Einen Schritt zu weit gegangen

(Dritte Person)

Percy sah verängstigt nach oben. Er konnte sein Herz in seiner Brust hämmern hören. Es schlug vor Angst und Protest. Alle Geräusche und Laute um ihn herum blendeten sich aus, nur noch der laute Schlag seines Herzens war zuhören. Seine eigenen Gedanken waren kaum zu verstehen, jeder Nerv in seinem Körper schrie, RENN!

Doch er konnte nicht. Er war erstarrt. Seine Muskeln gehorchten ihm nicht und er blieb an seinem Platz stehen. Als wären seine Füße an den Boden geklebt. Der Titanen König lächelte grausam, jeder einzelne seiner funkelnden Zähne zeigte sich. Er kam langsam auf Percy zu. Doch kurz bevor der größere Mann Percy erreichen konnten, nahmen seine Muskeln endlich ihren Befehl entgegen und er nahm mehrere Schritte zurück. Percy schüttelte seinen Kopf, seine Augen immer noch weit geöffnet und Mund offen in Schock. Er streckte seinen Rücken und stellte sich aufrecht hin, sein Kuli war immer noch in seinem Festen Griff. Seine Augen hielten nun pure Wut, Angst wurde nun durch einen stählernen Blick ersetzt. Er biss sich auf die Lippe, der metallische Geschmack von Blut fühlte seinen Mund und brachte ihn zurück zur Realität.  

"Was soll das?" knurrte Percy "Denkst du nicht du folterst mich schon genug, goldene Rostlaube?"
Kronos lächeln verschwand nicht, sondern wurde nur noch größer. Er kam noch näher. Jeden Schritt den Kronos auf Percy zu machte, war ein weiterer Schritt den Percy sich von ihm entfernte. "Ich sagte was willst du!?" schrie Percy frustriert. Seine Sicht verschwamm etwas als er das brennende Gefühl von Tränen hinter seinen Augen spürte. Er war frustriert, sauer, völlig fertig und müde. Götter... keine Worte könnten beschreiben wie krank ihn das alles machte. Von seinem Verrat bis zu seinem Schicksal. Er könnte los schreien. Kronos kam noch näher, doch er hielt vor ihm an. Sein grausames Lächeln verschwand, als sich seine Gesichtszüge in eine Emotionslose Maske verwandelten. Seine Goldenen Augen fingen an ein unnatürliches Leuchten abzugeben, fast schon wie eine dieser Lampen aus Tonys Labor.

Kronos Hand wanderte zu der Sense an seiner Seite. Seine freie Hand streckte sich langsam zu Percy, als wolle er ihn erwürgen. Doch er gleitete an der Wand zur Seite. Er hatte Angst, aber wie würdest du dich fühlen wen der Titan der Zeit, dein innerer Demon, die einzige Sache die dich an einem Happy End hindert vor dir steht? Was würdest du tuen, wenn die Hand deines persönlichem Montsers nach deinem Hals greift, um dich zu erwürgen? Wie würdest du reagieren, wenn du wüsstest das sogar wenn er nicht wehre, du niemals glücklich bis an deine Tage lebst? Geschichten fangen immer mit einem 'Es war ein mal' an und enden mit 'Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende'. Nun ja, das ist eine der grausamsten Lügen die man einem Demigott erzählen kann. 

Kronos Hand stoppte, wenn Percy auswich. Er drehte sich wieder zu Percy, seine Augen strahlen nun ein brennendes goldenes Licht. Er lies einen tiefen Knurr aus, aber sagte nichts. Percy schüttelte vor Wut. Doch er hatte auch Angst. Er wusste nicht wie Kronos erscheinen konnte, oder warum er ihn töten wollte? Er brauchte ihn noch als Körper, oder? Percy konnte sich auf keine einzige seiner Logiken konzentrieren, als der Herr der Zeit wieder auf ihn zukam. Percy holte tief ein, seine Hände beruhigten sich etwas, doch sein Herz schlug noch rapider als vorher. 

