Die rechtliche Woche bis zum nächsten Mittwoch verlief mehr oder weniger normal. Oikawa ging nach und nach seinen Fangirls mehr aus den Weg, was sie natürlich nicht mochten. Nach dem normalen Training ist er nicht wie die rechtlichen aus dem Team nach Hause gegangen, sondern ist noch länger dortgeblieben und hat dann wohl weiter trainiert. Deswegen gehen Iwa und ich, somit alleine nach Hause, nach dem Training. Montags haben wir jetzt auch kein Training mehr. Warum auch immer. Ich weiß nicht genau warum, aber sie meinten was davon, dass sie das immer so machen, damit die Jungs einmal in der Woche nachmittags frei haben, oder so. Und ich habe mich noch mehr mit Oikawa angefreundet. Wir verstehen uns wirklich gut und haben mehr oder weniger dieselben Interessen. Und mit dem Team habe ich mich auch super angefreundet. Bei ihnen kann ich einfach ich sein, weil eigentlich bin ich eher ein aufgeschlossener Mensch und mache gerne viel mit anderen. Es ist jetzt Mittwoch, fast eine Woche her, seit dem Trainingsspiel gegen die Karasuno. Die Jungs waren gerade mit Training fertig und Iwa wollte gerade in die Umkleide.
„Warte mal, Iwa!“
Rief ich meinen Stiefbruder zu, der sich dann zu mir drehte.
„Ja? Was ist denn, Misaki?“
Fragte mich Iwa und schaute mir tief in die Augen, was ich aber nicht erwiderte, indem ich auch den Boden schaute.
„Ähm…naja…Also…“
Stotterte ich und mein Blick fiel immer mehr zu Oikawa, der gerade ein paar Aufschläge trainierte.
„Verstehe-“
Fing Iwa an und ich schaute dann von Oikawa weg und zu ihn.
„Du willst noch etwas länger hierbleiben, oder?“
Fragte mich Iwa und ich nickte nur verwirrt.
„Ey Shittykawa!“
Rief jetzt Iwa und der gerufene kam auf uns zu.
„Was ist, Iwa-Chan?“
„Bring Misaki nach deinem Training nach Hause, ok?“
„Äh…Ja kann ich machen, aber warum?“
Fragte Oikawa, mehr zu mir als zu Iwa.
„I-Ich wollte dir ein bisschen zugucken und dir vielleicht auch etwas helfen. Also nur, wenn das in Ordnung für dich wäre?“
„Ja klar ist das in Ordnung, Misaki-Chan.“
Sagte Oikawa und lächelte mich an, während Iwa zur Umkleide ging. Als alle Jungs fertig mit umziehen waren und sich verabschiedet haben, fing Oikawa weiter an zu Trainieren. Ich saß zuerst eine Stunde auf der Bank und schaute ihn dabei zu.
‘Er trainiert ja viel härter und extremer als beim normalen Training. Kein Wunder das er sich letztens verletzt hat.‘
Fiel mir auf, weshalb ich dann aufstand mir einen der Volleybälle nahm und den dann gegen seinen Kopf schmiss.
„Au! Misaki-Chan, was sollte das?!“
Fragte mich Oikawa etwas sauer und kratzte sich den Kopf, als er sich zu mir umdrehte.
„Du fragst mich, was das sollte? Das selbe könnte ich dich auch fragen!“
Rief ich Oikawa zu und ging zu ihm sodass wir uns gegenüberstanden. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und Oikawa ließ seine Hand, die sein Kopf an der Stelle wo der Ball ihn getroffen hatte, sinken.
„Was meinst du, Misaki-Chan?“
Fragte er mich jetzt etwas ruhiger als davor.
„Warum trainierst du so hart und so viel? Du hast dich erst vor kurzem verletzt, wäre es dann nicht besser langsam anzufangen?“
Fragte ich diesmal auch etwas ruhiger, aber schaute ihn dennoch ernst in seine Schokobraunen Augen.
„Klar wäre es besser, aber ich muss so viel Trainieren. Ich will doch zu der Nationalen Mannschaft und da muss ich halt so viel Trainieren.“
„Ja aber du machst somit dein Körper kaputt! Man merkst du das nicht? Das ist nicht gut für dich!“
Sagte ich diesmal wieder ernster, damit er es versteht.
„Ich mache mir Sorgen um dich…“
Fügte ich dann noch ganz leise hinzu, in der Hoffnung das er es nicht hörte. Es folgte stille. Eine unangenehme Stille. Es war einfach nur Still in der Halle, für Minuten. Ich wusste nicht was Oikawa machte, da mein Blick auf den Boden gerichtet war und meine noch vor kurzen vor der Brust verschränkten Arme jetzt an den Seiten meines Körpers runterhingen. Auf einmal hörte ich Schritte und gerade als ich meinen Kopf wieder hochheben wollte, wurde ich von zwei starken Armen umarmt. Ich ries meine Augen auf, um dann zu erkennen das Oikawa mich in eine Umarmung gezogen hatte. Als ich es verstanden hatte, erwiderte ich die Umarmung. Oikawa strich mit der einen Hand leicht über meinen Rücken, die andere lag einfach nur still auf mein Rücken. Sein Kopf hatte er auf meiner Schulter niedergelassen. Ich hingegen hatte meinen Kopf an seiner Brust, wodurch ich sein schnellen Herzschlag genau hörte. Es war immer noch Still. Zwar nicht mehr so unangenehm Still wie davor, aber ich will trotzdem Antworten.
„Oika-“
„Tut mir leid Misaki-Chan, dass du dir Sorgen um mich machst. Aber du weißt wie gerne ich zu der Nationalen Volleyball Mannschaft will und dafür muss ich halt viel trainieren. Ich bin nun mal ein ehrgeiziger Mensch. Bitte versteh das.“
Unterbrach mich Oikawas flüsternde Stimme.
„Ich weiß das und ich weiß auch wie wichtig dir das ist. Aber was bring es dir in die National Mannschaft zu sein, wenn dein Körper diese große Überlastung auf einmal nicht standhalten kann.“
„Ich werde weniger Trainieren, ok? Aber dennoch so viel das ich stärker werde.“
Meinte Oikawa, worauf ich einfach nur nickte. Er drückte mich etwas von sich, um mir in die Augen sehen zu können.
„Aber kannst du mir dennoch helfen die Sachen wegzuräumen? Und danach können wir ein Eis essen, als eine Wiedergutmachung und Abkühlung, da es ja heute so warm ist, ok?“
Fragte mich Oikawa, worauf ich nur lachen musste.
„Ja ok, aber dann will ich zwei Kugeln Eis.“
Jetzt musste auch Oikawa lachen.
„Ja ist ok, aber dann lass uns jetzt die Halle aufräumen.“
Wir räumten dann zusammen die Turnhalle auf und als wir fertig waren ging Oikawa sich umziehen.