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Kapitel 6

Verdammt! Ich renne einen langen Gang entlang und hoffe, dass ich diesmal den ausgeschriebenen Raum finde, in dem meine erste Veranstaltung bezüglich der Uni stattfinden soll. Sie ist eine Einführung in das Campus-Leben und erklärt außerdem, wie man sich einen guten Stundenplan zusammenstellt und welche Kurse in welchem Semester belegt werden sollten. Und diese Hilfe habe ich dringend nötig! Eigentlich wollte ich gestern Abend endlich mein Modulhandbuch durchgehen und früh schlafen, aber leider habe ich weder das eine noch das andere geschafft, da mich Sid, nachdem ich durch die Balkontür wieder in die Wohnung getreten war, in ein Gespräch verwickelte. Sie informierte mich darüber, dass heute Abend ein paar ihrer Freunde zum Vorglühen vorbeikämen und versuchte mich wieder dazu zu überreden, doch mit ihr auf diese Tigerenten-Party zu gehen.

Irgendwie schweifte das Gespräch ab und wir fanden uns über die besten Filme und Serien schwadronierend wieder. Ihren Filmvorschlag "Avatar - Aufbruch nach Pandora" setzte ich dann sofort in die Tat um und unterschätzte dabei völlig die Filmlänge (zweieinhalb Stunden). Als ich mich schließlich müde unter die Bettdecke kuschelte und die Augen zuklappte, war es schon halb zwei. Einen Wecker für den nächsten Tag zu stellen vergaß ich dabei völlig. Nur dem kreischenden Kind aus der Wohnung unter uns war es zu verdanken, dass ich heute Morgen trotzdem um halb acht geweckt wurde.

Während ich also unter dem schrillen Gezeter ("Ich will jetzt aber den Lolli! Ich will, ich will, ich will!") eine rasche Katzenwäsche betrieb, fuhr der Bus, den ich eigentlich nehmen wollte, unter dem Badfenster vorbei.

"Mist!", fluchte ich und rannte aus dem Bad in die schlaftrunkene Sid hinein, die wohl auch wegen des nervtötenden Kindes aufgewacht war. Ihre erste Vorlesung beginnt erst nächste Woche nach der Erstiwoche und eigentlich hätte sie heute ausschlafen können. Aber Pustekuchen! Das Kind wollte nun mal seinen Lolli. Zu meinem Glück aber war Sid nun wach und bot mir zwei Schokoriegel als Frühstück an (ich habe ja immer noch nichts einkaufen können) und lieh mir ihr Fahrrad für den Weg zur Uni. Leider war Sids Fahrrad, aufgrund ihrer Körpergröße, ungefähr doppelt so hoch wie alle Fahrräder, die ich je gefahren bin (auch, wenn es nicht viele sind) und es fiel mir wirklich schwer, meinen Po auf den Sattel zu bekommen. Erst, als ich mich auf einen Blumentopf stellte, schaffte ich es, aufzusteigen und in Schlangenlinien durch den Innenhof zur Straße zu fahren. Viel Erfahrung im Fahrradfahren habe ich seit meinem Übergangsjob in der Fahrrad-Werkstatt und meiner ersten Runde auf solch einem Drahtesel ja noch nicht generieren können. Nach einer holprigen Fahrt und einer Menge Äste, die ich unterwegs mitnahm, erreichte ich letzten Endes das Campus-Gelände. Zum Glück bestand der Weg zur Uni nur aus einer langen Straße, der ich folgen musste, sodass ich mich nicht verfahren und doch noch unglücklich im See landen konnte. Dafür landete ich beim Absteigen in einer dornigen Hecke. Autsch.

Mit Kratzern verziert, renne ich nun durch den dritten Gang, in der Hoffnung, endlich die richtige Tür zu finden.

"Verdammt, verdammt, verdammt!", schimpfe ich außer Atem und krame mein Handy hervor. Mit wenigen Klicken stelle ich mir einen Wecker für morgen früh um sieben Uhr, damit ich diese anstrengende Tortur nicht noch einmal durchmachen muss. Dann wechsele ich auf meine Mail-App und vergewissere mich, dass ich die Zimmernummer wirklich richtig gelesen habe. Ja, E43 steht hier. Mein Blick wandert zum Schild neben der Zimmertür, an der ich gerade vorbei renne. E39. Dann muss es ja nicht weit sein. Mittlerweile bin ich 23 Minuten zu spät.

"Verdammt!", stoße ich noch einmal verärgert aus. Es geht in meinem lauten Keuchen unter. Ich halte an und stütze mich auf den Knien ab. Wenn ich jetzt sowieso schon ungewollte Aufmerksamkeit auf mich ziehe, will ich wenigstens nicht total verschwitzt und tomatenrot sein, wenn sich beim Eintreten alle Blicke auf mich richten. Ich atme zweimal tief ein und aus. Besser.

