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Kapitel 16 - Das Ende

Will wurde nicht zum Anwesen gebracht. 

Der Fahrer bekam mitten auf dem Weg einen Anruf und drehte das Auto um. 

Wills Schmerzmittel ließen nach, und auch wenn er endlich seine Beine wieder spürte, spürte er mit einer viel größeren Intensität das Brennen seiner gebrochenen Rippen, also fragte er nicht weiter. 

Er wurde in ein Krankenhaus gebracht, und dort blieb er für eine Woche. 

Hazel war es, die ihm die Nachrichten seiner neu gewonnenen Freiheit, und ihr Vater neben ihr seine Urkunde als freier Mann überbrachte. 

Will weinte. 

Und er lachte. 

Er konnte es nicht erwarten, endlich aus dem kleinen Bett zu kriechen, aber er würde vermutlich nie wieder einen Arzt sehen, wenn er erst mal in Hephaistos war, und so blieb er. 

Sein Körper musste heilen. 

Nico besuchte ihn nicht, dafür aber Reyna und Frank, und Percy und Annabeth, die sich wieder und wieder entschuldigten. 

Will winkte sie ab. Das war unwichtig. 

Er würde bald seine Mutter wiedersehen. 

Frank fuhr ihn zurück, zuerst zu Carissima. 

Der Geruch des Ladens löste Panik in ihm aus, aber er musste noch einmal dahin, nur noch einmal. 

Das Tattoo wurde mit einem Laser entfernt bis nur noch blasse Linien blieben. Man konnte sie kaum lesen, aber wenn Will mit der Hand über sie fuhr spürte er die leichten Erhebungen. 

Eine verblasste Nummer, 83928. 

Dann fuhr Frank ihn weiter. 

Aber nicht zu dem alten, kleinen Haus mit den Löchern in der Decke, in dem er aufgewachsen war, sondern weiter, in die bessere Gegend, am Rand zu den anderen Stadtteilen. 

Will war nur selten hier gewesen, eigentlich nur, wenn er sich verlaufen hatte. 

Mit einer Umarmung verabschiedete er sich von seinem Freund, und dann stand er vor der Tür. 

Sie war pastellblau angemalt, aus Holz, so anders als die alte. 

Will klopfte an. 

Er hörte die Stimme seiner Mutter, und Tränen rannen ihm über die Wangen, sein Gesicht fing an zu schmerzen, so sehr lächelte er. 

Dann öffnete sie die Tür, und sah ihn. Sie starrte ihn an, den Mund geöffnet. 

„H-Hi Mom," sagte er und zitterte. 

Seine Mutter umarmte ihn, und es fühlte sich an, als würde sie ihn nie wieder loslassen wollen, doch dann stieß sie ihn weg und sah sich hektisch um. 

„Was machst du hier? Bist du weggelaufen?", fragte sie und sah die leere Straße auf und ab. 

„Nein, ich wurde freigekauft,"beruhigte sie Will und zog seinen Kragen zur Seite, um ihr die verblasste Zahl zu zeigen. Sie sah ihn an, und dann schlug sie ihn. 

„Idiot!", schrie sie, und sah ihn wütend an. „Du bist so ein dummer Junge, William. Einfach abzuhauen! Sich zu verpfänden! Dumm!" 

Will hob die Hände hoch zum Schutz und ging ein paar Schritte zurück, er lächelte immer noch. Seine Mutter weinte jetzt und rang beide Hände vor ihrer Brust. 

„Ich habe dich besser erzogen," schluchzte sie und umarmte ihn wieder, ihren kleinen Körper fest gegen den seinen gepresst. Für einen Moment standen sie dort, vor der Tür, in einander verschlungen. 

„Du bist hier," flüsterte sie, und er nickte. 

„Ich bin hier."

Drinnen wurde Will noch dreimal geschlagen, und viel öfters umarmt. 

Seine Geschwister weinten und küssten ihn, und ihm wurde bewusst, wie lange er weg gewesen war. 

