah zu mir und ich nickte nur. "Ja, dann machen wir das so", stimmte ich zu.

***

Während Leah den gekieselten Weg zwischen den Gräbern entlang ging, schlenderte Dean neben mir. Desto näher wir den Grab von Mary kamen, desto ruhiger und angespannter wurde er. Also griff ich nach seiner Hand, auf der Hoffnung, dass er sich nicht so hilflos und alleine fühlte und schon gar nicht ängstlich.
Mit einem kleinen, aber dankenden Blick, verschränkte er seine Finger in meinen und zog mich dann näher zu sich.
"Leah, links den Weg entlang!", sagte ich.
Leah gehorchte und ging den Weg links entlang. Dean und ich weiterhin hinter her.
   "Hier", sagte ich und blieb stehen. Leah kam zu mir und Dean zurück gelaufen und stellte sich vor uns. Ich blickte auf den grauen und kleinen Grabstein mit der Schrift. Es war schon lange niemand mehr hier gewesen und so sah auch leider das Grab von Mary aus. Es standen sogar noch die Blumen da, die Sam und ich bei einem letzten Besuch dort hingestellt hatten. Klar, dass die nach Monaten eingegangen sind. Auch die Vögel hatten sich wortwörtlich auf dem Grab ausgeschissen.
"Oh man", meinte Dean.
Auch Leah wirkte nachdenklich und drehte sich zu uns. "Meine Grandma heißt Mary?"
"Ja", nickte Dean und kniete sich neben den Grab, um das viele Unkraut zu zupfen. Aber dann hörte er auf.
"Dann hast du den Namen von Oma."
Ich nickte.
"Leah und Mary sind doch nicht gleich?"
"Es gibt sowas wie Zweitnamen, Dean."
"Ihr Zweitname ist Mary?"
"Ja, dass ist ihr Zweitname."
"Wow."
"Wo willst du denn hin?", fragte ich Leah, die von uns weg ging. "Na, ich hole eine kleine Vase aus der Kapelle."
"Okay, mach das", nickte ich und wandte mich wieder zum Grab. "Aber als ob die eine Rose irgendwas an dem Grab verändert."
"Was meinst du?", fragte Dean mich.
"Das einfach schöner machen. Die Vogelscheiße weg, das ganze Unkraut. Wir können ja noch ein kleines Beet da hin machen. Was sind die Lieblingsblumen deiner Mom?"
"Tulpen und Rosen. Willst du etwa das Grab aufmotzen?"
"Schöner machen. Es ist so heruntergekommen. Das hat deine Mom doch nicht verdient", sagte ich.
Dean seufzte. "Ja, du hast recht."
"Wenn du mir helfen willst", sagte ich. Dean blickte mich an. "Ich lass dich das hier nicht alleine machen."
"Okay, dann fahren wir..."
Ich blickte zu Leah, die von der Kapelle zu uns gelaufen kam. "Wir müssen das Grab schöner machen! Das gefällt..." sie hielt inne "... mir nicht."
"Ja, wir wollten gerade zum Baumarkt, Leah", verdutzt blickte ich sie an. Auch Dean wirkte ein bisschen verwundert.

