Aus dem Orbit sah Raada nach nicht viel aus. Das Auslesen aus dem Navicomputer war nicht besonders spannend, aber das war Teil von Ahsokas Grund für die Wahl des Mondes. [...] Der Ort hätte Anakin abgelenkt, es sei denn, er hätte es irgendwie geschafft Podrennen zuorganisieren.

~Star Wars Ahsoka - E.K. Johnston

Raada sah nicht sehr spannend aus, aber gemütlich. Er hatte ein sehr beruhigendes, angenehmes Grün, das wohl von den Pflanzen, die darauf wuchsen, stammte.

Langsam flog Anakin auf den Mond zu. Er landete in dem wirklich sehr kleinen Raumhafen und stieg aus seinem Jäger. Sofort fiel ihm der ungewöhnliche Geruch auf. Unverwechselbar, dennoch irgendwie unangenehm. Doch er war merkwürdige Gerüche von Tatooine gewöhnt. Er verließ den Raumhafen und ging in Richtung des Stadtzentrums, wenn man es überhaupt Stadt nennen konnte.

Er lief die Straßen weiter entlang, er wusste nicht mal genau, nach was er überhaupt suchte. Klar, nach Ahsoka, aber sie würde ihm sicher nicht einfach über den Weg laufen. So sehr er sich das wünschte.

'Selda's' war eine kleine Kantine, aber sie erzeugte dennoch erstaunlichen Lärm. [...]

Selda nahm neben Ahsoka Platz und lehnte sich zu ihr, sodass nur sie ihn hören konnte.

"Bist du gut hier angekommen?", fragte er.

"Ja", erwiderte sie, überrascht von seine Freundlichkeit. [...]

Selda klopfte ihr auf die Schulter, das Vertrauenswürdige in der Geste überraschte sie wieder.

Selda stand auf, um an die Bar zurückzukehren. [...]

Ahsoka wollte an den üblichen Tisch ihrer Freunde weiter hinten, aber hielt inne, als Selda sie zu einem Sitz an der Bar winkte. Sie vertraute dem älteren Togruta.

~Star Wars Ahsoka - E.K. Johnston

Anakin erblickte eine kleine Kantine, die den Namen 'Selda's' trug. Vielleicht konnte er dort jemanden nach Ahsoka fragen. Er öffnete die Tür und sah sich in der Kantine um. Für so einen kleinen, ruhigen Planeten war es hier drin recht laut. Anakin erblickte viele Gäste, doch weiter hinten fielen ihm ein paar Leute auf, die Crokin spielten.

Ahsoka hatte noch nie Crokin gespielt, bevor sie auf Raada ankam. [...]

Es wurde in Teams oder mit nur zwei Spielern gespielt, und die Ziele waren zweifach: bekommen Sie Ihre eigenen Steine auf das Brett, aber bewahren Sie sie vor Ihren Konkurrenten und bekommen Sie alle Steine Ihrer Konkurrenten runter vom Brett. Es war ein gutes Strategie spiel,und sie glaubte, dass Obi-Wan es gemocht hätte. Er war der Geduldigere ihrer Lehrer.

~Star Wars Ahsoka - E.K. Johnston

Anakin kannte das Spiel und er mochte es nicht, er hatte nicht genügend Geduld dafür.

An der Bar erblickte Anakin einen großen und älteren Togruta, kurz musste er lächeln, denn der Togruta hatte die selbe Hautfarbe wie Ahsoka. Anakin ging auf ihn zu und setzte sich an die Bar.

"Guten Tag.", begrüßte er Anakin sofort. Anakin bemerkte erst jetzt, dass dem Togruta ein Lekku fehlte und er, genau wie er selbst, eine Prothese als Arm hatte. Doch die Prothese von dem Togruta war nicht so qualitativ wie seine.

"Ich suche jemanden...", begann Anakin seine Suche.

"Okay, auf unserem kleinen Mond könnte das leichter sein als auf anderen Planeten. Ich bin übrigens Selda.", antwortete der Togruta und lächelte. Kurz überlegte Anakin, ob er seinen Namen nennen sollte oder nicht.

"Ich heiße Anakin."

Wovor sollte er denn Angst haben? Außerdem erschien ihm der Togruta recht freundlich.

"Anakin, du sagtest, du suchst jemanden, vielleicht kann ich dir helfen.", griff Selda das Thema wieder auf und stellte ein Glas beiseite.

"Ja... sie ist ebenfalls eine Togruta, ein Mädchen, inzwischen eine Frau... stark, mutig, furchtlos, entschlossen-"

"Ich denke ich kann dir eher helfen, wenn du mir beschreibst, wie sie aussieht.", unterbrach er Anakin, jedoch auf eine höfliche Weise und lachte kurz.

"Klar... sie hat die gleiche Hautfarbe wie Ihr, orange... blaue, wunderschöne, große, blaue Augen, ihre Lekkus sind weiß, blau gestreift...", Anakin überlegte was er noch beschreiben könnte.

"Sie hat sicher ein Gesichtsmuster, oder? Das ist bei unserer Spezies meist einzigartig.", half Selda ihm.

"Ja...", Anakin wusste nicht recht, wie er ihr Muster beschreiben sollte.

"Warte...", Selda bückte sich und holte eine Serviette und einen Stift hervor.

Anakin war erstaunt, dass es hier draußen noch so einfaches Werkzeug gab, doch nahm den Stift in die Hand und begann Ahsokas Gesichtsmuster zu zeichnen. Jeder Strich tat ihm irgendwie weh.

