-(••÷[ Kapitel 4 ]÷••)-
Dezember, 2015
Südkorea
Provinz Gyeongsangnam
Stadtrand von Sancheong-gun
Wir sahen uns aus großen Augen an. Fassungslos. Verwirrt. Überrumpelt. Im nächsten Augenblick riss mich Jungkook einfach um. Er drückte mich auf den Rücken, blockierte meine Beine und griff nach meiner Schnauze, die er auf die Fliesen drückte. Verdammt. Wie schaffte der Junge es mich ständig so zu überwältigen?
„Verdammt. Kleiner Leo ~ du musst vorsichtiger sein, oder willst du mich ernsthaft verletzen?", fragte Jungkook. Ich schielte zu ihm, gleichzeitig kroch der Geruch von frischem Blut in meine Nase und mir wurde endlich bewusst, dass ich ihn schon wieder gekratzt haben musste. Diese verdammten tierischen Instinkte.
„Jungkook!"
„Dad! Ist schon gut. Geh einfach ins Haus. Mir passiert schon nichts."
„Ja das sehe ich."
„Dad!"
Ich schnaufte, befreite mich aus seinem Griff, da seine Aufmerksamkeit auf seinem Vater lag und leckte über die Kratzer an seinem Arm. Sie schienen nicht tief zu sein, auch nicht stark zu bluten, aber ich fühlte mich trotzdem schlecht, dass ich ihn erneut verletzt hatte, obwohl ich doch nur – ja was hatte ich gewollt? Ich sank zurück auf den Boden und atmete schwer gegen diesen. Wenn ich wollte, dass ich bei ihm bleiben durfte, dann musste ich mich benehmen. Dann musste ich besser aufpassen, dass meine tierische Seite nicht die überhandnahm und ich Jungkook wirklich wehtat.
Ich spürte deutlich Jungkooks Hand, die mir durch mein Fell fuhr. Er glitt von mir herunter und griff nach der Brause, wobei er mich dieses Mal vorwarnte und mich anschließend begann zu waschen. Ich ließ es über mich ergehen, auch wenn ich wusste, dass diese Verletzung mich nicht töten würde. Keine konnte es, nicht einmal ein Schuss durchs Herz. Narben blieben trotzdem zurück, die meinen Körper entstellten.
Als Jungkook fertig war, begann er mich gründlich, aber auch vorsichtig abzutrocknen und half mir auf die Pfoten, um mit mir zusammen wieder rüberzugehen. Dort durfte ich mich auf einer warmen Decke, die auf dem Boden ausgebreitet war, niederlegen. Argwöhnisch schielte ich zu Jungkook, der mir noch einmal andeutete, dass ich mich sinken lassen sollte, weswegen ich schnaufte. Eher widerwillig ließ ich mich fallen, brummte missmutig und streckte die Beine von mir. Ich hörte das verhaltene Kichern und sah im Augenwinkel das Kopfschütteln, bevor er sich zu mir setzte und begann meine Verletzung zu behandeln. Ich beobachtete ihn dabei sehr aufmerksam und zuckte immer wieder leicht unter der Berührung weg. Es zog, ziepte und brannte fürchterlich. Erstrecht als er irgendetwas auf die Wunden schmierte.
Ich fauchte, schnappte nach ihm, doch Jungkook griff einfach nach meiner Schnauze, umfasste sie so fest, dass ich sie nicht mehr öffnen konnte und drückte meinen Kopf auf den Boden. Ich knurrte, schlug mit meinem Katzenschwanz wild um mich, doch vergebens. Er machte einfach weiter und versorgte mich, während ich missmutig mein Schicksal in Kauf nahm. Das war so erniedrigend und trotzdem fragte ich mich, ob Jungkook irgendetwas in die Richtung lernte, dass er so selbstbewusst mit mir umging und kaum Angst hatte. Er hatte Respekt, ging bedacht vor und manchmal hatte ich den Eindruck, dass er mich am liebsten adoptieren wollte. Er hatte definitiv ein Herz für Tiere.
Endlich ließ er wieder von meiner Schnauze ab, weswegen ich schnaufte, über meine Nase leckte und meinen Kopf zu ihm drehte. Jungkook verband derweil hochkonzentriert meine Verletzung. Am Ende wuschelte er mir liebevoll durch mein Fell und setzte frech einen Kuss auf meinen Kopf. Sowas hatte sich auch noch kein Mensch getraut.
