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▫️Gesprächspartner▫️

Ricks Geschichte erschüttert mich zutiefst. Ich hatte mein Leben in der letzten Zeit für hart gehalten, dafür schäme ich mich jetzt irgendwie.
Er hat so viel mehr durchgemacht als ich. Wenn er die Wahrheit gesagt hat.

Aber meine Intuition sagt mir, dass Rick sich das alles nicht bloß ausgedacht hat. Er klang so verzweifelt... und allem voran einsam.

So etwas kann man doch gar nicht nur vortäuschen, oder?

Etwas in mir möchte ihm gerne helfen. Aber da ich keine Ahnung habe, wie ich das anstellen sollte, beschließe ich, dass er zumindest ein Anrecht darauf hat, meine Geschichte nun ebenfalls zu hören.

Schon die ganze Zeit versuche ich, ihn durch die Dunkelheit zu erkennen, aber meine Augen spielen mir Streiche.
Gestern habe ich von Ariu zumindest die Umrisse erkannt, jetzt muss ich auf meine Nase vertrauen.
Trotz allem etwas zögerlich wende ich mich dem eigenartigen Geruch zu, der von Rick und seinen Jahren in der Wildnis zu kommen scheint.

Und dann erzähle ich, was mir in den letzten Tagen und Wochen widerfahren ist. Zwischendurch halte ich immer mal wieder inne, aber Rick sagt nichts, scheint mich nicht unterbrechen zu wollen.
Er hört nur gebannt zu.

Nachdem ich geendet habe, herrscht erst einmal Stille und in mir macht sich ein ungutes Gefühl breit.

Was, wenn er doch nicht so ist, wie er behauptet?
Wenn er auch nur einer dieser brutalen Männer ist, die uns seiner Meinung nach hier bald einen Besuch abstatten werden?

Dann kann er trotzdem nichts mit meiner Geschichte anfangen, versuche ich mich selbst zu beruhigen, was jedoch nur wenig bringt.
Die Intuition, der ich gerade so einfach nachgegangen bin, kommt mir jetzt fast vor wie ein kleiner Verräter.
Andererseits jagen mir Ricks Worte in meinen Gedanken noch immer einen Schauer über den Rücken, und ich bin von Mitgefühl für diesen unbekannten Mann erfüllt.

Unruhig kratze ich mit meinen Fingern auf dem harten Boden herum.
Als Rick sich dann schließlich doch dazu entschließt, etwas zu sagen, schrecke ich aus meinen Gedanken hoch.

"Du... du kommst also gar nicht von hier? Dein... Armband... deswegen sind sie so erschrocken, oder? Und... du meinst... die Nachkommen stammen auch ursprünglich daher, wo du eigentlich lebst?"
Seine Stimme klingt sehr überlegt, als hätte er die Worte zuvor genau abgewägt, sie aber trotzdem eher zögerlich herausgebracht.

Ich nicke, dann wird mir klar, dass Rick das nicht sehen kann, also bejahe ich.
"Sie kamen auch von der Erde, ja. Weißt du darüber nicht Bescheid? So als ehemaliges Mitglied der Anführer?"

Ich hoffe, dass meine Stimme nicht vorwurfsvoll klingt und ihn verstummen lässt. Es interessiert mich einfach ehrlich.
Doch Rick scheint sich keine Gedanken darüber zu machen.

"Nun ja. Tatsächlich kam mir vorhin so ein Gedanke... Als es mir vorhin vorkam, als seist du wieder aus dem Nichts aufgetaucht, wie dort bei eurem Zelt.
Ich wusste, dass das Lager von einer Hand voll Männern gegründet wurde, die nicht von hier stammten. Dass sie durch irgendeinen Mechanismus in unsere Welt gekommen sind, aber nicht mehr in ihre alte Heimat zurück konnten. Es aber auch gar nicht mehr wollten - das einzige, was für sie eine Rolle spielte, war Kay.
Denn wegen dieses Dorfes sind sie überhaupt erst hier her gekommen.
Die Einwohner hatten ihnen etwas unverzeihliches angetan, und sie wollten Rache."

Rick legt eine kurze Pause ein, dann greift er seine anfänglichen Worte noch einmal auf.
"Bei deinem plötzlichen Auftauchen kam mir diese andere Welt in den Sinn. Also, grundsätzlich eine andere Welt, als Erklärung für deine Abwesenheit. Quasi... wenn du nicht hier bist, musst du ja irgendwo anders sein. Aber dass da wirklich eine Verbindung besteht..."

Rick klingt nachdenklich, und auch mir schießt gerade ziemlich viel durch den Kopf.
Das, was er von den alten Wissenschaftlern weiß, muss wohl deren wenigem Verstand nach dem fehlgelaufenen Sprung entsprungen sein.
Eine Mischung aus wahren Erinnerungen und wirrer Zusammenspinnung.

