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„Süße, du siehst ziemlich müde aus. Alles gut?" fragt deine Mutter liebevoll als du das Esszimmer betrittst, aussehend wie ein Zombie.
Erschöpft setzt du dich auf einen der Esszimmerstühle, seufzt. Kurz darauf hebst du deinen Kopf, triffst auf den Blick des Blonden, welcher im Türrahmen steht und dich anschaut.
„Ich habe nicht viel geschlafen." drehst du deinen Kopf von ihm weg, schaust deine Mutter an, mit deinen Gedanken ganz woanders.
„Du bist sicherlich aufgeregt. Heute ist ein wichtiger Tag." erwähnt sie dein heutiges Casting, zu welchem dich Jungkook persönlich eingeladen hatte.
Bei dem Gedanken an dieses wird dir ein wenig mulmig, du schluckst tief. Du hattest seinem Angebot tatsächlich ohne große Überlegungen zugestimmt und fragst dich nun, wie es dazu kommen konnte.
„Du solltest etwas essen." stellt deine Mutter dir eine Schüssel Reis mit einigen Beilagen auf den Tisch.
Von diesem eigentlich göttlichen Anblick wird dir aber einfach nur schlecht, du hast das Gefühl dich übergeben zu müssen, so aufgeregt wie du bist.
Deine Mutter bemerkt deine Reaktion und lächelt dich leicht an, um dich zu ermutigen. Dich zum Essen zwingen möchte sie aber nicht und stellt aus diesem Grund die leckeren Teller voller Essen zurück.
Auch Namjoon, der dich bereits seit deiner Ankunft im Esszimmer beobachtet, ist dein Verhalten nicht entgangen.
„Bist du fertig?" fragt er also, lenkt deine Aufmerksamkeit wieder auf sich.
Überrascht schaust du ihn an, nickst unsicher.
„Ich fahre dich. Ich hoffe, das ist in Ordnung?" fragt er mit seinem Blick deine Mutter um Erlaubnis.
Dass du lieber von ihr gefahren werden möchtest, interessiert ihn dabei nicht. Deine Mutter ist von der Idee ebenfalls begeistert, stimmt sofort zu und nimmt dich in den Arm, um dir ein wenig Mut zuzusprechen, ehe du und Namjoon das Gebäude verlasst.
{...}
Nervös sitzt du auf dem Beifahrersitz und schaust aus dem Fenster, vertieft in deinen Gedanken. Aus diesem Grund bemerkst du nicht, dass der Wagen hält und Namjoon aussteigt, um dir die Autotür zu öffnen.
Überrascht steigst du aus, siehst dich um.
„Warum sind wir hier?"
„Du hast noch Zeit bis das Casting anfängt, oder? Ich wollte dir zuerst etwas zeigen." gibt er dir ein Zeichen ihm zu folgen.
Nach einigen Metern erreicht ihr die Mitte einer Brücke. Der Ausblick hier ist wunderschön, nur das fließen des Flusses und das Rauschen des Windes sind zu hören.
„Hier ist es schön..." lehnst du dich an das kalte Metall der Brücke, schaust dir das klare Wasser an.
Namjoon gesellt sich zu dir, hält dabei keinen Abstand. Eure Ellbogen berühren sich leicht, kaum spürbar.
Du jedoch kannst diese kaum spürbare Berührung fühlen, diesen winzigen elektrischen Schlag, den seine Haut auf deiner verursacht.
Namjoon geht es genauso, doch statt sich von dir zu entfernen, entspannt er seinen Körper, lässt sich zu sehr fallen.
In vollkommener Ruhe steht ihr eine Zeit lang da, rührt euch nicht, schaut euch nicht an. Nur die leichte Berührung, die euch verbindet.
Es ist wie immer Namjoon, der die Stille bricht.
„Du bist sicherlich aufgeregt."
Mit einem leichten Nicken bestätigst du seine Aussage, ohne ein Wort von dir zu geben. Deine Kehle ist gerade wie zugeschnürt, kein Ton kommt raus.
