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Teil 46

Alexander

Stundenlang sitzen Theresa und ich auf der Polizeiwache.

Erneut melde ich Emely's Auto als vermisst, muss schon wieder all den Scheiß erzählen, der vor wenigen Wochen passiert ist und mich krampfhaft zusammenreißen nicht laut zu werden.

"Mum! Die hören nicht zu! Die stellen immer die gleichen Fragen und werfen mir vor, ICH hätte etwas mit Emely's verschwinden zu tun! Das kann doch alles nicht wahr sein!" raufe ich mir mal wieder die Haare und springe energisch auf, als ein uns unbekannter Officer den Raum betritt.

"Tut mir leid, dass sie warten mussten." entschuldigt er sich "Ich bin der leitende Ermittler, der mit ihrem Fall betraut wurde. Horace Petersen." stellt er sich vor und reicht uns nacheinander die Hand, dann bittet er mich, mich wieder zu setzen, während er sich uns gegenüber niederlässt.

"Ich weiß, sie haben sicher schon recht häufig heute ihre Worte wiederholt, doch würden sie mir bitte erneut schildern, was vorgefallen ist. Und bitte, lassen sie nichts aus. Egal wie unwichtig es ihnen auch erscheint. Beginnen sie bei den Vorfällen im September." sagt er recht höflich, was mich genervt aufstöhnen lässt und so beginnt Theresa zu erzählen.

Sie weiß ohnehin besser, was damals passiert ist, zumindest bis dahin, wo ich dazu gekommen bin.

Ab dem Zeitpunkt, wo ich Benno von ihr weggezerrt habe, übernehme ich und spüre erneut, wie mich die Wut auf ihn zu überwältigen droht. Angespannt balle ich die Hände zur Faust und schlage sie energisch auf den Tisch, als ich an ihren Zusammenbruch denke, der sie dazu getrieben hat mich verlassen zu wollen und sie körperlich so fertig gemacht hat.

"Sie hatte bis zuletzt noch immer Alpträume!" fluche ich ungehalten und starre ihn in Grund und Boden. "Sie und ihre beschissene Bande...Hätten sie ihre Arbeit richtig gemacht, hätte das alles gar nicht passieren können!"

"Was genau meinen sie Mr. Black?" fragt der Beamte unbeeindruckt von meinen scharfen Vorwürfen, doch Theresa, dessen Augen vom vielen weinen gerötet sind, legt mal wieder beschwichtigend ihre Hand auf meinen Arm, weshalb ich beherrscht durchatme.

"Wenn sie meinen Vater wegen dem Mordversuch schon eingebuchtet hätten, dann hätte er sie gar nicht erst entführen können." sacke ich in mich zusammen und spüre mal wieder wie mich die Verzweiflung überspült.

Hoffentlich geht es ihr gut! Wische ich mir flüchtig mit der Hand übers Gesicht und seufze tief auf, versuche mich nicht vollkommen aufzulösen und reiße mich zusammen. Ich darf nicht verzweifeln. Darf nicht aufgeben. Ich muss durchhalten.

"Ich verstehe ihre Wut Mr. Black, doch versichere ich ihnen, dass die Kollegen sicher nichts unversucht gelassen haben, ihren Vater ausfindig zu machen. Doch wenn er nicht gefunden werden will und nur ein kleines bisschen vorsichtig ist..." seufzend zuckt er die Achseln "...doch mit diesem Zettel, haben wir einen ersten Hinweis. Wollen wir nur hoffen, dass er noch ein paar mehr Fehler macht."

"Was passiert mit dem Zettel?" will ich wissen und seufze erschöpft auf. Sehe ihn an und hoffe auf einen ersten Erfolg. Irgendwas, was uns weiterhilft.

"Vorerst werden wir ihn auf Fingerabdrücke untersuchen und eine Schriftanalyse durchführen. Nur um ganz sicher zu sein." sieht er meine Mutter an, die unbehaglich die Hände im Schoß knetet.

"Ich...ich kenne Bennos Handschrift und diese...ist nicht seine." gibt sie stockend zu.

"Wie nicht seine!" brause ich auf "MUM! Warum sagst du das erst jetzt?!" fahre ich zu ihr herum, doch der Beamte bittet mich, mich zu beherrschen.

"Also, er macht beim 'e' immer so einen Schlenker und über dem 'u' so einen kleinen Strich." sagt sie unbehaglich "Das war bei dem Zettel nicht."