„Ist halb so wild, kleiner Leo. Mein Name ist übrigens Jungkook. Meine Freunde und meine Familie nennen mich Kookie, oder Kook", stellte sich Jungkook unnötigerweise vor, da ich seinen Namen schon kannte und er auch gar nicht wissen konnte, dass ich ihn überhaupt verstand. Es schien ihn aber nicht wirklich zu interessieren, schließlich sprach er die ganze Zeit schon mit mir als wäre ich ein Mensch und kein Leopard.
Ich verlor mich in seinen großen braunen Augen. Sie leuchteten so schön und sorgten dafür, dass ich mich rundum wohlfühlte. Erst als er unseren Augenkontakt brach, ließ ich meinen Kopf auf sein Bein sinken und rieb mich schnurrend an ihm. Er hatte mich jetzt zu streicheln, das war ein Befehl.
„Ruh dich aus, kleiner Leo", hörte ich Jungkook sagen, der meiner Aufforderung endlich nachkam und über meinen Hals kraulte. Mit einem knurrenden Schnurren schob ich mich weiter auf seinen Schoß und signalisierte ihm damit, dass ich mich nicht ausruhen, sondern weiter gekrault werden wollte. Doch Jungkook entzog mir seine Hand, nach der ich direkt mit den Pfoten packte und zurückzog. Das kam gar nicht in die Tüte, dass er jetzt aufhörte. Er sollte mir Aufmerksamkeit schenken und mich nicht allein lassen.
„Ach Mensch ... Kleiner. Ich würde dich gerne weiter kraulen, aber ich muss etwas zu futtern für dich besorgen. Du willst doch was zu fressen, hm?", lachte Jungkook amüsiert, während seine Finger durch mein Fell strichen, da ich ihn an Ort und Stelle hielt. Allerdings ließ ich von ihm ab und sah ihn aus großen Augen an. Futter? Auf Kommando knurrte mein Magen und sein Lachen wurde lauter. Er fuhr mir noch einmal über den Kopf, schob mich dann aber von seinem Schoß herunter und erhob sich. Mein Blick folgte ihm.
„Ich beeile mich. Versprochen." Ich gab ein zustimmendes Schnaufen von mir und rollte mich zusammen, schloss meine Augen und suchte etwas Ruhe. Ich war aufgewühlt und meine Gefühle fuhren Achterbahn. Ich wollte nicht, dass er ging, aber ich wollte auch etwas zu fressen haben und seine Aufmerksamkeit. Ich hörte noch das leise „so ein braver Junge", bevor ich vor Erschöpfung wegdämmerte. Ich fühlte mich einfach schwach und irgendwie war mir immer noch kalt ... oder war mir nur kalt, weil er nicht mehr in meiner Nähe war?
⊱ ──── ⋅🐾⋅ ──── ⊰
Das Nächste, was ich spürte, war eine warme Quelle neben mir und eine Hand, die behutsam durch mein Fell streichelte. Ich öffnete träge meine Augen und sah zu Jungkook, der mir ein Lächeln zuwarf.
„Na, kleiner Leo. Hast du gut geschlafen? Ich habe dir etwas mitgebracht", strahlte Jungkook mich an und schob eine Schale über den Boden zu mir. Ich brauchte einen Moment, bevor ich begriff, dass er mir tatsächlich etwas zu fressen besorgt hatte und richtete mich auf. Kurz sah ich noch einmal zu ihm, bevor ich mich über das gutriechende Fleisch hermachte. Ich schlang fürchterlich, sabberte und schmatzte, auch wenn es völlig unter meiner Würde war. Ich hatte Hunger! Das war unheimlich lecker, vor allem, weil ich nicht dafür hatte jagen müssen. Das hatte jemand anderes für mich getan und es war mir egal. Ich war nur glücklich endlich etwas in den Magen zu bekommen.
„Du musst ja richtig ausgehungert sein, wenn du so schlingst", hörte ich Jungkook besorgt sagen. Mein Kopf ruckte zu ihm herum, während meine Zunge über meine scharfen Zähne und die Nase fuhr. Überall schmeckte es nach Fleisch. Ich wollte mehr davon. Ich tauchte erneut in der Schüssel ab und schleckte den letzten kleinen Rest auch noch auf. Es kam nicht in Frage, dass ich nur ein Gramm Fett von dem guten Fleisch verschwendete, da war mir die Sorge von Jungkook auch egal.