Etwas in ihm rief nach Hilfe, vielleicht würden ja Loki oder Thor kommen? Vielleicht könnten Clint oder Natascha hier aufkreuzen und bei seiner Seite sein. Steve würde ihm helfen und ihn beruhigen. Sein Onkel, Bruce, würde ihn fest umarmen und sagen alles wäre in Ordnung. Tony würde wahrscheinlich einen schlechten Witz machen, Kronos einen Spitznamen geben und mit seinen Repulsoren nach ihm schießen bis nur noch ein Staubkorn übrig ist.

Doch etwas anderes antwortete auf seinem Hilfe Ruf. Oder etwas? Percy wusste nicht was geschah als die Welt um ihn herum golden wurde. Er kniff kurz die Augen zusammen, doch als er sie wieder öffnete, hatte alles einen goldenen Ton. Die Farben schienen nur noch aus verschiedenen Gold Tönen zu bestehen. Sein Körper schien nicht in Reichweite zu sein, und seine Sinne waren trüb. Er wollte sich umsehen, doch sein Kopf folgte nicht seinem Befehl. Er konnte spüren wie sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete wie ein Parasit. Es wuchs zu einem wahnsinnigen Grinsen, bis auch seine Perlen weißen Zähne zusehen waren.  Der Mann vor ihm stoppte und schaute Percy verdutzt an, seine Augen wurden wieder normal und seine Hände vielen zu seinen Seiten. Er schaute Percy vorsichtig an, "Percy?" fragte die Stimme von Clint. Percys Gesichtsausdruck wurde kurz verdutzt, doch verwandelte sich sofort in eine Maske. "Was soll das hier?" fauchte Percy wütend, seine Augen blieben das kalte gold. Seine Stimme schmerzte wie Rasiermesser. Es war Percys Stimme, doch auch wieder nicht. Ein uralter und kalter Unterton war zuhören, es klang wie Krallen auf einer Schiefertafel. 

Percy erkannte die Stimme von Clint, doch das sie aus Kronos Mund kam trickste ihn in den Glauben einer List. Seine Goldenen Augen wurden kühl, genauso wie sein Ausdruck. Er ging langsam auf Kronos zu, doch der bewegte sich nicht. Percy wusste nicht was passierte, nur das er es kontrollierte. Oder war es jemand anderes?

Es fühlte sich an wie sein eigenes Handeln, seine eigenen grausamen Gedanken die seinen Kopf wie Nebel belegten. All die guten Sachen in seiner Vergangenheit und Erinnerungen schienen zu verblassen. Auf einmal konnte er nicht anders und dachte an Camp Half-Blood. Er dachte an Annabeth, da kamen ihm bitter süße Erinnerungen hoch. Oder Grover, sein bester Freund. Ja, beste Freunde halten für immer zusammen.

All die schmerzvollen Erinnerungen kamen auf ihn zu, wie eine Lawine. Er schüttelte den Kopf zu sich selber. Was redest du da? Das ist nicht wahr! schrie er. Doch alles um ihn herum schien völlig still. Kein Ton entkam seinem Lippen. Er schaute hilflos als sich sein Körper dem erstarrten Kronos näherte. Springflut wuchs in seiner Hand zu seiner vollen Pracht, er schwenkte sein Schwert gefährlich hin und her. Seine Waffe leuchtete machtvoll dabei. 

Percy wusste nicht was los war. Doch die Bösen Gedanken verschlimmerten sich bei jeder Sekunde die vorbei lief. Seine Hand bewegte sich gegen seinen Willen und stach mit dem Schwert durch Kronos Herz. Doch, es ging durch...

"Was im Namen von Zeus' Herscherblitz?" fragte Percys Stimme. Er sprang erschrocken als der Ton seinen Lippen entkam. Sein Schwert viel ihm aus der Hand und zu Boden. Das klappernde Geräusch hallte laut durch die Gänge. Er fasste sich an den Kiefer, spreizte seine Arme und bewegte jeden einzelnen seiner Finger. Er schaute das Geschehen erstaunt, als die Farben zu seiner Sicht zurückkehrten. Doch sein Gesicht viel von Erleichterung zu rasender Wut. Er schaute zur Seite, 'Kronos' war immer noch erstarrt. Zu seinen Füßen lag eine kleine Metall Box. So flach wie der Boden und kaum sichtbar. Er kniff seine Augen zusammen und beugte sich hinunter, ein tiefer Knurr passte seine Lippen. Seine nun Seegrünen Augen glitzerten wütend, er schaute nach oben in die Kamera, doch die blitzte Funken. "Ihr seit einen Schritt zu weit gegangen" fauchte Percy. Sein Gesicht zog sich voller Wut zusammen und gab nun einen Zorn erfüllten Blick platz. Er bemerkte die kaputte Kamera nicht.