"Und das sagst du erst jetzt?!" verdrehe ich die Augen und werfe dem Polizisten einen hilflosen Blick zu, doch bleibt er ganz gefasst.

"Haben sie irgendein Schriftstück von ihrem Mann?" fragt er höflich, entschuldigt sich aber augenblicklich, als ich drohend die Augen verenge. "Verzeihen sie bitte. Exmann natürlich." sieht er mich beschwichtigend an "Es kann natürlich möglich sein, dass der Brief von jemand anderem Stammt, oder er nur seine Schrift verstellt hat, doch das können wir prüfen." erklärt er sich, doch sieht Theresa betreten zu Boden und schüttelt den Kopf.

"Ich habe nichts handschriftliches hier." sagt sie kleinelaut und beginnt zu weinen.

"Mum." streiche ich ihr tröstend über den Rücken. "Ist schon gut. Du kannst doch nichts dafür."

"Ich mache einfach alles falsch!" schnieft sie bedrückt. "Erst ziehe ich Emely in alles rein, dann sage ich nicht, was mir an dem Zettel aufgefallen ist und jetzt habe ich nicht mal einen...warte. Doch!" fährt ihr Kopf plötzlich in die Höhe

"Was?" runzel ich die Stirn und sehe sie aufmerksam an. "Was meinst du?"

"Ich hab doch was. Einen Brief!" wischt sie sich energisch über die Augen und atmet schniefend auf. "Aber er ist in einem Buch in Leipzig." schränkt sie ein, weshalb ich augenblicklich aufspringe "Dann fliegen wir hin und holen ihn! JETZT!" dränge ich zur Eile, doch Mr. Petersen hält mich auf.

"Lassen sie mich das machen Mr. Black. Ich rufe Kollegen an, die können den Brief direkt aus dem Haus holen. Das geht schneller." greift er schon nach einem Telefon. Erkundigt sich nach dem Standort des Buches und regelt alles Weitere.

Anschließend horcht er uns weiter aus. Fragt nach allem was uns ungewöhnlich vorkam und ob sonst noch irgendwas vorgefallen ist, doch ich schüttel nur ratlos den Kopf und zermartere diesen, bis...

"Gestern...also als ich nach Hause kam, da war da jemand im Fahrstuhl..." sage ich wage "...also DER kam mir irgendwie komisch vor."

"In wie fern?" horcht Mr. Petersen auf.

"Ich weiß nicht?" zucke ich mit den Achseln. "Er hat mich so seltsam angesehen und dann meinte er, er hätte vergessen auf den Knopf für den Fahrstuhl zu drücken. Ach so...und er meinte, ich käme ihm bekannt vor." selbst nicht an die Relevanz dieser Information glaubend, streiche ich mir über mein kratziges Kinn, welches ich heute Morgen nicht rasiert habe und schließe am Rande eines Nervenzusammenbruchs die Augen.

"Vergessen sie einfach, das ich was gesagt habe. Ich glaube ich sehe einfach nur Gespenster." seufze ich erledigt. "Nachher locke ich sie nur auf irgendeine falsche Fährte und halte sie von den wirklich wichtigen Dingen ab."

"Manchmal Mr. Black, sind die fadenscheinigsten Hinweise die besten. Deshalb möchte ich, dass sie sich mit unserem Polizeizeichner zusammensetzten und ein Phantombild anfertigen, oder gibt es in dem Aufzug oder ihrem Wohngebäude Überwachungskameras?" horcht er auf, woraufhin ich nicke. "Vorne am Eingang und in der Tiefgarage."

"Sehr gut. Dann schauen wir dort, ob sich ein geeignetes Bild findet. Und haben sie auch ein Bild von ihrer Verlobten?"

"Sicher." ziehe ich Emely's Bild aus meiner Brieftasche, doch habe ich auch etliche auf meinem Telefon.

Nein. Ich hatte etliche auf meinem Telefon. Schießt mir das Bild der Trümmerteile in den Sinn, doch wenigstens habe ich dieses eine, das ich dem Officer reiche.

Noch weiter fragt er uns aus, doch irgendwann ist alles gesagt und wir verlassen das Revier.

Unschlüssig stehen wir da.

Ich weiß einfach nicht, was ich jetzt machen soll. Ich kann doch nicht einfach nach Hause gehen und nichts tun!

Ich kann doch nicht einfach da sitzen und warten, dass irgendwas passiert. Orientierungslos schwanke ich hin und her. Zerrissen zwischen...ich muss was tun...und ...ich kann nichts tun.