Namjoon erwartet aber auch keine Antwort, dreht seinen Kopf zu dir und schaut dich an. Er analysiert dein Profil. Deine Augen und deine Wimpern. Deine Nase, sowie deine Lippen.
„Ich bin mir sicher, dass du die Rolle bekommst. Also mach dir nicht allzu viele Sorgen und gib einfach dein Bestes." sagt er nach einer Weile, schaut dich dabei immer noch an, während du deinen Kopf zur Seite drehst, um ihm einen überraschten Blick zu schenken.
„Woher willst du das wissen?"
„Ich habe ein gutes Gefühl. Vertrau mir." lächelt er leicht.
Und für einen kurzen Moment verspürst du das Gefühl der Erleichterung, der Entspannung. Du vergisst die Angst, die Unsicherheit.
Doch im selben Moment läuft dir ein kalter Schauer über den Rücken.
Denn solch simple Worte sollten dir nicht so viel Sicherheit bieten. Sie sollten dir nicht so viel Mut schenken.
Du solltest Namjoon nicht so leichtsinnig vertrauen und dich allein auf sein Wort verlassen.
Eine Wahl bleibt dir jedoch nicht. Gegen das Gefühl in deinem Herzen kannst du nämlich nichts ausrichten und so vertraust du auf sein Wort.
{...}
„Wie liefs?" fragt Namjoons raue Stimme dich sofort, als du gerade Mal einen Fuß ins Auto setzt.
Du kommst gerade von deinem Casting, wirst überraschenderweise von Namjoon abgeholt.
Dieser hat nämlich die ganze Zeit vor dem Gebäude auf dich gewartet, hat deiner Mutter Bescheid gesagt, dass er dich abholen würde.
Davon hast du jedoch keine Ahnung, denkst auch nicht einmal daran, nachzufragen. Geistig bist du immer noch bei dem Casting und Jungkook, welcher dich während dem ganzen Prozess mit seinem Blick ermutigt hat.
„Also?"
Nach dem erneuten Hören seiner Stimme kehrst du wieder in das Hier und Jetzt zurück.
„Wie lief es?" wiederholt Namjoon seine Frage, will unbedingt wissen, was genau passiert ist.
„Gut...denke ich." gibst du endlich eine Antwort auf seine Frage.
„Du denkst? Was genau ist passiert?"
Ein wenig überrascht von seinem Interesse fängst du an zu erzählen, wie alles verlaufen ist.
Du erzählst von den Zeilen, die du aufsagen musstest. Von den netten Leuten, die ihre Augen nicht von dir lassen konnten. Und natürlich von Jungkook, welcher dich mit leuchtenden Augen angeschaut hatte.
Währenddessen hört dir Namjoon aufmerksam zu, schaut dich dabei jedoch nicht an. Er sagt kein Wort und lässt dich sprechen.
Total in diesem Rausch versunken, fällt dir gar nicht auf, dass ihr bereits zu Hause angekommen seid.
„Oh wir sind schon da." murmelst du.
Namjoon erwidert nichts, steigt stattdessen schweigend aus, um deine Autotür zu öffnen.
„Danke fürs Fahren." bedankst du dich und gehst an ihm vorbei, willst nach all der Aufregung einfach nur in dein Bett.
Doch Namjoon hat nicht vor, dich so schnell wieder gehen zu lassen. Er packt dich ruckartig am Handgelenk, hält dich somit davon ab zu gehen.
„Wenn du die Rolle kriegst..." sagt er leise, schon fast im Flüsterton.
Mit großen Augen schaust du ihn an, wartest ungeduldig auf seine nächsten Worte, die jedoch nicht kommen.
„Bis dann." verabschiedet er sich plötzlich und steigt in seinen Wagen, um kurz darauf davon zu fahren.
Allein vor dem riesigen Anwesen stehend, starrst du vor dich hin, brauchst eine Weile, um wieder zu dir zu kommen.
Und währenddessen fragst du dich, warum seine Berührungen dein Herz jedes Mal zum Rasen bringen. Warum sie kleine Elektroschocks durch deinen gesamten Körper jagen und vor allem warum es dir so viel ausmacht, dass er nicht mehr in deiner Nähe ist.
...Fortsetzung folgt...
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