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17.



~ Dreizehn Jahre zuvor ~


„Keine Sorge, wir müssen uns nur kurz verstecken, damit die anderen dich nicht finden und dann wieder einsperren", flüstere ich zu dem Kaninchen in meinen Armen, welches sich mit großen Augen in der Scheune umsieht.

„Ins Heu, da kann uns keiner sehen!" Ich schleiche zu dem großen Haufen, um mit ihm dort vorsichtig hineinzukriechen. Ich liebe es schon immer mich dort zu vergraben und zu tun, als wäre ich ein Tier.

„Tayzo?" Mucksmäuschenstill verharre ich unter den trockenen Halmen. Zum Glück habe ich keinen Heuschnupfen so wie Thomy aus meiner Klasse.

„Ich weiß, dass du hier irgendwo bist!" Die Stimme meiner Großmutter ist nicht mehr weit entfernt, sodass ich für einen kurzen Moment den Atem anhalte.

„Hast du das Häschen des Nachbarn gesehen? Es ist wieder ausgebüxt." Ich lege meine Hand behutsam auf das kleine Tier, damit es sich jetzt nicht durch ein Rascheln bemerkbar macht.

„Ich weiß, dass du hier irgendwo bist." Schritte nähern sich und ich höre, wie das Heu bewegt wird. Meine Oma kennt mich schon, aber um mich zu finden, müsste sie schon ein bisschen tiefer reingehen.

Komisch, wo könnte er nur sein, dieser kleine Rabauke", murmelt sie leise vor sich hin. Meine Mama sagt, das mit den Selbstgesprächen liegt in der Familie. Schließlich geht sie mit nachdenklichem Gesichtsausdruck Richtung Garten. Ich muss mir ein Kichern unterdrücken.

Gerade will ich mich mit dem Kaninchen wieder aufrichten, als ich hinter mir ein leises Rascheln vernehme. Erschrocken fahre ich herum und blicke direkt in zwei aufgerissene, grün-braune Augen. Ein erschrecktes Nachluftschnappen ist zu hören.

Da sitzt ein Mädchen.

Perplex blinzele ich sie an. Sie hat helle, strubbelige Haare und die Farben ihrer Iriden erinnern mich an die, welche sich an dem Bach im Wald immer wieder zeigen. Erde, Holz und Moos. Nur noch strahlender.

Es sieht schön aus. Sie ist vielleicht ein bisschen jünger als ich.

Wieso versteckt ihr euch?" kommt es leise und schüchtern aus ihrem Mund. Sie ist ganz eindeutig noch sehr jung. Vielleicht zehn?

Wenn sie uns finden, wird es wieder eingesperrt. Der Nachbar geht nicht gut mit ihm um, weißt du? In seinem Käfig kann es sich kaum bewegen und bekommt oft nicht genug zu Essen."

Oh."

Das Mädchen sieht hinab auf das Tier in meinen Armen. Ich lasse es los und streichele vorsichtig über das weiche Fell.

Dann hast du es befreit?"

Ich lächele zaghaft, als ich ihren begeisterten Gesichtsausdruck darüber sehe und nicke. Das klingt schön, wenn sie das so sagt. Ich würde ja gerne ihr Held sein.

Auch auf ihren Lippen bildet sich jetzt ein Lächeln, welches ihr echt gut steht. Sie wirkt sehr nett.

Wie heißt es denn?"

Ich zucke die Schultern und sehe nachdenklich auf das hellgraue Fellknäuel, welches inzwischen begonnen hat, freudige Gänge durch das Heu zu fabrizieren und gleichzeitig davon zu essen.

Weiß nicht. Ich glaube, es hat noch keinen Namen."

Das Mädchen sieht überrascht aus. Dann solltest du ihm einen geben."

Nachdenklich sehe ich auf es hinab. Fällt dir denn einer ein?" Sie beobachtet das Tier, welches nun immer näher auf sie zu hoppelt, bis es neugierig an ihren Füßen schnuppert und sie leise zu kichern beginnt.

Ich weiß nicht, vielleicht Stupsi, wegen der Nase." Ich muss schmunzeln. Wie heißt du eigentlich?"

Das Mädchen sieht wieder auf und landet mit ihren Augen direkt in meinen. Yla und du? Ach nein warte, ich weiß ja schon wie du heißt. Die Frau eben hat dich Tayzo genannt, stimmt's? War das deine Oma?"

Ich nicke und merke dabei, wie meine Mundwinkel noch weiter nach oben wandern. Ja."

