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6.



Der Wind zerrt an meinen Haaren und wir werden lustig auf und ab geschaukelt, als das Gefährt über die unebenen Flächen hinwegrollt. 

Es trägt etwas Wildes und ein Gefühl von Freiheit mit sich so durch die Gegend zu fahren. Zugleich aber auch eine Empfindung von Gemeinschaft und Zusammenhalt, da wir alle hier sitzen, lachen, uns gegenseitig festhalten und die Fahrt genießen.

Also fast alle.

Bei Fabio bin ich mich da nicht ganz so sicher. Er hat sich jetzt schon das vierte Mal umgesetzt, ohne, dass es etwas bringt. Gilbert folgt ihm einfach kontinuierlich.

Ich muss schmunzeln und werfe den beiden einen vieldeutigen Blick zu. Fabio sieht mich entgeistert an. 

„Sag mal, kannst du Gilbert nicht irgendwie von mir ablenken? Ihn streicheln und mit ihm reden, oder so, sodass er zu dir...?", beginnt er und beugt sich gleichzeitig weit zurück, da das Schwein wieder begonnen hat, ihn mit seinem Rüssel abzuknutschen.

Ich muss kichern. „Wenn du es selber nicht schaffst, dann wird er es wohl nie lernen." Fabi zieht entgeistert seine Brauen zusammen. „Du hast gut reden, wenn ich nicht hier wäre, wärst du genauso wenig vor ihm sicher."

Da hat er wohl recht, aber ich werde jetzt sicher nicht...

In diesem Moment kommt das Auto zum Stehen, woraufhin Fabio sich aufrappelt und blitzschnell vom Wagen springt. Gilbert schickt ihm ein entgeistertes Grunzen hinterher, was ihn aber nur noch mehr zu verschrecken scheint.

„Keine Sorge Gilbert, du darfst auch gleich runter." Ich streichele ihn über den Nacken, während er sehnsüchtig zu Fabi sieht, welcher inzwischen einige Schritte entfernt steht und das Schwein ungläubig anstarrt.

„Ich glaube er mag dich echt", sage ich, was Fabio das Gesicht verziehen lässt. „Das ist... Ich meine... Ich fände es echt besser, wenn er sich auf dich vernarrt."

Ich lege grinsend meinen Kopf schief und steige vom Wangen. „Hat er aber nicht."

In diesem Moment fühle ich eine nasse Schnauze an meiner Schulter, sodass ich erschrocken nach vorne springe, was Fabio zum Lachen bringt.

„Oh, entschuldige Gilbert, das kam irgendwie überraschend."

Inzwischen sind die anderen auch von der Ladefläche gesprungen. Tayzo läuft um das Auto und hilft Gilbert nach unten auf die Erde.

„Und, wie war's?" Sein Blick schweift grinsend durch die Runde, ehe er auf mir liegen bleibt.

„Lustig", kichert Lil. „Sehr... eng. Auf dem Rückweg sitze ich wieder drinnen", erklärt Fabio mit starrem Blick auf das Schwein gerichtet, welches ihn genauso ansieht und dann freudig grunzend auf ihn zuläuft.

Ich will grinsend nach meinem Gepäck mit dem Proviant greifen, doch da schiebt sich blitzschnell eine Hand dazwischen und zieht es mir direkt vor der Nase weg.

„Hey, das ist mein Rucksack", empöre ich mich, als ich sehe, wie Tayzo sich ihn über den Rücken wirft. „Jetzt nicht mehr." 

Ich forme meine Augen zu Schlitzen. Er weiß genau, dass ich das nicht leiden kann!

In Lateinamerika war das manchmal eine ziemliche Herausforderung mich damit durchzusetzen, da einige Männer dort glauben, sie müssen den Frauen immer alles tragen und organisieren. Sei es auch noch so klein. Als liege es in ihrer Verantwortung, dass wir sicher von A nach B kommen. 

Zum Verrücktwerden ist das.

Es ist ja wirklich lieb gemeint und an sich sehr hilfsbereit, aber zugleich empfinde ich es auch so, dass ich da als Frau eigentlich keine Sonderstellung haben sollte. Ich kann genauso selber dafür sorgen.

Bei Tayzo ist es vielleicht ein bisschen anders. Ich weiß ja, dass er es zum einen aus dem Grund macht, um mich zu ärgern und zum anderen, weil er es mir wirklich gerne einfach nur abnehmen will, ohne ein Pflichtgefühl dabei zu haben.

Einen Moment fechten wir ein Blickduell, bis ich schließlich zu dem Schluss komme, dass es bei Tayzo okay ist.