Zwei Jahre. 

Sie waren jetzt viel größer, und der Kleinste schien sich nicht wirklich an ihn zu erinnern. 

„Wo ist Marina?", fragte er und sah sich mit einem breiten Lächeln um. Er suchte das kleine Gesicht. 

Vielleicht würden die Träume mit ihrem Husten dann endlich aufhören. 

Es wurde still, und alle sahen seine Mutter an. Er drehte sich um und sah ebenfalls zu ihr. 

Sie weinte wieder, aber diesmal war es anders. 

„Marina...Will. Sie ist... Die Medizin schlug nicht an," erklärte sie sanft und strich ihm über das Gesicht. 

„Nicht?", fragte er dumpf und wankte leicht. 

Sie war gestorben. 

„Ah. Wann?" 

„Zwei Wochen nachdem du... weggegangen bist." 

Will nickte nur. 

Er fixierte seinen Blick auf der Wand, auf einem kleinen Fleck an der Tapete. 

Sie war gestorben. Mit oder ohne Medizin, es hatte keinen Unterschied gemacht. 

Er hatte sich umsonst verpfändet. 

Sie setzten ihn an den Küchentisch und fragten ihn aus. 

„Wie hast du dich freigekauft?", drängte ihn seine große Schwester, und Will zuckte mit den Schultern. 

„Habe ich nicht, das war Nico." 

„Wer ist Nico?" 

„Nico ist...", er zögerte. „Er ist mein Freund." 

„Du hast Freunde gefunden?" 

Will sah seinen Bruder an und lächelte. „Natürlich, du kennst mich. Der ganze Charme der Familie kam zu mir, tut mir leid, dass du nichts abbekommen habt." 

Sie lachten, und jemand fuhr ihm durch die Haare. 

„Was musstest du machen? War es schlimm?", fragte seine Mutter besorgt und hielt seine Hand fest. 

„Nein, eigentlich nur Babysitten. Ein paar Wochen Blumen gießen und Kartoffeln schälen, das war's. Ich hatte Glück bei den Di Angelos. Das waren meine Käufer," fügte er noch als Erklärung hinzu. 

„Und niemand...hat dich angefasst?" Ihre Stimme zitterte, und sie sah ihn nicht an. 

Will dachte an all die Tage in Nicos Bett und mit Frank auf der Matte, und an die Nacht bei Percy und Annabeth. 

„Nein, sie alle waren okay." 

„Für wie viel wurdest du gekauft?", fragte sein jüngerer Bruder, der noch nie viel Taktgefühl besessen hat. 

Will grinste. 

„900 Tausend Dinare," antwortete er grinsend. 

„Jemand hat für dich 900 Tausend Dinare bezahlt, damit du auf ein Baby aufpasst?!" 

„Naja, nicht wirklich ein Baby, Nico ist nur ein Jahr jünger als ich," verteidigte sich Will. 

„Nico? Ich dachte das war dein Freund?" 

Er zuckte mit den Schultern. „Ja. Und der Sohn meines Käufers. Ich sollte ihm Gesellschaft leisten, damit er weniger alleine ist." 

Sie sahen ihn an, und Will spürte, dass sie es nicht verstanden. Und er selbst auch nicht. 

Eigentlich hätten er und Nico sich nie wirklich anfreunden sollen. Er hätte ihn hassen sollen, ihn und alle anderen, aber das tat er nicht. 

Er wechselte schnell das Thema, und Nico wurde nie wieder erwähnt. 

Es war schwerer als er gedacht hatte, sich wieder einzuleben. 

An die Luft gewöhnte er sich recht schnell, aber die Geräusche waren etwas anderes. 

Die erste Woche konnte er nicht schlafen, es war zu laut, überall. 

Auf dem Anwesen war es nie wirklich laut gewesen, trotz der Menschen. Die Stille dort kam von etwas anderem als Menschen, von den Weiten und den Bäumen, hier gab es nichts von beidem. Und hier hatte er nichts zu tun. 

