Kapitel 11
Roxy lächelt verlegen und Tamara und Buu Huu starren sie immer noch verwirrt an. Tamara rückt unauffällig zu ihrer Freundin.
"Eh, seit wann kann König Buu Huu sich in einen menschlichen Geist verwandeln?", fragt Tamara und versucht so normal wie möglich zu wirken, aber ihr Lächeln wirkt sehr angespannt.
"Nun, eigentlich schon seit er hier im Nachtschattental ist. Er war früher ein Prinz und wurde in einen Buu Huu verwandelt.", antwortet Roxy als wäre es das Normalste von der Welt.
"Ach so, gut zu wissen."
Plötzlich fängt Buu Huu an zu schreien und fliegt kreischend im Kreis und wackelt mit seinem Schwanz. Die Mädchen wollen etwas sagen, aber finden nicht die richtigen Worte.
"Mein Leben ist eine einzige Lüge!", brüllt Buu Huu dramatisch und fällt zu Boden.
"Buu Huu.."
"Erst vor ein paar Minuten habe ich erfahren, dass ich einen Bruder hatte, der von nem Angsthasen ungewollt getötet wurde und jetzt sehe ich meinen Vater als menschlichen Geist! Wahaaa, was kommt als nächstes? Ich bin mit diesem Köter verwandt!?", schreit Buu Huu mit großen Augen und zeigt auf Sparky.
Sparky knurrt, aber Roxy nimmt ihn auf dem Arm und streichelt den Geisterhund. Buu Huu mustert den Hund gehässig nach. Roxy verdreht die Augen.
"Buu Huu, ich weiß, dass du gerade verwirrt bist und du hast einen guten Grund dafür, aber du musst jetzt nicht komplett durchdrehen. Dein Vater war früher ein Mensch, besser ein Prinz. Er wurde in einen Buu Huu verwandelt und zwar von Darkorta.", erklärt sie erneut und lässt Sparky wieder auf dem Boden ab und er geht zu Fairy.
"Ja entschuldige, dass ich durchdrehe, es wurde zwar gerade meine komplette Sichtweise geändert, aber egal!" Er wackelt hektisch mit seinen kleinen Ärmchen und schaut sie angespannt an.
"Wenn du noch weitere Fragen hast, dann stell sie ihm, wenn er wieder da ist.", ergänzt sie und lächelt freundlich.
König Buu Huu ist jetzt im Trugschloss angekommen. Luigi ist jedoch immer noch bewusstlos. Er schwebt durch das Schloss und ruft nach seinen Freunden. Er fliegt zum Thronsaal und versucht ihn weiter zu heilen. Wenig später sind die Meistergeister, Poison, Henry und Mérida im Saal angekommen und staunen nicht schlecht. Auch sie sehen zum ersten Mal die wahre Gestalt von König Buu Huu. Ice und Thunder mustern den menschlichen Geist genau und Ice fliegt einmal um ihn rum.
"Bist du tatsächlich König Buu Huu oder bist einer von Deseridos kranken Freunden?!", fragt Ice mit Nachdruck.
"Ich bin dein König, Ice." er schaut ihn mit ernster Miene an. "Ich weiß, ihr wundert euch über mein neues Erscheinungsbild, aber jetzt habe ich keine Zeit, um es euch zu erklären. Ihr müsst mir helfen diesen Mann zu heilen. Ihm bleibt nicht mehr viel Zeit.", erklärt er energisch.
Henry schaut Luigi ganz genau an und ist sich unsicher, ob er seine Gedanken mit ihnen teilen soll. Mérida bricht die Stille und geht auf die beiden zu. Sie schaut sich seinen Hals an und schüttelt den Kopf.
"Da komme ich mit einem einzigen Trank nicht aus. Wahrscheinlich muss ich einen Spruch aufsagen. Anscheinend hast du schon versucht ihn zu heilen, nicht wahr?"
"Das habe ich, aber meine Magie war nicht stark genug. Hoffentlich hast du mehr Glück."