„Hier. Du solltest auch genug trinken. Wir haben genug, also nimm dich nicht zurück", lächelte er und schob mir eine weitere Schüssel zu, die mit klarem Wasser gefüllt war. Ich schielte kurz zu ihm, bevor ich mich über das Wasser hermachte, denn Durst hatte ich nach dem ganzen Fleisch eindeutig.
Als die Schüssel so gut wie leer war, ließ ich mich wieder zurück auf die flauschige Decke sinken und machte es mir bequem. Es war gar nicht so übel hier, auch wenn ich einen Ast bevorzugte, auf dem ich alles überblicken konnte. Ich hatte mich an das Gefühl der Macht gewöhnt, welches diese erhobene Position mehr oder weniger ausgelöst hatte – jetzt auf dem Boden liegen zu müssen, war ein wenig erniedrigend. Es war nicht das erste Mal, dass ich bei Menschen untergekommen war, doch meistens hatte ich auf der Couch geschlafen oder dem Bett. Es behagte mir daher weniger meine Nacht auf dem Boden zu verbringen, doch mir blieb keine andere Wahl, wenn ich bei Jungkook bleiben wollte, oder?
Ich bettete meinen Kopf auf seinen Oberschenkel, schnaufte gegen diesen und schielte zu Jungkook. Er erwiderte meinen Blick, hob seine Hand und legte sie auf meinen Kopf. Ich konnte sehen, dass er sich die Verletzung bandagiert hatte, da er nur im T-Shirt neben mir saß.
„Ruhe dich aus, kleiner Leo. Ich muss noch was für die Uni fertigmachen. Ich komme später noch einmal nach dir sehen, okay?", fragte Jungkook. Meine Antwort war ein Brummen, doch bewegen wollte ich mich nicht mehr. Ich wollte auch nicht, dass er ging, sondern dass er weiter meinen Kopf kraulte und bei mir blieb – oder mich mitnahm.
Tat er nicht. Er schob mich von seinem Schoß herunter und erhob sich. Er füllte meine Wasserschüssel noch einmal auf und stellte sie an meinen Platz, griff dann nach der leeren und verschwand aus der Garage. Ich sah ihm knurrend hinterher und fauchte missbilligend. Jungkook hatte mich nicht einfach von sich zu schieben und mich schon wieder alleinzulassen. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.
⊱ ──── ⋅🐾⋅ ──── ⊰
Als Jungkook wiederkam, war ich bereits halb am Schlafen, doch ich schreckte hoch, als ich die Tür vernahm. Meine Ohren stellten sich auf und ich lauschte angestrengt, hörte die Schritte und drehte mich zu ihm um.
„Na komm her, kleiner Leo. Du willst nicht alleine schlafen und ich auch nicht." Er winkte mit seiner Hand, weswegen ich leicht den Kopf schieflegte, schnaufte und mich wieder herumdrehte. Vorhin war er noch ohne mich gegangen, warum sollte ich jetzt direkt springen? Pff. Ich war eingeschnappt. Da musste Jungkook schon bessere Argumente auffahren.
Da schnalzte Jungkook mit der Zunge, was mir einen empörten Laut entlockte. Er hatte doch gerade nicht ernsthaft nach mir gepfiffen, wie nach einem verdammten Köter? Da! Da war es schon wieder! Meine Ohren zuckten verräterisch bei dem Laut, doch ich ließ mich nicht davon verführen. Er konnte getrost meinen Hintern betrachten, den ich ihm zugewandt hatte.
„Na schön. Wie du willst." Seine Stimme hörte sich fester an, als wolle er mich herausfordern. Ich machte trotzdem keine Anstalten mich zu bewegen. Sollte er doch zu mir kommen und mich anbetteln, dass ich mit ihm kommen sollte. Ob er verstand, dass ich beleidigt war und diese Behandlung unter meiner Würde war? Jedenfalls schien er es nicht mehr verbal zu versuchen, denn ich hörte ihn näherkommen. Der Geruch von Minze stieg mir in die Nase, es kitzelte leicht, doch ich sah nicht zu ihm. Ich ignorierte ihn konsequent und würdigte ihn keines Blickes.
