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Schon seit einer ganzen Weile zottelst du dem Blauhaarigen hinterher, welcher sich im übrigen als Mahito vorgestellt hat.
In Gedanken fragst du dich, ob das hier wirklich richtig ist. Dabei starrst du permanent auf den Boden und ignorierst nebenbei die seltsamen Gestalten, welche du neuerdings sehen kannst.
Aber warum kannst du sie nur sehen?
Du wirst langsamer und bleibst schliesslich mitten auf der Strasse stehen.
Um dich herum tümmeln sich allerlei Menschen, welche sich ins noch junge Nachtleben stürzen möchten.
Warum sehen sie diese Wesen nicht?
Du schielst zur Seite, wo gerade ein junger Geschäftsmann mit einem Monster auf der Schulter an dir vorbeischreitet.
Merkt er denn gar nichts?
Überfordert reibst du dir übers Gesicht, wobei deine Augen geschlossen sind.
Halluziniere ich etwa?
"Hey was ist denn los (y/n) ?", hörst du die besorgte Stimme von Mahito.
Er kommt die paar Schritte, die er vorgelegt hat, wieder zurück.
Da du nichts erwiderst, sondern nur weiter vor dich hin grübelst, nimmt er dein zartes Gesicht in seine Hände.
"(y/n)?"
Du seufzt leise, öffnest deine Lider und triffst dabei auf Mahitos neugierige Augenpartie.
"Ich ähm..", und blickst unauffällig hinter ihn, wo ein klumpenartiges Wesen in einer dunklen Gasse herumlungert.
"Ach nichts.. mir ist nur gerade zu trinken zu Mute."
Verdutzt kippt er seinen Kopf zur Seite und schaut dich weiter fragend an. Wobei seine Hände immer noch auf deinen warmen Wangen ruhen.
Sein knuffiger Gesichtsausdruck bringt dich zum Schmunzeln und du legst deine Hände auf die seine.
"Ich will jetzt einen heben gehen", und zerrst ihn anschliessend am Handgelenk hinter dich her.
Auf dem Weg zum nächsten Club leistet er erstaunlicherweise keinen Widerstand. Nur fühlt sich seine Hand irgendwie kalt und leblos an.
Was eigentlich gar nicht sein kann..
Er ist doch ein Mensch? Oder etwa nicht?
Schnell wischst du den Gedanken beiseite als ihr das Lokal erreicht.
Ihr schreitet hinein, wo euch direkt bassreiche Musik empfängt. Der Schuppen ist rappelvoll, weshalb ihr euch durch die Menschenmenge zwängen müsst um an die Bar zu gelangen.
Du bestellst gleich zwei Shots für dich und Mahito, ohne ihn zuvor zu fragen, ob er überhaupt einen möchte.
Während ihr wartet, baggert dich plötzlich ein Fremder von der Seite an:
"Na Kleines? Auch ganz alleine hier?"
Er muss wohl schon einiges an Alkohl getrunken haben, dass er Mahito, welcher direkt neben dir steht, nicht sehen kann.
Du beschliesst den Betrunken einfach zu ignorieren, indem du etwas wegrückst.
Dieser fasst das allerdings ganz anders auf.
"Nicht so schüchtern meine Liebe, ich beisse nicht", und schenkt dir ein perverses Grinsen.
Wieder zeigst du ihm die kalte Schulter und nervst dich ab dem langsamen Baarkeeper, der ewig für deine Minibestellung benötigt.
Mahito wirkt derweil sichtlich genervt von dem Typen und verschränkt darum mürrisch seine Arme.
Der aufdringliche Typ gibt aber noch lange nicht auf.
Schamlos legt er daher seinen Arm um dich.
"Du bist wirklich wunderschön", haucht er dir ins Ohr, wobei du seinen strengen Atem auf deiner Haut spürst.
Dich schaudert es bis auf die Knochen, weshalb du blitzschnell seinen Arm wegschlägst.
"Verpissen Sie sich einfach!"
Dein Blick ist eiskalt und voller Hass.
"Sonst was?"
"Sonst reiss ich dir deine schmierigen Gedärme raus und zwinge dich sie zu essen", flüstert Mahito dem Idioten verärgert, wie auch vergnügt, ins Ohr. Seine linke Hand ruht dabei warnend auf dessen Schulter.
Der Kerl scheint den Blauhaarigen erst jetzt wahrzunehmen. Er schluckt laut und Schweiss bildet sich auf seiner Stirn. Ängstlich stottert er um Vergebung, doch Mahito denkt nicht mal dran.
"Ruhender Wandel", sagt er bloss und schon verwandelt sich der unaustehliche Kerl in ein ebenso abscheuliches Monster.