Nachdem ich mir seine Worte durch den Kopf habe gehen lassen, nehme ich selbst meine Erklärung wieder auf.

"Naja... Verbindung... Das einzige, was übereinstimmt, ist das Armband, das den Sprung zwischen den beiden Welten ermöglicht. Aber bei mir ist es nicht kaputt gegangen. Jeden Abend springe ich aufs Neue. Ich bin nicht wie die verrückten Wissenschaftler geworden. Allerdings glaubt mir das niemand.
Der Einzige, der mich nicht anzweifelt, ist Ariu."

~ 🗝️ ~


Ich liege in meinem Bett, nachdem ich die ganze restliche Zeit in Veron damit verbracht habe, mich mit Rick auszutauschen.
Jetzt kann ich nicht einschlafen, weil mein Kopf vor lauter Informationen überquillt.

Ich habe mich Rick schneller anvertraut, als irgendjemand anderem je zuvor, Ariu vielleicht ausgenommen.
Aber auch ihm habe ich mich damals nur auf sein Drängen hin geöffnet.
Rick hingegen...

Es ist beängstigend, dass es sich so vertraut anfühlt, mit ihm zu Reden.
Gleichzeitig besteht da diese Freude in mir, nicht mehr alleine in meiner Zelle zu sein, zumindest erst einmal.
Darüber, meine Gedanken wieder mit jemandem teilen zu können.
Nachdem ich mit Ariu auf unserem Auftrag war, hat es sich schrecklich angefühlt, die Zeit in Veron alleine zu verbringen - abgesehen von seinem Besuch, einsam in der dunklen Zelle zu sitzen.

Ich weiß nicht, ob es klug von mir ist.
Aber ich vertraue diesem fremden Mann in meiner Gefängniszelle.

Wir haben uns über die restliche Zeit hinweg über alles mögliche ausgetauscht.
Über die Erwähnung Arius von meiner Seite aus habe ich irgendwann auch mit meinen Überlegungen bezüglich Ariu als den Schlüssel, den auch Rick suchen sollte, herausgerückt.
Es tat gut, sich darüber auszutauschen, und mit meinen Gedanken und Überlegungen diesbezüglich nicht länger allein zu sein. Obwohl wir bisher auch zu zweit nicht wirklich weiterkamen.

Vor allem diese Worte unseres Gesprächs spuken jedoch laut und deutlich weiterhin durch meinen Kopf.

"Denkst du, es könnte symbolisch gemeint sein?", schloss sich Rick einer Überlegung an, die auch ich schon aufgestellt hatte.

"Ein Schlüssel ist ja etwas, das man braucht, um etwas anderes zu öffnen. Ohne Schlüssel kommt man nicht dahinter. Vielleicht ist damit irgendetwas gemeint, was Ariu besonders gut kann... oder was nur er kann... Verstehst du was ich meine?"

Ich bejahte, und Rick überlegte laut weiter.
"Zum Beispiel, wenn die Nachkommen eine riesige Mauer um Kay bauen würden, so, dass keiner von euch mehr nach draußen gelangen könnte.
Wenn Ariu nun super klettern könnte, dann könnte er über die Mauer hinwegkommen und so zu den Nachkommen gelangen.
Hätte er jetzt noch die Macht, die Nachkommen zu besiegen, dann wären sie in Null Komma nichts vernichtet. Dann wäre es doch nur logisch, dass wir ausgeschickt werden, um ihn umzubringen, bevor er sie tötet, oder?"

Ich habe selbst ja schon in diese Richtung gedacht, bin aber immer an einem Punkt aus meinen Überlegungen ausgestiegen.
Wenn Ariu solche Kräfte hätte, welche, die die Nachkommen besiegen würden - warum tat er dann nicht einfach, was er so gut konnte? Warum waren sie dann nicht schon längst besiegt?

Und zumindest bei dieser Überlegung hat mir Rick bedeutend auf die Sprünge geholfen.
"Ich glaube, du gehst zu stark davon aus, dass Ariu sich seiner Macht bewusst ist. Könnte es nicht durchaus sein, dass er überhaupt nichts von seiner Besonderheit weiß?
Oder, dass er nicht weiß, was sie für ihn und alle anderen bedeutet? Nicht weiß, wie sie einzusetzen ist?"

Ricks Worte hallen in meinem ansonst wie leer gefegten Kopf wider.
Wie vorhin in Veron, fällt mir dazu auch jetzt nichts weiteres ein.
Obwohl ich so verzweifelt überlege.
Obwohl da doch irgendwas ist... irgendwas sein muss.

Verzweifelt presse ich meine Augenlider zusammen, aber es gelingt mir einfach nicht, meine Gedanken auszuschalten und einzuschlafen.
Sie kreiseln wie wild, zusammen mit Bildern von Ariu, Rick, Oma und Opa, meiner Familie, Mia und den enttäuschten Blicken von Manuela und Lyda.

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