Dann setze ich mich wieder in Bewegung und stehe einen Moment später vor der Tür zu Raum E43. Behutsam drücke ich die Türklinke hinunter und schiebe mich zögerlich ins Zimmer. Wie erwartet heften sich alle Augenpaare auf mich. Auch die, der zwei älteren Studenten, die gerade eine PowerPoint-Folie präsentieren. Ich räuspere mich.

"'Tschuldigung, ich stand im Stau.", flunkere ich.

'Das ist nur eine Notlüge.', beschwichtige ich mein Gewissen, das gerade aufbegehren will.

"Kein Problem.", entgegnet einer der Studenten. Er trägt einen Ziegenbart.

"Da vorne ist noch ein Platz frei.", ergänzt er und deutet auf einen freien Stuhl in der ersten Reihe.

Nickend gehe ich zu dem Platz und lasse mich erschöpft auf ihm nieder. Einen Moment brauche ich noch, um meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen, während Ziegenbart-Student und sein Kollege mit ihrer Präsentation fortfahren.

"Alles in Ordnung?", höre ich eine flüsternde Stimme von links. Ich drehe ruckartig meinen Kopf.

"Ja, ja.", stammele ich dann und nicke gleichzeitig. Erst jetzt mustere ich den Typen, der neben mir sitzt. Er hat ein weiches, asiatisches Gesicht und - ich muss zweimal hinschauen - einen meterlangen Zopf.

"Hi, ich bin Luong.", sagt er freundlich und hält mir seine Hand hin. Verdutzt greife ich danach und schüttele sie.

"Hi, ich bin Milla."

Luong lässt meine Hand wieder los und schiebt mir seinen Laptop hin.

"Wir besprechen gerade, wie man sich in Veranstaltungen einträgt. Du hast übrigens ein Blatt in deinen Haaren."

Ups, das kommt bestimmt vom Dornenbusch. Ich zupfe es mir schnell vom Kopf und lege es vor mir auf den Tisch. Peinlich. Dann spitze ich die Ohren, um wenigstens den Rest der Präsentation mitzubekommen.

Drei Stunden später ist die erste Veranstaltung endlich vorbei. Puh! Das einsetzende Stimmengewirr und das laute Stühlerücken holen mich aus meinen Träumereien. Ich war doch tatsächlich kurz eingenickt. Noch etwas schlaftrunken greife ich nach meinem Rucksack und stehe auf, um mich aus dem Raum zu begeben.

"Hey Milla, willst du mit uns in die Mensa gehen?", fragt Luong, der sich ebenfalls erhoben hat, und deutet auf die Gestalten hinter sich. Ein Typ mit einem Wischmopp auf dem Kopf und einem Schnauzer im Gesicht strahlt mich an. Hinter ihm lugt ein unscheinbarer Junge mit Zahnspange und Topfhaarschnitt hervor. Ich schlucke. Ohjee, was für Informatik-Klischees. Mit denen möchte ich eigentlich nur ungern mitgehen, aber ich will auch nicht oberflächlich sein. Schließlich sah ich früher auch nicht trendy aus und vielleicht sind sie ja doch nicht so nerdig wie sie scheinen.

"Ähm...", murmele ich zögernd und sehe mich im Raum um. In der letzten Reihe steht eine Gruppe von fünf Mädels und unterhält sich angeregt. Sie tragen alle Klamotten aus der neuen Frühjahrskollektion der beliebten Modeläden wie Pull & Bear und sehen auch sonst ziemlich normal aus. Ich habe auf einmal das dringende Bedürfnis, mich ihnen anzuschließen. Früher wollte ich immer zu der begehrten Mädels-Clique aus meiner Klasse gehören und auch wenn ich mir immer einzureden versuchte, dass ich ohne die Zicken viel besser dran war, blieb dieser Wunsch nach einer Mädels-Freundesgruppe bestehen. Möglicherweise schaffe ich es ja diesmal.

"Ich schaue erst mal, ob ich das Essen überhaupt mag und komme dann vielleicht nach.", sage ich schnell.

"Okay, wir setzen uns an einen Tisch am Fenster.", lässt mich Luong wissen und die drei Jungs machen sich zur Mensa auf.

Ich stehe unschlüssig neben meinem Stuhl und überlege, wie ich zu den Mädels Kontakt aufnehmen kann. Sie scheinen sich schon länger zu kennen. Vielleicht sind sie ja alle auf dieselbe Schule gegangen?