***
Dean und ich haben während der Autofahrt zum Baumarkt nichts gesagt, und auch Leah schwieg. Sie wirkte nachdenklich, als sie über die Sitzbank zum Fenster schaute.
"Okay", sagte sie und nickte. Ich drehte mich auf dem Fahrersitz um und blickte sie an. Wir standen sowieso an einer roten Ampel. Dean blickte mich an.
"Führst du Selbstgespräche, Süße?", fragte ich sie.
Leah blickte mich verdutzt an. "Was?"
"Wieso redest du mit dir selbst?"
"Ich hab doch gar nichts gesagt", sagte Leah empört. "Das hast du dir nur eingebildet."
"Ich könnte schwören, dass die was gesagt hat", sagte ich und drehte mich wieder um, um mich auf den Verkehr zu konzentrieren, da die Ampel grün war.
"Ich auch", nuschelte Dean in seine Hand hinein.
Am Baumarkt angekommen, stürzte Leah kichernd sofort in den Gartenbereich, was mich schon verdutzte, da wir hier noch nie gemeinsam gewesen waren, der Baumarkt dazu auch noch viel zu groß war.
Dean und ich versuchten Schritt zu halten, als Leah sich einen herumstehenden und leeren Wagen eines Kunden schnappte und dösen zu den Säcken mit Kieselsteinen schob.
"Die weißen Steine sind schön", sagte sie und blickte zu Dean. "Kannst du den in den Wagen räumen?"
Sie musste nur einmal mit ihren Augen klimpern und Dean gehorchte ihr. Er schnappte sich einen kleinen Sack mit Steinen und legte diese in den Wagen, ehe wir Leah weiter folgten.
"Hier, wir nehmen die länglichen Steine und machen die um ihren Grab herum. Und dann brauchen wir Erde und Blumen. Und Kerzen."
Leah drückte mir fünf längliche und rechteckige Steine in die Hand. Auch in weiß. Zwei von denen waren ungefähr 10 Zentimeter lang und vier Zentimeter breit, die Höhe lag ungefähr bei acht Zentimetern. Dann reichte sie mir in Höhe und Breite noch ein längeres. Ungefähr einen Meter und dann noch zwei dreißig Zentimeter lange Steinsbrocken. Ich legte diese in den Wagen und folgte Leah weiter. Dean wirkte immer irritierter, als er die rechteckigen Marmor ähnlichen Steine anblickte. "Die hatten wir auch mal im Garten", sagte er.
"Hm, kommt dir Leah auch gerade ein bisschen merkwürdig vor?"
"Ja, irgendwie schon. Behalten wir sie mal im Auge", sagte Dean und wir folgten Leah weiter. Nachdem wir noch einen mittelgroßen Sack Blumenerde einsackten, landeten auch ein paar violette Grabblumen im Wagen, gefolgt von Friedhofsvasen und zwei Sträuchern orangener Tulpen und roten Rosen. Marys Lieblingsblumen.
"Nia, sie macht mir langsam Angst", sagte Dean im Flüsterton zu mir, während Leah beim Dekozeugs für Gräber am gucken war.
Sie quietschte auf, als sie sich für einen Engel entschied. Einen weiblichen Engel, welcher lange Haare hatte.
"Den", sagte sie und drückte mir den Engel in die Hand. Dann schnappte sie sich noch eine Figur. Dieses Mal eine typische Engelsfigur mit moppeligem Babygesicht.
"Gehen wir zur Kasse", sagte sie und schmiss fünf Friedhofskerzen in den Wagen. Dann machte sie auf den Absatz kehrt und lief in Richtung Kasse.
    Nachdem ich bezahlt hatte und Leah und Dean noch ein Eis eingeheimst hatten, standen wir am Auto. Dean und ich räumten die Sachen in den Kofferraum meines BMWs während Leah über den Bordsteinen balancierte und ein Lied von Hannah Montana vor sich her sang.
"Schmeckt's?", fragte ich Dean, der sein Maracuja-Eis am Stiel verputzte.
"Ja", nickte er und schmiss den Stiel in den Müll, besser gesagt auf den Müll eines alten Ford Pick-Ups, welcher neben meinen Wagen parkte.
"Ich bring den Wagen weg. Leah und du steigt schon mal ein. Ohne Eis", sagte ich und drückte auf den Knopf, damit der Kofferraum von alleine zu ging.
"Wow, wenn das mein Baby hätte", sagte Dean beeindruckt. "Aber was soll's. Leah!"
Leah schaute zu uns und schmiss die Waffel ihres Eis ins Gebüsch, ehe sie zu uns lief.
Ich brachte den Einkaufswagen weg.
   Erschrocken fuhr ich auf, als Leah aufkreischte.
"Was soll das? Mom!"
Ich eilte zu Dean und Leah und blickte in das klatschnasse Gesicht meiner Tochter. Dean hielt einen Flachmann in der Hand.
"Hast du ihr Alkohol ins Gesicht gekippt?", fuhr ich Dean an.
"Weihwasser", sagte er nur. "Leah ist normal."
"Du aber nicht", zischte sie Dean sauer an.
"Ich hab mir nur sorgen gemacht. Es tut mir leid."
"Davon kann ich mir jetzt auch nichts kaufen."
"Leah", mahnte ich und reichte ihr meine Strickjacke. "Mach dich trocken und ab ins Auto."
"Ja", sagte sie und wischte sich das Gesicht trocken, ehe sie sich auf die Rückbank setzte. Ich blickte zu Dean. "Was soll das?"
"Sie kam mir so merkwürdig vor. Ich dachte, dass irgendwas von ihr Besitz ergriffen hat, was aber nicht so wahr."
"Was deiner Meinung nach?"
Dean zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Aber da war nichts. Sie ist immer noch Leah."
"Na gut", sagte ich und seufzte. "Mach das ja wieder gut, okay?"
"Ja, Ma'am."
Als ich ins Auto stieg, hätte ich Leah auch am liebsten Weihwasser ins Gesicht gekippt. Sie hielt mitten in ihrem Satz inne, als ich ins Auto stieg. "Mit wem redest du?", fragte ich abermals.
"Ich spreche nur Hannah Montana nach", sagte sie und fing an zu singen. Gerade hat sie mit irgendwen geredet und nun sang sie. Ich hab's doch gehört. Ich schwöre es, dass ich gehört habe, wie sie sagte: "Das alles schöner wird."
Dabei hatte sie wieder auf den freien Platz neben sich geguckt. Aber da war rein gar nichts. Ich fuhr zusammen, als Dean ins Auto stieg. Dieser schaute mich verdutzt an.
"Alles okay?", fragte er mich.
"Ja, alles in Ordnung", sagte ich und zog die Tür zu. Dann schnallte ich mich an und machte mich auf den Weg zum Friedhof.

