Wunder
Plötzlich zuckte Peeta mit seinen Augenliedern.
Ich fühlte seinen Puls.
Er war schneller geworden.
"Peeta?", hauchte ich in sein Ohr.
Es war etwas komisch so ins leere zu reden.
Haymitch wollte noch mal gucken, wo der Krankenwagen bleibt.
"Peeta, bist du wach?", fragte ich nochmal.
Keine Antwort, wie denn auch.
Alles, jede kleinste Faser in meinem Körper, hoffte darauf, dass Peeta aufstehen und mich in seine beschützenden Arme schließen würde - doch leider war dies nicht der Fall.
Peeta's Sicht:
Langsam, aber nur ganz langsam kehrte mein Bewusstsein zurück. Und mit ihr auch die Erinnerung.
Gale, er hatte mich attackiert...
Er wollte mich umbringen...
Bin ich tot?
Fühlt sich so der Tod an?
Dunkel?
Nein, ich konnte nicht tot sein.
Zieht nicht, kurz bevor man stirbt das ganze Leben an einem vorbei?
Ich wollte mein bisheriges Leben garnicht sehen.
Angefangen bei meiner Mutter, die mich schlägt, die Hungerspiele und das schlimmste: die Folterungen im Kapitol.
Aber es gab auch schöne Momente.
Alle habe ich sie mit Katniss verbracht.
Als sie mich am Flussufer der ersten Hungerspiele gefunden hat, der Kuss in der zweiten Arena...
Ich liebe Katniss, daran zweifle ich keine Sekunde.
Ich muss für sie weiterleben.
Ich muss sie beschützen können - auch vor Gale.
Verzweifelt versuchte ich aus dieser schwärze aufzutauchen.
Es fühlte sich wie schwarzes Wasser an, das mir die Sicht nahm und mich runter in die Tiefe zu ziehen versuchte.
"Peeta?", fragte die Stimme eines Engels.
Ich bin hier!, wollte ich der Stimme zurufen, doch kein Wort verließ meine Lippen.
Ich hatte ja noch nicht mal mehr Lippen, geschweige denn andere Körperteile.
"Peeta, bist du wach?", frage der Engel.
Der Schleier löste sich von meinem Gedanken.
Ich konnte plötzlich klar denken.
Meinen Körper konnte ich auch wieder spüren, doch mit ihm kamen auch die Schmerzen wieder.
Mein Bauch brannte wie Feuer und generell schmerzte mein ganzer Körper.
Die Augen bekam ich nicht auf, doch ich spürte einen Atem neben meinem Kopf und irgendwas auf meinem Haar.
Ich versuchte meine Augenlieder aufzuschlagen, aber sie gehorchten mir nicht.
"Peeta?", fragte die melodische Stimme des Engels nochmal.
Ich versuchte meinen Mund zu öffnen. Es klappte.
"Kat...Katniss?", fragte ich. Meine Stimme klang schrecklich heiser.
"Ja, ich bin hier Peeta!" Etwas weiches, warmes berührte meine Wange. Es waren ihre samtweichen Lippen.
Jetzt wurde mir klar, dass ich weiterleben musste.
Ich habe gerade dem Tod in die Augengeblickt, aber ich muss leben. Für sie.
Beflügelt von der Liebe zu Katniss, riss ich die Augen auf und blickte in ihr wunderschönes Gesicht.
"Peeta!" Auch sie riss ihre Augen noch weiter auf.
"Katniss", weiter kam ich nicht. Ich wusste eh nicht, was ich sagen wollte.
"Ich dachte schon, du wärst...du wärst tot." Ihre Stimme wurde immer leiser.
"Ich lebe, Katniss. Und das wird auch so bleiben." Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Ich tat es ihr gleich.
Ihre Hand wanderte auf mein Gesicht und legte sich zärtlich auf meine Wange.
"Ich dachte, du wolltet mich nie wieder sehen.", fragte ich und zog mühsam die Augenbrauen hoch.
"Nein. Ich liebe dich Peeta.", hauchte sie und endlich vereinten wir unsere Lippen.
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