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4 | Flughafen

C H A R L I E

Während die Nacht langsam zum Tag erwacht und die funkelnden Sterne sich dabei zurückziehen, um den ersten Sonnenstrahlen den Platz zu geben, denke ich darüber nach, was ich jetzt tun sollte. Oder besser gesagt, was wir tun sollten. Immerhin habe ich seiner blöden Idee zugestimmt und muss mich jetzt damit zufriedengeben, dass ich ihn länger an der Backe habe.

Wenn ich mich recht erinnere, haben wir seit der Highschool nicht mehr so viel miteinander zu tun gehabt. An Familienfeiern oder auch an geschäftlichen Anlässen haben wir uns beide immer erfolgreich drücken können. Cole interessiert sich ebenfalls nicht für das Unternehmen seiner Eltern, was ich absolut verstehen kann. Meine Eltern haben an einem Abendessen darüber gesprochen, dass er sogar gekündigt hat, weshalb eine rege Diskussion entstanden ist.

Da haben wir wohl eine kleine Gemeinsamkeit.

Meine Neugierde wollte wissen, was geschehen ist, aber dann dachte ich mir, dass es mich nichts angeht.

Tief seufze ich auf und schließe meine Augen. Ich sollte mich nicht an diese Zeiten erinnern, da sie mir genau das zeigen, was ich nie wahrhaben wollte. Leider trügt der Schein, denn nach außen hin, haben wir uns immer als die perfekte Familie präsentiert, während wir alles waren, nur nicht glücklich.

Mein Blick gleitet durch den Flughafen. Neugierig beobachte ich die Menschen, die im Zickzack umherlaufen. Einigen kann ich die Hektik ansehen, während andere, mit einem riesigen Lächeln auf ihrem Gesicht, ihre Familien und Freunde verabschieden. Sie sind glücklich, weil sie in den Urlaub fliegen dürfen. Und auch wenn viele hastig das Terminal suchen, dominiert die ausgelassene Stimmung.

Ich könnte mir eine Scheibe davon abschneiden. Mein Körper ist immer noch verkrampft. Langsam aber sicher fühle ich den Schmerz, der durch meine Glieder Blitze schießt. Mit jeder verstrichener Sekunde rechne ich damit, dass jemand um die Ecke kommt und mich zurück zum Hotel schleift.

Das darf unter keinen Umständen passieren.

Mein Blick bleibt an Cole hängen, der uns eigentlich Frühstück besorgen wollte und bereits eine ganze Weile weg ist. Sobald ich ihn erblicke, verdrehe ich genervt die Augen, da er sich mit einer rothaarigen Schönheit unterhält. Sie klebt an ihm, als würde sie ihn direkt anspringen wollen. Ihre Hand streift immer wieder über seinen Arm, dabei verziehen sich ihre knallroten Lippen zu einem Lächeln. Jeder in diesem Raum kann erkennen, wie sie ihn mit den Augen auszieht.

Widerlich. Einfach nur widerlich.

Bei diesem Bild meldet sich sofort mein Magen, weshalb ich den Blick abwende. Krampfhaft versuche ich die Würgegeräusche zu unterdrücken, die meinen Mund verlassen wollen. Lieber konzentriere ich mich auf die Kinder, die auf dem Boden Platz genommen haben und miteinander spielen oder irgendetwas auf das Papier zeichnen. Dabei wird mir ganz warm ums Herz, da es etwas Beruhigendes an sich hat. Außerdem ist das ein weitaus besserer Anblick, der sich mir bietet und zudem zuckersüß. Immerhin will ich mich nicht mehr übergeben.

Plötzlich schiebt sich eine Tüte vor meinen Augen, von der ein wundervoller Duft ausgeht. Cole hat sich entschlossen, mich mit seiner Anwesenheit zu beglücken. Gleichzeitig wedelt er mit der Packung, die ich ihm sofort aus den Fingern reiße. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, als ich das frische Brötchen, das noch warm ist, mit dem Schweizerkäse in die Hand nehme. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal etwas gegessen habe.

»Ich liebe Käse. Danke, Cole.«

»Ich weiß«, erwidert er nur darauf und setzt sich neben mich hin. Mit gerunzelter Stirn mustere ich ihn, wie er mit der linken Hand ein Schinkensandwich hält und herzlich hineinbeißt. Die rechte hat er auf meine Stuhllehne gelegt, weshalb ich mich ein wenig aufrichte.

Woher weiß er das? Und will ich das überhaupt wissen?