„Na gut, ausnahmsweise. Aber nur du darfst mein Gepäck tragen und nur heute." In seinen Augen erscheint plötzlich ein Leuchten, von welchem ich mir nicht erklären kann, wieso es so plötzlich da ist.

„Es ist mir eine Ehre."



Ich darf ihr den Rucksack tragen und kein anderer!

Ich merke, wie sich bei diesem Gedanken ein breites Grinsen auf mein Gesicht schleicht und wende mich schnell von ihr ab, damit sie es nicht sieht.

Verdammt, was ist bitte los mit mir?

Irgendwie klopft mein Herz ganz aufgebracht in meiner Brust. Viel zu schnell. 

Und wie sie das dann auch noch gerade gesagt hat...

Sie hat mir als einzigen die Ehre erteilt ihr Gepäck tragen zu dürfen. Wenn man Yla nicht kennt, würde man vielleicht nie darauf kommen, dass diese Erlaubnis wirklich viel bedeutet. Zumindest fühlt es sich für mich so an.

Ich glaube, ich könnte den ganzen Tag nur mit diesem Honigkuchenpferdgrinsen im Gesicht herumlaufen, traue mich aber nicht weiter darüber nachzudenken, was dahinter stecken könnte.

Dafür ist der Moment viel zu schön und wenn meine Gedanken weiter kreisen, würde ich nur merken, dass es nicht geht... Dass Yla und ich beste Freunde sind und ich solche Gefühle nicht haben sollte...

Doch für diesen Moment lege ich all diese Gedanken einfach beiseite und genieße diesen kurzen Augenblick des Glücks. 

Die Kirschen habe ich in einem verschließbaren Eimer, den ich erst öffnen will, wenn wir angekommen sind.

Yla läuft neben mir her und ich muss mich beherrschen sie nicht die ganze Zeit anzustarren und dabei dämlich zu grinsen. Das ist echt verdammt schwer.

Schließlich kommen wir zu der Stelle mit dem kleinen Waldsee, welchen kaum jemand kennt. Es ist ein Ort wo Libellen, Frösche, Haubentaucher und vielerlei andere Tiere ihren Lebensraum gefunden haben und wo wir immer wieder herkommen, um unsere Freundschaft zu ehren.

Um den See befindet sich ein kleiner Wiesenabschnitt, umrahmt von großen Wurzeln, auf den wir uns begeben. Gilbert ist ganz aus dem Häuschen und läuft erst einmal ein paar Runden um das Gewässer, ehe er beginnt den Waldboden grunzend nach etwas Essbarem abzusuchen. 

Es ist so schön ihn wieder fröhlich zu sehen. Vielleicht kommt er ja mit uns baden? Gebrauchen könnte er es definitiv, denn seine Beine sind schon etwas verschlammt, was für das Auto und die anderen nicht so prickelnd wäre. Außerdem liebt Gilbert alles, was mit Wasser zu tun hat.

Er beginnt eine Ganzkörper Wühlaktion in der Erde, während Fabio ihn nur kopfschüttelnd betrachtet und anscheinend froh ist, dass er sich jetzt anderen Beschäftigungen widmet, als ihm seine Sympathie kundzutun.

„Hey Fabio." 

„Hm?"

„Ich glaube, Gilbert steht wirklich auf dich. Lade ihn doch mal auf ein Date ein." Er schnaubt. 

„Ha. Ha."

Wir setzen uns auf die Wiese, während sich Yla und Lil auch schon gleich die Kleider vom Leib reißen und nur noch in Bikini... 

Ich schnappe nach Luft und wende meinen Blick rasch zur Seite, um mich stattdessen wie angenagelt auf eine Kleeblüte zu fixieren, auf der gerade eine Hummel den Nektar herauszieht. 

Wenn mein Kopf so eine Blüte wäre, dann wäre Yla die Hummel und meine Gehirnsynapsen der Nektar. Weg. Einfach futsch.

Ich habe Yla doch schon oft... also so gesehen... Im Bikini meine ich. 

Das sollte mich überhaupt nicht... also nicht...  meinen Verstand aussaugen. Scheiße, fühlt sich mein Gesicht gerade nur so warm an, oder...? Ich hoffe, man kann nichts sehen.

Ich fühle mich plötzlich schmerzlichst an meine Teenagerzeit zurückversetzt. Es ist doch eigentlich überhaupt nichts Schlimmes dabei. Es ist nur Yla. Yla und Lil... und Samuel, der sich jetzt auch das Hemd abstreift, um sich für den See vorzubereiten.

Meine Freunde. Es ist ganz normal. Nichts Besonderes. 

