Kapitel 35
Verträumt
Ge. 02- Kapitel 35
Sind die ein Paar- Ece und Tunç? Haben sie sich geküsst? Mein Mund klappte auf. Sevda zappelte herum, weil sie das Handy wiederhaben wollte. Ich starrte das Bild an.
Ece kam hinein und stellte uns Tassen hin. Sie legte vier Tassen hin und lächelte mich dann herzlich an. Ihr Lächeln verschwand sofort, als sie meinen Gesichtsausdruck sah.
»Ist etwas?«, fragte sie. Ich reicht ihr ihr Handy zu. Sie nahm e verwirrt an und in der nächsten Sekunde fiel es ihr aus der Hand. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie mich an. Sevda, die nichts von allem verstand starrte mich und dann Ece an.
»D-das ist nicht so, wie es aussieht!«, sagte Ece und man sah ihr an, dass sie nicht die richtigen Worte fand. Ich blinzelte einige Male und sah dann zu Sevda, die uns beide immer noch beobachtete.
»Sevda Schatz, bleib kurz hier.«
Sevda nickte und ich zog Ece aus dem Wohnzimmer. »Wie, es ist nicht so, wie es aussieht!?«
Ece drückte ihren Zeigefinger auf ihre Lippe und sah dabei zur Wohnzimmertür. Sevda hatte gute Ohren.
»Ece! Wie kannst du mir so etwas verheimlichen!?«
»Hör auf zu schreien«, zischte Ece und sah wie verrückt zur Wohnzimmertür.
»Es ist ganz anders«, behauptete sie und kam näher zu mir. Jetzt sprach sie sogar noch leiser. »Timo stand plötzlich bei mir und Tunç hat mich gerettet. Dann hat er mich befragt, was ich mit dem hatte und so. Da kam dann diese Dilek und hat ein Foto geschossen.«
Wieder diese verdammte Dilek! Ich kann es nicht glauben! Wie kann man so eine falsche Schlange sein?
»Ich frag mich bloß, warum er dir so nah kommt zum Fragen.«
»Alev, das ist eben nicht das Thema. Diese bescheuerte Dilek hat mich erpresst und meinte, dass sie mich noch anrufen wird, um etwas zu wollen.«
Oha. Ich sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. Mir kamen Cihans Worte wieder in die Gedanken. "Sie ist zum Verlieben nett", hatte er gesagt.
»Ece, zum Thema Dilek muss ich dir noch etwas sagen«, meinte ich. Ece sah mich schon mit neugierigen Blicken an.
»Dileks Partner zum Aufpassen auf ein Kind ist Cihan! Und Cihan meint, dass Dilek, ich zitiere "zum Verlieben nett" ist!«
»Zum Verlieben nett?«, lachte Ece spöttisch. »Das ist doch lachhaft!«
In dem Moment wurde die Wohnzimmertür geöffnet. Sevda sah uns schmollend an. »Ich hab Angst allein. Kommt her!«
Wir wechselten nur noch einen kurzen Blick, dann gingen wir auch schon in das Wohnzimmer. Sevda setzte sich wieder schnell hin und schlürfte an ihrer Trinkschokolade. Ich nahm eine der Tassen vor mich. Hm, wir sind doch zu dritt, warum sind da vier Tassen?
Ece nahm auch eine Tasse und stellte sie zu sich. Eine Tasse bleib übrig.
»Wieso hast du noch eine Tasse gemacht?«, fragte ich. Ece lachte. »Ja, die ist eben für Serkan abi.«
Serkan abi!?
»Ich dachte außer uns ist niemand im Haus.«
»Serkan abi ist ein niemand.«
Sie grinste breit. »Wir haben uns eben noch gestritten. Deshalb war ich sauer und hab so getan, als gäbe es ihn nicht- Punkt. Gerade ist er mir aber wieder eingefallen und ich hab ich auch Trinkschokolade gemacht.«
Ece nahm einen Schluck von ihrer Schokolade und grinste weiter. »Uff, der tut jetzt 100% wieder ein auf stolz und nimmt die Tasse nicht an.«
Sie fing an zu lachen. Vielleicht waren ihre Nerven kaputt?
»Soll ich es hoch bringen?«, fragte ich und mein Herz fing an, schneller zu schlagen. Bei dem Gedanken breitete sich ein Lächeln in mein Gesicht.
»Klar«, sagte Ece achselzuckend. »Aber Serkan abi ist wütend, wenn er dich anschreit ist es nicht meine Schuld!«
»Okay«, erwiderte ich und nahm die Tasse in die Hand. Dann ging ich mit schnellen Schritten rauf. Ich konnte es kaum abwarten.
Erst beruhigte ich mich vor seiner Tür und klopfte dann an.
»Verpiss dich!«, rief er. Ich klopfte wieder. »Ece, willst du Schläge?«
Ich klopfte ein letztes Mal und er riss die Tür voller Wucht auf. Ich erstarrte als ich ihn sah und er blinzelte als er merkte, dass ich nicht Ece war.
Serkan abi hatte kein Oberteil an. Wow, er hatte Sixpack.
»A-alev?«, stotterte er, als er mich sah. Ich grinste. »Du schlägst deine Schwester also immer?«
»Nein!«, protestierte er.