Alles was ich tun konnte habe ich getan. War bei der Polizei und habe alles gesagt, was ich wusste. Den Rest müssen die machen. Ich habe ja nicht mal den kleinsten Anhaltspunkt, wo sie sein könnte. Ich weiß nicht mal, wann sie entführt wurde.

Waren die Nachrichten, die sie mir gestern Abend geschickt hat von ihr? Oder von ihrem Entführer?

Beides ist möglich.

"Ich geh ins Büro." sage ich schließlich und winde mich aus Theresas Griff. "Ich kann jetzt nicht nach Hause." schlucke ich schwer. Mal wieder brennen meine Augen und der unangenehme Druck in ihnen steigt.

Bisher hatte ich etwas zu tun, doch jetzt... "Ich kann nicht einfach nur da sitzen und warten." entschuldige ich mich bei Theresa, die mich bedrückt ansieht.

"Kann ich mitkommen?" bittet sie mich und ich nicke. Schweigend fahren wir mit dem Taxi zum Büro, wo Mrs. Gunnar an ihrem Schreibtisch sitzt und die Stellung hält.

"Guten Tag Mr. Black." grüßt sie mich zurückhaltend und nickt meiner Mutter zu, während ich sie miteinander bekannt mache, dann reicht sie mir zögernd einen Stapel Briefe.

"Es sind auch welche von Miss Stone dabei." teilt sie mir unbehaglich mit, "Wollen sie..."

"Geben sie schon her." unterbreche ich sie ruppig, was mir von meiner Mutter einen tadelnden Blick einbringt.

Schnaubend nehme ich ihr die Briefe ab und lasse die beiden dann allein. Meine Mutter sieht eh nicht so aus, als würde sie mitkommen wollen.

Fahrig starte ich den Rechner, schaue meine Emails durch, rufe bei Alex an und frage ob alles läuft. Doch eigentlich weiß ich, dass es nichts zu beanstanden gibt. Er weiß was er tut, weshalb ich eigentlich auch nicht wirklich viel zu tun habe und so wende ich mich schließlich der Post zu.

Unruhig schweift mein Blick immer wieder zur Tür, bin mit den Gedanken mehr bei Emely als sonst irgendwo und frage mich ständig, wie es ihr wohl geht.

Ob sie wohl noch...natürlich LEBT sie! Sie kann gar nicht anders! DARF gar nichts anderes.

Erneut schlägt die Panik ihre Krallen in meine Brust und zerquetscht mein Herz, lässt mich verzweifelt den Kopf auf die Armen sinken und meine Tränen meine Ärmel durchnässen.

Weinend schluchze ich leise in mich hinein. Ergebe mich Minutenlang meiner Verzweiflung und reiße mich dann wieder zusammen.

Ich bin fix und fertig. Seit über fünfunddreißig stunden habe ich nicht geschlafen. Seit mehr als vierundzwanzig nichts von Emely gehört. Doch weiß ich, dass sie erst gegen eins zu ihrer Unternehmung aufgebrochen ist.

Doch weiß ich nicht, was seither geschehen ist.

Ob sie wohl bei ihrer...Verabredung...ihrem Termin...an ihrem Ziel angekommen ist? Oder ist sie schon auf dem Weg dorthin überfallen worden?

Wie lange ist sie wohl schon in der Gewalt dieses Widerlings?!

"Bitte! Tu ihr nichts!" schlage ich die Hände vors Gesicht. Es fällt mir schwer, mich zusammen zu reißen. Als es mir jedoch endlich gelingt, gehe ich die Post durch.

Nach dem dritten Brief stoße ich auf einen für Emely, den ich öffne und überfliege, doch schon nach den ersten Worten, wird mir schlecht.

Hast du meine Nachricht erhalten kleine Nutte?
Ich dachte, du hättest ihn gern wieder.
Ich hab dich gefickt Süße. Wieder und wieder. Du weißt nicht, wie geil du mich machst.
Ich hoffe, wir können unser Abenteuer bald fortsetzten.
Ich leck dir die Möse sauber und nehm dich richtig hart durch. Du willst das doch. Ich hab gesehen, wie er dich gefickt hat. Und glaub mir ich kann das besser.
Was du brauchst ist ein richtig geiler, harter Fick.
Du weißt nicht, wie hart er mir steht, nur weil ich an dich denke, wie sehr mich dein süßer Duft aufgeilt.

Ich freu mich schon darauf es dir zu besorgen.
Bald Süße. Bald bist du mein.