Wenig später ging ein Ruck durch meinen Körper. Irritiert sah ich auf, blinzelte Jungkook verwirrt an, der mich samt der Decke, auf der ich lag, einfach mit sich zog. Das war doch jetzt nicht sein Ernst. Empört fauchte ich, machte mich extra schwer und begann mich leise knurrend zu räkeln. Pah. Als ob ich es ihm so einfach machen würde, doch wirklich zu stören schien ihn das nicht. Er ächzte nur, brummte missmutig vor sich hin und stapfte in die Richtung, aus der er gekommen war.
Als wir die erste Türschwelle erreichten, fauchte ich auf, krallte mich mit den Hinterbeinen in den Boden und mit den vorderen an der Decke fest. Jungkook stöhnte auf, machte einen Schritt zurück und drehte sich mit einer Grimasse zu mir herum.
„Ist das dein Ernst? Jetzt mach nicht so ein Theater!", brummte er, während seine lustigen Glubschaugen mich ansahen. Ich erwiderte seinen Blick, ließ meine Zunge hervorschnellen und raffte die Decke mehr zu mir.
„Oh, du willst spielen?"
Ich legte den Kopf schief und sah ihn missbilligend an. Ob ich spielen wollte? Wie kam er auf diese Idee? Ich löste eine Pranke aus der Decke, während ich in allen Tonlagen zu jammern begann. Das hier war so erniedrigend. Wenn er gewusst hätte, wer ich wirklich war, hätte er mich auf Händen getragen. Ich fixierte Jungkook mit meinem Blick, holte aus und dotzte mit meiner Pranke gegen seine Schulter, was er scheinbar als Aufforderung sah, denn er griff mit überkreuzten Armen nach meinen Vorderbeinen, um mich im nächsten Moment mit einem Ruck auf den Rücken zu drehen. Ich fauchte erschrocken auf, spuckte dabei und knurrte gefährlich, während ich versuchte Halt mit den hinteren Beinen zu finden. Zappelnd und definitiv nicht gewillt seinem Zug nachzugeben, beförderte mich Jungkook zurück auf die Decke, griff nach ihr und zog mich weiter. Verdutzt und völlig überrumpelt knurrte ich, doch ihn interessierte das nicht. Ohne Erbarmen zog er mich weiter über den Fußboden.
Wie konnte er es wagen mich zu behandeln wie einen nassen Sack Mehl und mich so zu unterdrücken. Ich fühlte mich in meinem Stolz verletzt, leckte mir über die Beine, die er mit seinen starken Händen umgriffen hatte und grummelte missmutig in seine Richtung. Dennoch machte ich keine Anstalten mehr mich von der Decke zu bewegen, da ich definitiv in seinem Zimmer schlafen wollte, wo ich ein Bett erwartete, welches meiner würdig war und dementsprechend würde ich auch auf mein Anrecht bestehen.
So gedacht so getan. Kaum waren wir in seinem Zimmer angekommen, richtete ich mich auf und sprang mit einem Satz auf das gemütliche Bett. Ein verzücktes Glucksen entkam meiner Kehle, als ich den erschrockenen Laut und das Rumpeln vernahm, so wie das Fluchen. So hatte sich Jungkook das sicher nicht vorgestellt, als er mich zu sich ins Zimmer hatte holen wollen, trotz des Verbotes seines Vaters. Ich sah mit erhobener Schnauze auf ihn herab, wie er auf dem Boden lag und mich verblüfft ansah.
„Du gerissenes Biest." Ich gluckste, gurrte leise und ließ mich mit meinem Hintern auf die Matratze sinken. Das war unheimlich bequem. Zufrieden sank ich gänzlich in das Bett, während ich Jungkook im Hintergrund fluchen hörte. Vermutlich versuchte er mich gerade aus seinem Bett zu komplimentieren, doch es interessierte mich nicht. Ich schob stattdessen mit meinen Pfoten die Decke vom Bett und machte mich anständig breit, so wie es sich für einen Prinzen gehörte. Das war perfekt. Ein zufriedenes Schnurren verließ meine Kehle, welches so lange anhielt, bis mich etwas am Hinterteil traf.
„HEY!", brüllte Jungkook mich an, während ich nur gemächlich meinen Kopf hob und zu ihm sah. Seine Hände hatte er in die Seiten gestemmt. Sein Kopf war purpurrot und seine Ohren glühten förmlich.