Sie kichert schon wieder. Wenn sie das tut, sieht sie noch viel jünger aus. Und wie alt bist du?"

Eine Haarsträhne verirrt sich in ihren Mund und sie wischt sie sich grinsend aus dem Gesicht.

Neun und du?"

Ich weite meine Augen. Dann ist sie drei Jahre jünger als ich.

Ich bin schon zwölf", erkläre ich und mein Blick fällt hinter sie. Ist das dein Rucksack?" Ich deute auf das Gepäck. Erst jetzt fällt mir auch die dünne Decke auf, die zerknüllt mitten im Heu liegt.

Sie beißt sich auf die Lippe und zieht dann ihre Knie nahe an ihren Körper, um mit ihren Fingern an den Füßen zu spielen.

Ja."

Hast du hier etwa geschlafen?"

Sie reißt ihre Augen auf und führt schnell ihren Zeigefinger vor die Lippen. Als Zeichen, dass ich nicht so laut sein soll. Du darfst es niemandem sagen, okay?"

Irritiert ziehe ich meine Brauen zusammen. Bist du von Zuhause ausgerissen?"

Sie nickt und plötzlich fällt mir auch auf, wie müde sie aussieht. Ob sie heute Nacht überhaupt schlafen konnte? Diese Decke war bestimmt sehr kalt. Auch, wenn das Heu vielleicht ein bisschen geholfen hat.

Wieso?"

Inzwischen hat ihr Lächeln einem ernsten Ausdruck Platz gemacht. Meine Familie ist besser ohne mich dran!"

Ich runzele irritiert die Stirn.

Wieso glaubst du das Yla?"

Als ich ihren Namen ausspreche, huscht ihr Blick wieder zu mir hoch.

Sie ... sind glücklicher ohne mich. Aber das macht mir nichts. Ich kann auch für mich alleine sorgen."

Sie zuckt die Schultern und spricht es so aus, als wäre es für sie das leichteste auf der Welt diese Worte zu behaupten, doch in ihren Augen sehe ich etwas ganz anderes.

Glaubst du das wirklich?"

Sie nickt und rappelt sich dann auf einmal auf, um einfach an mir vorbei aus dem Heu zu krabbeln.

Wo ... wo gehst du hin?"

Nur etwas essen", erklärt sie und ist schneller aus der Scheune, als ich gucken kann. Perplex stehe ich ebenfalls auf und nehme   wie hat sie es genannt? – Stupsi? mit mir. Ich lege nachdenklich den Kopf schief. Ich weiß nicht. Klingt nach einem Namen, den sich ein Mädchen ausgedacht hat, aber irgendwie süß.

Hier in der Scheune bist du sicher. Wenn du aber lieber in den Wald hoppeln willst, pass schön auf, dass dich der Fuchs nicht holt und gehe nicht in diese Richtung hier, sonst könnten sie dich wieder einfangen!", sage ich zu dem kleinen Kaninchen.

Du lässt ihn frei?" Yla steht plötzlich wieder vor mir. In ihrer Hand einen Beutel. Wo hat sie diesen so schnell her?

Sie kniet sich zu dem Häschen auf die Erde. Du hast es gehört. Schön auf dich aufpassen", redet sie liebevoll auf ihn ein und streift mit ihren Fingern zärtlich über sein Fell.

Wie es aussieht, scheint das Häschen aber gar nicht vorzuhaben abzuhauen, sondern bleibt lieber in unserer Nähe.

Vielleicht sollten wir ihm einen sicheren Schlafplatz machen, wo der Fuchs nicht hinkommt?", überlegt sie laut.

Ja, das ist eine gute Idee."

Das kleine Mädchen holt ein Brot aus dem Beutel. Ich habe mal gehört, dass man das Essen in der Natur nicht unmittelbar dort platzieren soll, wo man schläft", erklärt sie auf meinen fragenden Gesichtsausdruck hin.

Ich blinzele. Was tut sie, wenn ihr Proviant alle wird?

Magst du ... Du kannst auch etwas zu Essen von uns haben!" Sie schüttelt dankend den Kopf.

Nein, schon gut, ich habe noch genug. Das müsste reichen, bis ich in Aschaffenburg bin."

Was willst du denn dort?"

Da wohnt eine Freundin von mir. Sie lässt mich bestimmt bei ihr schlafen", erklärt sie und beißt ein kleines Stück von ihrem Brot ab, ehe sie es wieder zurück in den Beutel legt. Ist es, weil sie es sich aufsparen möchte?