Keuchend lasse ich den Brief auf den Tisch fallen und greife zum Telefon. Keine fünfzehn Minuten später steht Mr. Petersen vor mir.

Tütet Brief und Umschlag ein und wendet sich dann Mrs. Gunnar zu.

"Wann genau ist der Brief hier angekommen?" will er wissen.

"Das muss gestern gewesen sein. Ich glaube er lag vor der Tür, als ich aus der Mittagspause gekommen bin. Aber genau weiß ich es nicht. Möglich, dass er auch erst heute mit der Post gekommen ist."

"Aber gestern lag etwas vor der Tür?" hakt er nach.

"Ja."

"Würden sie die restlichen Briefe bitte auch öffnen Mr. Black." reicht er mir ein paar Gummihandschuhe, mit denen ich die Briefe öffne, während er weiter mit Mrs. Gunnar redet. Nach wenigen Minuten bin ich fertig, doch hat die Sichtung nichts Auffälliges ergeben.

"Alles geschäftlich." zucke ich resigniert die Achseln, doch irgendwas an dem Brief irritiert mich.

"Darf ich den Brief noch mal lesen?" halte ich Mr. Petersen die Hand hin und hole den Zettel noch mal raus, lese die ersten Zeilen und da fällt es mir auf.

"Kam schon mal ein Brief für Emely?" runzel ich die Stirn und deute auf den Satz, der mich stutzig machte.

Hast du meine Nachricht erhalten kleine Nutte?

"Es kommen laufend Briefe für sie und Miss Stone." teilt mir Mrs. Gunnar mit, was mich ungehalten knurren lässt. "Und war irgendwas... ich weiß nicht merkwürdiges dabei? Oder lag mal was vor der Tür, wie dieses Mal?" frage ich beherrscht, doch zuckt sie nur die Schulter, bis sie plötzlich große Augen bekommt.

"Das nicht." sagt sie "Aber es wurde mal ein Päckchen für sie abgegeben. Nicht groß. Vielleicht so." deutet sie mit den Fingern einen zehn mal zwanzig Zentimeter Umschlag an.

"Sie wissen nicht zufällig was drin war?" will Mr. Petersen wissen, doch schüttelt Mrs. Gunnar nur den Kopf. Lächelt aber. "Warten sie." springt sie auf greift sich einen der Gummihandschuhe und eilt in Emely's Zimmer; kommt keine Minute Später mit einem Umschlag zurück.

"Den habe ich erst gestern unter ihrem Schreibtisch gefunden." grinst sie begeistert und reicht mir den Umschlag, den ich auf Geheiß des Polizisten öffne.

"Ein Slip?" staunt meine Mutter nicht schlecht, doch mir wird einiges klar.

"Es ist nicht nur EIN Slip! Es ist Emely's Slip!" knurre ich ungehalten. "Vor ein paar Monaten, hat ihn jemand gestohlen. Ich dachte zwar, er wäre einfach irgendwie abhanden gekommen, doch scheinbar... Emely hatte von Anfang an ein komisches Gefühl." erkläre ich seufzend und streiche mir angespannt durch die Haare. Dieser Slip wird noch einige Fragen aufwerfen, doch haben wir jetzt wenigstens eine Spur.

"Es sieht so aus, als hätten wir hier was." deutet der Ermittler auf einen eingetrockneten Fleck, der mir Übelkeit verursacht.

"Sperma?!" stoße ich angeekelt hervor, was mir Mr. Petersen mit einem Nicken bestätigt. "Möglich." schränkt er jedoch ein. "Aber das werden wir bald wissen." hält er mir mal wieder eine Tüte hin, in die ich den Slip stecke.

"Ich werde die neuen Spuren direkt ins Labor schicken und zu diesem Club fahren. Wollen doch mal sehen, ob wir nicht herausfinden, wer dieser unbekannte ist, der sie dort beobachtet hat." erklärt mir der Mann im fortgeschrittenen Alter ruhig. "Wir werden dennoch auch die anderen Spuren verfolgen und weiterhin nach dem Auto ihrer Verlobten ausschauhalten. Sie sind sich ja sicher, dass Miss Stone nicht zufällig doch an diesem Liebhaber interessiert..."

"Ganz sicher nicht!" unterbreche ich ihn unwirsch "Sie war beinahe panisch, als sie dieses Dreckschwein in dem Club gesehen hat." knurre ich angespannt und begleite den Ermittler zur Tür.