Niemand ist hier etwas Besonderes.... Äh... na ja... so ganz stimmt das jetzt nicht. Sie sind alle besonders und erst recht Yla. Ich presse meine Lippen zusammen und merke, wie meine Augen immer großer werden, während ich mich an der Hummel festgucke.

Jetzt entspann dich mal!

Denk an Taifun. Er macht's richtig. Ihn kann nichts aus der Ruhe bringen. Vielleicht sollte ich mich einfach so still hinsetzen wie er und alles aus einer sicheren Distanz beobachten? 

Ich merke, wie meine Konzentration sich mit allem, was ich habe auf dieses kleine Insekt vernarrt. Es ist so süß mit diesem gelb-schwarz gestreiften Flaum, den kleinen Flügeln und Beinen, welche immer so kribbeln, wenn sie einem auf der Hand sitzen.

Ungefähr dasselbe Gefühl wie vorhin, als Ylas und meine Schultern sich gestreift hatten.

Verdammt, jetzt denke ich schon wieder an sie.

„Tayzo, alles okay?"

Fabios Stimme reißt mich aus meinen Gedanken.

„Hm?", mache ich, ohne meinen Blick von dem Tier abzuwenden.

„Du siehst so... nachdenklich aus." Ich zucke schweigend die Schultern.

Aus dem Hintergrund höre ich das sinnliche Plätschern von Wasser, als die drei sich lachend in den See begeben.

„Und irgendwie auch angespannt. Ist irgendetwas los?"

Zum Holzfäller, was sage ich denn jetzt? 

„Alles gut."

Ich spüre regelrecht Fabios ungläubigen Blick auf mir. „Kommst du mit ins Wasser?"

„Hmhm.." 

... Was? Scheiße, habe ich da gerade etwa zugestimmt? Normalerweise ja gerne. Ich liebe schwimmen. Und unter Wasser sieht man ja auch nicht so viel. 

Also nicht, dass das für mich eine Rolle spielen würde. Mir macht es nichts aus, was ich sehe und was nicht. Überhaupt nicht. Ich bin ganz cool, verstanden? Ich bin nur mit meinen Freunden...

„Kommst du dann?"

„Äh... ja... also ich komme gleich, will nur noch... nur noch kurz schauen ob... du weißt schon. Der Eimer."

„Hä?"

Fabios Unverständnis ist eindeutig aus seiner Stimme herauszuhören. Meine Zurechnungsfähigkeit ist im Eimer. Ganz genau.

„Ah, da ist er ja." Ich kratze mich am Kopf und versuche mich zu entspannen. 

Okay, was soll's. Höchste Zeit mal wieder normal zu werden.

Ein lautes Lachen dringt zu uns. Gilbert hat sich jetzt wohl dazu entschlossen den anderen im See Gesellschaft zu leisten und jagt überglücklich durchs Wasser, sodass es mindestens einen Meter zur Seite spritzt.

Ein gerührtes Lächeln breitet sich bei diesem Anblick auf meinem Gesicht aus. Wenn ich daran denke, wie traurig Gilbert noch am Anfang gewesen ist und wie viel Lebensfreude jetzt in ihm steckt.

„Oder... vielleicht warte ich auch noch, bis Gilbert genug vom Baden hatte", meint Fabio plötzlich und starrt unsicher auf den See.

„Glaube mir, dieser wird jetzt den ganzen Tag da herumplanschen." Fabios Augen weiten sich.

„Hey, er ist doch putzig. Er zeigt halt nur gerne, wenn er jemanden mag." Fabio verzieht das Gesicht. „Ja schön, du bekommst es ja auch nicht die ganze Zeit ab."

Ich muss glucksen. „Oh doch, glaube mir. Ich kenne das sehr gut."

Fabio und ich tauschen Blicke. 

„Sollen wir?" 

Er holt tief Luft und lockert dann übertrieben seine Schultern, als müsse er sich für irgendetwas wappnen. „Na gut."

Tatsächlich schaffen wir es jetzt doch beide uns zu überwinden und unser Gefahrengebiet zu betreten, nur dass mein Freund nicht weiß, dass es für mich dasselbe bedeutet. Allerdings geht die Gefahr hier einzig und allein von mir selber aus. Mir und meinen verhängnisvollen Empfindungen.

„Da seid ihr ja endlich", erfreut sich Yla atemlos, als sie gerade kichernd mit Gilbert im Wasser umhertollt. Ein Anblick, welcher mich einfach warm ums Herz werden lässt. Ich könnte ihnen stundenlang nur dabei zusehen.