Ich zuckte mit der Schulter. »Hat sich aber gerade noch so angehört.«
Ich deutete auf die Tasse in meiner Hand und lächelte. »Deine geliebte Schwester war so nett und hat an dich gedacht.«
Serkan abi nahm mir die Tasse ab und stellte sie auf den Tisch in seinem Zimmer. Ich wollte gerade gehen, da sagte er meinen Namen und ich drehte mich wieder zu ihm um.
»Was?«, fragte ich.
»Wieso gehst du so schnell?«
Ich grinste breit. »Mit Schlägern will ich nichts zu tun haben.«
»Ich bin kein Schläger!«
»Ich glaub dir kein Wort!«
»Warum denn das nicht?«, fragte er und zog mich in sein Zimmer.
»So wie du jemanden behandelst, kriegst du nie 'ne Freundin!«
Er sah mir tief in die Augen und grinste dabei breit. »Was wenn ich eine finde? Was, wenn dieses Mädchen das schönste unter allen ist? Was, wenn sie einzigartig ist?«
Während er es sagte, kam er immer näher zu mir.
»Dann zeig sie mir!«, rief ich und rannte aus dem Zimmer. Schnell runter! Im Flur war ein Spiegel. Ich sah mir ins Gesicht und staunte. Ich sah aus wie eine Tomate! Wie rot war ich eigentlich?
Langsam ging ich ins Badezimmer und wusch mein Gesicht. Danach ging ich wieder zurück ins Wohnzimmer.
»Du hast aber lange gebraucht«, stellte Ece fest. Die beiden sahen sich gerade eine türkische Sendung an. Ich setzte mich zu ihnen und genoss die Zeit mit den beiden. Zu Eces Aussage, dass ich lange gebraucht hatte, sagte ich einfach nichts zu.
[Sicht von Ece]
Ich sah mir zwar die Sendung an, aber verstand nicht viel. Was würde Dilek von mir wollen? Ich kaute die ganze Zeit an meiner Lippe, während mein Blick starr auf den Fernseher gerichtet war.
Da klingelte mein Handy und ging ran, ohne nachzusehen, wer es war. Ich war im Moment viel zu gespannt.
»Hallo?«, fragte ich und spürte wie schnell mein Herz vor Aufregung klopfte.
»Ece, kızım? Biz begün daha gelemicez, halan iyi değil. (Ece, Töchterchen? Wir werden heute nicht kommen können. Deiner Tante geht es nicht gut.)«
Ich spürte wie mir ein Stein vom Herzen fiel. Ich hatte Angst gehabt, dass es Dilek war.
»Tamam, anne. Çok kötü mü halam? (Okay, Mama. Geht es Tante sehr schlecht?)«
»Hayır, korkma. (Nein, hab keine Angst.)«
Mit den Worten legte sie auf. Ich bekam einen Kloß im Hals. Meiner Tante geht es nicht gut und ich hab Angst über Dileks Drohung.
Ganz toll Ece!
Ich biss die Zähne fest zusammen und merkte, wie ich von Alev und Sevda neugierig angestarrt wurde.
»War nur meine Mutter«, sagte ich knapp. Dazu wollte ich einfach nicht mehr sagen. Ich machte mir sorgen. Das Gesicht meiner Tante ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Hoffentlich war nichts Schlimmes...
Gerade da klingelte mein Handy wieder. Dieses Mal war es eine Nachricht. Ein Blick auf mein Handy genügte, damit ich mir wieder Sorgen um die Sache mit Dilek machte. Ich öffnete schnell die Nachricht, die mir Dilek geschrieben hatte:
"Hey, nur falls du meine Nummer nicht kennst, ich bin's! Die wunderschöne geile Dilek aus deiner Stufe! Wie du weißt, hab ich ein kleines Problem mit dir. Komm in zehn Minuten ALLEIN vor dein Haus. Ich würde dieses Problem gerne klären. Die Konsequenzen kennst du ja bereits."
Zehn Minuten. Ich sah auf dir Uhr. Es war gerade neu zehn Uhr geworden.
Ich sah unauffällig zu Sevda und Alev, die sich gerade die Serie ansahen. Mein Handy steckte ich in die Hosentasche. »Ich komme sofort«, sagte ich kurz und ging aus dem Wohnzimmer. Die beiden würden nichts merken. Ich musste bloß schnell sein.
Ich zog meine Schuhe an und ging aus dem Haus. Noch war nichts von Dilek zu sehen.
Mein Herz schlug verdammt schnell. Ich hatte Angst, ihre Bedingung nicht einhalten zu können oder nicht einhalten zu wollen.
Kurze Zeit später sah man sie schon von weitem. Sie hatte Schuhe mit sehr hohen Absätzen an. Als sie mich sah, lächelte sie und machte ein Zeichen, dass ich näher kommen soll.
Ich machte ein paar Schritte zu ihr und sie umarmte mich. Das war etwas, was ich weniger erwartet hatte.
Als wir uns von der Umarmung lösten, grinste sie hinterhältig. »Meine Bedingung ist ganz einfach! Du sollst mich und Cihan verkuppeln!«
Was?!
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