Mit einem Ruck setze ich mich in Bewegung und komme gleichzeitig mit ihnen an der Tür an.

"... deswegen bin ich froh, dass wir Datenbanksysteme erst im zweiten Semester haben.", sagt die eine gerade. Ihr blonder Pferdeschwanz wippt beim Gehen auf und ab.

"Ja stimmt. Ich finde es gut, dass wir in 'Algorithmen und Datenstrukturen' Java benutzen und doch nicht C#. Java hatte ich nämlich schon in der Schule.", meint eine mit kurzen braunen Locken und Sommersprossen im Gesicht. Die anderen pflichten ihr bei. Wir passieren die Tür und betreten den Gang, den ich vorhin entlang gehechtet bin. Ich muss mich bemühen, nicht von ihnen abgehängt zu werden, denn sie haben einen ziemlich flotten Schritt drauf.

"Ich bin schon gespannt, ob wir eine IDE benutzen dürfen oder nur einen Editor. Ich vergesse nämlich immer diese blöden Semikolons und bei einer IDE wird einem das ja sofort angezeigt, bevor man das ganze Programm zu Ende geschrieben hat und der Compiler einem dann Unmengen an Fehlern ausspuckt.", beschwert sich eine mit schwarzem Bob-Haarschnitt. Hä, ich verstehe nur Bahnhof. Was ist ein Compiler und warum spuckt er Fehler aus? Und was sind diese anderen Begriffe, die ich schon wieder vergessen habe? Wie soll ich mich da denn ins Gespräch einklinken?

Ich räuspere mich. "Ja, mit dem Compiler habe ich auch immer Probleme! Aber zum Glück gibt es jetzt erst mal Essen in der Mensa. Wisst ihr denn, was heute auf dem Plan steht?", frage ich die Mädels so beiläufig wie möglich. Vielleicht denken sie dann, dass ich schon die ganze Zeit zur Gruppe gehört habe. Leider nicht. Denn sie schauen mich verwundert an, als bemerkten sie mich jetzt erst.

"Heute gibt es Miso Nasu Donburi. Darauf freue ich mich schon.", schwärmt das Mädchen mit den braunen Locken. Was soll das denn für ein Gericht sein? Ich fühle mich, als hätte sich die Uni und ihre Studenten gegen mich verschworen und beschlossen mit lauter fremden Worten um sich zu schmeißen.

"Ah ja, lecker." Ich versuche überzeugend zu klingen und lecke mir sicherheitshalber noch vorfreudig über die Lippen. Hoffentlich sind da keine Algen, Insekten oder Froschschenkel involviert.

"Zum Glück gibt's auch Pommes und Schnitzel. Auf Gemüse habe ich heute keine Lust.", meldet sich ein dunkelhäutiges Mädchen mit Braids zu Wort. Sie ist so hübsch, dass ich sie etwas zu lange anstarre.

"Ui, super.", sage ich hastig und reiße mich von ihrem Anblick los, bevor es peinlich wird.

"Ja ja, 'heute'... Eve, ich habe dich noch nie Gemüse essen gesehen!", neckt das Mädchen mit dem langen, blonden Zopf und grinst Eve an. Die streckt die Zunge heraus.

"Gar nicht wahr! Letzten Mittwoch habe ich einen ganzen Salat gegessen!", erwidert sie trotzig.

"Du meinst, ein Blatt. Den Rest hast du ja Nicole gegeben." Lachend quetschen sie sich zu zweit durch die Tür vor uns, die zum Treppenhaus führt, und ich falle zurück. Na gut, dann versuche ich es erst mal bei den anderen drei. Die sind mittlerweile in ein anderes Thema vertieft. Wir durchqueren das Treppenhaus und gelangen in die große Eingangshalle.

"Ich bin schon gespannt auf den Gaming-Abend, der von unserer Fachschaft aus angeboten wird. Hoffentlich spielen wir Tomb Raider! Das ist zur Zeit mein Lieblingsgame.", sagt ein braunhaariges Mädchen mit langem, geflochtenen Zopf und kakifarbener Steppjacke. Oh nein, sieht so also der erste Kennenlern-Abend der Informatik-Fachschaft aus? Das hätte ich mir ja denken können.

"Oh ja. Darauf hätte ich auch Lust!" Die, mit dem schwarzen Bob klatscht freudig in die Hände. "Ich wette, dass mindestens die Hälfte unserer männlichen Kommilitonen in Lara Croft verknallt sind." Alle drei lachen. Wer ist diese Lara Croft und warum finden sie so viele toll? Ich bin verwirrt, doch ich traue mich nicht zu fragen und meine Unwissenheit preiszugeben.