Zur gleichen Zeit haben Lil und Samuel begonnen eine ziemliche Eigendynamik in diesem kühlen Element zu entwickeln. Nämlich indem sie sich necken, abtauchen und dann von dem jeweils anderem verfolgt werden, bis es in einem wilden Kuss ausartet. Ich sehe, wie Fabio die Augen verdreht.

„Von den beiden können wir heute nicht mehr viel erwarten. „Hey, das habe ich gehört", kommt es da aus einiger Entfernung von Lil, welche Fabio einen gespielt bösen Blick zuwirft. Samuel neben ihr lacht und haucht ihr einen weiteren Kuss auf die Lippen. 

Ich kann es nicht verhindern. Jetzt wandern auch meine Augen in diese verdrehende Geste. Verliebte Paare. Es ist doch immer das Gleiche.

„Hey Gilbert, du weißt wie man das Leben genießt, was?" Ich kraule ihn am Rücken, woraufhin ich eine gehörige Portion Wasser ins Gesicht kassiere. Yla lacht. „Oh ja, das weiß er", gluckst sie, sichtlich schadenfroh über meine ungebetene Dusche.

Ich forme meine Augen zu Schlitzen. „Na warte, d...." Ein lautes Grunzen unterbricht mich und ich spüre stattdessen eine nasse Schnauze an meinem Hals.

„Hey, das ist ja echt... also ich freue mich ja auch dich zu sehen, aber geh' mal vielleicht zu Fabio, der sehnt sich schon die ganze Zeit nach deinen Küssen, nicht wahr?" Besagter reißt entsetzt seine Augen auf und schüttelt kaum wahrnehmbar den Kopf.

Als hätte Gilbert mich verstanden, schwimmt er tatsächlich quiekend zu besagtem hinüber, dessen Augen jetzt vor Schreck nur noch größer werden, sodass er kurzerhand einfach abtaucht, um still und heimlich zu verschwinden.

Na, ob das klappt? 

Das Kichern neben mir zieht meine Aufmerksamkeit jedoch wieder auf sich. Wie der Nektar die Hummeln. Was denke ich denn da schon wieder? Werde ich jetzt langsam schon komplett meschugge im Hirn? 

„Leben Schweine nicht in Herden? Vielleicht braucht Gilbert ja Gleichgesinnte, oder sogar eine Gefährtin?" Ich hebe interessiert meine Brauen. „Du meinst, er fühlt sich einsam?"

Yla zuckt die Schultern. „Na ja, im Moment wohl nicht, aber wenn ich mir Fabio so ansehe. Ich habe irgendwie nicht das Gefühl, dass er diese Rolle gerne übernimmt." Mein Blick schweift nachdenklich zu ihnen hinüber.

Mein bester Freund versucht gerade unter panisch geweiteten Augen dem Schwein zu entkommen, welches übrigens ziemlich schnell im Schwimmen ist.

„Hey Leute, helft mir mal", fordert er Lil und Samuel auf, welche gerade frisch aus dem Küssen gerissen auseinander fahren, als Fabio und Gilbert durch sie hindurchjagen.

Das Schmunzeln in meinem Gesicht vertieft sich.

„Ich weiß gar nicht, was du meinst. Die beiden sind doch schnuckelig zusammen."

Yla lacht und stößt sich vom Ufer ab, um weiter auf den See hinauszuschwimmen. 

Ich folge ihr.

Ich habe gar keine Zeit wirklich darüber nachzudenken. Mein Körper bewegt sich ganz von allein hinter ihr her. Ist das jetzt komisch? Nein, eigentlich nicht. Freunde dürfen doch... also vielleicht nicht so dicht. Sofort achte ich darauf Abstand zwischen uns zu lassen. 

Mein Blick wandert schmunzelnd auf ihren nassen Hinterkopf.  Ihre Haare, die ihr triefend am Hals hinablaufen und sich dann in Wasser, wie eine Blüte auseinanderfächern.

Zu gerne würde ich meine Hand nach ihnen ausstrecken, um zu sehen, ob sie sich wirklich so weich anfühlen, wie sie aussehen.

Kaum habe ich diesen Gedanken zu Ende gedacht, taucht sie plötzlich ab und ist in den Tiefen des Sees verschluckt. Genauso wie die kleinen Haubentaucher am anderen Ufer. 

Ich bleibe, wo ich bin und versuche abzuschätzen, an welcher Stelle sie wieder auftauchen könnte. Vielleicht einige Meter von mir entfernt? Irgendwie merke ich, dass sich bei diesem Gedanken etwas in meinem Bauch merkwürdig zusammenknotet. 

Oder in Richtung ihrer Freunde? 