Mérida schnipst mit den Fingern und plötzlich kommt nur wenige Sekunden später ein dunkelrotes Buch angeflogen. Die Feuerhexe blättert schnell durch das Buch und bekommt Schweißtropfen auf der Stirn. Dann bleibt ihre Hand stehen und sie jubelt kurz. Sie spricht ein paar Worte und streckt ihre Hand nach ihm aus. Luigis Hals leuchtet und die Wunde schließt sich langsam, auch sein Shirt wird wieder grün. Alle Geister schauen gebannt auf seinen Körper und haben Méridas Kraft eindeutig unterschätzt.
Jetzt hört man auch Luigis Schnaufen und er wird langsam wach. Er schaut benommen umher und zuckt plötzlich zusammen als er erkennt, dass es Geister sind. William lässt den zitternden Luigi auf dem Boden ab. Er geht ein paar Schritte zurück. Henry kommt langsam auf ihn zu und dreht seinen Kopf hin und her. Luigi starrt abwechselnd zu ihm und auf den Boden. Plötzlich grinst er und fasst seinen Arm an.
"Du bist doch Luigi der Geisterjäger, der damals meinem Großvater geholfen hat?! Ich bin Henry, sein Enkelkind.", sagt er fröhlich.
"Oh, ich wusste gar nicht, dass Gidd noch einen Enkel hat. Aber freut mich dich kennenzulernen." Er gibt ihm die Hand und bringt ein Lächeln über seine Lippen.
Plötzlich muss Ice laut lachen. Die anderen Meistergeister stehen noch wortlos da und beobachten das Geschehen und die Gestalt ihres Königs sehr aufmerksam.
"Dass du König Buu Huu den Buben, den du einst so gehasst hast, das Leben rettetest und noch in dein Schloss lässt, hätte ich nicht erwartet!" Ice lacht gehässig weiter, obwohl niemand reagiert.
"Wenn ich ihn töte, macht das die Vergangenheit auch nicht ungeschehen und außerdem wollte Roxy es so.", antwortet er weise.
Toxic schüttelt sich und haut Ice eine runter, der ihn dann genervt anglotzt. Toxic fliegt näher an König Buu Huu heran.
"Also wirklich Ice, ist dies das Einzige was dich interessiert? Mich würde es brennend interessieren warum er jetzt so aussieht." Ice verdreht die Augen.
"Ich glaube, dass dies sein wahres Aussehen ist und er nie wirklich ein Buu Huu war.", ergänzt Paralysis und mustert seinen König ausgiebig.
"Habt ihr euch nie gewundert, dass er euch nie etwas über seine Herkunft oder Vergangenheit erzählt hat?", fragt Poison rhetorisch von hinten.
"War ja klar, das Superhirn weiß natürlich wieder Bescheid.", meckert Flame stöhnend.
"Er weiß es deshalb, weil ich ihm vertraue, nicht weil er mein Verhalten und die Fakten zusammengezählt hat. Ich bin in Wahrheit ein Prinz namens William Marik Bolton gewesen. Durch den Tod meiner Eltern musste ich früh das Land regieren, was mir geglückt ist, da es ein friedliches Land war. Meine Mutter wurde von Geistern getötet und deshalb hasste ich sie. Eines Tages verliebte ich mich in Darkorta, die mich später hinterging und plötzlich fielen Geister hier ein und zu allem Überfluss verwandelte sie mich in einen Buu Huu.", erklärt er.
"Jetzt ergibt das alles mehr Sinn.", murmelt Paralysis vor sich hin.
Plötzlich schreit Henry kurz auf.
"Mérida, meine Liebe, deine Nase blutet!", sagt er panisch und hält ihre Wange fest.
"Es geht schon. Das war der Preis, den ich für die Spruch bezahlen musste. Als Hexe muss man das, wenn man einen mächtigen Zauber fabrizieren will. Wie heißt es so schön: Fast jeder Zauber hat seinen Preis.", antwortet sie und stürzt sich an seiner Schulter ab und spuckt jetzt auch Blut.
"Kann ich dir irgendwie helfen?", fragt er besorgt.
"Geh in unserer Zimmer und hole bitte meinen blauen Kasten aus dem Schrank."
Henry nickt und rennt sofort aus dem Thronsaal. Paralysis trägt sie auf die Couch und beobachtet sie.
"Irgendwie liebe ich deinen russischen Akzent.", sagt Ice plötzlich und alle schauen ihn verdutzt an.
