Epilog - Tethys Lesage
Mit einem Lächeln setzte ich den Namen des Verfassers unter den Titel des Buches. Meine Finger strichen über das gehärtete Leder und die feinen silbernen Ornamente an den Ecken des Buches, ehe meine Finger zu dem besonderen Zeichen in der Mitte des Buches wanderten.
Plötzlich spürte ich zwei Hände um meiner Taille und nahm den schwachen Geruch von Zedernholz – welches mich immer an frisches Holz und Erde erinnerte – neben mir wahr.
„Was ist das für ein Buch?“, vernahm ich sogleich seine Stimme und lächelte noch mehr.
„Etwas für die Nachwelt. Sie sollen auch erfahren, was wir geleistet haben, wie dieser Frieden, den es jetzt gibt, zustande kam“, antwortete ich, legte das Buch zur Seite und drehte mich zu Joshua.
Er lächelte mich mit solch einer Hingabe und Liebe an.
„Du hast also Meister Harpokrates Stolas Feder benutzt.“
Ich nickte auf Joshuas Worte.
„Ja, ich dachte, ich schreibe mit ihr all das Erlebte auf, man kann es als Memoiren sehen oder auch nicht, ich finde, das soll jeder selbst entscheiden. Für mich war es wichtig, dass ich es niedergeschrieben habe.“
„Wenn es dir dadurch geholfen hat, all das leichter zu verarbeiten, dann war es gut. Und warum dieser Name als Verfasser?“
„Weil er mir immer die Kraft und den Mut gegeben hat, um weiterzumachen. Und ja, es hat mir sehr geholfen, und nun kann ich endlich diesen Frieden mit meiner Familie und meinen Freunden verbringen und in Ruhe alt werden. Mit dem Mann an meiner Seite, den ich über alles liebe.“
Meine letzten Worte hauchte ich und doch hörte sie Joshua, welches ein Lächeln auf seine Lippen zauberte, ehe er mich zu sich zog und leidenschaftlich küsste.
Auch wenn ich in diesem Moment wollte, dass die Zeit stehen blieb, so war ich doch froh, dass das Leben weiterging. Und ich wusste, dass sich Valisthea von der Fäule erholen und wieder zu solch einem schönen lebhaften Land werden würde, wie Mysidia es war. Es brauchte nur Zeit und davon hatten wir jetzt ausreichend …
Ein blonder und ein schwarzhaariger Junge gingen, jeder mit einem Haufen voller Holzästen, zu einem Haus. Dem Schwarzhaarigen fiel ein Ast auf den Boden, doch statt, dass der Blonde ihm half, ging er lachend weiter und verschwand ins Haus.
Der Schwarzhaarige kam nach und wurde fast von dem Blonden nieder gerannt, der schnell wieder das Haus verließ.
Er schleppte seinen Haufen an Ästen zu der Feuerstelle und legte es hin.
„Immer dasselbe“, murmelte er vor sich hin und legte die Äste zurecht.
„Machst du Feuer?“, vernahm er hinter sich eine Frauenstimme und sah hinter sich und zu der silbergrau - haarigen Frau, welche das Geschirr abwusch.
„Ja Mutter“, antwortete er und schlug mit einem flachen Stein, seitlich immer auf einen anderen und versuchte einen Funken zu erzeugen, um so das Stroh unter den Ästen zum Brennen zu bringen. Doch es funktionierte nicht.
„Komm schon, wenn ich nur die Flammen einer Esper hätte.“
„Esper? Hast du diese alberne Geschichte wieder gelesen?“, fragte die Mutter des Kindes.
„Magie gibt es nur in Märchen und Märchen helfen einem nicht beim Feuer machen“, erklärte die Mutter, während der Junge weiter versuchte, das Feuer zu entfachen. Dann gab es einen Funken und das Stroh begann zu brennen.
„Siehst du, es geht doch. Jetzt sei so lieb und spiel mit deinem Bruder bis zum Abendessen.“
„Komm schon beeil dich!“, rief der kleine Bruder ins Haus.
„Ist gut, ich komm’ schon!“, rief der ältere Bruder nach draußen, blies noch einmal in die Glut und als die Flammen das Holz erfassten, stand er auf und rannte nach draußen.
„Lass uns Heilige und Häretiker spielen“, machte er seinen kleinen Bruder den Vorschlag.
„Nein, ich will nicht Madu sein!“, erwiderte sein Bruder. Der große Bruder seufzte.
„Na gut. Hast du eine bessere Idee?“
Als ob sein Bruder nur auf diese Frage gewartet hätte.
„Krieg der Esper!“, rief er, während der kleine Hund, den er zuvor am Arm hatte, fröhlich bellte.
„Schon wieder. Ach, von mir aus, aber …“
„Und ich bin Ifrit“, unterbrach ihn sein kleiner Bruder.
„Was, warum? Ich bin der ältere Bruder.“
Der kleine Bruder lachte und zeigte auf den kleinen Hund.
„Weil es Bahamut gesagt hat“, antwortete er und der Hund bellte als Bestätigung.
Der ältere Bruder lachte mit seinem kleinen Bruder und sie versuchten zusammen, den kleinen Hund einzufangen.
Die gemeinsame Mutter beobachtete dies vom Fenster, ehe ihr Blick zu dem Buch auf den Fensterbrett wanderte. Das Leder des Buches war etwas abgegriffen, aber man konnte den Titel des Buches, wie deren Verfasser, noch immer lesen.
Final Fantasy von Joshua Rosfield
Stand auf dem Buchdeckel. Die Mutter fuhr mit ihren Fingern über das Zeichen in der Mitte des Buchdeckels, zwei V ineinander verkeilt, platziert auf dem Knauf des darunter liegenden Schwerts.
Und sie fragte sich einerseits, ob diese Geschichte wirklich ein Märchen war, oder es vor Jahrzehnten doch passiert war. Aber selbst wenn es so war, die Magie gab es nun nicht mehr, und so sollte sie nur noch in Märchen bestehen.
Hiermit ist diese Geschichte offiziell beendet. Ich danke
@ _DanielaSakata_
Sakira_Sayajin
leahscholz
vivi_fsr
für ihre vielen Votes und Kommentare. Und auch an meine Stillen Leser ein Dankeschön.
Ich hoffe euch allen hat diese Geschichte gefallen.
Mir hat es Spaß gemacht sie zu schreiben.
Eure Wolvesgirl35
PS: Allen noch einen guten Rutsch ins neue Jahr.
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