Möglicherweise ja auch einfach noch weiter auf die andere Seite?

Plötzlich höre ich das plätschernde Geräusch von Wasser, als die Oberfläche durchbrochen wird, vermischt mit einem hörbaren Nachluftschnappen.

Überrascht drehe ich mich um, da es sich viel näher angehört hat, als ich vermutete.

Dicht. 

Sie befindet sich ungefähr einen Meter hinter mir. Ihre Wimpern hängen voller Wassertropfen und ihre Augen funkeln wie die einer listigen Wassernixe. Vielleicht liegt das aber auch an dem Schmunzeln, welches ihre Lippen ziert und welches ich nur allzu gut kenne. 

Es bedeutet, dass sie etwas ausheckt und es wieder einmal nicht verstecken kann. Manchmal kann Yla sehr gut verbergen, was in ihr vorgeht, doch dann gibt diese Momente, wo es einfach gar nicht klappt. So wie jetzt.

Misstrauisch breitet sich auch auf meinen Lippen ein Schmunzeln aus. Ich sollte mich wohl besser wappnen. Für was auch immer. Vielleicht eine Ladung Wasser im Gesicht, oder so.

„Hier zu tauchen ist spannend", sagt sie grinsend und schwimmt langsam, kaum merklich immer näher an mich heran. Sie macht es so, dass es fast nicht auffällt, doch ich registriere dennoch jeden Zentimeter. Als befände sich zwischen uns ein Stab, der sich mit jedem Schwimmzug weiter in mein Herz drückt und es antreibt schneller zu schlagen.

Was tut sie?

Dieses durchtriebene Funkeln in den Augen straft ihrem unschuldigen Lächeln sofort Lügen. Es ist ein Anblick, der sich einfach tief in meinen Bauch meißelt und ihn sonderbar zusammenziehen lässt.

„Was ist denn daran so spannend?", will ich wissen und frage mich, weshalb ich nicht zurückweiche. Vielleicht sollte ich mich besser aus ihrer Reichweite begeben... aber ich will nicht. Sie kann mit mir machen, was sie will.

„Man sieht einfach so gut wie gar nichts", erklärt sie und legt lächelnd ihren Kopf schief. Inzwischen ist sie schon so nahe vor mir, dass ich nur meinen Arm ausstrecken bräuchte, um ihre Wange zu berühren... ääh... ich meine... was ich natürlich nicht tun würde.

... also so fast.

Ich schlucke, als ich mich an vorhin im Auto zurückerinnere und merke, wie das Ding in meiner Brust schon sonderbare Doppelsaltos vollführt. Ich glaube, ich sollte hier raus. 

Schnell. 

Sonst werde ich in ihrer Präsenz untergehen, wie ein zerschellendes Schiff an den Klippen. Gelockt durch die Sirene und ihren funkelnden Augen.

„Ich hatte mich unter Wasser schon gewundert, wo ich bin, bis ich dann das hier zu Fassen bekommen habe." Blitzschnell schießt ihre Hand aus dem Nass. Bestückt mir einem grünen, seltsamen Ding, welches sich schließlich als feinfiedrige Alge herausstellt, die sie mir Schwungvoll auf den Kopf klatschen lässt.

Noch im selben Moment dreht sie sich kichernd weg und schwimmt so schnell sie kann zurück ans andere Ufer. Mein Blick folgt ihr. Vielleicht sollte ich ihr hinterherschwimmen. Ihr die Alge ebenfalls ins Gesicht klatschen, doch ich rege mich nicht.

Vielleicht auch aus dem Grund, weil ich nicht weiß, ob das wirklich so eine gute Idee wäre. Allein ihr Lachen hallt noch wie eine Warnung in meinen Ohren nach. Wenn ich ihr jetzt folgen würde... Ihr hinterherjagen... Wer weiß, was dann alles geschieht?

Abermals muss ich schlucken, als ich mir vorstelle... Nein! Ich unterbreche meine Gedanken und merke erst, dass mir die Alge immer noch im Gesicht klebt, als Yla sich aus sicherer Entfernung zu mir umdreht. 

„Alles okay?" In ihren Augen sehe ich diesmal einen Funken Besorgnis. „Habe ich dich irgendwie im Auge erwischt, oder so?" Ich sehe, wie sie bei diesem Gedanken das schlechte Gewissen einholt. 

Anstatt zu antworten nehme ich die Alge und ziehe sie mir langsam schweigend von meinen Haaren, ohne Yla aus den Augen zu lassen.



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Hi ihr Lieben. Scheint bei euch auch so viel die Sonne? Ich freue mich gerade einfach soo, dass der Frühling da ist.

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