Mayra zehn Jahre:
Ich lief mit Jikan an der Hand zurück nach Hause. Unsere Eltern hatten uns erlaubt, alleine auf den Jahrmarkt hier in der Nähe zu gehen. Ich nickte den Nachbarn freundlich zu und fühlte mich dabei ganz erwachsen. Jikan sah zu mir. "Gehen wir morgen wieder hin?", fragte er mich und ich lächelte ihn an. "Das müssen wir noch mit Mama und Papa besprechen. Vielleicht kommen sie sogar mit", erwiderte ich. Er begann zu strahlen und hüpfte vor mir her. Lachend folgte ich ihm. Ich blieb stehen und Jikan sah mich verwundert an. "Was ist?" Ich grinste und deutete auf das Haus. "Du bist an unserem Ziel vorbeigelaufen", meinte ich. Er wurde rot und eilte zu mir zurück. Ich nahm ihm wieder an der Hand und danm betraten wir unser Haus. "Wir sind wieder da", riefen wir gleichzeitig. "Hallo", tönte es aus der Küche und kurz darauf kam unsere Mutter auf uns zu. Sie umarmte uns und gab uns einen Kuss auf die Wange. "Na, hattet ihr Spaß?", fragte unser Vater, der gerade die Treppe runterkam. Wir nickten begeistert. "Können wir morgen wieder hin?", rief Jikan stürmisch. "Kommt ihr mit?", ergänzte ich bettelnd. Die Beiden sahen sich an und lächelten. "Wenn ihr so darauf besteht", ergab sich mein Vater. Jikan und ich klatschten ein, ehe wir in die Küche rannten und uns auf unseren Platz setzten.
Ein Geräusch weckte mich. Es war ein Wimmern. Ich öffnete die Augen. Vor mir stand Jikan und er hatte Angst. "Was ist los?", fragte ich leise. "Es ist jemand im Haus", hauchte er und presste seinen Kuschelhasen an seine Brust. Ich stand seufzend auf und wollte gerade mit ihm runtergehen, als ich es auch hörte. Ich warf meinem Bruder einem Blick zu und wir schlichen die Treppe hinunter. Leise öffneten wir die Tür zum Schlafzimmer meiner Eltern. Ihr Bett war leer. Ich biss die Zähne zusammen und wir liefen nach unten ins Wohnzimmer. Der Fernseher gab ein sanftes Flimmern von sich, während wir uns langsam vorwärtsbewegten. Es war so still. Mir kroch die Gänsehaut hoch und ich fröstelte. Jikan drückte seinen Hasen fester an sich und wir bewegten uns in Richtung Küche. Ängstlich drückte ich die Tür auf und trat hindurch. Das Licht des Fernsehers drang in den Raum und beleuchtete die Umrisse eines Mannes. Ich konnte lederne Flügel und glänzende Schuppen erkennen. Er drehte sich zu uns um und seine roten Augen blitzten auf. Mein Blick wanderte auf den Boden. Meine Augen weiteten sich und ich konnte nur mit Mühe ein Keuchen unterdrücken. Dort lagen unsere Eltern. Und sie waren tot. Ich wollte Jikan die Augen zuhalten, doch er hatte es bereits gesehen. Die Hände, die den Hasen umklammerten, zitterten und sein Mund stand leich offen. "Wer bist du?", stammelte ich und stellte mich schützend vor meinen Bruder. "Die richtige Frage, wäre 'Was bist du'", korrigierte er mich. Ich schluckte und stellte die Frage mit zitternder Stimme: "Was bist du?" Sein Grinsen entblößte die scharfen Eckzähne. "Ein Drachen-Vampir-Hybrid. Und ja, ich war es, der deine Eltern umgebracht hat. Man nennt mich auch 'Der Schatten'." Damit verschwand er und ließ uns zurück. Ich biss wütend die Zähne zusammen. Ich würde unsere Eltern rächen! Für Jikan und mich!

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Das war es mit dieser Buchreihe. Ih hoffe es hat euch gefallen! Lasst mir doch ein Kommi da, ich freue mich.
Lolli