Kapitel 15
Verträumt
Ge. 02- Kapitel 15
Es kam mir wie ein Witz vor. Der Nachbar von Eylem stand auf und reichte mir seine Hand. İch war immer noch erstaunt. Der Typ konnte nicht älter als 16 sein. Außerdem war ich ein Stück größer als er.
»Hallo «, murmelte er verlegen, als er mich sah.
»Hallo, ich bin Ece. «, erwiderte ich und schüttelte seine Hand. Da kam auch schon Eylem dazu. Bei Eylem könnte ich mir vorstellen, dass sie seine Freundin spielt. Schließlich war sie ziemlich klein.
»Und? «, fragte Eylem kurz. İch nickte. Von so einem jungen Kerl erwartete ich nichts Schlimmes. Dennoch wollte ich vorsichtig sein. Er erzählte noch kurz, dass er Tufan hieß und fünfzehn war. Dann gingen wir runter und Eylem winkte uns nach.
Wir liefen den Weg, den ich mir auch gemerkt hatte, als ich auf mein Handy geguckt hatte.
»Warum eine Ältere? «, fragte ich, um die Stille zu vertreiben.
»Meine Cousins stehen auf Ältere. «
Da kam mir ein schrecklicher Gedanke. Was, wenn die Cousins bekiffte sind?
»Wie alt sind deine Cousins? «
»Auch so alt wie ich. «
Mir fiel ein Stein vom Herzen.
»Ach so. «
Tufan sah die ganze Zeit auf den Boden. »Du brauchst auch nicht lange bleiben. Nur, dass meine Cousins dich sehen. «
»Äh, okay. «
Er glaubte, dass mich das zu sehr stört. Das machte mich traurig. Es war zwar nicht so, dass ich das gern tat. İch wollte so schnell wie möglich aus der Sache raus, aber ich wollte nicht, dass Tufan sich mies fühlte.
»Vielleicht können wir ja später etwas essen gehen...
als Freunde. «
Er sah mich mit großen strahlenden Augen an.
»Echt? «
İch grinste. »Echt. «
Wir gingen weiter und erzählte mir mehr über sich und seine Cousins. Zum Beispiel, dass seine Cousins immer und überall besser als er waren. Das war auch der Grund, weswegen er vortäuschen wollte, dass er eine Freundin hat. Vor allem bei einer älteren Freundin würden seine Cousins Augen machen.
Beim Reden verging die Zeit schnell. Wir kamen an und ich sah, dass es hier ganz viele Menschen gab, obwohl manche gar nicht von diesem Fest Bescheid wussten.
Wir quetschten uns durch und er zeigte dann auf einige Leute. Das waren sie wohl. İch ging mit Tufan dorthin und die drei Kerle sahen mich schief an. Sie begrüßten Tufan und Tufan begrüßte sie. Dann kam ich wohl an die Reihe
»Hallo, ich bin Ece. «
Einer der drei hob eine Braue. Sie sahen mich unglaubwürdig und gleichzeitig arrogant an. İch konnte die drei jetzt schon nicht leiden.
»Deine Freundin? «, fragte einer. Tufan nickte kurz und lächelte.
»Unglaubwürdig. «, brummte der zweite und alle drei lachten.
»Und warum? «, fragte ich. Die könnte ich alle drei umbringen. Was glaubten die eigentlich, wer sie sind?
»Naja, du bist ein echt heißer Feger. «
İch hob eine Braue.
»İhr seid alle so widerlich. «, murmelte ich. Die drei lachten. Das war mir alles zu lächerlich. İch lächelte und versuchte sie extra zu triezen.
»Aşkım, hayatım , buradan gidelim. Seninle yalnız kalmayı özledim, birtanem. (Liebling, mein Leben, lass uns von hier gehen. İch habe es vermisst mit dir allein zu sein, mein Einziger. ) «
Die Drei hörten augenblicklich auf zu lachen und sahen mich komisch an. Auch Tufan sah irritiert aus.
»Aşkım? (Liebling?) «
Tufan reagierte endlich, stand auf und begleitete mich von denen weg.
»Danke «, murmelte er, als wir seine Cousins nicht mehr sehen konnten.
»Ach, hab ich gern gemacht. «, erwiderte ich schnell. »Gehen wir nach Hause oder sollen wir noch bleiben? «, fragte ich ihn und ging dabei auf Zehenspitzen, damit ich über die Köpfe der Anderen etwas sehen konnte, doch ich war immer noch zu klein und es war zu anstrengend die ganze Zeit so zu laufen.
»Wie du es willst. «, murmelte Tufan leise. Er war irgendwie ziemlich putzig.
Wir liefen herum und quatschten. Er war echt ein netter Kerl. İch mochte ihn richtig.
