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Kapitel 2 - Gelangweilt und Gekauft

Er wachte auf, als ein schriller Wecker ertönte. Aus Reflex tastete er nach seinem Handy, aber er hatte keins mehr. 

Der Alarm ging fünf Minuten, ohne, dass Will irgendeine Art von Kontrolle über ihn hatte. 

Zuerst war er aufgestanden und hatte an die Tür zu seinem Raum geklopft, doch niemand kam, dann hatte er in jede Kamera gewunken, und dann, schließlich, hatte er sich auf die Bettkante gesetzt und hielt sich mit den Händen die Ohren zu. 

Als endlich Stille einkehrte schob jemand frische Unterwäsche und ein Tablett mit Brot unter der Tür durch. 

Will aß, dann wurde ihm übel, und er übergab sich. Mit Wasser spülte er seinen Mund aus und putzte sein Zähne. 

Mittags kam nochmal ein Tablett, diesmal mit Suppe, und am Abend kam wieder Brot. 

Dann wurde es dunkel, und er schlief. 

Jeden Morgen kam frische Unterwäsche, jeden zweiten Tag neue Klamotten, jeden dritten Tag wurde er zu den Duschen gebracht, wo etwa 15 andere Männer ebenfalls duschten, zweimal die Woche konnte er auf einen Außenhof, wo er sich nur sonnte und um den Platz joggte, und jede zweite Woche bekam er frische Bettwäsche. 

Jeden Tag dasselbe. 

Ab und zu unterhielt er sich mit den Wächtern, oder den anderen Verpfändeten in der Dusche oder auf dem Hof. 

Als ihm dann, nach zwei Monaten, jemand endlich die Tür öffnete, um ihn zur Auktion zu bringen, weinte er fast vor Freude. 

Er wurde zu einem Lastwagen geführt, mit den anderen, und dort setzten sie sich auf Bänke. Auf einer Seite die Männer, auf der anderen die Frauen. 

Sie waren insgesamt etwa 40 Menschen, und er war einer der Jüngsten. Die Fahrt dauerte nicht lange, und als sie ankamen wurden sie in Kabinen geführt, wo man sie putzte und neu ankleidete. 

Der Rest erinnerte an eine Mischung aus Fashionshow und normaler Auktion. Sie gingen einen Steg entlang auf eine Menschenmenge zu. 

Jemand las ihre Biographie vor, und dann wurden Zahlen gerufen. Sie waren höher, als was Will bekommen hatte, aber das hatte er erwartet. 

Würde das Carissima nicht mehr Geld kriegen, als sie für ihn ausgegeben hatten, dann wäre es kein gutes Geschäft. 

Als er vor die Menschen trat, fühlte er sich so nackt wie noch nie. Bei ihm wurde hoch geboten, höher als bei den anderen. 

„Ist er nicht hübsch?", fragte der Auktioneer, und Will hatte den Drang, sich zu verstecken. 

„Eine Augenweide. Wer möchte ihn besitzen? Er ist auch ganz clever, also, wer will ihn mit nach Hause nehmen?" 

Will sah in die gierigenGesichter der Männer und Frauen, die boten, und er wusste, was sie von ihm wollten. 

Er schluckte und schloss seine Augen, um sich zu beruhigen. 

Er hatte das erwartet, er war dafür bereit gewesen, als er sich verpfändete. Jetzt konnte er keinen Rückzieher mehr machen. 

„500!" 

„650!" 

„700!" 

„727!" 

 „730!" 

„735!" 

„900." 

Will sah sich nach dem höchstbietenden um. Neunhundert tausend. 

Das war viel, mehr als das doppelte, was er bekommen hatte. 

Es war ein Mann, groß, älter und mit dunklen Haaren. 

Niemand überbot ihn. 

Der Hammerschlag beendete das Bieten, und Will wurde wieder weggeführt und zu seinem neuen ‚Besitzer' gebracht. 

Niemand sprach mit ihm, ihm wurde nur eine Kette umgelegt. Sie war zu eng, um sie von alleine abzunehmen und der Verschluss wurde mit einem kleinen Gasbrenner zugeschweißt. Die Flamme verbrannte seine Nackenhaare und Will musste sich anstrengen, um nicht zusammen zu zucken.