Willst du das etwa alleine zu Fuß laufen?"

Klar, von hier ist es ja nicht mehr weit." Sie zuckt ihre Schultern und ich merke, wie die Ungläubigkeit sich über mich legen will.

Ich könnte auch meine Großeltern fragen, ob sie dich ..."

Nein!", unterbricht sich mich. Es darf niemand erfahren, dass ich hier bin!" Will sie etwa ganz alleine ...?

Du kannst ja auch erst einmal hierbleiben. Hier weiß niemand, wer du bist und deine Eltern würden bestimmt nicht auf die Idee kommen hier nach dir zu suchen", verlassen die Worte meinen Mund, noch bevor ich zu lange darüber nachdenke. 

Bei diesem Gedanken merke ich, wie die Freude darüber schon in mir aufkeimen will. Yla sieht erstaunt zu mir auf. Hierbleiben?" In ihren Augen erscheint ein Funkeln. Bei Stupsi und dir?" Meine Mundwinkel wandern wieder nach oben, ohne, dass ich es verhindern kann.

Genau. Ich kann dir immer genug zu essen und Trinken bringen und eine Decke, die wärmer ist. Ich kann dich dann immer besuchen und auch mit im Heu schlafen, wenn es dir nichts ausmacht. Das wollte ich schon immer mal machen. Dann wärst du nicht so alleine. Wir müssen dann nur aufpassen, dass meine Großeltern uns nicht erwischen. Ich muss mein Bett dann einfach mit Kissen ausstopfen, damit sie nicht merken, dass ich weg bin. Auf Stupsi können wir so auch besser aufpassen", sprudelt es aufgeregt und ohne Punkt und Komma aus mir heraus, sodass ich beinahe vergesse zu atmen.

Ich merke, wie bei diesen Gedanken Aufregung in mir emporsteigt und ich am liebsten sofort losstürmen und all die Sachen dafür besorgen würde. Das klingt nach einem richtig tollen Abenteuer. Es macht bestimmt Spaß mit Yla Zeit zu verbringen. Vielleicht erzählt sie mir dann ja auch, was wirklich passiert ist. Sie ist echt mutig, alleine so weit zu laufen.

Das ist lieb", murmelt sie und starrt mich dabei perplex aus großen Augen an. Sie sehen dabei fast so kugelrund aus, wie die des kleinen Kaninchens.

Dann bleibst du also hier?" Das Mädchen nickt langsam und ich kann nicht verhindern noch stärker zu grinsen. Zumindest solange, bis mein Blick hinunter zu ihrem Bein huscht.

Oh, hast du dich verletzt", bemerke ich erschrocken. Ihre Augen folgen den meinen.

Nicht so schlimm. Ich bin nur eben gestolpert, als ich vor deinen Großeltern weggerannt bin, damit sie mich nicht entdecken. Sie waren da hinten im Garten." Sie deutet mit einer Handbewegung in diese Richtung.

Ich hocke mich vor ihr Bein. Das ist aber ganz schön viel Blut an deinem Knie. Tut es sehr weh?" 

Nein, nicht sehr." 

Kannst du es gut bewegen?"

Sie tut es, doch ihr Gesicht sieht dabei ein bisschen angespannt aus. 

Warte, ich hole dir ein Pflaster. Nicht weglaufen, okay?" Ein großes Pflaster. Das hilft immer.

Sie beißt sich auf ihre Lippe und betrachtet schüchtern ihre Füße, bei denen sie von einem auf den anderen tritt. Du darfst aber niemandem sagen, dass ich hier bin!"

Ich sehe in ihren Augen, dass ihr das sehr wichtig ist, also nicke ich. Ich schwöre. Von mir erfährt keiner etwas."

Kleiner-Finger-Schwur!", fordert sie auf und hält ihren kleinen, ausgestreckten in die Luft. Ich trete lächelnd auf sie zu. Okay." Ich tue dasselbe und verhake dann unsere Finger ineinander.

Ich schwöre, dass ich niemandem verraten werde, dass du hier bist und auch, dass ich auf dich aufpasse."

Ich kann schon selber auf mich aufpassen!" Das sagt sie mit so einer Überzeugung, dass ich darauf nicht weiß, was ich antworten soll und nur verlegen ihrem Blick ausweiche.

Trotzdem", murmele ich dann schließlich doch hinterher.

Jetzt erscheint auch auf ihrem Gesicht ein kleines Lächeln, wodurch sich ihre noch leicht kindlich rosigen Wangen hervorheben. Ich bin ja drei Jahre älter. Es heißt doch immer, die älteren müssen auf die jüngeren Acht geben.