Offiziell war Ahsoka Tano tot. [...]

"Hallo!", sagte Ahsoka, "Ich bin Ashla." [...] Ashla's Lügen wurden mit jedem Mal leichter. [...] Mehrere grüßten sie mit Ashla's Namen.

~Star Wars Ahsoka - E.K. Johnston

"Ashla. Das ist Ashla!", meinte Selda sicher und tippte mit dem Finger auf die Serviette.

"Nein... nein so heißt sie nicht.", sagte Anakin und ließ den Stift fallen, nahm die Serviette in die Hand und zerknüllte sie.

"Ich bin sicher, die Gäste dort...", Selda deutete auf die Leute, die Crokin spielten, „...wissen mehr über Ashla."

Vielleicht hatte er auch nur Ahsokas Namen falsch verstanden? Anakin durfte nichts unversucht lassen. Er stand von der Bar auf und ging auf den Tisch zu.

Es war ein Mädchen in Ahsokas Alter, aber mit mehr Falten um ihre Augen. Ihr Blick war scharf, aber nicht bösartig. Sie war heller als Meister Windu, aber dunkler als Rex.

Ihre braunen Haare waren geflochten und ordentlich hinter ihrem Kopf zusammengebunden. [...]

"Ich bin Kaeden.", sagte das Mädchen.

[...]

"Meine Schwester, Miara", sagte Kaeden und zeigte auf das dunkelhäutige Mädchen. Anders als bei Kaeden, deren dunkelbraunes Haar geflochten war, waren Miaras Haare offen. Sie waren sehr, sehr lockig und umrahmten ihren Kopf wie eine Wolke.

[...]

Vartan war der älteste, ein verwitterter Mann in den Vierzigern.

[...]

Malat, eine Sullustan-Frau in den frühen dreißiger Jahren.

[...]

Die Zwillinge Hoban und Neera waren nur ein paar Jahre älter als Ahsoka. Sie waren sehr weiß im Vergleich zu den anderen und ihre blauen Augen übersahen selten Details.

~Star Wars Ahsoka - E.K. Johnston

Ein dunkelhäutiges Mädchen sah zu Anakin hoch. "Hallo."

Nun sahen ihn alle an. Sechs Gesichter waren ihm zugewandt und begutachteten ihn.

"Hallo.", antwortete Anakin, um die Konversation zu starten. Das Mädchen, welches ihn begrüßt hatte, musste ungefähr in Ahsokas Alter sein. Ihre Haare waren braun, geflochten und hinter ihrem Kopf zu einem Zopf zusammengebunden. Neben ihr saß ein jüngeres Mädchen, deren lockiges Haar wild um ihren Kopf lag.

"Ich... suche jemanden... und Selda meinte, ihr könntet mir vielleicht helfen.", begann Anakin sein Kommen zu erklären.

"Setz dich doch.", sagte das Mädchen mit den lockigen Haaren und grinste ihn an, "Wir könnten eine Runde Crokin spielen."

"Woah, nein... nein danke.", lehnte Anakin schnell ab und schüttelte abwehrend die Hände.

"Okay, dann... erzähl uns von dem, den du suchst.", ergriff das Mädchen, das ihn begrüßt hatte das Wort, "Setzen kannst du dich trotzdem gerne."

Anakin setzte sich neben die Sullustan, die ein Stück gerückt war.

Er begann wieder Ahsoka zu beschreiben, diesmal versuchte er es noch genauer, dann legte er die Serviette, die er die ganze Zeit in der Faust hatte auf den Tisch. Alle Köpfe beugten sich über das Stück Stoff und schauten sich sein Gemaltes an. Während sie sich Ahsokas Gesichtsmuster ansahen meinte Anakin, "Selda sagte etwas von einer Ashla."

"Ja... ja das ist Ashla.", sagte das Mädchen mit den zusammengebundenen Haaren und lehnte sich wieder zurück.

"Sie ist unsere Freundin.", erklärte das andere Mädchen.

"Verdammt!", Anakin donnerte seine Faust auf den Tisch, worauf die Mädchen kurz zusammenzuckten.

"Ashla kommt sicher gleich. Du könntest bleiben und solange mit uns Crokin spielen.", meinte die ältere der Beiden wieder, "So nebenbei: Ich bin Kaeden."

Anakins Blick fiel auf das andere Mädchen. "Miara.",sagte sie und lächelte ihn schief an.

"Heiße Vartan.", meinte der ältere Mann. Anakin sah in die schwarzen Augen der Sullustan. "Ich bin Malat."

Dann schaute er die beiden Jugendlichen an, die Zwillinge sein mussten.

"Hoban und Neera.", sagten sie wie aus einem Mund.

"Und Ashla kommt sicher auch gleich.", meinte Kaeden noch einmal.

"Ich suche keine Ashla!", sagte Anakin, nahm die Serviette von dem Crokin-Brett und verließ die Kantine, die zerknüllte Serviette in seiner Faust.

Manchmal stellte er sich vor, sie sei noch an seiner Seite und würde ihn auf seinem Weg begleiten, doch je mehr Zeit verging, desto weniger Hoffnung hatte er, sie jemals wiederzusehen.

Er lief einfach weiter durch die Straßen und merkte nicht, wie er in die Berge des Mondes kam. Enttäuscht setzte er sich auf einen Stein und knüllte die Serviette auf. Er ließ seinen Blick über sein Gemaltes schweifen. "Ich werde dich finden...", erschaute in den Himmel, "...ganz sicher."