"Das glaube ich auch. Die ist aber auch wirklich nett!", stimme ich also zu. Damit kann ich ja bestimmt nichts falsch machen. Die drei Mädchen sehen mich leicht irritiert an. Mmh, oder vielleicht doch? In dem Moment sehe ich das Schild zur Damentoilette am anderen Ende der Eingangshalle und prompt meldet sich meine Blase. Nach dem anstrengenden Frühsport heute morgen habe ich nämlich meine ganze Wasserflasche leer getrunken.

"Ich muss noch kurz aufs Klo. Wartet ihr auf mich?", frage ich. Doch die Mädchen sind schon wieder in ihr Gespräch vertieft und scheinen, mich nicht zu hören.

"Oder ich komme einfach nach!", rufe ich ihnen hinterher und schlage dann die Richtung zum Klo ein. Vielleicht merken sie ja, dass ich fehle und warten doch auf mich.

So, jetzt aber schnell.

Mit zügigen Schritten laufe ich auf die Tür zu. Kurz bevor ich sie erreicht habe, öffnet sich nebenan die Tür zur Herrentoilette und ein großer, dunkelhaariger Typ tritt heraus. Erst auf den zweiten Blick erkenne ich ihn wieder. Es ist der Flegel aus dem Café gestern! Ohjee, was macht der denn hier? Studiert der etwa auch? Soll ich mich kurz hinter der Säule zwei Meter weiter verstecken und warten, bis er weg ist?

Unsinn, mach dich nicht lächerlich!, kommt es von meiner Vernunftsstimme. Das ist ein ganz normaler Student.

Naja. Im hellen Tageslicht der Eingangshalle springt mir seine lange, gruselige Narbe sofort ins Auge. Mein Schritt verlangsamt sich unbewusst. In dem Moment landet sein Blick auf mir und er zieht die Augenbrauen zusammen. Dann scheint ihm ein Licht aufzugehen und sein Mund verzieht sich zu einem frechen Grinsen. Ich lege wieder einen Zahn zu. 'Einfach schnell vorbeilaufen und so tun, als würdest du ihn nicht kennen!', befehle ich mir. Ich richte meinen Blick auf die rettende Tür vor mir, die ich fast erreicht habe.

"Bevor du wieder aufs falsche Klo gehst, hier musst du lang." Ich sehe aus dem Augenwinkel, wie der Flegel mit ausgestrecktem Arm auf mein angepeiltes Ziel deutet. Arschloch!

Ohne zu ihm hinüberzuschauen, recke ich mein Kinn empor. Der soll sich ja nicht einbilden, dass er mich mit so einem lächerlichen Spruch ärgern kann. Ich will die Tür energisch aufdrücken, doch leider geht sie nur nach außen auf und ich knalle mit dem Kopf dagegen. Aua! Neben mir höre ich ein unterdrücktes Prusten. Bloß nicht hinsehen. Ich schüttele mich aus meiner schmerzvollen Erstarrung, reiße die Tür mit einem Schwung auf und husche schnell ins Klo. Mann, war das peinlich!

Um mein schnell pochendes Herz zu drosseln, hole ich tief Luft. 'Mach dir keine Gedanken, den siehst du wahrscheinlich eh nicht wieder! Die Uni ist schließlich ziemlich groß', versuche ich mich zu beruhigen. Nach einigen weiteren sehr tiefen Atemzügen, gelingt es mir schließlich.

Nachdem ich endlich auf dem Klo war, mache ich mich Richtung Mensa auf. Zu meinem Bedauern haben die fünf Mädels nicht auf mich gewartet. Wahrscheinlich haben sie gar nicht bemerkt, dass ich auf einmal weg war und ihr Gespräch nicht mehr mit meinen qualitativen Beiträgen bereichern konnte. Naja, vielleicht sehe ich sie ja gleich wieder.

Als ich endlich die Mensa mithilfe von Google Maps (man glaubt es kaum) gefunden habe und mein Tablett mit einer großen Portion Pommes und einem Schokopudding beladen habe, stehe ich mitten in der großen Halle, in der ein langer Esstisch neben dem anderen steht und halte im Gewühl nach der Mädels-Clique Ausschau.

Nach etwa fünf Minuten den Raum scannen, gebe ich schließlich auf. Der Plan, mich am ersten Tag einer tollen Clique anzuschließen, ist also vorerst gescheitert. Da ich an einem Fenstertisch Luongs meterlangen, schwarzen Zopf wiedererkenne, beschließe ich seufzend, mit den Klischees meine Mittagspause zu verbringen.

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Huhu, wie gefällt euch das Kapitel? :))

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(der Rest natürlich auch :p)

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