Er versuchte in jedem Fenster und Spiegel, an dem er vorbei kam, auf dem Weg in das nächste Auto, den Namen zu lesen, der auf der Metallplatte eingraviert war, doch sie drängten in weiter und weiter, ohne, dass er die Buchstaben entwirren konnte. 

Der Wagen war besser als der auf seiner Hinfahrt. 

Er war alleine darin, und für einen Moment, den ersten in zwei Monaten, hatte er das Gefühl, sich etwas entspannen zu können. Niemand war da, der ihn beobachtete und bewertete, und niemand war da, der ihm wehtun würde. 

Doch was nach dieser Autofahrt passieren würde, das wusste er nicht. Auch dauerte die Fahrt länger, viel länger. 

Sein Kopf lehnte gegen das Fenster. 

Die Scheiben waren getönt, so dass er nicht erkennen konnte, was draußen vor sich ging, doch so lange, wie sie fuhren, mussten sie die Stadt verlassen haben und nun auf dem Land sein. 

Will war noch nie auf dem Land gewesen. 

Er wuchs auf zwischen selbstgebauten Hütten, dreckigen Gassen und den hohen Wolkenkratzern in der Innenstadt. Er konnte sich nicht einmal daran erinnern, mehr als zwei Bäume auf einmal gesehen zu haben, ganz zu schweigen von freiem Wasser. 

Der Tiber, der Fluss, der durch seine dreckige Heimatstadt floss, zählte nicht. Dessen Wasser war träge und so dunkel, dass er beinahe schwarz war. 

Wenn im Sommer die Sonne durch den Smog drang und auf seine Oberfläche traf, konnte man den Regenbogen sehen, der eigentlich nur von Benzin auf Asphalt hervorgerufen werden sollte.

 Als der Wagen hielt wachte er ruckartig auf. Die Tür wurde aufgerissen und ein Mann in schwarzem Smoking sah ihn an. 

„Aussteigen," nuschelte er, und Will beeilte sich, um dem Befehl nachzukommen. 

Als er das Haus sah stockte ihm der Atem. 

Er hatte noch nie so viel Grün gesehen, und so viel Rot und Blau. 

Bäume säumten eine große Auffahrt zu einem Haus, so groß wie ein ganzer Häuserblock, erbaut aus rotem Backstein und Glas. 

Büsche und Blumen waren überall, vereinzelt im Rasen versteckt oder als riesige Ungeheuer im restlichen Garten. 

Und der Himmel war blau. 

Will hatte gedacht, dass er wusste, wie ein klarer Himmel aussah. An manchen Sommertagen konnte man ihn zwischen Wolken sehen, so klar, doch jetzt, ohne Smog, schien er zu brennen vor Blau. 

Die Sonne schien auf sein Gesicht, und, aus einem Reflex heraus, so alt wie der Drang der Menschen, in Feuer zu starren, schloss er die Augen. 

Seine Lungen atmeten frische, saubere Luft, zum ersten Mal in seinem Leben, und er verstand, warum seine Großeltern geweint hatten, den einen Abend, als sie von früher redeten, als alles besser war und die Parks noch nicht den Fabriken gewichen waren. 

Er wurde aus seinem Bewundern gerissen, als jemand ihm gegen den Knöchel trat. 

Will zuckte erschrocken zusammen und sah den Nuschelnden an. 

Sein Gesicht erinnerte an ein Frettchen, mit einer schmalen Stirn und fliehendem Kinn. 

„Träumen kannst du später noch Junge. Der Herr möchte it dir sprechen." 

Er führte Will auf ein zweites Auto zu, dass vor dem Haus stand. Es war identisch mit dem, in dem er selbst gesessen hatte, doch standen zwei bewaffnete Männer an den Türen und musterten ihn kalt. 

Die Wagentür wurde für ihn geöffnet und er setzte sich auf die schwarzen Ledersitze. Ihm gegenüber saß der Mann, der für ihn geboten hatte.

 Er las in einer Akte, einen Stift in der Hand. 

„Sir? Ich freue mi-", Wills verzweifelte Begrüßung wurde unterbrochen, als der Mann kurz schnalzte und ihn einen abschätzigen Blick zuwarf. 