        Während Leah Dean und mich herumkommandierte was das verschönern des Grabes ihrer Großmutter anging, machten wir das was sie sagten.
"Jetzt nur noch die anderen Blumen und dann sind wir fertig", sagte Leah, die sich mit der Gießkanne von uns entfernte. "Ich hole schon mal Wasser."
Als Leah außer Reichweite war, blickte ich zu Dean. "Sie hat wieder mit irgendjemand im Auto geredet. Sie sagte, dass alles schöner wird", sagte ich.
Dean runzelte die Stirn. "Ich sag es doch, dass sie irgendwas hat."
Er stellte die Vase mit den Tulpen zwischen den anderen eingepflanzten Blumen. Ich die Vase mit den Rosen, ehe ich die Engel dazwischen stellte. Dean schnappte sich die Kerzen.
"Aber was?"
"Ich hab keine Ahnung. Lass uns mal eben nach Leah sehen. Vielleicht finden wir ja was heraus."
Er ließ die Kerzen stehen und klopfte sich die dreckigen Hände an der Hose ab, ehe wir beide uns aufrappelten und zur Wasserstelle gingen.
Wir sahen Leah wie sie in die Kapelle verschwand. Von wegen Wasser holen.
Was ging hier vor? Dean und ich eilten zur Kapelle und schlichen und hinein.
Leah stand bei der Orgel und stellte die Gießkanne ab. "Ich hoffe, dass sieht schön aus?", fragte sie.
Mit wem redete sie? Hier war doch niemand? Dean und ich tauschten einen Blick aus. Als ich auf Leah zu gehen wollte, zog Dean mich zurück hinter den Beichtschrank. "Weißt du noch, unser kleines Techtelmechtel da drinnen", sagte Dean leise. Ich warf ich Dean einen warnenden Blick zu und zischte: "Das war ich nicht gewesen."
Er runzelte die Stirn. "Echt nicht?"
"Nein."
"Ah, stimmt. Das war Lorena. Und vor dir."
"Du hattest echt Sex in einer Beichtkammer?"
"Was? Nein? Wir haben da nur rumgemacht. Da war ich vierzehn. Und dann kamst du."
"Hör auf das Thema zu wechseln", sagte ich und wandte mich wieder zu Leah zu. 
"Das ist schön, dass du die Blumen magst. Ich mag die auch. Die sind schön", redete sie weiter. "Das kann ich den beiden nicht sagen. Wenn Oma das mitbekommt, schickt die mich wieder zu einem Kinderpsychologen. Und das ist blöd. Die werden mir das auch nicht glauben, Mary... Entschuldigung. Grandma."
"Mom?", fragte Dean verwundert.
Wohl etwas zu laut. Denn Leah fuhr zusammen, rief: "Hey, nicht gehen", und schaute dann zu Dean, der hervor getreten war. Ich zog ihn jedoch ein bisschen zu spät in unser Versteck.
"Ich will nach Hause!", sagte Leah und lief aus der Kapelle.
"Hey, Leah, warte mal. Wir wollen mit dir reden!", rief Dean und lief hinter her, während ich mich in der Kapelle umschaute. Nichts. Seufzend schnappte ich mir die Gießkanne und schauderte, als mich ein kalter Schauer Übergriff. Ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper und seufzte. Wow. Das Gefühl was mich durchschoss war ja merkwürdig. Ich schaute zu Jesus, der über mir an der Wand und seinem Kreuz ging. Das Messing war stark poliert, sodass ich mich gut erkennen konnte. Und nicht nur mich. Sondern auch ein weißer Schatten hinter mir. Erschrocken fuhr ich herum und sah nichts mehr. Kein weißer und leuchtender Schatten. Mit der leeren Gießkanne verließ ich die Kapelle und ging zum Grab von Mary, um die Sachen zusammenzupacken. Wo auch immer Dean und Leah gerade waren. Nachdem ich das Grab noch weiter hin auf Vordermann gebracht hatte, schmiss ich das Zeug was in den Müll gehörte weg und ging zum Parkplatz.
"Wo warst du denn gewesen?", fragte Dean mich, der am Auto auf und ab ging, während Leah schmollend und mit verschränkten Armen am Auto lehnte.
"Hab das Chaos beseitigt", sagte ich. Dann wandte ich mich zu Leah. "Mit wem hast du geredet?"
"Oma Gemma schickt mich doch eh wieder zum Psychologen. Du genauso."
"Wenn du mich anlügst, dann ja. Also was ist mit dir los?"
"Ich will nach Hause."
"Leah!"
"Lass mich einfach", sagte sie.
Nachdem ich das Auto aufgeschlossen hatte, setzte sie sich trotzig auf die Rückbank und knallte die Tür zu. Ich machte die Tür auf und lehnte mich zu Leah runter. "Das Auto ist kein Panzer, Fräulein. Und überlege es dir, ob du mit mir redest, oder ich Grandma davon erzählen soll."
Sie quietschte sauer und zog die Tür zu.
"Ich kann nicht glauben, dass meine Mom Leah einfach zum Seelenklempner geschickt hat."
"Du wüsstest nichts davon?", fragte Dean mich.
"Kein Wort meiner Mutter", zischte ich und setzte mich auf den Fahrersitz. Dean stieg ebenfalls ein.
"Wieso warst du eigentlich beim Doc?", wollte Dean von Leah wissen.
"Weil Oma denkt, dass ich verrückt werde. Was nicht so ist."

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