Er hatte die Schule nie abgeschlossen, und es war schwer, Arbeit zu finden. Also tat er nichts. 

Er lag nur rum, und las. Schlief. Aß mit seiner Familie. Und er wartete. 

Er wusste nicht worauf, und gleichzeitig wusste er es sehr wohl. 

Nach einem Monat war er kaum noch im Haus. 

Er verbrachte den Tag damit, durch Hephaistos zu wandern und etwas zu suchen, dass ihm das Gefühl von Stille vermitteln konnte. Er fand dies erst wieder in der Bücherei. 

Sie war klein und verkommen, und quälte sich jedes Jahr ums Neue um genug Geld von der Stadt, um weiter geöffnet zu bleiben. 

Dort verbrachte er den zweiten Monat. 

Er ging morgens raus, und kam zum Mittagessen wieder. 

Als er diesen Tag die Tür aufschloss, fielen ihm sofort die Schuhe auf, die im Flur standen. 

Flach, schwarz, nur so sportlich, dass man im Falle des Falles in ihnen weglaufen konnte, und er hörte eine Stimme aus der Küche. Er kannte die Tonlage, die Autorität. 

Reyna saß in der Küche, neben seiner Mutter. 

Die beiden Frauen redeten.

 Als er hereinkam sahen sie auf. 

„Reyna?", fragte er zögerlich und sah sie unsicher an. 

Sie lächelte, stand auf und umarmte ihn. Will wusste, dass Reyna dies nur selten tat, und er schlang seine Arme dankbar um sie. 

„Hallo Will, schön zu sehen, dass du noch lebst," begrüßte sie ihn. Dann setzte sie sich wieder hin, und er sich neben sie. 

„Was machst du hier?"

„Tee mit deiner Mutter trinken." 

Er sah sie genervt an, doch sie lächelte nur. 

„Wir haben deine Zimmer ausgeräumt, bei Percy und Zuhause, und Nico meinte, dass ich dir alles bringen soll, und ein oder zwei Sachen noch dazu." 

„Wie geht es Nico? Ist er gesund, oder...? Wie vorher?" 

Reyna schüttelte den Kopf. 

„Es geht ihm gut, auch wenn er Frank gestern aus Versehen die Nase gebrochen hat. Er trainiert mit uns, und er ist so viel besser als du." 

Will lachte, und es war ein ehrliches Lachen. 

Als Reyna sich verabschiedet hatte ging er durch den Karton. Er war voller Bücher, einige kannte er noch gar nicht, und er war sich sicher, dass Nico sie ihm hinzugegeben hatte. 

Es waren seine Ausgaben, mit den Eselsohren und Notizen, aber ihnen waren andere hinzugefügt worden, mit schwarzer Tinte in Nicos Handschrift. 

„Sie ist nett," bemerkte seine Mutter neben ihm und sah sich die Bücher an. Will nickte. 

„Ja. Das kann sie sein." 

Wieder herrschte Stille, während seine Mutter überlegte, wie sie es erneut sagen sollte. 

„Ich habe sie gehasst, weißt du? Sie alle. Die, die mir meinen Sohn weggenommen haben. Ich wollte, dass sie brennen," kam es endlich aus ihr heraus, und Will sah zu ihr auf. 

Er lächelte sanft. 

„Ich auch Mom." 

„Aber du magst sie. Reyna, und diesen Nico. Du vermisst sie." 

Er nickte. 

„Es war eine andere Welt." 

„Manchmal frage ich mich, ob ich dich in dieser anderen Welt verloren habe." 

Ihre Stimme war nur ein Flüstern, und Will wusste nicht, was er antworten sollte. Verloren lehnte er sich vor und küsste ihre Stirn. 

„Ich bin hier," stellte er fest, und widmete sich wieder dem Karton. 

Ganz am Boden sah er einen schwarzen Block. Er holte ihn hervor und sah hinein. 