Der Blonde verstummte und sah ihm nur zu. 

Mit gerunzelter Stirn wurde der Inhalt der Akte gelesen, und an manchen Stellen murmelte der Mann etwas, oder schnaubte empört. Ab und zu schrieb er auch etwas auf die Blätter. 

Will versuchte sich zu entspannen, doch es war unmöglich in der Gegenwart des Mannes. So saß er, die Minuten vergingen wie zäher Sirup. 

Nach etwa einer Viertelstunde klappte der Mann endlich seine Lektüre zu und musterte Will.

 „Wie heißt du, Junge?", forderte er. 

„Will Solace, Sir." 

„Wie alt?" 

„18, Sir." 

„Wirklich? Oder war das eine Lüge?" 

Selbst seine Fragen klangen wie eine Aufforderung, oder wie ein Befehl. Er hätte sich bestimmt gut im Militär gemacht. 

„Ja Sir. Natürlich." 

Der Mann nickte. 

„Gut. Dann sind sie ein Jahr älter als mein Sohn." 

Dieser Themenwechsel verwirrte Will immens. 

„Hä?" 

Der Mann schnalzte wieder, und es erinnerte Will an seine Mutter, die jedes Mal, wenn ihre Katze auf den Tisch gegangen war, sie mit Wasser bespritzt hatte. 

„Verzeihung, ihr Sohn, Sir?" 

„Ja. Mein Sohn macht gerade... Er macht eine sehr schwierige Zeit durch. Du sollst ihm dabei helfen. Er ist zu viel alleine. Kannst du kämpfen?" 

Will schwankte zwischen der Beleidigung, dass er ein Geschenk war, wie man einem Kind einen Hund kaufte, und Erleichterung, dass sein neuer ‚Besitzer' in seinem Alter war, und kein alter Mann. 

Das machte es irgendwie weniger beängstigend. Weniger bedrohlich. 

„Nein Sir. Ich war nie in kriminellen Aktivitäten verwickelt, Sir," versicherte er so ehrlich wie möglich. 

Das stimmte nur halb. Er war in einer kleinen Straßengang gewesen, aber er war nie auffällig geworden. 

Und er hatte nur gegen andere Jungs in Gangs gekämpft. 

„Überhaupt nicht?" 

Der Mann sah ihn an, und Will schaffte es ganze zehn Sekunden, seinen Blick zu erwidern, dann wandte er sich ab. 

„Manchmal, Sir. Aber nichts... nichts Professionelles. Nur das, was man auf der Straße lernt." 

„Du meinst dreckig kämpfen?" 

Will zögerte, aber er hatte schon herausgefunden, dass er den Mann nicht anlügen konnte. 

„Ja Sir." 

„Gut, die meisten, die sauber kämpfen, sterben im Dreck. Ich möchte, dass du einmal die Woche mit ein paar meiner Männer und Frauen boxt oder Ähnliches. Natürlich wird die Sicherheit meines Sohnes nicht bei dir liegen, doch ich würde mich besser fühlen, zu wissen, dass du ihn, zur Not, verteidigen kannst. Einwände?" 

Darf ich welche haben? 

„Nein Sir."

 „Gut. Dann wird dich einer meiner Angestellten auf dein Zimmer bringen. Falls jemand dich für irgendetwas einteilt, sag ihnen, dass du nur auf meinen Sohn und mich hören musst. Ihn wirst du dann erst morgen treffen. Davor wirst du noch richtig gesäubert. Irgendwelche Fragen?"

„Nein Sir." 

„Wirklich nicht? Das hier ist vermutlich das letzte Mal, dass wir beide uns unterhalten werden, also spucks aus, klar?" 

In seinen letzten Worten schwang eine bestimmte Schärfe mit, und er klang weniger wie ein zivilisierter, vornehmer Mann. 

„Wie heißt ihr Sohn, Sir?" 

„Nico. Wenn das jetzt alles war, dann kannst du jetzt gehen. Es ist schön, mit Ihnen Geschäfte zu machen, Mr. Solace." 

Will stieg aus, und das Auto fuhr hinter ihm wieder weg. 

Das Frettchen führte ihn auf das Haus zu.

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