"Falls ihnen noch was einfällt, sich jemand bei ihnen meldet oder sie sonst irgendwelche Hinweise erhalten, melden sie sich bei mir." sagt er abschließend, bevor er in den Fahrstuhl steigt.

Bestätigend nicke ich. Gehe in mein Büro zurück.

Wortlos gehe ich an den Frauen vorbei, die sich leise unterhalten und schlage meine Tür hinter mir zu.

"AAARRRRGGGG!" brülle ich los, noch bevor der dumpfe Knall verstummt. Fege wütend meinen Schreibtisch leer.

"WARUM!" werfe ich meinen Stuhl mehrfach gegen die Wand.

"WARUM WIR!" schlage auf alles ein, was sich mir in den Weg stellt.

"WARUM HABE ICH SIE NICHT ERNST GENOMMEN?!" werfe ich mir vor. Ich hätte es vielleicht verhindern können, wenn ich den scheiß Typen gleich zur Rede gestellt hätte. Aber ich kann mich nicht mal richtig an ihn erinnern.

Hektisch renne ich mit pochenden Fingerknöcheln in meinem Büro auf und ab, doch irgendwie kommen die Wände immer dichter.

Sie engen mich ein, erdrücken mich.

Mit einem Ruck fahre ich herum und stürme auf die Tür zu, reiße sie auf und haste aus dem Büro. Renne an Theresa und Mrs. Gunnar vorbei in den Flur.

Immer zwei Stufen auf einmal nehmend hetze ich die Treppe nach unten, bis ich schließlich draußen bin.

Einliegen Schrittes gehe ich den Gehweg entlang. Rempel unbeteiligte Passanten an und stolpere beinahe über einen Hund, der mir in den Weg läuft, als ich bei einem kleinen Park ankomme.

"PASS AUF DU MISTVIECH!" trete ich nach ihm.

"Hey!" beschwert sich sein Besitzer, doch bin ich schon weg, bevor er auch nur in meine Nähe kommt.

Ziellos mache ich meiner Wut, meinem Zorn, meiner Angst und der Hilflosigkeit Luft. Werde immer schneller, bis ich wie ein verrückter die Wege und Straßen entlang renne.

Meine Gedanken überschlagen sich. Immer wieder frage ich mich, was ich glauben soll und was besser wäre. Benno oder doch dieser Unbekannte? Was würde mein Vater mit ihr machen? Würde er sie töten? Gleich? Oder würde er sie Quälen?

Bilder von dem, was er ihr antun könnte, würde, schießen mir durch den Kopf und lassen sich mein Herz schmerzhaft zusammenkrampfen. Doch auch das, was dieser andere mit ihr vorhat, macht mich nicht Glücklich!

Aber wenigstens würde sie dann noch leben. Oder?

Schweiß rinnt in Strömen über meine Stirn und auch mein Hemd ist vollkommen durchnässt, als ich schließlich langsamer werde. Noch immer von meinen quälenden Gedanken verfolgt.

Mir in einer mutlosen Geste übers Gesicht wischend, stapfe ich vor mich hin. Sehe kaum wo ich hinlaufe und achte auch nicht auf meine Umgebung, als ich plötzlich wie angewurzelt stehen bleibe.

Mit einem Ruck fahre ich herum und renne einige Meter zurück, starre wie angewurzelt auf einen blauen Beatle.

Emely's Beatle!

Ich erkenne ihn an ihrer Handtasche, die gleich neben einer Tüte einer Bäckerei, auf dem Beifahrersitz liegt.

Wiedermal rufe ich die Polizei an und gehe unruhig hin und her, bis die Ermittler endlich eintreffen.

Aus Angst irgendwelche Spuren zu verwischen, habe ich ihr Auto nicht angefasst. Doch schlägt mir schon seit gefühlten stunden das Herz bis zum Hals.

Eine weitere Spur. Schon so schnell nach dem Brief. Ich kann es fast nicht glauben! Doch werde ich von einer allesumfassenden Hoffnung in Hochstimmung versetzt.

Der Typ muss einfach dämlich sein. So viele Hinweise. Spuren. Zeugen!

Euphorisch grinse ich in mich hinein. Bei all den Spuren, die wir bereits haben, kann es gar nicht mehr lange dauern, bis Emely wieder wohlbehalten bei mir ist.

Doch dass ich mich zu früh gefreut habe, wird mir ziemlich schnell klar, als Emely auch eine Woche später noch immer verschwunden bleibt.

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2985 Worte
31.12.16

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