Schulterzuckend richte ich meinen Blick wieder auf mein Sandwich. Ein großer Bissen landet in meinem Mund und als ich den Geschmack von Käse auf der Zunge fühle, stöhne ich auf.

»Ich wusste nicht, dass ich dich so leicht zum Stöhnen bringen kann«, höre ich Coles amüsierte Stimme sagen.

»Halt die Klappe, Cole!«

Dieser blöder Lackaffe! Er weiß doch, wie sehr ich solche Anspielungen hasse. Das macht er doch extra, um mich zu nerven.

Leise lacht er auf, sagt aber, Gott sei Dank nichts mehr dazu. Während ich langsam kaue und das Essen genieße, hat der Lackaffe es bereits verschlungen. Seine Hände verschwinden in seinen Taschen, als würde er nach etwas suchen. Als er fündig wird und eine schmale Verpackung herausholt, reicht Cole sie mir. Argwöhnisch begutachte ich dieses Ding und ziehe dabei meine Augenbrauen zusammen. Schnell wische ich eine Hand an meiner Jeans ab, bevor er es mir übergibt.

»Was ist das?«

»Deine neue SIM-Karte. Wenn du dir schon Bargeld besorgt hast, dann brauchst du ebenfalls eine neue Karte.«

Mein Mundwinkel zuckt in die Höhe, während meine Augen amüsiert auf funkeln. »Ist das dein Ernst?«

Cole nickt. »Du hast doch mit dieser CIA Sache angefangen. Ich dachte mir, wir sollten es richtig machen.«

»Aber dann brauchen wir auch diese Wegwerfhandys«, werfe ich ein.

Ein Schmunzeln bildet sich auf seinem Gesicht, während er den Kopf schüttelt. »Oder wir stellen einfach den Ortungsdienst ab. Das ist einfacher.«

»Ich will gar nicht wissen, wieso du sowas weißt«, gebe ich augenverdrehend von mir.

»Das würde ich dir auch nicht erzählen, Goldflocke.« Er zuckt mit den Schultern, bevor er mir ein strahlendes Lächeln schenkt, sodass seine weißen makellosen Zähne zum Vorschein kommen. »Also, wohin geht unsere Reise? Ich bin immer noch für Kuba und den Strand.«

»Damit du die Frauen dort aufreißen kannst?«

Ich kann nicht verhindern, dass sich in meiner Stimme ein verachtender Unterton mitmischt.

Sein Lächeln verschwindet sofort aus seinem Gesicht, als er nachdenklich die Augenbrauen zusammenzieht. »Was willst du mir damit sagen?«

Schulterzuckend lehne ich mich nach hinten. »Das, was du gehört hast. Ich habe dich mit der Frau eben gesehen.«

Die Furche auf seiner Stirn vertieft sich, als er tief aufseufzt. Seine Augen haben einen undefinierbaren Ausdruck angenommen, der mich kurz auf der Bahn wirft. »Nimm nichts an, von dem du keine Ahnung hast, Charlie.« Mehr sagt er nicht, was mich irgendwie verunsichert.

Cole nimmt sein Handy in die Hand und tippt etwas darauf. Ein anderes Gefühl macht sich in mir breit, das sich wie ein schlechtes Gewissen anfühlt. Habe ich ihn tatsächlich mit meiner Frage verletzt? Es ist nicht so, dass ich irgendwelche Lügen erzähle. Immerhin kennen wir alle seine Klatschgeschichten. Die Boulevardzeitung hat eine Menge Fotos veröffentlicht. Wirklich. Auf jedem einzelnen war Cole mit einer anderen Frau darauf zu sehen. Das kann nicht alles gefälscht sein.

Und doch weiß ich besser als alle anderen, wie jemand die Zeitung täuschen kann.

Hat er das getan? Ist das alles Fassade, was er uns allen präsentiert?

In Gedanken versunken, öffne ich die neue SIM-Karte und tausche sie mit meiner alten aus. Sobald ich das Smartphone neu starte, floppt eine Nachricht auf dem Display auf.

Der Lackaffe hat sich meine neue Nummer bereits eingespeichert. Damit ist er die einzige Person, die mich darauf erreichen kann.

Cole hat mir außerdem mein Flugticket zugeschickt. Er hat für uns beide entschieden, dass wir nach Kuba reisen werden. Ich kann nachvollziehen, dass er uns damit eine weitere Diskussion ersparen will, weil ich mich nicht festlegen kann. Trotzdem hinterlässt es bei mir einen üblen Beigeschmack, da es mich an meine Eltern erinnert.

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