Deine Augen weiten sich schockiert über dieses Ereignis und dir wird klar:
Mahito ist kein Mensch, er sieht bloss so aus.
Alle im Club geraten in Aufruhr, wegen dieser einen Kreatur, welche sie plötzlich sehen. Dabei lungern hier noch dutzend weitere herum..
Die Leute kreischen regelrecht um ihr Leben und flüchten bereits aus dem Lokal, gefolgt von dem abscheulichen Monster, welches zu weinen scheint.
Nun seid ihr Zwei wieder alleine und es herrscht eine bedrohliche Stille, wie du findest.
Du fragst dich, ob du Mahito nun fürchten musst.
Doch lange zum Nachdenken bleibt dir nicht, denn er nähert sich dir bereits.
"D-danke", stottertst du deshalb etwas und stellst schliesslich wieder Augenkontakt mit ihm her.
Überrascht mustert er dich, ehe er herzlich zu lachen beginnt.
"Danke?"
Du wirst deshalb ganz verlegen und blickst beschämt zu Boden, während er weiter lacht.
"Ach wie herlich!", hörst du ihn gröllen. "So Lachen musste ich schon seit langem nicht mehr", und wischt sich die Lachtränen weg.
"Bitte (y/n) bitte", und tätschelt mehrmals deinen Kopf.
"Eigentlich würde ich dich jetzt ebenfalls verwandeln, weil du so naiv bist", gesteht er offen. "Aber dir zuliebe werde ich eine Ausnahme machen!"
Er zwinkert dir noch schnell zu, bevor er geht.
"Mahito", rufst du ihm schnell hinterher, weil du ihn noch was wichtiges fragen willst.
"Was bist du eigentlich?"
Abrupt bleibt er stehen und schnalzt enttäuscht mit seiner Zunge:
"Tz tz nicht doch.. Das ist eine ziemlich unhöfliche Frage (y/n) !"
Er dreht sich mit gehobenem Zeigefinger zu dir hin und meint weiter belehrend:
"Du solltest mich stattdessen lieber fragen wer ich bin."
"Und wer bist du?"
Ein breites Grinsen schleicht sich auf Mahitos mit Nähten verziertes Gesicht und er eilt geschwind zu dir, um dir ins Ohr zu flüstern:
"Jemand von dem du dich besser fernhalten solltest!"
"Und was, wenn ich das nicht möchte?", fragst du ihn genau so leise.
Er streicht dir liebevoll eine Haarsträhne hinters Ohr.
"Dann könnte es sein, dass du verflucht wirst."
Unschlüssig zupfst du an dem unteren Saum seines Shirts. Denn auf der einen Seite vertraust du ihm, auf der anderen hast du Zweifel.
"Bin ich das denn nicht schon?"
Er hebt zärtlich dein Kinn an und schaut dir tief in die Augen.
"Wer weiss."
Vorsichtig und wie in Zeitluppe nähert er sich dann deinem Gesicht.
Seine etwas trockenen Lippen trefen auf die deine. Sofort beginnt es in deinem Bauch wie wild zu kirbbeln und du erwiderst den Kuss automatisch. Dabei legst du deine Hände um Mahitos Nacken.
Er zieht dich an der Taille näher zu sich und leckt dir anschliessend über die Unterlippe, damit du ihm Einlass gewährst.
Als eure Zungen einander berühren, musst du genüsslich in den Kuss stöhnen. Du greifst ihm ins Haar und schmiegst dich noch näher an seinen muskulösen Körper.
Er ist unterdessen mit der einen Hand unter dein Shirt geschlüpft und streichelt nun deine Seite. Wovon du direkt Gänsehaut kriegst, gleichzeitig aber berauscht bist.
Von dir aus könnte jetzt die Zeit stehen bleiben.
Doch genau in diesem Moment löst sich Mahito natürlich von deinen Lippen und grinst teuflisch:
"Jetzt bist du es!"
Ein Lächeln schleicht sich darum in dein Gesicht, was dein Gegenüber mit einem trockenen: "Du bist wirklich naiv.." anmerkt.
Verwirrt blickst du ihm in seine unterschiedlich gefärbten Augen und fragst dich, was du jetzt wieder falsch gemacht hast.
Der Blauhaarige seufzt jedoch nur und klopft dir im Anschluss bedauernd auf die Schulter.
"So naiv, dass es schon beim Anblick weh tut.."
"Ey!!", rufst du empört und schlägst sofort seine Hand weg. Beleidigt verschränkst du dann deine Arme und ziehst eine Schnute.
"Ach nicht doch (y/n)", grinst Mahito und kneift dir grob in die Backe. "Du kannst später schmollen!"
Er nimmt dich an der Hand und meint dann:
"Wir sollten lieber zuerst von hier verschwinden.."
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