Es war einer von Nicos Zeichenblöcken, und er war voller Bilder. 

Manche waren auf die Seiten geklebt worden, und manche erkannte Will. 

Es waren Bilder von dem Anwesen, von der verlassenen Bücherei, den Gärten, von den Teichen. Von Blumen und Bienen, Schmetterlingen und Tieren. 

Und dann waren da auch noch Skizzen, von ihm und Nico. 

Wie sie beide nebeneinander auf dem Bett lagen, jeder ein Buch in der Hand, die Beine über den anderen geschlagen. 

Wie sie Videospiele spielten, ein Ausdruck euphorischen Sieges auf dem Gesicht. 

Und wie er, mit Nico auf seinen Schultern, vor der riesigen Rose standen. 

Das letzte Bild war von dem See. Die Farben gingen ineinander über, und es schien zu leuchten. 

„Sie sind wunderschön," flüsterte seine Mutter und strich mit den Fingerspitzen über die Blätter. „Hat er die gemalt?" 

Will nickte. 

„Ist das er?" 

Sie zeigte auf Nico, wie er Will ansah, während der lachte. 

Will war nie aufgefallen, wie verliebt der dunkelhaarige Junge dabei aussah. 

Er nickte wieder. 

„Er ist hübsch." 

Will sagte nichts und lächelte nur. 

Als er das Bild mit dem See umdrehte, las er die Notiz. 

Für Will, ich hoffe, dass du trotz der schrecklichen Umstände etwas Schönes gefunden hast. Ich konnte es nicht mehr ertragen, sie zu sehen, aber ich konnte sich auch nicht zerstören. Tu mit ihnen, was du willst. In Liebe, Nico. 

Darunter stand eine Telefonnummer. 

Will starrte die Nummern an, und etwas in ihm hatte das Gefühl, endlich gefunden zu haben, wonach er so lange gesucht hatte. 

Seine Mutter küsste seine Wange, und ging. 

Noch am selben Tag wählte Will die Nummer. 

„Hey," sagte er. 

Als er die Stimme des anderen hörte, blühte etwas in seiner Brust auf. 

„Hey." 

Am nächsten Tag stand er auf, und machte sich fertig. 

Er zog seine besten Klamotten an, die ohne Schmutz und Löcher, und er nahm den Bus zur Venus District. 

Eine halbe Stunde zu spät stand er vor dem Café, leicht außer Atem vom Rennen. 

Die Häuser hier waren netter als in Hephaistos, aber nichts im Vergleich zu Pluto. Sie waren sauber und gut gepflegt, aber man sah die Spuren des Alters. 

Er öffnete die Tür und suchte sofort nach dem Anderen. 

Nicos Augen strahlten als er ihn sah, und er kam schnell auf ihn zu. 

Will dachte nicht weiter nach, zog ihn an sich und küsste ihn. Nico lachte leise. 

„Ich dachte schon, dass du nicht kommst." 

„Der Bus stand im Stau." 

„Komm, ich habe uns einen Tisch reserviert." 

Er nahm Wills Hand und führte ihn zu seinem Platz am Fenster. Sie setzten sich gegenüber. 

„Ich habe dich vermisst," flüsterte Nico und küsste Wills Hand. 

Will lächelte. 

„Ich dich auch. Drei Monate, oder?" 

„Drei Monate." 

Ein Kellner kam und sie bestellten. 

Will aß den Kuchen, und er versuchte nicht zu stöhnen. 

Er war köstlich, besser als alles in Hephaistos, selbst besser als die Mohnschnecken. 

Er sah über den Tisch zu Nico, der ihn anstrahlte und seine Hand hielt. 

Will wusste nicht, ob er ihn liebte. 

Er mochte ihn, sehr gern, und er wusste, dass Nico ihn liebte, aber erselbst? 

Aber das war nicht weiter schlimm. 

Sie waren jung, und sie hatten Zeit, und die Möglichkeit, herauszufinden, was sie fühlten.

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