»Oh! Zuckerwatte! «, rief ich, als ich den Zuckerwatten-Stand sah und hielt mir dann gleich den Mund zu.
»Soll ich dir welchen holen? «
İch schüttelte den Kopf.
»Wieso nicht? «
İch kicherte. »Sonst sind meine Haare und mein Gesicht voll damit. «
Tufan sah mich irritiert an.
»İch kann keine Zuckerwatte richtig essen. İch kriege das immer in meine Haare. «
»Ach, komm. So tollpatschig bist du doch gar nicht. «
»Wenn du nur wüsstest. «, murmelte ich nur noch und wir gingen weiter. İch erzählte ihm auch über Alev und dass sie jetzt im Krankenhaus sei. Er hört mir stets zu. Jetzt wusste ich, dass Jungs und Mädchen auch Freunde sein konnten. Es gab doch Jungs, die nicht gleich ans eine dachten. İch grinste und lachte mit ihm. Es war so, als würde ich alle meine Sorgen vergessen. Tufan erzählte mir sogar, dass es ein Mädchen in seiner Klasse gab, die Sena hieß und ziemlich hübsch sei. Er könne sie aber nie ansprechen.
Wir tauschten sogar unsere Nummern.
Es war einfach eine schöne Zeit mit ihm.
[Sicht von Serkan ]
İch war mit Yakup und Cihan zur Shisha-bar gegangen. Dort waren aber diese Typen, mit denen Yakup Streit hatte und bevor die sich wieder kloppen sind wir raus gegangen. Wir schlenderten herum. İch wollte eigentlich auch Tunç herholen, aber der war wohl in irgend so einem komischen Fest.
Nachdem wir eine Weile gegangen waren hörten wir die Typen, mit denen Yakup Streit hatte, herumrufen.
»Hey, wartet doch auf uns! «, rief deren Anführer, der Timo hieß.
»Wir tun euch auch nichts. «, brüllte irgendeiner von denen und sie fingen an laut zu lachen. Bloß die Klappe halten, darauf warten die doch. İch hatte echt keine Lust auf eine Prügelei. Warum auch? Die Typen waren es echt nicht wert. Kiffen jeden Tag herum und steigen mit allen möglichen Mädchen ins Bett.
»Hey, Yakup! «,rief Timo. »Darf ich mir wieder deine Schwester ausleihen? «
Die Typen lachten und brüllten. İch wusste es jetzt schon, wir werden uns kloppen.
Yakup ballte schon seine Hände zu Fäusten. Er sah aber nicht nach hinten. Es kostete ihn zwar viel Mühe, aber er wollte sich zusammenreißen. İch konnte mir schon vorstellen, dass so etwas schwer war. Wenn der Typ mit Ece... Daran wollte ich gar nicht denken. İch würde ihn umbringen.
»Yakup! Hey, deine Schwester ist echt gut im Bett. «
Damit war er zu weit gegangen.
»Verpiss dich einfach zu deinen Huren! «, zischte ich.
Die Typen von Timo machten Jubelgeräusche. Sie waren zusammen fünf und damit eindeutig in der Überzahl. Aber deswegen lass ich doch nicht Yakups Schwester beleidigen. Vor allem, weil sie von ihm vergewaltigt wurde. Scheiße war, dass er viel zu viel Geld besaß und sich 'nen krassen Anwalt leisten konnte. Tjah und da es keine Beweise gab, dass er sie vergewaltigt hat, konnte er dem Knast entfliehen.
Yakup rannte auf die Kerle zu und haute einen von denen eine rein. İch und Cihan stürzten uns auch auf die drauf. Die Kerle sind sowieso alle dreckige Pisser.
İch merkte gar nicht genau wie, aber einige aus meiner Stufe hatten uns getrennt. Meine Lippe war aufgeplatzt, über der Augenbraue von Cihan war eine Wunde, die blutete und Yakups Nase blutete etwas. Naja, wir hatten uns gut gehalten. Die Typen von Timo und Timo selbst sahen nicht gut aus. Da hatten die uns weit unterschätzt.
»Serkan! «, rief Timo. »İch fick noch deine Schwester! Das wirst du noch sehen! İch fick die tot! «
Das ging eindeutig zu weit. Niemand packt mein Prinzesschen an!
İch befreite mich von dem Griff der Typen, die uns auseinander hielten und rannte auf Timo zu. Doch da kamen noch andere dazu und packten mich. Timo und seine Kumpels verschwanden in der Dunkelheit. Verdammt! Sollen die sich doch trauen! İch kämpfe mit allen von denen zusammen!
İch wusste eins ganz genau. Ab jetzt musste ich Ece besser im Auge behalten. Timo hatte schon oft solche Versprechen gegeben, die er dann auch eingehalten hatte.
İch verabschiedete mich von den Anderen und ging in Richtung nach Hause.
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