Schritte waren durch die Halle zuhören. Zwei Personen kamen auf Percy zugerast. Ein blondhaariger Mann mit blauen Augen, der einen seltsamen weißen Anzug trug, kam als erster bei ihm an. Er stellte sich als Clint heraus. Auf seinem Anzug waren überall Drähte und Kabel und Percy wusste ganz genau wofür der ist. Daneben stand der braunhaarige Billionär, dessen tief braune Augen hektisch um das Geschehen flogen. "Was ist hier passiert?" schrie Tony panisch, als er auf die Wände und die Lampen oben zeigte. 

Percy schaute sich verdutzt um, seine Wut kurz vergessen als er den Schaden inne nahm. Die Wände waren etwas geschmolzen und schienen zu glühen vor Hitze. Sie schienen ein leichtes rot und wellten sich leicht. An der Decke sind ein paar Lampen explodiert, deren Reste und Glassplitter lagen unten auf dem Boden. Die restlichen Lampen die es überstanden haben flackerten nervig über den Köpfen der drei. Percy atmete scharf ein. Wie ist das passiert? Wie hat er das nicht bemerkt? 

Tony schüttelte wütend den Kopf, "Die Kamera ist ausgefallen nach dem du Panik bekommen hast!" schrie er "Wir dachten zuerst du hättest gegen sie geschlagen, doch dann kam diese Strahlung von dir und wir sind los. Doch als wir angekommen sind war das alles" er zeigte genervt um sich herum "in diesem Chaos!"

Percy wurde wieder Wütend. Der Zorn sprudelte in seinem Nervensystem, "Ihr habt das gemacht?" fauchte er leise und bedrohlig "Ihr habt euch gedacht es wäre witzig mich leiden zu sehen?" fuhr er etwas lauter vor. Seine Stimme wurde von so vielen Emotionen bedeckt. Wut, Trauer, Schmerz, Verrat und Leit. Er schaute den beiden direkt in die Augen, sein Blick war giftig an zusehen. Und nun fragten sich Clint und Tony was sie sich dabei gedacht hatten. Percy zeigte auf die kleine Box am Boden, das Hologramm war schon längst aus. "Dachtet ihr es wäre schön? Amüsant? Vielleicht gerecht nach dem was ich zu euch tat?" knurrte er. 

Clint und Tony konnten seinen Blick nicht halten, er hielt so viel Verrat. Seine Worte waren scharf und brannten. Tony schaute vom Boden ab, sein Gesicht hielt Reue. "Percy, es tut uns leit! Wir wussten nicht wie viel Schaden es anrichtet!" bettelte Tony eilig. Clint hob ebenfalls den Kopf um Percys Blick zu begegnen. "Wir wussten nicht was wir taten" sagte Clint. Percys Augen glänzten ein tiefes Gold, ein Knurr kam aus seinem Mund. "Ihr habt recht, ihr wisst gar nichts" fauchte er und ging an ihnen vorbei.

Hallo! Ich hatte echt Probleme dieses Kapitel zuschreiben. Ich wollte die Idee von einem meiner Leser unbedingt ausführen, doch hatte am Ende immer einen riesigen Haufen Salat. Ich hatte etwas Schwierigkeiten was Kronos' auftauchen und verschwinden angeht, aber hoffe ich habe es gut hinbekommen. Wie immer würde ich mich über ein Feedback freuen. Mich freuen auch Ideen und Wünsche von euch. Sagt bescheid wenn ihr etwas zum Verbessern gefunden habt! Ich sehe euch dann in den Kommentaren, liebe Grüße!