„Dein Platz ist da unten!", sagte er entschlossen, löste eine Hand von seiner Hüfte und deutete dabei neben das Bett auf den Fußboden, wo er die Decke drapiert hatte. Ich folgte mit meinem Blick seinem Deut, sah aber direkt wieder zu ihm hoch und dann wieder nach unten. Das war nicht sein Ernst. Noch einmal glitt mein Blick zu ihm, bevor ich mich leicht schüttelte und mich wegdrehte. Dabei hob ich meine Pfote, fuhr mit ihr über meinen Kopf und hielt sie über mein Ohr, damit ich ihn nicht mehr so penetrant hörte. Na, der konnte mich mal kreuzweise. Als ob ich zu seinen Füßen schlafen würde, vor allem nach dieser erniedrigenden Tortur, der er mich ausgesetzt hatte. Nein. Das kam nicht in Frage!
„Woah. Ich fasse es nicht. Dieses elende Katzenpack. Ernsthaft. Also gut! Pass auf Mr. Prince! Wenn du nicht sofort deinen pelzigen Arsch aus meinem Bett schwingst, kriegst du nichts mehr zu fressen und schläfst ab morgen draußen im Garten."
Ich horchte auf, ließ die Pfote sinken und schielte reumütig zu ihm, zumindest hoffte ich, dass mein Blick ihm mein schlechtes Gewissen suggerierte, welches ich nicht wirklich hatte.
„Guck nicht so. Ich meine das ernst und jetzt Abmarsch." Leise brummend und knurrend erhob ich mich beleidigt, trollte mich von seinem Bett und rollte mich auf der Decke zusammen. Noch einmal sah ich zu ihm, wobei er mich mit Argusaugen beobachtete. Verdammt. Jungkook schien jedenfalls kein Erbarmen für mich zu haben, weswegen ich gänzlich auf die Decke sank und mich so klein wie nur möglich machte, um auch ja einen bemitleidenswerten Eindruck zu machen. Jungkook schien dies allerdings ziemlich egal zu sein. Ich hörte lediglich Klamotten rascheln und dann hob er die Decke auf und krabbelte in sein Bett, bevor ich seine Hand auf meinem Kopf spürte, die mich ein paar Minuten liebevoll kraulte, obwohl ich versucht hatte mich ihr zu entziehen. Ich war immer noch beleidigt, konnte aber nicht jedes Schnurren unterdrücken, welches er dabei in mir auslöste.
„Schlaf schön, kleiner Leo." - Du auch, Jungkook.
Ich hätte ihm so gerne geantwortet, stattdessen leckte ich ihm über die Finger, nachdem ich meinen Kopf leicht gedreht hatte. Er zog seine Hand zurück, brummte leise vor sich hin und dann ging das Licht aus. Ich blinzelte kurz, gewöhnte mich aber schnell an die Dunkelheit und lauschte seiner Atmung. Nach wenigen Minuten war diese so gleichmäßig und ruhig, dass ich mich fragte, ob er wirklich schon eingeschlafen war. So schnell?
Verdutzt erhob ich mich, kletterte mit den Vorderbeinen auf die Matratze und stupste ihn ganz vorsichtig mit der Tatze an. Jungkook brummte leise, drehte sich zur Seite und schlief seelenruhig weiter. Wow. Ich schüttelte über ihn den Kopf, kletterte wieder ganz auf das Bett und machte es mir auf der freien Seite gemütlich. Das Bett war wohl groß genug und ich hatte definitiv ein Anrecht darauf in diesem zu nächtigen. Das stand völlig außer Frage. Zufrieden schnurrend machte ich es mir also erneut auf dem Bett bequem und nahm mich dabei nicht zurück. Ich war ein ausgewachsener Leopard, der seinen Platz brauchte, den ich mir auch nahm und dabei war es mir egal, ob ich Jungkook von Bett schubste oder nicht. Jungkook hatte mich in sein Reich gelassen und jetzt war es an der Zeit das Zepter zu übernehmen. Pah! Als ob er mich dirigieren könnte. Nie im Leben. Jungkook war mutig, stark und gerissen, aber das hinderte mich nicht daran mir das zu nehmen, was mir zustand.
Ich schloss meine Augen, als ich die perfekte Position gefunden hatte und gestattete mir endlich selbst ins Land der Träume zu versinken und mich der Ruhe hinzugeben, die mein Körper verlangte. So ließ es sich eindeutig leben.
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