"Mensch, was dir immer so durch den Kopf schießt! Anstatt ihre Macht zu bewundern, denkst du über ihren Akzent nach.", antwortet Toxic empört.
Henry rast nach oben in ihr Zimmer und durchfühlt den Schrank. Für ihn nach einer gefühlten Ewigkeit findet er den Kasten und rennt die Treppe runter und bleibt abrupt stehen . Es ist Deseridos, der langsam zu ihm schwebt.
"Hey, da ist mein alter, gewöhnlicher, dummer Junge. Hast dich ja gut in die Geisterwelt eingelebt. Wahrscheinlich fühlst du dich auch wie einer.", sagt er gehässig und muss lachen.
"Geh mir aus dem Weg, ich habe es eilig!", antwortet er knurrend.
"Ich eigentlich auch, mein Kleiner. Also anscheinend kann ich dich nicht auf ein nettes Gespräch einladen, also mach ich es kurz."
Er zieht Henry mit seiner Magie zu sich hin.
"Lass mich gehen!"
"Sag mal, hast du dich je weiter über deine Familie erkundigt? Du weißt, dass deine Eltern tot sind, ein wahnsinniger Wissenschaftler dein Opa ist und dass du von Blazen entführt und gefoltert worden bist. Wow, aber was ist, wenn ich dir sage, dass deine Familie noch ein weiteres Mitglied hat." Henrys Augen werden größer.
"Du hast noch eine kleine Schwester namens Katelin, die im Gegensatz zu dir Geister liebt. Nur leider ist sie in meine Hände gefallen und ich habe sie entführt. Allerdings bin ich für einen Tausch bereit: Du befreist Blazen und ich lasse Katelin frei. Allerdings darf niemand von diesem Vorhaben erfahren oder ich werfe deine Schwester meinem hungrigen Schwerthai zum Frass vor. Also, haben wir einen Deal?" Deseridos streckt seine Hand zu ihm aus.
Henrys Hände zittern vor Wut. Er atmet tief durch und schlägt ein.
"Gute Entscheidung. Ich bringe sie mit, wenn ihr im Kerker seid. Ruf mich einfach, wenn du ihn befreit hast.", sagt er lässig und verschwindet.
Henry geht mit einem mulmigen Gefühl zurück zu seiner Freundin und übergibt ihr die Kiste. Mérida trinkt einen violetten Trank und ihre Nase hört auf zu bluten und sie verspürt auch keinen Würgreiz mehr.
"Nun gut, ich werde mich jetzt wieder zu Roxy und den anderen begeben. Hoffe, dass Deseridos euch in Ruhe lässt. Auf ein Wiedersehen.", sagt er freundlich und fliegt weg.
Wenig später kommt er wieder bei ihnen an. Er wird gleich von Roxy umarmt und er küsst sie im Anschluss. Auch Buu Huu meldet sich zu Wort.
"So mein Bester, könntest du mir erzählen, warum du nochmal jetzt ein gottverdammter menschlicher Geist bist und ob du noch mehr Geheimnisse hast, denn wenn ja, dann bitte sage es jetzt.", brüllt er und ist völlig überdreht.
Alle müssen lachen, bis auf Buu Huu und William erzählt ihnen alles nochmal. Im Hintergrund werden sie von Deseridos und Peter beobachtet.
"Und was machen wir jetzt, Boss?", fragt er aufgeregt und wackelt mit dem Hintern.
"Ich denke, ich werde unsere Gefangene mal wieder besuchen. Schließlich darf sie jetzt nicht sterben. Ich habe sie schon lange nicht mehr gefüttert. Ich hoffe, sie hat es überlebt."
"Sonst wenn sie tot ist, kannst du doch einfach diese Charlene als Katelin verkaufen und alles ist gut.", antwortet er cool und ist von seiner Idee begeistert.
"Nein!! Ich werde niemals freiwillig dafür sorgen, dass Charlene in das Territorium meines Feindes gelangt! Ihr darf nie etwas passieren!", brüllt er laut und Peter erschaudert vor seinem Anblick.
Deseridos atmet tief durch und fliegt fort und Peter fliegt ihm unauffällig hinterher.
Das war Kapitel 11. Hoffe es hat euch gefallen. Und was glaubt ihr: wird Henry Blazen befreien und ist seine Schwester eh tot oder lebendig. 😉😊
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