Also dann hole ich dir jetzt ein Pflaster!" Ich freue mich, weil ich ihr helfen kann und flitze dann so schnell mich meine Füße tragen zurück ins Haus. Dabei wäre ich auch noch selbst beinahe gestolpert, was vor ihren Augen echt peinlich gewesen wäre.

Kurz bevor ich das Haus betrete, werde ich jedoch wieder langsamer. Meine Großeltern dürfen mich ja nicht hören.

Vorsichtig öffne ich dir Tür und lausche in den Flur. Alles still. Bestimmt sind sie noch im Garten.

Ich schleiche ins Bad und hole eines der größten Pflaster hervor.

Tayzo, da bist du ja, hast du dich verletzt?", ertönt plötzlich die Stimme meiner Großmutter. Erschrocken fahre ich herum und verstecke es schnell hinter meinem Rücken. Äh, ja."

Oh, zeig mal her." Ich weiche zurück. Nein, ist nicht so schlimm."

Kind, was habe ich dir letztens über Wunden gesagt? Die muss man ausspülen, damit sie sich nicht entzünden. Zeig mal, wie groß ist sie?"

Nicht groß. Wirklich, das mache ich alles. Ich kann das selber!"

Ich sollte also auch noch etwas zum Desinfizieren für Yla mitnehmen! 

Meine Oma verzieht zweifelnd das Gesicht. Sag mal, verheimlichst du uns etwas? Du hast schon wieder diesen Gesichtsausdruck."

Ich werde rot. Was? Gesichtsausdruck? Nein, gar nicht. Wieso?" Ihre Augen schmälern sich skeptisch. Du hast doch nicht wieder etwas mit dem Verschwinden des Hasen zu tun, oder?"

Meine Augen weiten sich und ich bemühe mich möglichst locker zu bleiben. Nein, natürlich nicht. Ich habe ihn nur letztens gefüttert, weiter nichts."

Tayzo, das sollst du aber nicht. Er gehört nicht zu uns?" Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. Der Hase war ganz ausgehungert. Außerdem gehört er niemandem, nur sich selbst!" Ich kann nicht verhindern, dass sich meine Stimme dabei bockig anhört.

Mir war doch so, als hätte ich da oben Stimmen gehört", kommt plötzlich auch noch mein Großvater um die Ecke geschlendert. Um seine Augen sind die Lachfältchen zu sehen, die er eigentlich immer hat, da er stets gute Laune mit sich bringt.

Ja, mein Junge, da sagst du wahre Worte." Ich merke, wie ich mich entspanne. Mein Opa war da schon immer am verständnisvollsten von allen.

Aber trotzdem sollten wir ihn nicht einfach freilassen. Der Nachbar hat ihn gekauft, also trägt er auch die Verantwortung. Außerdem kennt der Hase sich in der Wildnis doch gar nicht aus", meint meine Oma und wirft mir einen entschuldigenden Blick zu.

Ich balle meine Fäuste. Aber er hat ihn eingesperrt. Es war so eng, er konnte sich nicht einmal richtig im Kreis drehen."

Also weißt du, wo er ist?" Ich presse meine Lippen zusammen. Jetzt habe ich mich verraten. Ich schüttele dennoch den Kopf, kann jedoch nicht verhindern, dass ich dabei noch roter werde.

Na dann. Hoffen wir mal, dass es ihm gutgeht", meint mein Großvater und legt seiner Frau den Arm um die Taille. Das ist doch das Wichtigste, nicht wahr?"

Sie seufzt. Ja, da habt ihr natürlich recht." Mein Opa lächelt und wirft mir einen verschmitzten Blick zu.


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Hier, ich habe das Pflaster, aber wir müssen die Wunde vorher noch säubern!" 

 Super, das ist wirklich lieb." Sie will  mir die Dinge schon aus der Hand nehmen, doch ich ziehe sie schnell weg. Ich mache das!" 

Das Mädchen verzieht entgeistert ihren Mund. Nein, ich kann das schon selber." Ich umklammere die Dinge augenblicklich fester mit meinen Händen, ohne, dass ich weiß, was ich sagen soll. 

Ich will das aber machen! Ohne auf ihre Worte einzugehen, knie ich mich vor sie und befeuchte das eine Tuch, um ihr damit vorsichtig die Schramme zu säubern, doch sie zieht ihr Bein schnell weg.

Hey, ich kann das wirklich alleine!" Ihre Stimme klingt bestimmt. Ich weiche ihrem Blick aus und sehe fast schon beschämt hinab zu ihren flinken Füßen. Wieso lässt sie mich nicht helfen? 

Gibst du mir das Tuch?", fragt sie wieder etwas sanfter. Ich presse meine Lippen zusammen und verkrampfe meine Finger noch fester in das Material. Ich kann auch nicht so genau sagen, warum ich sie unbedingt selber verarzten will. Es ist einfach so. 

Ich hatte schon das Bild im Kopf, wie es ihr dann helfen wird und sie mir dankbar ist, dass sie nicht mehr blutet und keine Schmerzen mehr hat.

Bitte, ich bin auch ganz vorsichtig", versuche ich sie zu überzeugen. Yla beißt sich auf die Lippe und schüttelt dann den Kopf, sodass ihre blonden Haare mitgeschaukelt werden. Leicht verzweifelt klammere ich mich nach wie vor in die Utensilien. Ich werde sie ganz bestimmt nicht loslassen. Außerdem hatte ich zuerst die Idee ihre Wunde zu versorgen, auch, wenn es ja ihre Verletzung ist.

Ich passe auch auf, dass es dir nicht wehtut!"

Das glaube ich, aber ich will es trotzdem lieber selber machen."

Ich ziehe entgeistert meine Augenbrauen zusammen und fühle mich wie ein schmollendes, bockiges Kind. Dabei sollte ich mich eigentlich schon viel reifer benehmen.

Im nächsten Moment bekommt sie tatsächlich das Tuch zu fassen, doch ich halte es fest. Jetzt stehen wir uns auch noch ein Blickduell. Sie darf sich echt mal helfen lassen.

Wieso willst du das unbedingt machen?" Ich zucke die Schultern. Ich weiß halt, wie es geht." 

Ich auch." An meiner Lippe knabbernd lasse ich schließlich ergeben das Tuch los. Triumphierend setzt sie sich auf den Boden und beginnt sich die Wunde sogleich sauber zu tupfen, während ich enttäuscht schmollend daneben hocke. 

Das machst du falsch. Du musst eigentlich so hier ... Warte, ich zeige es dir!", tue ich leicht genervt, auch wenn ich eigentlich alles andere als das bin. Verwirrt sieht sie auf, und verfolgt blinzelnd, wie ich ihr das Tuch wieder abnehme und selber beginne.

Ich gebe ja zu in Wahrheit hat sie das eigentlich nicht anders gemacht als ich, aber sonst hätte sie mich ja nicht gelassen. Sie hält ihr Bein ganz still, während ich es vorsichtig von all dem Dreck befreie.

Hihi, das kitzelt." Sie umfasst mit beiden Händen ihren Schenkel, damit sie sich selber davon abhalten kann sich zu bewegen. Ich verkneife mir ein Schmunzeln und unterdrücke den Impuls sie mit meinen Fingerspitzen jetzt absichtlich unter der Kniekehle zu necken. Nicht, dass ihr Bein dann zurückzuckt und es ihr schmerzt. 

Aber es ist echt schön dieses quiekende Lachen aus ihr zu hören.

So und jetzt das Pflaster."  Ich will es ihr gerade auftragen, als wieder ihre kleine zarte Hand dazwischen huscht. 

Will sie etwa schon wieder selber ...? 

Ich sehe zu ihr auf und nachdem sie einen kurzen Moment meinen Blick erwidert, lässt sie ihre Hand tatsächlich ohne Protest einfach wieder sinken und die ganze Prozedur stillschweigend über sich ergehen. 

So, fertig." Ich betrachte stolz das große Pflaster auf ihrem Knie und sehe ihr dann forschend ins Gesicht. Tut es noch weh?"

Sie schüttelt den Kopf, woraufhin sich mein Lächeln nicht mehr verbergen lässt. 

Kannst du auftreten?" 

Klar!", sie verdreht auf diese Frage hin ihre Augen und beweist ihre Aussage auch sogleich, indem sie sich rasch erhebt. 

Danke!", kommt es schließlich von ihr und ich drehe mich schnell weg, damit sie nicht sieht, wie ich rot werde.



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Heute mal ein etwas anderes Kapitel aus der Vergangenheit. Ich bin sehr gespannt über eure Gedanken dazu. Bringt euch das sehr aus der Geschichte raus, oder empfindet ihr es als passend? Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich diese Ausschnitte in den Verlauf einfügen soll. 

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